Bellender Morgenmuffel & Faultier

  • Hallo meine Lieben,


    hätte mal wieder ein, zwei Fragen an euch.


    Lenny ist fast 5 Monate alt und seit 11 Tagen bei uns. Er ist ein Bardino, die ja als "Wachhunde" gelten.
    Generell ist er ein toller Hund, aber mit ein paar Sachen treibt er mich in den Wahnsinn. Vielleicht hat jemand von euch eine Erklärung, einen Tipp für mich oder kann mir zureden dass es irgendwann mal besser wird :lol:


    1.) Bellen:


    Generell finde ich es ja gut wenn er bellt und uns drauf aufmerksam macht, dass sich Rund um das Grundstück etwas tut. Ich will ihm auf keinem Fall das komplette bellen abgewöhnen, aber das "unnötige".
    Besonders abgesehen hat er es auf unsere Nachbarn auf der linken Seite. Die Nachbarn haben einen Hund und einen 4 Jährigen Sohn. Lenny ist sehr neugierig und hat am zweiten Tag seine Schnauze durch die Hecke zum Nachbar gesteckt, dann kam "Jack" (Nachbarshund) und hat ihn ausgebellt - Lenny hat sich so gescheckt dass er davongezischt ist. :lachtot: Er hatte aber auch keine Angst mehr, sondern wieder Neugier. Bei jedem Geräusch was von der Nachbarsseite kommt (besonders wenn die Nachbarn laut sind zB in den Pool springen, herum schreien oder er Jack erahnt) läuft Lenny sofort ums Eck (wir haben ein "L"-förmiges Grundstück) und bellt alle aus. Jack bellt nicht zurück, bzw sehr sehr selten.


    Wir sitzen generell nur noch auf der anderen Seite, des Hauses, damit sich Lenny nicht gleich wieder provoziert fühlt und knurrt und bellt. Er bellt natürlich auch wenn mal wo ein anderer Hund bellt oder jemand an den zwei anderen Seiten des Grundstücks vorbei geht - aber in 95% der Fälle wegen den Nachbarn :muede:


    Jetzt sind wir auf die schlaue Idee gekommen, Lenny alle Nachbarn mal vorzustellen und natürlich auch den Hund nebenan. Er freut sich ihn zu sehen, wedelt und spielt mit ihm, aber sobald wir daheim sind, ändert sich leider nichts.


    Ehrlich gesagt weiss ich nicht wie wir uns verhalten sollen, wir haben probiert es zu ignorieren, damit er sich nicht bestätigt fühlt - brachte nichts, auch kein ablenken, weg holen von dort oder sonst etwas...


    Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht was das beste Verhalten wäre/wie und was wir ihm beibringen sollen, damit er zumindest auf Kommando aufhört zu bellen.


    Wo wir schon beim nächsten Punkt wären:


    2.) Faulheit/Sturheit


    Lenny lernt wirklich brav und schnell. Er kann schon Sitz, Platz, Nase,... das Problem ist - er hat einfach keine Lust zu üben. Ich rede hier jetzt nicht davon dass er 4 Stunden im Akkord Kommandos befolgen soll.
    Es geht eben um die 10-15 Minuten pro Tag. Man sieht richtig wie er über legt ob es sich lohnt etwas zu machen oder nicht - dazu müsste er ja aufstehen...und er liegt viel viel lieber... auch hier haben wir schon jede Art von Leckerlis etc versucht, aber er verzichtet lieber darauf als sich zu bewegen :hilfe:


    Irgendwie bekomme ich Angst, dass er es so nie lernen wird und als hätte er die anderen Kommandos nur per Zufall auf geschnappt. Er hört zB nicht sehr aufs "Hier" - daran versuche ich mit ihm zu arbeiten, aber wie gesagt er ist zu faul um aufzustehen und kommt nur wenn er Lust hat. Er lässt sich auch extrem leicht ablenken - Ameise, Grashalm, Vogel, Staubkorn,...


    Bitte sagt mir dass das besser wird und er sich bald mehr konzentrieren kann und dass es dann noch nicht zu spät ist ihm etwas bei zu bringen :|


    3.) Morgenmuffel


    Anfangs klappte es ganz gut mit dem aufstehen in der Nacht/Früh zum raus gehen. Aber seit ein paar Tagen bekommen wir ihn kaum auf. Klar ist er müde, ich bin momentan daheim mit ihm, wir spielen, gehen schon kurz Gassi etc, er soll ja seine Umwelt kennen lernen.
    Am Abend (nach geschätzten 56 Nickerchen) fällt er ins Körbchen und schläft ziemlich schnell ein.


    Er wird auch munter in der Nacht, wir wachen auf, sehen dass er munter ist und wollen raus mit ihm - er wedelt, will spielen (im liegen natürlich :???: ) und schaut uns mit grossen Augen an. Aber er will einfach nicht aufstehen.. er ist einfach faul! Entweder wir bekommen ihn nach gefühlten 3,5 Stunden dazu oder mein Freund nimmt ihn hoch und setzt ihn in die Wiese. Wo Lenny was macht?! Genau: liegen :lol: Es hört sich lustig an...sieht auch lustig aus...aber jede Nacht wenn man selber noch in Halbschlaf ist, macht das wenig Laune... Wenn man ihn dann dazu bekommt weiter zu gehen, geht er auch immer pinkeln oder Häufig machen und dann läuft er schnurrstracks in sein Körbchen.


    Manchmal will er aber gar nicht mitkommen im Garten und läuft gleich zur Tür.


    Ihr könnt euch vorstellen dass das ein wenig nervig ist. Vorallem wenn er dann wie vorgestern, nachdem wir dann totmüde sind und tief schlafen, nachdem er draussen zu faul war ins Haus macht....


    Hat irgendjemand Tipps für mich? Wird es mal automatisch besser? Oder haben wir jetzt für immer einen kleinen "Faulhund" zu Hause? Wie bringt man am besten bei aufzuhören zu bellen, wenns zuviel wird? Wie schaffe ich es dass er mehr Freude am Kommandos lernen hat und nicht immer so faul und abgelenkt ist? :-)


    Wäre euch für Tipps sehr dankbar - falls irgendjemand diesen ewig langen Text gelesen hat von euch ;)

  • Kot absetzen mitten in der Nacht? :???: Geht ihr direkt vor dem Schlafengehen nochmal kurz Gassi, dass Hund sich lösen kann?
    Muss Hund wirklich mitten in der Nacht nochmal zum Pullern raus oder reicht durchschlafen bis morgen früh um 6 und dann hurtig mit dem Hund raus?


    :tropf: Ich übe relativ wenig bewusst mit dem Hund, einfach weils für mich noch nicht so wichtig ist.
    Aber vieles schaut sich Hund mit der Zeit auch ab, das Warten wenn er die Treppe schon hoch ist, ich aber noch nicht. Warten im Flur damit ich ihn ableinen kann.
    Warten und sitzen vor dem Futternapf bis ich es ihm hinstelle.
    Und Gustav hat auch seinen kleinen Dickschädel, der überlegt auch ob er ein Kommando zum 5. Mal in Reihe ausübt.
    Ergo üben wir ein Kommando zwei- dreimal wenn es sich gerade anbietet, und dass dann über den Tag verteilt.

  • Wo war der Hund bis er zu dir gekommen ist?

    Er wurde mit seinen Geschwistern vor einem Tierarzt ausgesetzt und danach war er in einem kleinen privaten Tierschutzverein mit 5-6 anderen Hunden. Aber ganz normal im Haus und Garten, kein Käfig.

  • Er ist fast den ganzen Tag im Garten mit mir. Dazwischen mal Gassi oder im Haus. Das letzte Futter bekommt er so gegen 17-18 Uhr. Danach gehen wir natürlich noch raus mit ihm und auch bevor wir schlafen gehen so 22-24 Uhr.


    Er hatte die ersten Tage Durchfall (Hakenwürmer), aber das ist jetzt vorbei. Meistens geht er nur pinkeln in der Nacht, aber ab und an kommt auch ein Häufchen.


    Mir gehts nicht darum dass er sofort 238 Kommandos können soll, sondern eher darum ob das nur eine Phase seines Alters ist dass er so unkonzentriert und eher desinteressiert ist oder ob das sein Charakter ist. Er lernt sonst nämlich sehr schnell.


    Das mit dem hinsetzen und aufs Futter warten macht er schon vom ersten Tag an, genauso auch bei dem Brustgeschirr.


    Es wäre mir nur wichtig, dass er lernt besser zu hören wenn man ihn ruft und eben dass er auf Kommando aufhört zu bellen, alles andere hat Zeit...

  • Ehrlich gesagt weiss ich nicht wie wir uns verhalten sollen, wir haben probiert es zu ignorieren, damit er sich nicht bestätigt fühlt - brachte nichts, auch kein ablenken, weg holen von dort oder sonst etwas..

    Was kann man in elf Tagen schon "ausgiebig" probiert haben ...


    In dem Alter haben Hunde ihre erste Angstphase. Es ist typischerweise die Zeit, in der sie beginnen die ersten Gruseligkeiten zu melden. Nun kommt bei Eurem noch dazu, dass er ein turbulentes Leben hat und gerade mal gefühlt noch zu Besuch ist. Sprich, er hat noch gar keine Ahnung, dass er dort sein sicheres Heim hat.


    Ich würde daher einfach dafür sorgen, dass er dort nicht hinlaufen kann und belohnen, belohnen, belohnen, wenn er sich das ruhig anschauen kann.

    Lenny lernt wirklich brav und schnell. Er kann schon Sitz, Platz, Nase,... das Problem ist - er hat einfach keine Lust zu üben. Ich rede hier jetzt nicht davon dass er 4 Stunden im Akkord Kommandos befolgen soll.
    Es geht eben um die 10-15 Minuten pro Tag. Man sieht richtig wie er über legt ob es sich lohnt etwas zu machen oder nicht - dazu müsste er ja aufstehen...und er liegt viel viel lieber... auch hier haben wir schon jede Art von Leckerlis etc versucht, aber er verzichtet lieber darauf als sich zu bewegen

    Das ist ja ein mächtiges Programm für diese kurze Zeit. Wie wäre es, wenn Du das einfach weglässt? Bei mir gibt es solche "Übungszeiten" überhaupt nie ... ich erziehe meine Hunde einfach dann, wenn es anfällt. Sitz und Platz lernen die in dem Alter eh noch nicht. Wir üben lieber wichtige Dinge wie an der Leine laufen und so.

    Irgendwie bekomme ich Angst, dass er es so nie lernen wird und als hätte er die anderen Kommandos nur per Zufall auf geschnappt. Er hört zB nicht sehr aufs "Hier" - daran versuche ich mit ihm zu arbeiten, aber wie gesagt er ist zu faul um aufzustehen und kommt nur wenn er Lust hat. Er lässt sich auch extrem leicht ablenken - Ameise, Grashalm, Vogel, Staubkorn,...

    Also, den Hund, der in dem Alter den Rückruf sicher beherrscht, habe ich noch nicht getroffen. Wenn Du den ein Jahr geübt hast, dann kannst Du mal sachte davon ausgehen, dass er funktionieren könnte.
    Und, dass die Umwelt total spannend ist, ist völlig normal. Ich übe den Rückruf daher immer nur dann, wenn der Hund eh schon auf dem Weg zu mir ist und belohne das megamäßig fürstlich (bergeweise Lieblingsfutter oder ähnliches). Ich übe den übrigens im Schnitt ein mal am Tag, manchmal auch nur alle drei Tage.


    Er wird auch munter in der Nacht, wir wachen auf, sehen dass er munter ist und wollen raus mit ihm - er wedelt, will spielen (im liegen natürlich ) und schaut uns mit grossen Augen an. Aber er will einfach nicht aufstehen.. er ist einfach faul! Entweder wir bekommen ihn nach gefühlten 3,5 Stunden dazu oder mein Freund nimmt ihn hoch und setzt ihn in die Wiese. Wo Lenny was macht?! Genau: liegen Es hört sich lustig an...sieht auch lustig aus...aber jede Nacht wenn man selber noch in Halbschlaf ist, macht das wenig Laune... Wenn man ihn dann dazu bekommt weiter zu gehen, geht er auch immer pinkeln oder Häufig machen und dann läuft er schnurrstracks in sein Körbchen.

    Was spricht dagegen ihn einfach weiterschlafen zu lassen?

  • Ich glaub es kommt falsch rüber, wir üben ja nicht jeden Tag und den ganzen Tag. Sondern nur ab und an nebenbei beim spielen.


    Wir wecken ihn nicht extra auf. Er ist schon munter, das Problem ist wenn wir nicht raus gehen finde ich irgendwo 2 Stunden später eine Pfütze im Haus.


    Er schläft neben uns im Schlafzimmer, aber ich bemerkte nicht immer wenn er sich raus schleicht.


    Aber vielleicht hast du recht und ich habe einfach zu hohe Erwartungen. Die zwei Dinge mit dem verschlafen sein und den Kommandos sind nicht so wichtig, ich bin einfach nur sehr unentspannt wegen dem bellen. Bin jetzt am Tag mit ihm alleine und ich warte nur bis sich die Nachbarn beschweren weil er alle paar Minuten bellt...


    Ich wäre so froh wenn mir jemand einen Tipp geben würde wie ich ihn dazu bringe nur 1-2 mal zu bellen und dann aufzuhören wenigstens....

  • Er ist fast den ganzen Tag im Garten mit mir.

    Das könnte das Problem sein. Garten bedeutet zwangsläufig mehr Unruhe als im Haus. Ich vermute, dass er dort nicht ausreichend tief schlafen kann und er deshalb immer mehr auf Alarm kommt dort draußen.

  • Das kann natürlich sein. Ich versuche jetzt mehr mit ihm drinnen zu bleiben, will ihm aber natürlich auch die Möglichkeit bieten, dass er sich frei bewegen kann und nicht den ganzen Tag eingesperrt ist.

  • Oft wird unterschätzt wie viel Ruhe und Schlafenszeit ein sich entwickelnder Hund braucht.
    Er muss alle Eindrücke verarbeiten und einordnen.
    Als Halter ist man gefordert dem Hund nicht zu viel zuzumuten und ihn rechtzeitig aus der Anspannung zu nehmen.
    Viele Stunden im Garten können überfordern.
    Du musst keine Angst haben, dass der Hund sich in der Wohnung langweilt, wenn ihr regelmäßig rausgeht, ihr mit ihm spielt und für ausreichend Ruhe sorgt.
    Erziehung braucht Zeit, Bindung auch.
    Ich schicke euch eine gute Portion Geduld, Heiterkeit und Gelassenheit.


    LG, Friederike

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