Welpen sozialisieren trotz unsicherem Ersthund

  • Also ist Balou eine Ausnahme und gelegentliches "Was sich so mit Menschen ergibt" könnte reichen?


    Zusammen wollte ich mit beiden nur in der freien Natur unterwegs sein, weil Balou sich dort vorbildlich benimmt.


    Im Ort selbst eher getrennt.


    Balou findet unsere Nachbarskinder doof, bleibt dicht bei mir und liegt oder sitzt unter mir, wenn man sich doch mal mit jemandem unterhält. Also da muss ich nicht viel managen, das kann er. Die Frage ist nur: lasse ich den Kleinen dann einfach Kontakt aufnehmen? Ich würde fast ja sagen :ka:


    Zu durch geplant will ich das gar nicht sehen, ich brauche nur eine grobe Orientierung, wie ich das angehe. Wenn es normalerweise reicht, wenn der Welpe halt mit anderen Hundebesitzern und drei Kindern Kontakt hatte und sonst nur alles beobachten darf - dann ist ja alles gut.


    Zu Hunden und Umgebung ist mir alles klar, da fühle ich mich sicher und würde es nehmen, wie es kommt, aber bei Menschen bin ich durch Balou unsicher.

  • Eine gute Welpenschule müsste ich erst mal finden - ist hier nicht so leicht und Balou hat aus seiner nur gelernt, dass Hunde Action und Stress bedeuten

    Genau das ist eben bei den meisten der Fall und ist natürlich Mist. Ich hatte Glück gleich eine Vernünftige vor der Tür zu haben. Die habe ich mir aber auch im Vorfeld ohne Hund angeguckt, um dann nicht dort in einer blöden Situation zu stehen.
    Klar durften die Kleinen zwischendurch auch mal spielen. Aber es waren viele dem Alter angepasste Übungen dabei. Teilweise standen wir auch einfach nur im Kreis, haben erzählt und jeder sollte seinen Hund bei sich behalten und so viel Ruhe wie möglich in ihn rein bringen. Oder 2 Welpen sollten spielen und die anderen ruhig beim Besitzer bleiben. Ich fand das Gold wert!


    Wie hast du da sozialisiert?

    Da hat mir die Rasse reingespielt. Der Wheaten liebt Menschen in aller Regel und ist da eigentlich so ein Klischee Goldie/Labbi (alle Fremden sind toll, müssen bespielt werden, hochspringen etc). Ich weiß nicht, ob ich Glück habe oder das durch wenig Kontakt (unter anderem wegen Shira) zustande kam, aber Lito verhält sich einfach neutral gegenüber Menschen. Wenn es dir Situation hergab, durfte er immer Kontakt haben und war dabei stets freundlich. Aber meist gehen wir ohne Kontaktaufnahme an Menschen vorbei.
    Besuch bekommen wir auch nur recht wenig. Da freut er sich aber sehr und hat im Allgemeinen Narrenfreiheit |) Wenn er dann zu nervig wird, lege ich ihn ab und das wars schon bei uns :ka:

  • Balou findet unsere Nachbarskinder doof, bleibt dicht bei mir und liegt oder sitzt unter mir, wenn man sich doch mal mit jemandem unterhält. Also da muss ich nicht viel managen, das kann er. Die Frage ist nur: lasse ich den Kleinen dann einfach Kontakt aufnehmen? Ich würde fast ja sagen

    Wenn Balou andere Menschen, speziell Kinder gruselig findet, kann es passieren, das er meint, den Kleinen beschützen zu müssen.
    Ich würde Kontakt also nur zulassen, wenn ihr alleine seid.

  • Ich glaub man muss eh erstmal schauen, wie der Hund sich so verhält.
    Noch kann man gar nicht sagen, ob es besser ist ihn dann einfach zu den Menschen hinzulassen oder nicht. Lass es erstmal auf dich zukommen und schau wie der Kleine so allgemein sich gibt, wie er sich orientiert, etc.



    Ich hab hier zwei erwachsene Hunde, die Kinder lieben.
    Und einen Junghund, der Kinder mega blöde findet.


    Anderer Seits hab ich hier auch zwei erwachsene Hunde, die andere Hunde blöd finden.
    Und einen Junghund, der andere Hunde einfach total uninteressant findet.


    Er hat gar nicht die Tendenz sich irgendwas abzuschauen und entsprechend ist die Handlungsweise auch in bestimmten Situationen eine andere, als bei einem Hund der da charakterlich anders wäre.

  • Ich würde es auch auf mich zukommen lassen, sicherlich oft getrennt übern, aber nach Situation entscheiden.


    Und wenn dein Balou neben dir sitzt und kein Kontakt zu den Nachbarskindern möchte, der Welpe aber interessiert wedelnd Kontakt möchte, würde ich das zulassen.


    Die klare Ansage für mich wäre, DU entscheidest, wer wann was darf. Balou darf den Welpen dann nicht beschützen oder abhalten wollen. Dann darf der Welpe halt ein bisschen sich freuen und Kinder begrüssen, wenn er mag, ein bisschen gestreichelt werden, alles nach deiner Ansage. Und dann ist gut und ihr geht wieder.


    Dein Welpe lernt, dass DU die Ansagen machst und nicht das VErhalten von deinem Ersthund entscheidend ist. Und vielleicht ändert dein Balou sein Verhalten sogar auch. Ist nämlich blöd, wenn der andere alle Aufmerksamkeit bekommt -wäre für mich kein Trainingsziel, aber interessant zu beobachten, ob sich bei ihm was verändert.


    Ich hatte hier einen ängstlichen Junghund und als Ersthund eine Hibbel-Jagdhündin. Die ist zwar ganz entspannt mit allen Menschen und anderen Hunden, dreht aber in fremden Umgebungen komplett über. Zuviel neue Eindrücke und Gerüche.


    Getrennt üben ja - aber wenn ich beide mitnehme in fremde Umgebungen, dann weil es nicht anders geht und sie einfach dabei sein müssen. Da hatte ich Sorgen, ob dieses "Hochdrehen" abfärbt auf den ängstlichen Junghund.


    Hat es überhaupt nicht. Durch viel Training, Ruhe und Zeit hat er fast alle seine Ängste inzwischen hinter sich gelassen. Und vom Grundcharakter ist er eher freundlich interessiert, aber garnicht nervös. Ich hab heute beide auf einem belebten Parkplatz in unserer Kleinstadt aus dem Auto gelassen für eine Runde " Stadttraining". Junghund steigt aus, streckt sich, schaut sich interessiert um, schaut mich an und wartet ab. Frau Jaghund Hibbel springt in die Leine, hat gleich zwei Tauben und den nächsten Grünstreifen im Blick und ihre Nase scannt soo viele Gerüche, dass ruhig abwarten fast unmöglich ist. Da haben wir echt noch Trainingsbedarf. Aber da wird in Zukunft eher meine Hündin von dem Zweithund lernen können.


    Meine Richtung wäre daher, nicht zuviel Planen, mit beiden Hunden trainieren, was dir wichtig ist und je nach Situation entscheiden.Und sich darauf freuen, was sich alles spannendes entwickeln wird.


    Viel Glück und Lg,
    Elzbeth

  • @Elzbeth Danke auch für deine Meinung! :winken:


    Balou entscheidet hier sowieso nix. Der kommt dann nur auf blöde Ideen |)


    Dass er sich an dem Kleinen orientieren würde, halte ich auch gar nicht für unrealistisch. Dass er Menschen gegenüber die Anspannung etwas verlieren wird, kann auch gut passieren, aber zu mehr wird es mit ziemlicher Sicherheit nicht kommen, was ja auch nicht sein muss.


    Heute Abend wissen wir mehr, ob der Kleine hier dazu passt.


    Ps: deine Hündin hat dann ein ähnliches Problem wie mein Balou. Der klinkt in fremden Umgebungen ebenfalls komplett aus. Fremd ist sogar das falsche Wort: in Umgebungen, die nicht in unserem unmittelbaren alltäglichen Umfeld sind.

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