Angsthündin meidet menschliche Nähe

  • Hallo zusammen,


    seit 4 Monaten habe ich eine kl. 7j. Angsthündin bei mir als Pflegehund, da sie die ganzen Jahre nicht vermittelbar war. Sie lebte seit ihrer Geburt im TH. Erst in Bulgarien u. die letzten 2 J. hier in Deutschland. Sie kennt rein gar nichts.
    Nun zu ihrem Verhalten: sie orientiert sich sehr an meinem Rüden. Kommt er zu mir, kommt sie auch. Sie flüchtet den ganzen Tag über in den oberen Stock u. hält sich dort auf. Wenn ich nach oben gehe, geht sie mir aus dem Weg u. läuft nach unten. Ebenso umgekehrt. Mache ich die Tür zu, ist es o.k. u. sie liegt auf ihrem Platz.Komischerweise kann ich sie nach dieser kurzen Zeit, wo sie bei mir ist, draussen ohne Leine laufen lassen...da bleibt sie in meiner Nähe u. wenn ich sie rufe, kommt sie auch u. läßt sich anleinen. Dieses vor mir Weglaufen macht sie eigentl. nur dort, wo sie sich einigermaßen sicher fühlt (so habe ich den Eindruck) Das ist im Garten u. im Haus. Sie kommt auch, wenn sie oben ist u. ich sie zum Spaziergang rufe. Sie freut sich dann auch u. der ganze Hund wackelt vor Begeisterung.
    ich habe mir schon gedacht, dass sie sicher im TH auch "gejagt"worden ist, wenn es raus gehen sollte....habe das durch Erzählungen mitbekommen. Man kann den Leuten dort auch keinen Vorwurf machen...irgendwie mußten sie sie ja anleinen oder wieder in die Innenräume bekommen. Die Hunde sind dort tagsüber draussen in den gr. Ausläufen. Die kl. Hündin hat sich dort auch immer versteckt, wenn jemand den Auslauf betreten hat. Aber wie gesagt, sie macht es hier nicht in allen Situationen...es ist schon komisch. Wenn sie nicht aus dem Raum kann, dann kommt sie zu mir u. läßt sich auch anfassen, wenn auch vorsichtig. Ich hoffe, ich konnte ihr Verhalten einigermaßen verständlich beschreiben.
    Wie könnte ich ihr meine Nähe im Haus ein wenig schmackhafter machen?
    Komisch finde ich, dass sie dieses Verhalten nur im Haus zeigt.
    Schon mal vielen Dank für eure Antworten.

  • Hallo,
    schön, dass Du Dich um diese verängstigte Hündin kümmerst.
    Sie hat ja nichts kennengelernt, die Sozialisierung auf den Menschen fehlt sicherlich auch.
    Wir haben auch so ein Exemplar hier

    Wie könnte ich ihr meine Nähe im Haus ein wenig schmackhafter machen?

    Ist sie verfressen? Das könntest Du Dir zu Nutze machen, in dem Du der Hündin, wenn Du den Raum betrittst, Leckerchen gibst oder wirfst, dass sie es suchen muss

    sie orientiert sich sehr an meinem Rüden. Kommt er zu mir, kommt sie auch.

    Dieses Verhalten würde ich positiv bestätigen mit Leckerchen, denn Streicheln ist in dieser Situation unangebracht, da sie ja vor Dir flüchten würde

  • Hallo,
    schön, dass Du Dich um diese verängstigte Hündin kümmerst.
    Sie hat ja nichts kennengelernt, die Sozialisierung auf den Menschen fehlt sicherlich auch.
    Wir haben auch so ein Exemplar hier

    Ist sie verfressen? Das könntest Du Dir zu Nutze machen, in dem Du der Hündin, wenn Du den Raum betrittst, Leckerchen gibst oder wirfst, dass sie es suchen muss

    Dieses Verhalten würde ich positiv bestätigen mit Leckerchen, denn Streicheln ist in dieser Situation unangebracht, da sie ja vor Dir flüchten würde

    vielen Dank für deine Antwort. Sie ist schon interessiert an Fleischwurststückchen.....dass könnte ich machen, ihr immer ein Stück hinschmeissen, denn sie hat auch ein Problem, dieses aus der Hand zu fressen. Den zweiten Tipp werde ich auch beherzigen...hab sie immer gestreichelt...werde ich ändern...gibt dann ein Leckerlie.
    Was ich nur nicht verstehe, dass sie unterwegs auf dem Spaziergang dieses Verhalten fast gar nicht zeigt. Da kann ich sie ableinen, zu mir rufen u. auch wieder anleinen.

  • Was ich nur nicht verstehe, dass sie unterwegs auf dem Spaziergang dieses Verhalten fast gar nicht zeigt. Da kann ich sie ableinen, zu mir rufen u. auch wieder anleinen.

    Irgendeine Verknüpfung wird es geben, aber welche?
    Zu Hause hat sie vielleicht aus Hundesicht nicht die Möglichkeit, weg zu gehen?
    Ich weiß es nicht, denke aber, wenn Du zu Hause mit Leckerchen arbeitest, wird sich dieses ängstliche Verhalten legen.

  • ja, irgendeinen Auslöser wird es wohl geben....aber dahinter zu kommen, glaube ich, ist nicht mehr möglich. Egal, ich werde mich jetzt hier im Haus mal mit Fleischwurst bewaffnen u. immer, wenn ich in ihre Nähe komme, gibt's ein kl. Stück. Manchmal mache ich auch einfach die Tür zu, dann kommt sie komischerweise zu mir, wenn ich sie locke. Also, wenn sie keine Möglichkeit zur Flucht hat, dann geht's. Sie ist nicht meine erste Angsthündin....aber so ein Verhalten hatte ich bis jetzt noch nicht....von denen ist keiner vor mir abgehauen, obwohl sie auch nichts kannten, außer die ganzen Jahre im TH. Na ja, mit Spucke u. Geduld bzw. viel Fleischwurst, wird's schon werden... :roll: Besonders Angst hat sie vor lauten Geräuschen u. hektischen Bewegungen...ich freu mich schon auf Silvester. :ugly:

  • BorderPfoten hat dir ja schon einen wertvolle Tipp gegeben. :gut:

    ich habe mir schon gedacht, dass sie sicher im TH auch "gejagt"worden ist, wenn es raus gehen sollte....

    Das kann sehr gut sein und natürlich mit ein Grund für ihr Verhalten im Haus sein. Wie ist denn dein Haus räumlich ?Was steht ihr alles zur Verfügung ? Ich würde sie erst einmal räumlich etwas begrenzen, so viele Zimmer zur Verfügung zu haben kennt sie ja auch nicht. Ich würde sie wirklich erst einmal räumlich begrenzen und dann so vorgehen, wie beschrieben wurde. Kannst dich dann auch mal ne Zeit auf den Boden setzen, was lesen etc und ihr dann immer mal wieder ein Leckerli werfen. Dann einfach wieder aufstehen, als ob das das normalste der Welt wäre. Das würde ich mit ihr mal ein paar mal so machen, damit sie lernt, dir im Haus mehr zu vertrauen.
    Also Munition(Fleischwurst) frei :bindafür:

  • wenn sie wollte, könnte sie sich im ganzen Haus bewegen...aber das macht sie sowieso nicht. Sie hält sich immer nur in dem einen Zimmer (da steht auch mein PC) auf. Dort habe ich ihr auch eine Ecke eingerichtet. Ist schon komisch, dass sie nur so im Haus reagiert....sie ertrrägt es einfach nicht, mit mir in einem Raum zu sein. Obwohl es schon einen kleinen Fortschritt gibt...seit einigen Tagen bleibt sie mit in "ihrem" Zimmer, wenn ich am PC sitze. Ich darf mich aber nicht bewegen, dann geht sie nach unten...es sei denn, ich mache die Tür zu...dann ist es o.k. und sie liegt auf ihrem Platz. Auch kommt sie, wenn ich mich Eddy zuwende u. ihn streichel...dann kommt sie auch vorsichtig an u. möchte auch gestreichelt werden. Ach ja, wer weiß, was in dem kl. Köpfchen vor sich geht.. :???:

  • Ich darf mich aber nicht bewegen, dann geht sie nach unten...es sei denn, ich mache die Tür zu...dann ist es o.k. und sie liegt auf ihrem Platz

    Hast du da schon mal geübt mit ihr, Türe zu, du bewegst dich im Raum und wirfst ihr dabei immer wieder mal ein Leckerli auf ihren Platz :???:

  • ja, aber das ist ihr auch ziemlich unheimlich...sie hat das Leckerlie liegen lassen. Obwohl, wenn ich mit Fleischwurst komme, dann kann ich es ihr auch hin halten u. sie nimmt es ganz vorsichtig u. versucht dann aber auch wieder sofort wegzukommen. Ich müßte dann auch Eddy mal aus dem Raum verbannen...sonst hat er nämlich die Fleischwurst schneller intus, als Pia kucken kann. :roll: Problem, wenn Eddy ihr "Fels in der Brandung" nicht mit im Zimmer ist, dann geht's auch nicht so gut. Aber für ein paar Minuten versuche ich es halt mal. Sie läuft ja auch nicht mehr panisch vor mir weg, wie am Anfang..da war es ganz schlimm. Ich sehe auch gerade, dass sie wieder hinter mir auf ihrem sicheren Platz liegt...wird schon werden...ich bin da ein sehr geduldiger Mensch. Ich lasse diese Hunde immer auf mich zu kommen...an manchen Tagen läuft es auch gut, wenn nicht irgend etwas sie wieder zurück wirft..das kann ein lautes Geräusch sein oder wenn ich mal mit Eddy ein wenig lauter sprechen muss, wenn er Blödsinn macht...dann sind wir wieder vermehrt im Fluchtmodus..

  • Besonders Angst hat sie vor lauten Geräuschen u. hektischen Bewegungen...

    Das ist wohl gerade bei Angsthunden so und ehe sie das akzeptieren, müssen sie richtig viel Vertrauen aufgebaut haben. Jule, das wird

    Problem, wenn Eddy ihr "Fels in der Brandung" nicht mit im Zimmer ist, dann geht's auch nicht so gut.

    Ist hier auch so. Faro ist ein Angsthund und mit seinem Kumpel Atti ist er mutiger, deshalb nehme ich Atti auch mit zur Hundeschule. Die Trainerin meint, das wäre gut

    Ich lasse diese Hunde immer auf mich zu kommen...an manchen Tagen läuft es auch gut, wenn nicht irgend etwas sie wieder zurück wirft..das kann ein lautes Geräusch sein oder wenn ich mal mit Eddy ein wenig lauter sprechen muss, wenn er Blödsinn macht...dann sind wir wieder vermehrt im Fluchtmodus..

    Oh, auch das kenne ich. Selbst, wenn ich über mich selber schimpfe, weil mir etwas aus der Hand gefallen ist o.ä. haut Faro ab und traut sich nicht mehr in meine Nähe, bis ich dann zu ihm gehe, ihn ganz ruhig schreichle und dann ist es wieder gut.


    Unbedachtes Vorgehen mögen sie wohl alle nicht


    Faro ist jetzt 2 Jahre bei uns. Zu uns hatte er schnell Vertrauen, aber ehe er sich von unseren Freunden anfassen ließ, ist mind 1 Jahr vergangen. Heute ist es immer noch so, dass er von sich aus auf die Menschen zu gehen muss. Die Zeit braucht er und dann ist es ganz ok

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