Hallo liebe Hundebesitzergemeinde!
Ich wende mich mit großem Herzschmerz an Euch. Sicher gab es die Frage schon oft. Im Januar 2017 haben wir unseren Dicken verloren. Es war eine englische Bulldogge, hieß Simon und wurde 13,5 Jahre alt. Er war unser erklärter Liebling, der Chef im Haus , hat viel durch gemacht und war eben unser Begleiter. Es war mein erster eigener Hund. Schon zu Hause hatte ich einen Hund, der auch 13 Jahre alt wurde. Mein Mann und ich haben so getrauert und tun es auch heute noch. Niemals wird ihn jemand ersetzen!
Jetzt ist es so, dass ich gern wieder einen Hund hätte, mein Mann aber partout nicht. Das Haus ist derart leer, wenn ich nach Hause komme. Mein Sohn ist 12 Jahre alt und soweit aus dem aller aller Gröbsten raus und wird eben immer selbstständiger. Ich vermisse dieses Blödeln, dieses Getippel, die Spaziergänge und und und...
Ich muss dazu sagen, Simon kam in meine Wohnung, da war ich allein. Dann kam etwas überraschend mein Sohn, so dass ich eigentlich keine Zeit für Simon gehabt habe. Er war nicht wirklich erzogen, hatte kaum Hundekontakt oder irgendwelche Erfahrungen. Dann kam die Trennung vom Kindsvater und mein heutiger Mann trat in unser Leben. Wir alle haben gemeinsam Erfahrungen gesammelt, haben mit dem Reisen begonnen. Trotzdem bedeutete Simon irgendwie, aufgrund seiner fehlenden Erziehung, gesellschaftliche Isolation. Er musste immer warten, bis ich nach Hause gehetzt kam. Ich konnte auch nie erst einkaufen gehen, denn zu Hause wartete jemand dringend. Ich konnte nicht einfach so fern bleiben, mit Freundinnen treffen, etc.
All das würde ich auch so nie wieder machen. Jetzt ist mein Sohn größer, wir leben in einem Haus, mit tollem Grundstück am Rande von Berlin, mitten von Wald umgeben.
Ich hätte mehr Zeit, Platz, Freunde mit Hunden, Mama mit Hund, Auto, Geld für Hundeschule oder sonstige Dinge für den Hund.
Mein Mann sagt nein. Er ist älter als ich und sein Hauptargument ist: Er hätte nur noch 10 gute Jahre (so ein Blödsinn, er ist 51!) Wir könnten NIE wieder in den Urlaub (wir waren auch mit unserem Dicken im Urlaub), für alles andere gäbe es eine Hundepension. Wir könnten nie spontan sein. Das ist Blödsinn. Wir sind NIE spontan. Er arbeitet sehr viel, kommt spät nach Hause. Setzt sich auf die Couch und isst etwas. Versteht mich nicht falsch! Ich liebe meinen Mann, wir haben gerade erst geheiratet. Vielleicht würde er durch einen Jungspund auch mal mehr seinen Hintern hoch kriegen. Spazieren gehen, Fahrrad fahren.... Was man eben so macht mit Hund. Denn er MUSS raus! :)
Aber ich war sowieso immer diejenige, die sich hauptsächlich um den Dicken gekümmert hat. Er hat ihn auch geliebt, hat sich auch um ihn gekümmert, hat die Krankenpflege übernommen, hat seine Körperflüssigkeiten im Alter weg gewischt, hat nach OPs mit gefiebert und sich gesorgt, wie es unserem älter werdenden Hund geht. Hat sogar eine Webcam installiert, um tagsüber nach ihm sehen zu können und und und. Ich bin so allein, wenn ich nach Hause komme. Ich möchte gerne wieder etwas wuselndes, eine Fellnase.
Er weiß auch, dass ich wieder einen Hund möchte und weiß auch, wie traurig mich sein Nein macht. Er war schockiert, dass mich das Alleinsein so fertig macht und hatte vor 2 Wochen nochmal angeboten, darüber zu reden. Seitdem schweigt er zu dem Thema und ich wollte ihn auch nicht nerven...
Entschuldigt bitte den Roman, aber ich bin verzweifelt.
Habt ihr einen Rat für mich?
Wie kann ich ihm den Ernst der Lage vermitteln? Oder nochmal mit ihm darüber reden?
Danke für eure Tips und eure offenen Ohren.