Erziehung meiner 2 Kangal Welpen - bräuchte ein paar Erziehungs Tipps x)

  • Guten Tag zusammen,


    mein Name ist Sharaf , ich bin 26 Jahre alt und habe mir gestern meinen Traum von 2 Kangals erfüllt :) .


    Ich habe mich mehrere Wochen darauf vorbereitet und habe viele viele Youtube Videos geschaut von Hundetrainern etc. wie die Erziehung eines Welpen genau funktioniert.


    In der Theorie klingt alles so einfach, aber in der Praxis will es nicht so ganz funktionieren.


    Meine Welpen sind 10 Wochen alt & sind reinrassige Sivas Kangals, ich weiß das diese Hunderasse kein übliches Haustier ist sondern ein Territorium braucht was es beschützen kann & das diese
    Hunderasse Stur ist weiß ich auch x) aber man sollte mit viel Liebe und Geduld es trotzdem schaffen diese Hunde zu einem vernünftigen Tier zu machen.


    Kommen wir kurz zur Haltung meiner Tiere


    Ich besitze eine Autovermietung mit Luxuriösen Fahrzeugen und wohne auch gleichzeitig auf dem Hof , ich habe ca. 3000 qm Grundstück davon sind 70% Garten und auch alles abgezäunt
    also genug platz für die kleinen Racker und später für die großen um zu toben :) .


    Ich gebe ihnen auch die Möglichkeit ins Haus rein zukommen aber das möchten Sie nicht , in ihrem fast 25 qm großen Zwinger mit Dach und Regenschutz fühlen Sie sich anscheinend wohler x) .




    Was ich gelernt habe -

    • den Hund zu gewohnten Uhrzeiten Trockenfutter geben und nach 30-35 min. gehe ich mit ihnen eine große Runde um ihr Geschäft machen zu können. ( die großen runden sind nicht groß , das sie noch recht klein sind und schnell müde werden x) )
    • Wenn der Hund sich Stur stellt und nicht laufen möchte, trage ich ihn 100-200 Meter und lasse ihn danach wieder runter sodass er sieht das für ihn keinerlei Gefahr besteht wenn er seine gewohnte Umgebung verlässt, bringt dies nichts halte ich die Leine leicht auf Spannung warte geduldig bis er nachgibt und zu mir läuft daraufhin belohne ich ihn mit ein Leckerli.
    • Dem Hund von klein auf beibringen an der Leine zu laufen , indem ich ihn mit einem Leckerli in meiner Hand Beifuß laufen lasse, das Leckerli aber mit der Zeit nach oben nehmen.
    • Dem Hund die Grund Kommandos beibringen , und anschließend mit einem Leckerli belohnen und ihn loben.
    • Ihm während der Futtergabe mal an hinter den Ohren kraulen , oder meine Hand auf den Napf legen, das der Hund weiß das ich das Alphatier bin.


    Womit ich Hilfe benötige -

    • Ich gehe mit meinem Bruder gleichzeitig mit beiden Welpen spazieren , läuft der eine , läuft der andere , läuft der andere nicht , läuft der andere auch nicht , ist es vom Vorteil beide Hunde gleichzeitig Gassi zu nehmen , oder alleine aber in verschiedene Richtungen jeweils?
    • Wie bringe ich meinem Hund " Platz " bei ? seine vorderen Beine leicht nach vorne ziehen sodass er Platz macht und ihn im Anschluss belohnen? mit Sitz klappt es sowas ganz gut.


    ich möchte lieber von Anfang an alles richtig machen , sodass später mein Hund für andere aufgrund seiner Größe und Gewichtes keine Gefahr ist, ausser es dringt jemand Nachts auf mein Grundstück ein, dann ist man schon selbst schuld.


    bin euch für jeden Tipp dankbar.



    Lieben Gruß.

  • Also erstmal : LANGSAM! Es ist ein Welpe!


    Hört sich für mich eher nach viel zu viel an. Vor allem das Spazierengehen. Ein Welpe sollte gar nicht soweit laufen, bis er nicht mehr kann. Vor allem nicht an der Leine & das auch noch Beifuss. Sowas würde ich gar nicht mit einen Welpen machen. Anfangs waren das bei mir vielleicht 10 Minuten leine laufen, mehr aber schon auch nicht.


    Danach wurde einfach immer wieder nur zum Lösen in den garten gegangen.


    Vergiss den Quatsch mit dem Asphaltier und der Rangordnung! Was denkst du denn was der Welpe will? Die Weltherrschaft an sich reißen? Erschreckend, dass es immer noch Leute gibt die daran glauben. ;)


    Ein Hund mit 10 Wochen braucht keine großen Kommandos, sondern erstmal Zeit sich einzuleben, anzukommen & Zeit um mit alltäglichen Dingen fertig zu werden.

  • Fände ich gut, wenn Chris sich äußert. Aber ich bekräftige nochmal: Bitte bitte vergiss bei Herdenschutzhunden den Alpha- und Rangordnungsquatsch. Das geht ins Auge!

  • Meine Mc`s sind im Herdenschutz tätig, die Beiden haben eine ganz normale Grunderziehung (Leinenführigkeit, Nein, Hier - als Wichtigstes) wie alle anderen Welpen anderer Rassen auch. Die müssen sich auch mal "außer Dienst stellen lassen", z. B. wenn der TA für die Rinder da ist und auch Besucher tolerieren, wenn ich dabei bin. Wobei tolerieren da jetzt nicht das richtige Wort ist - sie schmeissen sich nach der ritualisierten Begrüßung hin und lassen sich durchknuddeln....


    Auch Kangals sind zuallererst einmal einfach nur Hunde. Das Lernen beim Welpen funktioniert da auch nicht anders, als bei anderen Hunderassen. Vieles, was den Herdenschutzhund an sich und den Kangal im Speziellen als erwachsenen Hund ausmacht, kommt erst im Laufe der Zeit allmählich immer mehr zum Vorschein.


    Den Alphatier-Kram würde ich ganz schnell vergessen. Diese Hunde sind dafür gemacht, im Team zu arbeiten und den Platz als derjenige, der sozusagen die Oberaufsicht hat, muss man sich erarbeiten - dafür brauchts aber kein Alpha-Gedöns, sondern ein ruhiges, gelassenes, ausgeglichenes Wesen, Humor, Humor, Humor und die Vorstellung davon, was eigentlich das Wesen eines Herdenschutzhundes ausmacht, wie sie normalerweise "arbeiten" würden und was für Fähigkeiten sie dazu in sich haben. Verläßlichkeit, Berechenbarkeit und Orientierungsmöglichkeit für die Hunde - das sind die wesentlichen Dinge als Halter, die man ihnen bieten sollte. Die müssen wissen, was ihr Teil der gemeinsamen Aufgabe ist.


    Man darf bitte nicht vergessen, dass ein sehr grosser Teil an Herdenschutzhunden dieser Welt zusammen mit Herde und Hirten durch die Gegend zieht und kein Hirte kann es gebrauchen, wenn seine Hunde alles und jeden da draussen wahllos anfallen würden ,z. B. den Nachbarn, der das Mittagessen vorbeibringt oder so. Sie müssen sich auch wegen der grossen Verletzungsgefahr nicht in jedes Scharmützel mit streunenden Hunden oder Wölfis einlassen, Herdenschutzhunde stellen sich Angreifern der Herde entgegen und haben neben ihrem imposanten Auftreten an sich noch viele andere Möglichkeiten (Scheinattacken z. B.) eine Situation kampflos (!) zu beenden. Diese Hunde sind also grundsätzlich auch erziehbar und sie sind auch grundsätzlich zur Zusammenarbeit mit ihrem Menschen bereit.


    Ihm während der Futtergabe mal an hinter den Ohren kraulen , oder meine Hand auf den Napf legen, das der Hund weiß das ich das Alphatier bin.

    Das lass man besser sein.
    Erstens brauchts das nicht mit dem Alpha-Kram.
    Zweitens hast Du da Hunde, die die geborenen Ressourcenverteidiger sind und in Sachen Futter nicht wirklich viel Spass verstehen werden.
    Das heisst nicht, dass man nicht üben soll, den Hunden auch mal was wegzunehmen, das geht aber auch ganz beiläufig übers Tauschen üben, z. B.





    sondern ein Territorium braucht was es beschützen kann & das diese
    Hunderasse Stur ist weiß ich auch x) aber man sollte mit viel Liebe und Geduld es trotzdem schaffen diese Hunde zu einem vernünftigen Tier zu machen.

    Ja, ein Teil Territorial-Verhalten ist da mit Sicherheit dabei - aber das allein ist es nicht, was den Herdenschutzhund ausmacht. Deshalb taugen Kangals auch im Normalfall nicht allzu gut als reiner Objekt-Wachhund.


    DAS hier ist es, was den Herdenschutzhund ausmacht:
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    Er beschützt seine Herde in ihrem manchmal sehr variablen Lebensraum. Dieses Schutzverhalten entsteht durch die enge Bindung an seine Herde und obwohl er weiss, dass er ein Hund ist, betrachtet er sich als Teil dieser Herde.
    Wenn man sich vorstellen kann, was es heisst, sich als Hund auf ein Lebewesen wie ein Rind voll und ganz einzulassen, obwohl die Kommunikation beider Tierarten unterschiedlicher nicht sein kann, bekommt man eine Ahnung von den empathischen Fähigkeiten dieser Hunde und auch eine Vorstellung davon, dass man selbst auch absolut "echt" sein muss, wenn man mit ihnen umgehen möchte.



    Der Schlüssel zum Herdenschutzhund ist das Verständnis dafür, was ihn und seine "Arbeit" ausmacht, auch und ganz besonders, wenn man ihn nicht zum Schutz einer Herde einsetzen will.


    LG, Chris

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