Welpe zurückbringen? Bitte kein Shitstorm

  • Witzig, ungefähr genau so hatte ich mir das mit dem Welpen vorgestellt. Aber - wie du ja in meinen Threads mitbekommen hast - klappt das nicht immer so.
    Ich glaube jeder Welpe ist anders, mit manchen ist es leicht(er), mit anderen schwieriger.
    Und jeder Mensch ist ja auch anders. Der eine kommt mit etwas super klar, der andere nicht.
    Wenn man das so verallgemeinert, verunsichert das sehr finde ich!

  • Ich finde es auch nicht ganz so einfach.


    Ari fand schlafen wahnsinnig überbewertet, fressen super - aber bitte möglichst ALLES. Man musste ständig ein Auge drauf haben, was der sich so reingepfiffen hat.
    Pipi machen konnte er auch. Teilweise alle 15-20 Minuten einen kleinen See.


    Das mit den Hausregeln fand er auch deutlich uninteressanter als wir und hier haben wirklich etliche Kleidungsstücke und Möbel gelitten. Da hat er einfach seine ganz eigenen Vorstellungen von gehabt.


    Dazu hat er ganz schlecht gezahnt, das hat er gar nicht gut vertragen. Und war dazu auch noch unleidig.


    Als er dann endlich Richtung 7. Monat ging wurde es immer angenehmer. Und als unsere Trainerin meinte, jetzt ist der Zeitpunkt wo die meisten Junghunde abgegeben werden, weil sie in die Pubertät kommen und der süße Welpe weg ist, haben wir uns nur angeguckt und waren uns einig, dass es jetzt gerade erst anfängt so richtig Spaß zu machen.


    Ich liebe meinen Hund, aber die Welpenzeit war definitiv nicht der beste Teil. Vielleicht liegt es auch an uns, wir waren unerfahren, Schlafmangel vertragen wir beide nicht so dolle und die Angst, dass er sich gleich wieder was fragwürdiges reinzieht hat uns auch gestresst.
    Mit mehr Erfahrung hätte das bestimmt auch einfacher geklappt. Wenn ich jetzt daran zurück denke kommt mir vieles auch übertrieben vor, aber ich weiß auch noch wie es damals war.

  • Ich hab nochmal zurück gedacht, was mich im Laufe der Welpenzeit besonders belastet hat, und es war dieses 24/7 nur für den Hund Da-sein. Männe und ich haben uns die ersten zwei Wochen immer nur abwechselnd aus dem Haus bewegt und ich erinnere mich _so_ gut an den Tag, an dem meine Schwester zum ersten Mal zum Babysitten da war und wir _gemeinsam_ einkaufen gehen konnten :applaus:
    Genauso frustriert war ich, als Maja mit rund einem Jahr plötzlich nicht mehr alleine bleiben konnte und ich wieder mein ganzes Leben rund um den Hund basteln musste :dead:


  • Wenns zu lang war: Kind mehr mit einbeziehen, kriegt sich wieder ein. Mamas Hilfe dankend annehmen. Schwiemu lebt noch und hat hoffentlich mehr Glück. Und Welpen werden erwachsen.
    Und jetzt hör auf zu denken und zu grübeln und nimm das Schicksal wie es kommt, Stunde für Stunde, Tag für Tag.


    :streichel:

  • Ich denke auch dass der "Aufwand" total unterschiedlich ausfallen kann. Von seinem eigenen "Engelchen" auf alle anderen Welpen zu schließen ist unfair.


    Übrigens fand ich die Welpenzeit mit meinem Mädchen unglaublich toll :)
    Dafür gab es Phasen in ihrer Zeit als Junghund die ich schwierig fand.
    Aber wenn man das Ganze betrachtet, hat sie es mir einfach gemacht und wir hatten eine wahnsinnig tolle Zeit.
    Aktuell habe ich einen pupertiernden Jungrüden von acht Monaten hier. Der kostet mich den letzten Nerv. Ein junges Pinschermädel dass ich hin und wieder bei mir habe, hat anfangs wenn man nicht darauf geachtet hat so ziemlich alles geschreddert was ihr zwischen die Zähne kam.


    Hunde sind in dem Alter so verschieden! Das fängt bei der Rasse an und hört beim Wesen auf.

  • Was ich unabhängig von Nilson noch wichtig finde, du brauchst jemanden der dich unterstützt, der dir zuhört, wo du dich auskotzen kannst.


    Du hast momentan verdammt viel um die Ohren und wirst damit so ziemlich allein gelassen wie es scheint. Gibt es eine Freundin, Kollegen oder Bekannte wo du dich einfach mal aussprechen kannst? Sowas befreit ungemein und dann wird der Blick auch wieder klarer.


    Und du brauchst, wenn du noch nicht hast, Freiräume, nur für dich. Arbeit kann so ein Freiraum sein, Spaziergang nur du und der Hund auch.

  • Du schreibst, dass dein Mann dir den Kopf gewaschen hat und die Entscheidung gefallen ist, dass der Hund bleiben soll. Was hat sich denn aber nun an der Situation seit gestern geändert?



    Nachdem du selbst meinst, der Hund sei eigentlich nicht das Problem, es dir aber trotzdem so schlecht geht wie im ersten Beitrag beschrieben, müsste sich doch grundlegend etwas an deiner Einstellung geändert haben oder es müssten derart geänderte Bedingungen geschaffen werden, damit nicht in ein paar Wochen dieselbe Situation wieder da ist, nur mit weit schlimmeren Folgen für den Hund, wenn er dann nach längerer Zeit weg muss. Außer der Entscheidung an sich lese ich nichts, was seit gestern anders ist.



    Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich falsch liegen sollte, aber der Unterschied zwischen der Planung und der nun überfordernden Situation besteht nach deinen Beiträgen darin, dass der Mann derzeit nicht helfen kann. Aber er wäre doch auch vorher als Allenverdiener beruflich stark eingespannt gewesen und auch wenn er mal unter der Woche früher mal da war, was nun nichtmehr der Fall ist, wäre doch trotzdem die Verantwortung ganz überwiegend bei dir gelegen, oder nicht? Er wird auch kaum genau mit dem Einzug des Hundes seine Arbeit gekündigt haben, also war das doch auch klar, bevor der Hund kam.



    Du bist derzeit nicht berufstätig, hast eine Tochter, die auch kein Kleinkind mehr ist, deine Mutter kann offenbar auch helfen – die Grundbedingungen finde ich eigentlich immer noch gut und wenn dich die berufliche Veränderung bezogen auf deinen Mann so belastet – gibt es nicht auch Freunde, die Hunde haben oder zumindest bei der Betreuung helfen können?



    Das wird aber alles nichts bringen, wenn du selbst nicht voll zu der Entscheidung stehst, der Hund wird es merken, wenn er nicht wirklich voll und ganz willkommen ist.Es geht gar nicht darum, was die Familie möchte.. Du bist den ganzen Tag mit dem Hund zusammen und hast die Verantwortung.


    Worauf ich hinausmöchte: es wird doch immer wieder etwas im Leben passieren, dass ein Umbruch ansteht, mal überraschend und mal nicht, später möchtest du ja z.B. auch wieder arbeiten, aber grundlegend ist doch immer, wie man selbst dazu steht.



    Vielleicht täusche ich mich auch und es ist wirklich nur der sogenannte Welpenblues - ich bin auch nicht der Welpentyp und hatte bisher stets erwachsene Hunde übernommen - oder du traust dir auch weniger zu, als du tatsächlich schaffst. Wenn aber Hauptgrund der Familienrat ist, der die Entscheidung getroffen hat, bleibt trotzdem alles rund um den Hund eben an dir hängen. Es ist auch wurscht, warum dir das zu viel ist oder zumindest bis gestern zu viel war. Maßgeblich ist nur, dass Umstände da sein müssen, die einen Unterschied zur Situation gestern ausmachen. Ist das nicht der Fall, ist das Risiko groß, dass in ein paar Tagen dieselbe Entscheidung ansteht. Der Hund würde auch im Fall einer Abgabe nicht den Wölfen zum Fraß vorgeworfen werden, sondern würde zum Züchter zurückgehen und sicher anderweitig ein Zuhause finde.



    Eine Abgabe aus einer Überforderungssituation heraus in gute Bedingungen ist nie vorwerfbar, eine halbherzige Entscheidung und ein zweifelhafter Start ins Hundeleben wäre es aber meiner Meinung nach schon.



    Ich weiß, dass sich mein Beitrag nicht danach anhört, aber wünsche dir und dem Welpen alles erdenklich Gute!

  • @Muffin2203
    Ich drücke dir die Daumen, dass es besser wird. Vielleicht hast du dir selbst einfach nur zu viel Druck gemacht.


    Du wolltest einen Hund und du hattest dabei ja eine Vorstellung, was du mit dem Hund machen willst. Wenn du dich jetzt für den Hund entschieden hast, dann behalte genau diese Vorstellung vor Augen und genieße diese Zeit. Wenn es wirklich passt, dann wird der Hund bald dein tägliches Stück Urlaub sein statt eines zusätzlichen Stressfaktors.


    Viel Erfolg!



    Welpen brauchen nicht viel. Schlafen, Fressen, Ausflüge zur Pipiwiese. Das war's. Hausregeln lernen sich nebenbei von selbst.


    Mehr ist es nicht.


    Aber das in einem Rhythmus, der meinen eigenen dermaßen entgegensteht, dass ich allein die Vorstellung anstrengend finde. Du hast völlig recht: ein Welpe braucht nicht viel. Aber er braucht es oft und wenn er es braucht, dann immer sofort.


    Die Vorstellung alle 2-3 Stunden raus zu müssen und dann eigentlich gar nichts machen zu können kommt mir so anstrengend vor, dass ich gar keinen Welpen will.


    Zitat von RafiLe1985

    So geht es bis zum 7.-9. Lebensmonat und dann wird es etwas spannender und anspuchsvoller.


    So ist es: dann wird es (für mich) interessant. Dann kann man anfangen mit einem Hund die Dinge zu tun, dich ich am Leben mit Hund liebe. Ich würde sofort einen 9-monatigen Hund nehmen, aber in den ersten Monaten darf gerne jemand anders den Hund versorgen. ;)

  • Ich habe mich früher immer gefragt, wieso Leute, die schon Menschenkinder groß gezogen haben, mit einem Welpen gerne mal überfordert sind. Nun habe ich auch ein Menschenkind und verstehe das vollkommen.
    Mit Welpen muss man einfach auch anders umgehen. Wo beim Kleinkind jeder Konflikt gemanaget wird, weil Kleinkind einfach noch kein Nein verstehen kann und nie so zuverlässig beachten wird, dass man da in den nächsten Monaten drauf bauen könnte, so sieht das bei einem Welpen anders aus. Die brauchen Grenzen, Führung und da muss man gerade bei den Retrievern auch mal ein wenig deutlicher sagen, was gewünscht ist oder nicht, sonst tanzen sie einem auf der Nase herum.


    Ansonsten binde deine Tochter mit ein, sie ist 9 Jahre alt und kann durchaus den Napf befüllen, den Hund schonmal anleinen, während du dich anziehst oder, wenn ihr ländlich genug wohnt, ihn kurz ohne Leine zum Pipimachen vor die Tür schicken.


    Und dein Programm ist zu viel. Mein letzter Welpe ist jetzt grade ein Jahr alt und im Gegensatz zum ersten fand ich die Welpenzeit bei ihr auch anstrengend, vor allem weil sie echt lange nicht stubenrein war, also immer wieder Pfützen im Haus hinterlassen hat, einfach auf den Esstisch geklettert ist, um Sachen zu fressen, was mein Großer sich auch niemals nur einfallen lassen hätte etc.
    Und dazu hatte ich eine 6 Monate alte Tochter, noch nicht mobil. Tja, Welpi und Kind lagen eigentlich den halben Tag gemeinsam auf der Krabbeldecke und haben aneinander geschmust, alle paar Stunden sind wir mal schnell runter in den Garten gehetzt oder vor die Tür und einmal am Tag haben Welpi und der Ersthund für ne halbe Stunde die Welt im Wald entdeckt, jedenfalls bis sie so 12 Wochen alt war. Danach wurde die halbe Stunde dann mal zur dreiviertelstunde oder Stunde, aber eben viel auf einer Wiese bleiben und erkunden. Und morgens und abends so 5-10 Minuten durch den Wald ohne Leine laufen. Der Große hat dann noch ne Extrarunde alleine bekommen.
    Bis deiner 6 Monate alt ist, braucht ihr nicht riesig viel Gassi gehen und das kannst du ja machen, wenn deine Tochter in der Schule ist oder jetzt in der Ferienzeit muss sie eben mal mitkommen. Das macht doch auch Spaß, sie kann ja auch gerne mal die Leine halten, solange euch nichts entgegenkommt oder sowas.


    Und dein Mann kann dann abends, wenn er heimkommt, evtl. die letzte Pipirunde zum Garten unternehmen oder füttern oder einfach mit Welpi auf der Couch liegen und schmusen. Sodass du dann mal ne Stunde für dich hast oder für die Tochter oder oder.
    Aber generell sollte euer Hund lernen, dass nicht nonstop bespaßt wird, sondern dass er auch gut mal vorm Kindergitter des Kinderzimmers liegen kann, während du da drin mit deiner Tochter spielst oder sowas ähnliches.


    Überfordert sein ist keine Schande, abgeben auch nicht, ich habe nach 5.5 Jahren einen Hund abgegeben, weil ich einfach nur noch unglücklich war, ich verurteile euch also nicht, wenn ihr es tut, aber ich würde noch 2-3 Wochen abwarten, ob ihr noch zueinander findet und ob die schönen Momente nicht doch bei Licht betrachtet, überwiegen könnten.


    Und nehmt Sachen locker. Genauso wie Kleinkinder beim selber Essen lernen rumsauen und man hinterher alles sauber machen muss, genauso machen Hundewelpen was kaputt, pinkeln oder kacken/kotzen rein oder zerbeißen mal teure Schuhe. Lernt man, nix rumliegen zu lassen.

  • Hey!
    Also ich habe seit zwei Wochen ebenfalls einen Welpen. Auch ich muss sagen das ist härter als gedacht. Mein erster Hund war schon etwas älter, als ich ihn bekommen habe.
    Ich verstehe dich vollkommen. Und ich verstehe auch die Leute die shitstormen, auch wenn das ein wenig hart ist. Aber woher soll man denn wissen, dass das so hart ist, wenn man noch nie einen schwierigen Welpen aufgezogen hat? Du hast ja die Verantwortung übernommen. Du wusstest, dass es schwierig wird. Aber ja. Auch ich denke oft: Das ist schwieriger als gedacht. In solchen Momenten denke ich an meinen alten Hund und ich denke, dass es sich lohnen wird, wenn er etwas älter ist. Gut erzogen und etwas weniger verspielt.
    Ich verstehe auch, dass du den Hund nicht mehr haben willst. Denk aber bitte noch einmal darüber nach. Glaub mir. Ich mache dasselbe durch. Ich renne von morgens bis abends durch das Haus und versuche dem Hund Sachen aus dem Mund zu nehmen. Dann entdecke ich die Pipi-Pfütze und wische sie auf. Puh! Nicht mal Nachts hat man Ruhe.
    Bei dir wird es sich sicher auch lohnen. Mit VIEL Geduld und SEHR VIEL Verständnis.
    Falls du den Hund aber wirklich abgeben willst schaue doch im Internet nach netten Menschen (lerne sie am Besten noch einmal kennen), die einen Welpen wollen. Oder frage den Züchter, ob er den Welpen zurücknimmt. Viele Züchter nehmen Welpen zurück. Frage Freunde und Familie, denen du wirklich vertraust, mal sehen ob du jemanden findest.
    Ich hoffe es läuft alles gut.
    Ich würde gerne wissen, wie alles ausgeht, wenn du eine Entscheidung getroffen hast.


    Liebe Grüße!
    HoppelHund

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