Welpe zurückbringen? Bitte kein Shitstorm

  • Nur mal so am Rande bemerkt:


    Es zwingt einen keiner, sich einen Welpen anzuschaffen, wenn man in einem Mehrparteienhaus ohne eigenen Garten wohnt, Teil- oder Vollzeit berufstätig ist und keine oder wenig Hundeerfahrung hat und im eigenen Leben eigentlich nur gewisse Zeitfenster vorhanden sind, in die der Hund dann gefälligst passen sollte.


    Der Markt an Second-Hand-Hunden ist riesig, und wenn man dort mit der gleichen Sorgfalt wie nach einem guten Züchter sucht, sind die Chancen groß, fündig zu werden.


    Caterina

  • Die ersten zwei Wochen mit meinem Hund (mit 12 Wochen geholt) war ich auch mit den Nerven am Ende - sonst wieviel im Vorfeld gelesen, jeden Pups analysiert, einen erwachsenen Hund gewöhnt und neben der Ausbildung in Vollzeit auch alleine für den Zwerg verantwortlich. Die ersten zwei Wochen war ich dermaßen unentspannt, ich hatte Muskelkater im Kiefer vom dauerhaften Zähne fest aufeinander beißen.


    Ich fand die Welpenzeit also recht anstrengend. Hatte allerdings auch einen häufig kranken, niemals müden und schnell überreizten Zwerg Zuhause sitzen, der zur Ruhe aktiv gezwungen werden musste, damit er nicht irgendwann seinen Schwanz jagend durch die Wohnung peste :roll: . Trotzdem war nach zwei Wochen klar, dass ich Henry niemals wieder weg geben könnte.


    Ich hatte schon gerade zu Anfang das Gefühl, sehr fremdbestimmt in meinem Alltag zu sein und bis sich so ein Welpe an den normalen eigenen Rhythmus gewöhnt hat, dauert es eben seine Zeit.


    Mit der Zeit passt sich so ein Hund verdammt gut an die Gegebenheiten und Zeiten seines neuen Zuhauses an und das entschärft so einiges. Trotzdem hat man immer "Arbeit" und wenn man daran keine Freude empfindet, dann leiden nur beide darunter.


    Grundsätzlich kann ich jeden Welpenbesitzer verstehen, dem es am Anfang erstmal zu viel ist und der merkt, dass Wunsch und Realität doch sehr voneinander abweichen können.
    Wenn man aber so konkret nach gut 2 Wochen über eine Abgabe nachdenkt, dass man sogar schon mal den Züchter anruft und nachfragt und schon 2 Trainer aufgesucht hat, dann würde ich wirklich gucken, wie sich das die nächsten zwei Wochen entwickelt.


    Wenn es trotzdem nicht wirklich besser wird, sollte man an das Wohl des kleinen Welpen denken, dessen Vermittlungschancen mit steigendem Alter sinken und für den dann eine Rückgabe eine viel größere Umgewöhnung wird.



    Mein Chaot wird nächste Woche 3 Jahre alt und ich kann mir mein Leben nicht mehr ohne ihn vorstellen und darüber lachen, wenn ich an unseren holprigen Start damals denke - ob hier aber nochmal ein Welpe einziehen dürfte, wüsste ich jetzt allerdings nicht :hust:

  • Welpi muß innerhalb kürzester Zeit sauber werden, alleine bleiben, seine Umwelt ignorieren und gnz wichtig - alles und jeden lieben.

    Und, ganz wichtig: das alles "ganz von alleine"!


    Dann kommen die zahlreichen guten Ratschläge von Hinz & Co. die oftmals 1:1 übernommen werden wollen, wobei man völlig außer Acht läßt das jeder Hund individuell ist.

    Die ganzen Infos zu filtern, wenn man keine eigene Erfahrung hat, ist aber auch nicht leicht. Ich glaube nirgends gibt es so viele "Experten" wie im Hundewesen (oder doch, vielleicht noch bei Fußball ;-) ), die einem gewollt oder ungewollt Ratschläge geben. Vond en widersprüchlichen Meinungen und Methoden von "Profis" mal abgesehen.

    Und öfter mal auf`s eigene Bauchgefühl gehören.

    JA!!!!


    Es zwingt einen keiner, sich einen Welpen anzuschaffen, wenn man in einem Mehrparteienhaus ohne eigenen Garten wohnt, Teil- oder Vollzeit berufstätig ist und keine oder wenig Hundeerfahrung hat und im eigenen Leben eigentlich nur gewisse Zeitfenster vorhanden sind, in die der Hund dann gefälligst passen sollte.

    Das mit dem "gefälligst" hab ich so nicht gesagt. Ich habe nur zu bedenken gegeben, dass die Welpenhaltung nicht für jeden gleich einfach ist. Wozu gleich so eine Schärfe in der Replik? Und ob die Erziehung eines Tierschutzhundes mit einschlägigen Erfahrungen und Macken so viel einfacher ist als die eines Welpen, sei mal dahin gestellt.


    Ws ich sagen will: seid doch mal milde zu Frischlingshundbesitzenden.


    LG
    Sibylle

  • Und ob die Erziehung eines Tierschutzhundes mit einschlägigen Erfahrungen und Macken so viel einfacher ist als die eines Welpen, sei mal dahin gestellt.

    Nur als Einwurf:
    Es gibt eine ganze Menge "Second Hand Hunde", die nicht traumatisiert sind, nicht erstmal sozialisiert werden müssen und sich trotzdem über ein neues zu Hause freuen: Scheidungshunde, Hunde erkrankter oder verstorbener Vorbesitzer.....


    So einem Hund ein zu Hause zu geben kann in manchen Fällen (Unsicherheit auf der eigenen Seite, enges Zeitfenster für Stubenreinheit, Alleinbleiben,......) wirklich sinnvoller sein, als einen Welpen auf zu nehmen.


    Sicher muß man dann etwas suchen und darf auch optisch nicht zu sehr auf was bestimmtes fixiert sein, aber es macht das Leben für Hund und Mensch doch oft mal deutlich einfacher.

  • So einem Hund ein zu Hause zu geben kann in manchen Fällen (Unsicherheit auf der eigenen Seite, enges Zeitfenster für Stubenreinheit, Alleinbleiben,......) wirklich sinnvoller sein, als einen Welpen auf zu nehmen.

    Da hast du allerdings auch recht!


    In meiner Nachbarschaft sehe ich derzeit drei neue Welpen. Ein Viszla, ein King Charles und einer, den ich für einen Terrier halte. Mit zwei der Halterinnen hab ich geplaudert. Beide haben gesagt, dass sie eigentlich nicht so genau wissen, was mit dem Welpen auf sie zukommt, sie haben aber auch keine Zeit, mit ihm zur Spielstunde oder später zur Hundeschule zu gehen, wegen den Kindern usw. usf., in der Familie wär ja schon so viel zu organisieren. (Jetzt bitte keine Diskussion über Welpengruppen! Manchmal sollten die ja auch Haltergruppen heißen und die find ich total sinnvoll).


    Ich war überrascht bis entsetzt.


    Vermutlich ist "Welpe kaufen" (kaufenkaufenkaufen - ich wohne in so ner gutbürgerlichen Gegegend) für viele auf den ersten Blick einfacher, als einen passenden Second-Hand-Hund zu finden.


    LG
    Sibylle

  • Nicht immer ist der Second Hand Hund auch das was man gesucht hat ;-) War bei mir so ! Und das trotz gründlicher Suche und ausgiebigen Gesprächen mit dem Vorbesitzer.


    Nichts desto trotz gebe ich dir recht das sich oft zu wenig Gedanken gemacht wird was auf einen zukommt. Oder man informiert sich gründlich und ist dann trotzdem überfordert weil man es sich doch nicht ganz so schlimm vorgestellt hat.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!