Wann an festen Tagesablauf gewöhnen?

  • Nachdem ja jetzt unsere größeren Probleme erstmal gelöst sind (oder wir zumindest auf einem guten Weg sind) tun sich auch schon wieder neue Fragen auf ;)


    Und zwar geht es um den Tagesablauf.
    Molly ist 12 Wochen alt, bisher war der Tagesablauf immer unterschiedlich und sehr an den Hund angepasst.
    Aber irgendwann möchte ich sie natürlich an unseren normalen Ablauf anpassen - die Frage ist jetzt ab wann und wie ich das am besten mache.


    Es geht mir darum, dass es später feste Fress-, Ruhe-, Spiel-, Arbeits- (für mich) und Gassizeiten geben soll.
    Meint ihr, es ist sinnvoll damit jetzt schon (langsam) anzufangen?


    Z.B. soll sie später mitkommen wenn ich die Kinder zur KiTa bringe (etwa 15 min zu Fuß, eine Strecke), in dem Zuge würde ich dann die erste längere Gassirunde mit ihr machen. Das wäre so gegen halb 8.


    Wie war das bei euch? Und wie sieht überhaupt euer Tagesablauf mit Hund so aus?


    LG, Biene

  • Hallo Biene,


    ich habe mit Balou damals auch lange frei gehabt und stand vor derselben Frage. Ich habe gemerkt, dass es dem Hund schwer fällt, wenn er beispielsweise immer vormittags viel Aufmerksamkeit bekommen hat und später dann aber zu der Zeit allein sein soll. Die exakten Zeiten brauchst du nicht einführen, aber grobe Zeitfenster vielleicht.


    Jetzt mit meinem zweiten Welpen läuft es ähnlich. Ich bin zurzeit arbeitssuchend, werde aber natürlich bald irgendwann wieder arbeiten. Ich gewöhne den Welpen daran, dass er morgens eine Runde bekommt (die im Moment lächerlich ist, weil er so langsam unterwegs ist, wenn der Große nicht dabei ist xD ) und dass dann erst einmal für 4-5 Stunden Ruhe ist, außer mal zum Lösen raus. Mittags nochmal raus, Ruhe, abends nochmal raus und das war's.


    Meiner Meinung nach hilft es dem Hund sehr, wenn er von Anfang an lernt, wie sein Alltag aussehen wird und dass sich nicht alles nur um ihn dreht.


    LG Julia

  • ich weiß gar nicht warum man da drüber nachdenken muss. Momentan musst du ja noch ziemlich oft raus mit ihr, das müsste theoretisch das Einzige sein was sich wirklich im Alltag geändert hat. Dazu kommt natürlich dass man ansonsten immer ein Auge aufs Kleinteil hat und dadurch Arbeiten länger dauern und auch mal liegen bleiben.
    Jetzt wird dein Hund aber von alleine größer, das Thema mit der Stubenreinheit wird irgendwann besser und auch sonst gewöhnt man sich aneinander. Das passiert nicht von heute auf morgen sondern unmerklich und genauso unmerklich holst du dir deinen Alltag zurück. Der wird nie wieder so werden wie ohne Hund sondern schöner, etwas anstrengender, etwas weniger geplant und auch ein wenig chaotischer.


    Wenn du meinst den Hund mit zur Kita nehmen zu wollen dann tu dies, wenn nicht laß sie daheim. Kita bedeutet aber auch sicher dass du dein Kind reinbringen muss und der Hund draussen warten muss. Andere Eltern und Kinder werden an ihr vorbei gehen, und sie ganz sicher auch anfassen und irgendwas zu essen haben die Leute immer in der Tasche... Willst du das? Vielleicht springt sie dabei die Leute an, versenkt ihren kleinen Zähne oder erschreckt nur jemanden rumms hast du nen Haufen Probleme am Allerwertesten... Also überleg dir das genau.
    Davon unabhängig wirst du noch ne Weile gleich nach dem Aufstehen raus müssen. Sieh es einfach als Chance mit einem kleinen Spaziergang in den Tag zu starten bevor alle anderen im Haushalt aufwachen und der Trubel losgeht. Danach füttern und dann ist Pause für den Hund bis du dann alle abgefertigt hast und das Kind in der Kita ist. Und danach ist dann wieder kurz Hundezeit aber so wie es mit deinen übrigen Arbeiten zu vereinbaren ist.


    Was ich sagen will. Mach dir da keinen Streß, der Alltag kommt von ganz alleine wieder. In einem halben Jahr wird alles wie von selbst laufen.

  • ich habe das ehrlich gesagt von Anfang an so gemacht.. Mia war 4 1/2 Monate alt als sie eingezogen ist und Ares war 8 Wochen alt.
    aber so der grobe Ablauf stand von Anfang an fest


    morgens aufstehen, danach kleiner Spaziergang
    danach Futter (mit dem Welpen noch mal kurz raus zum lösen)
    Ruhe
    Lösemöglichkeit gegen Mittag (beim Welpen natürlich noch öfter)
    danach wieder Ruhe
    größerer Spaziergang nachmittags, danach eventuell noch Training
    abends Futter
    und vorm schlafen gehen noch mal kurz raus zum Lösen


    klar, nicht auf die Minute genau, aber der Ablauf ist eigentlich immer der Gleiche..

  • Ich hatte bei beiden Hunden anfangs 6 Wochen frei um mich vollkommen den Mäusen zu widmen. Jetzt geh auch 5 Stunden am Tag arbeiten und daran hab ich sie nicht groß gewöhnen müssen, da sie sowieso bei der Familie Zuhause sind. So gab es von Anfang an einen recht normalen Ablauf, außer eben das häufige Pippi machen, das viele schlafen etc. Zum Pferd oder ähnlichen kamen sie erst zu einen späteren Zeitpunkt ab und zu mal mit & beim einkaufen bleiben sie sowieso zuhause.


    Unter der Woche sieht es so aus :


    Wir stehen so gegen 5 auf, gehen dann 1-2 Stunden Gassi , dann gibt es was zu fressen. Danach geh ich die paar Stunden arbeiten. Dann gibt es wieder das zum futtern und wenn ich nach hause komme (und die Temperaturen es zulassen), wird wieder Gassi gegangen und gespielt ,oder eben mit den Hunden gearbeitet (wir machen gerne Mantrainling) oder fahren zusammen in den Stall - manchmal kommen sie mit, dann bleiben sie auch mal zuhause bei den anderen. Danach gibt es ausgiebig Ruhe und am Abend wird nochmal eine Runde gedreht oder im Garten gespielt. Am Abend gibt es dann das letzte mal was leckeres zum fressen und dann ist der Tag auch schon vorbei ;-)

  • Ehrlich gesagt gibt es bei uns auch keine festen Tagesabläufe. Mal so mal so. Mal machen wir was vormittags, mal nur nachmittags. Mal ist der ganze Tag ein bisschen voller.
    Ich finde es wichtiger, dass meine Hunde lernen und wissen, dass Ruhe angesagt ist, wenn ich das sage. Wenn wir in der Wohnung ruhig sind, sollen es die Hunde auch sein, unabhängig von festen Uhrzeiten

  • Danke euch!


    Dann versuche ich jetzt schonmal so langsam feste Ruhezeiten einzuführen und (neben den üblichen Lösegängen) zu relativ festen Zeiten "Gassi" zu gehen.


    @Lockenwolf Hmm, wahrscheinlich hast du bezüglich der KiTa recht. Da hatte ich so noch nicht drüber nachgedacht. Dann ist es wohl besser, wenn ich sie in der Zeit zu Hause lasse! Danke für den Hinweis!


    Eine Frage hab ich aber noch: Bisher gab es das erste Futter immer so gegen halb 7 nach der ersten Gartenrunde. Meint ihr, ich kann damit länger warten (so bis 8/8:30)? Das letzte Mal abends bekommt sie etwa um 18:30/19 Uhr.

  • .......Aber irgendwann möchte ich sie natürlich an unseren normalen Ablauf anpassen - die Frage ist jetzt ab wann und wie ich das am besten mache.


    .....

    Die Frage ist für mich eher, warum hast Du bis jetzt was Andres als den normalen Tagesablauf gemacht? Macht doch keinen Sinn, den Hund dran zu gewöhnen, daß zB vormittags Spielzeit ist, wenn Du später vormittags nicht daheim sein wirst. Damit schießt man sich doch selbst ins Knie, wenn man dem Hund auf einmal sagen muß "ab heute ist Vormittags Ruhe angesagt" o.ä., wenn der bereits gelernt hat, "juhu, aufstehn uuuund - actiooooon!".... Dann mußt erstmal anfangen, den zu der Zeit wieder runterzufahren.


    Natürlich wird ein Welpe/Junghund anfangs vielleicht keine 4 Stunden am Stück durchschlafen - aber einen Ablauf, daß zB früh grundsätzlich Ruhe ist (eben anfangs max. unterbrochen durch ne notwendige Pipipause, und die dann auch ohne jegliches Spiel oder sonstiges Halligalli), sowas kann man vom ersten Tag an etablieren. Die Pipipause kann man dann ja gezielt im Laufe der Zeit nach hinten verschieben, sodaß er irgendwann die kompletten 4 Stunden (aus meinem Beispiel) durchhält.


    Komplett feste Zeiten für alles incl Fressen etc. würde ich aber auch nicht 100%ig einrichten - sonst haste irgendwann nen Hund, bei dem Du Punkt 20 Uhr daheim sein mußt, weil er sein Futter verlangt und sonst randaliert, weil er auf 20 Uhr "geeicht" ist. Also gleiche Abläufe sind wichtig - aber trotzdem würd ich schon ganz bewußt die Zeitdauer ein bissel variieren. Sodaß Hund lernt, er bekommt seine Spielzeit, er bekommt sein Futter - nicht, weil 20 Uhr ist, sondern weil ich jetzt Zeit dafür habe. Wenn das mal um 19 Uhr ist, mal 20.30 - damit sollte ein Hund bei mir (!) leben können. Einfach, weil ich mich selbst nicht gerne abhängig mache. Noch lästiger: ein Hund, der gewohnt ist, daß er früh Punkt 7 seinen ersten Gassigang bekommt. Man stelle sich vor, der ist langsam stubenrein, braucht das eigentlich nimmer - und man möcht ganz gern mal wieder ausschlafen..... *gg Aber leiiider ist´s grad 7, also beschließt der Hund am Sonntagmorgen, er möchte JETZT raus..... (ich bekäm da auf Dauer Mordgelüste *gg).
    Oder Du traust Dich abends nimmer ins Kino, weil um 20 Uhr muß das Futter serviert werden *nerv....


    Also so ein bissel Flexibilität würd ich mir an Deiner Stelle trotz Allem erhalten, um nicht in Zugzwang zu kommen. Grobe Abläufe einhalten, aber zeitlich flexibel bleiben.

  • Stress dich nicht wieder so, lass einfach behutsam Alltag einkehren, den neuen Alltag mit Hund - der Welpe rutscht da schon mit rein, wenn du ein bißchen einfühlsam vorgehst.


    Hunde sind Hunde geworden, weil sie so super anpassungsfähig sind - je selbstverständlicher du zur neuen, gemeinsamen Tagesordnung übergehst, desto selbstverständlicher wird dir der Welpe da folgen.

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