Gassi Gehen mit Tierheim Hund

  • Hallo, bin seit vier Wochen Gassi Geherin im Tierheim. Frage an euch erfahrenen Hundehalter: Macht es Sinn, mit einem Hund, den ich nur einmal in der Woche sehe, beim Spazieren gehen zu "trainieren" oder einfach nur zu Laufen damit der Hund entspannen kann? Überwiegend gehe ich mit einer Shai Pei-Hündin die ein hohes Energielevel hat, andere Hund nicht sehr mag; besonders auf der Zielgeraden zurück zum Tierheim ist sie schwer zu halten. Auch wenn ich sie "reklementiere". Habt ihr einen Tipp für Gassi Geher?

  • Wenn der Hund gerne mitmacht warum nicht. Sollte der Hund eher gestresst sein würde ich nur Gassi gehen. Ansonsten ist es nicht verkehrt wenn der Hund was lernt, steigert ja auch seine Vermittlungschancen.

  • Ich hab mir früher nie Gedanken über Gassigeher im Tierheim gemacht.


    Unser Junghund jetzt kommt aber aus einem halb privaten Tierheim, die täglich mit Gassigängern arbeiten. Er selber war Junghund aus Spanien, ein paar Monate ohne Kontakt zur Aussenwelt. Und die Gassigänger im Tierheim hatten wirklich schon tolle Arbeit geleistet. Er kannte schon mal Strassen, Autoverkehr, Linienbusse etc. Er war zwar nicht gerade perfekt leinenführig, aber war daran gewöhnt, an der Leine zu laufen und dabei andere Hunde und Menschen zu treffen.


    Ich glaub, dass hat ihm in der Zeit viel geholfen und uns vieles später leichter gemacht.
    Allerdings hat er wirklich richtig stark gezogen, ich hab ihn auch im Tierheim am Anfang noch mal auf den Runden gesehen, er hing halt mit seinem ganzen Gewicht in der Leine und die Gassigänger dahinter.


    Wir haben ihm das recht schnell abgewöhnen können. Vielleicht haben sich dass die Gassigänger auch nicht getraut, um ihm keinen Stress zu machen.
    Ich würde jetzt selber in der Situation nicht das grosse Erziehungsprogramm starten, aber ein bisschen Training, zb auf Signal das Ziehen sein lassen und bei Fuss zurück kommen für ein Leckerlie , das kann denke ich nix schaden. Ist Kopfarbeit für den Hund und steigert vielleicht die Vermittlungschancen. Unser kleiner Spanier hatte bei uns von Anfang an keinen Stress mit solchen kurzen Lernsequenzen, hätte er glaube ich mit seinen Gassigängern auch nicht gehabt.


    Generell finde ich es ganz toll was du machst .Es ist super hilfreich für alle, die einen Hund aus dem Tierheim nehmen, wenn der vorher schon mal einen Gassigänger hatte !!


    Lg, Elzbeth

  • Macht es Sinn, mit einem Hund, den ich nur einmal in der Woche sehe, beim Spazieren gehen zu "trainieren" oder einfach nur zu Laufen damit der Hund entspannen kann?

    Ich würde schon ein bisschen Training mit einbauen.
    Erst Bewegung, um Stress abzubauen, und dann versuchen, kleine Übungen zu machen.
    Das hilft ja auch, den Hund einschätzen zu können, was geht und was nicht, und ist bei der Vermittlung wichtig.


    Schön, dass Du Dich so engagierst!

  • Oftmals sind die Hunde aus dem Tierheim sehr gestresst. Ein Hund der gestresst ist tut sich schwer zu lernen und je nach dem wie du mit ihm trainierst wird der Hund noch mehr gestresst. Ich würde nicht auf eigene Faust rum trainieren, wenn dann würde ich mich mit den Pflegern austauschen und fragen ob in irgendeine Form schon trainiert wird, in welche Art und weiße und ob sie dir zeigen können wie trainiert wird. Ansonsten würde ich eher schauen, dass der Hund sich auspowern kann und für den tierheim Stress ein Ventil findet. Klar zum Schluss, am Ende des Spaziergangs, kannst du bestimmt etwas Grundgehorsam trainieren, aber an die Erziehung würde ich mich nicht ungebeten ran machen. Vorallem wenn du nur 1 mal in der Woche mit dem Hund raus gehst. Wenn du feste Bezugsperson bist, sieht es noch mal anders aus. Aber wenn jeder gassigänger am Hund rum doktert, führt dass eher zur Verwirrung beim Hund.
    Kurz und gut, klär es mit dem Tierheim ab, biete dem Hund eine gute Zeit, so dass er sich mal richtig auspowern kann und daher vielleicht etwas entspannter an dem Tag im Tierheim sein kann.

  • Das sind ja schon mal wertvolle Tipps von euch, Wildhund und frolleinvomamt :bindafür: Dankeschön!!! Nein, rumdoktorn möchte ich ganz sicher nicht. Das Wohl des Tieres aus einem stressigen Heim steht für mich im Vordergrund und es soll eine gute Zeit haben. Deshalb ja meine Frage an euch erfahrenen Hundehalter. Denn ich selbst muss auch noch dazu lernen. Daher werde ich die Pfleger das nächste mal ansprechen was Sinnvoll ist und wie viele Bezugspersonen es gibt :gut:


    Gehorsam über ich tatsächlich ein wenig. Sie mag andere Hund nicht sehr, aber wir meistern inzwischen diese Begegnungen ganz gut. Was allerdings verdammt schwer ist und sie kaum zu halten ist, ist wenn wir so allmählich auf der Zielgeraden zum Tierheim zurück sind. Da dreht sie leicht durch. Bellt, zieht und ist kaum zu halten. Was kann ich hier tun? Beim letzten mal hat es für einen kurzen Moment geklappt, dass sie sitzen blieb. Ich wollte, dass sie die Situation "aussitzt" und runterfährt. Aber wie gesagt, es klappte nur kurz - oder ich war nicht standhaft genug...schlechte Energie... :???:

  • Oh, natürlich auch Danke an Ninma und Elzbeth...zu spät eure Antworten gesehen.
    Meine Intension ist, dem Hund eine schöne und gute Zeit zu gönnen mit ein bisschen Kopfarbeit und Sinn, ohne Überforderung. War erschrocken, was in einem Tierheim so los ist und was das ein Stress für die Tiere bedeutet. Ich kann zwar aus zeitlichen Gründen noch keinen eigenen Hund halten - aber bis es mal soweit ist tue ich denen was Gutes und lerne selbst dabei. Das ist mir eine Freude.


    LG Zilvermoon

  • Ich bin inzwischen seit fast zehn Jahren Gassigängerin und mittlerweile auch Trainerin in einem kleinen Tierheim. Meiner Erfahrung nach ist es am besten, wenn der Gassigänger mit dem Hund die Sachen übt, die er beim Spazierengehen braucht.
    Beispiel: Zieht deine Gassihündin? Dann kannst du mit den üblichen sanften Methoden (Stehen bleiben, Richtung wechseln etc.) schon versuchen, ihr das abzugewöhnen. Denn ziehen stresst dich und ist auch für den Hund nicht angenehm.
    Du sagst, sie mag keine anderen Hunde. Indem du es schaffst, mit ihr ohne Theater an anderen Hunden vorbeizugehen, hast du ja auch was trainiert.
    Erkundige dich in deinem Tierheim, wie es mit Leckerchen gehandhabt wird: Darfst du welche geben? Wenn ja, kannst du ja z.B. an der Straße für Kekse ein "Sitz" einfordern.
    Alltagskram halt, der auch dir und dem Hund die Runden erleichtert. Das wäre mein Ansatz. Große Kunststücke u.ä. würde ich nicht anfangen, aber bei uns auf dem Tierhof haben wir die Erfahrung gemacht, dass Interessenten immer recht froh und dankbar sind, wenn der Hund, den sie adoptieren wollen, sich schon ein bisschen an der Leine benehmen kann.
    Viel Spaß mit "deiner" Hündin.

  • Ich finde es toll dass du dich engagiert. Wenn du mehr als nur gassi gehen möchtest, würde ich mich nicht an die harten Themen ran wagen, sondern beim Gehorsam wagen. Zum Beispiel soll der Hund Sitz lernen. Dann bleib. Dazu lässt du sie sitzen und deutest ihr zu bleiben. Dann gehst du einen Schritt zur Seite. Klappt dies gut, drehst du dich kurz um, sie hat nun keinen Blick Kontakt mehr. Du drehst dich wieder zu ihr und lobst ruhig. So wird es langsam aufgebaut. Wenn es gut klappt gehst du einen Schritt zur Seite und zählst für dich auf 10. so machst du es langsam schwerer. Also die Zeit und die Distanz wird verlängert.um das sitz wieder aufzulösen musst du noch ein auflösungswort einführen.
    Es lassen sich aus diesen Grundübungen viele Schwierigkeiten einbauen.


    Ich würde mich nicht an die schwierigen Themen wie Unverträglichkeiten ran wagen, weil du dazu zu selten da bist und es hier wichtig ist dran zu bleiben. Außerdem müsstest du auch wissen warum der Hund so reagiert um wiederum die richtige Methode zu finden. Wenn ich mir vorstelle dass jeden Tag jemand anderes kommt und es gut meint und mit dem Hund trainiert aber jeder wie er meint, führt dies eher zur Verwirrung und evtl. Wird es noch falsch bestätigt.


    Montag: gassigänger 1 clickert und belohnt wenn der Hund sich vom anderen Hund abwendet


    Dienstag: gassigänger 2 spritzt Hund nass wenn er pöbelt


    Mittwoch: gassigänger 3 macht scht laute, reißt am Halsband rum und kickt in die Seite


    Donnerstag: gassigänger 4 wirft leckerlies ins Gras und lenkt so den Hund ab


    Freitag: gassigänger 5 möchte ruhiges Verhalten loben und lobt immer wenn der Hund dem anderen Hund anstarrt


    Samstag: gassigänger 6 läuft einen großen Bogen wenn der Hund anfängt zu pöbeln


    Sonntag: gassigänger 7 versucht den Hund auf den Rücken Zu legen oder macht den Schnauzengriff.


    Allein dadurch würde ich mich nur an dieses Thema wagen, wenn mir dass Tierheim zeigt wie gearbeitet wird. Wenn der Hund aus Angst vor dem anderen Hund hat und den Kontakt meiden möchte, ist der Hund jedes Mal erfolgreich wenn du ausweichst sobald sie in der Leine hängt. In so einem Fall braucht man einen anderen Trainingsplan als wenn der Hund aufgrund von schmerzen oder fehlender Sozialisierung so reagiert.
    Nein geh auf Nummer sich und trainiere etwas harmloses. Oder geh mit ihr joggen.

  • Sprich das mit dem Tierheim ab. Niemand kennt den hund, niemand weiß was du kannst und niemand hier übernimmt die verantwortung falls seine tipps in die "hose" gehen.

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