Wie schnell lernt ein Hund

  • Ich habe zu spät gemerkt das meine Hündin aus Unsicherheit heraus pöbelt. Sie brauchte in den Situationen meine Führung.

    Hallo Julia,


    danke für deinen Beitrag. Ich glaube das es bei ihr auch schlicht Unsicherheit ist. Sie verhält sich an sich zwar sehr "sicher", doch zeigt sie immer wieder Anzeichen von tatsächlicher Unsicherheit (wie das beim zu sicher zeigen halt so ist).


    Darf ich fragen wie du es geschafft hast ihr die Führung zu vermitteln? Ging es dabei hauptsächlich um Leinenführigkeit, oder glaubst du das du deinem Hund eher vermitteln musstest wer bestimmt was sicher und unsicher ist?

  • Wie schnell ein Hund lernt hängt sicherlich von der Intelligenz des Hundes ab, aber auch von so Sachen wie Timing, Intensität der Belohnung oder der Strafe, den Umweltreizen usw.
    Hunde können, wie wir Menschen auch, innerhalb von Sekunden so lernen, dass es ein Leben lang hält. Z.B. wenn sich der Hund am Kamin die Nase verbrennt. Höchstwahrscheinlich wird der Kamin für den Rest seines lebens gemieden.
    Deshalb ist Strafe so beliebt, weil es richtig angewendet sehr schnell und langfristig zu Erfolgen führt.


    Aber wenn du es mit Lob und Verstärkung versuchen willst, ist das ja gut, es dauert nur länger.


    Empfehlen würde ich dir bei Hundebegegnungen oder anderen Begegnungen bei denen dein Hund austickt, nicht hin und her zu gehen. Das kann sein, dass das deinen Hund nur noch mehr aufregt und in der Situation ist dein Hund eh nicht lernfähig.
    Lies dich lieber in den Geschirrgriff ein, halte sie dann fest und bleib einfach stehen.


    Und wie einige andere schon geschrieben haben, nicht zu viel auf einmal, das kann der Hund noch nicht leisten.

  • Das Lerntempo von Hunden ist extrem unterschiedlich, genau wie bei den Menschen. Solange du kontinuierlich Fortschritte siehst kannst du davon ausgehen, daß du auf dem richtigen Weg bist.
    Du hast beschrieben, daß dein Hund einen sehr starken Jagdtrieb hat. Solchen Hunden tut es häufig sehr gut, wenn sie ihren Jagdtrieb und ihre Leidenschaft zielgerichtet ausleben dürfen. So kommt man dem natürlichen Bedürfnis des Hundes entgegen und hilft ihm gleichzeitig sie zu kontrollieren und zielgerichte einzusetzen. Gute Möglichkeiten sind da Dinge wie Mantrailing, Fährten, Dummyarbeit, Spiele zur Geruchsunterscheidung und ähnliches sind da tolle Möglichkeiten. Zu dem fördert die gemeinsame Arbeit die Bindung zwischen Halter und Hund und fördert das Zusammenwachsen zu einem Team.
    Ich habe mit meinem Beagle ja auch einen Vollblutjäger. Er genießt es mit wir zusammen arbeiten. Ich traile mit ihm und das macht ihn sehr ausgeglichen und zufrieden. Spiele oder Aufgaben im Bereich der Nasenarbeit werden hochmotiviert gelöst. :smile:


    LG


    Franziska mit Till

  • Darf ich fragen wie du es geschafft hast ihr die Führung zu vermitteln? Ging es dabei hauptsächlich um Leinenführigkeit, oder glaubst du das du deinem Hund eher vermitteln musstest wer bestimmt was sicher und unsicher ist?

    Führung habe ich vermittelt indem ich ihr gezeigt habe was ich von ihr in diesen Situationen erwarte und gezeigt habe das ich die Situation im Griff habe und sie auch gegen anstürmende Hunde "beschütze".
    Also in meinem Fall wollte ich erstmal das sie mich bei Hundekontakt anschaut und den anderen Hund ignoriert.
    (Das führt dann auch dazu das die Spannung zwischen den beiden Hunden sich nicht aufbaut während man aufeinander zugeht und sich nicht beide fixieren. Der andere Hund fühlt sich logischerweise auch nicht mehr so bedroht.)


    Für sie war das im Grunde eine Erleichterung weil sie nicht mehr das Gefühl hatte das sie sich um den anderen Hund "kümmern muss".
    Das bellen und ausflippen war ja in ihrem Fall nur eine Defensivhandlung: "Komm mir nicht zu nahe."


    Der Augenkontakt von ihr kam von alleine als die Leckerlie im Spiel waren.
    Als wir "unfallfrei" nah an andere hunde rankamen, habe ich sie absitzen und die fremden Hunde passieren lassen währen sie mit einem Leckerlie abgelenkt wurde. Das war für sie einfacher. Ab einem bestimmten Punkt habe ich sie dann auch an fremden Hunden vorbeiführen können.


    Wichtig ist nur eben das man Anfangs nicht zu viel vom Hund erwartet. Am Anfang kann man vllt noch nicht auf 5 Meter vom fremden Hund entfernt belohnen sondern eher 30 Meter. Je nach Hund.
    Der Hund nimmt den anderen schon war, ist aber noch nicht im Stress und ansprechbar.


    Bei Kontakt mit anderen Hunden habe ich immer sehr darauf geschaut das sie nicht bedrängt wird und auch nicht JEDEN Hund zu ihr gelassen.
    Wir haben die meisten Hunde ohne Kontaktaufnahme passiert und ich habe immer ausgesucht welche Hunde zu uns dürfen. (Meist die eher ruhigen, zurückhaltenden)
    Das gehört dann eben auch dazu. Wenn der eigene Hund unsicher ist und klar defensiv reagiert, er das aber nicht mehr tun soll- dann ist es die Aufgabe von seinem Menschen das zu übernehmen und dafür zu sorgen das andere Hunde nicht in ihn reinrennen.
    Es ist einfach eine komische Vorstellung des Mengschen das jeder Hund jeden fremden Hund begrüssen muss. Meine Hündin mag das zumindest nur selten. ;)

  • Wie schnell lernt ein Hund? Naja, je größer der Unsinn, desto schneller lernen sie ihn *ggg Für normale Dinge brauchts erstaunlicherweise wesentlich länger.


    Ich würde mal überlegen, was mir bei nem Hund dieser Größen- und Gewichtsklasse wichtig wäre. Das wäre bei mir die Kontrollierbarkeit. Da wäre einerseits der schon genannte Punkt: Aufmerksamkeit bei mir. Jeder Blick zu mir, jedes Warten auf mich ist toll und wird entsprechend begeistert quittiert.


    Und der zweite Punkt wäre die Möglichkeit, den Hund zu stoppen, wenn er doch mal "das Loch erwischt" hat. Das kann man unterwegs üben. Bei jedem Stehenbleiben ein STOP dazusagen. Dann ist das relativ bald drin. Erst nur mit der Leine üben, dann mal versuchen, obs ohne klappt, oder wenn Hund ein paar Meter weiter weg an der Schlepp läuft. Erst ohne Ablenkung, dann mal, wenn er irgendwas weit entfernt entdeckt hat, etc. Also die Anforderung LANGSAM steigern. Wichtig wäre mir das, weil er eben schonmal Zähne eingesetzt hat (wenn auch wahrscheinlich eher nur im Jagdmodus, aber das ist dem tierischen "Opfer" ja letztlich wurscht, warum er sie eingesetzt hat *gg), und weil es wahrscheinlich von der Kraft her eher nicht möglich ist, ein Tier dieser Gewichtsklasse ausschließlich mit Kraft festzuhalten, wenn der mal losgelegt hat.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!