In Videos stoße ich immer mal wieder auf die Empfehlung, den noch nicht perfekt leinenführigen Hund am Geschirr "spazieren" zu lassen, wenn man es nicht so eilig oder aus anderen Gründen keine Zeit für absolute Konsequenz hat, und ihn am Halsband zu führen, wenn er trainiert wird und korrekt an lockerer Leine gehen soll. Angeblich weiß der Hund im jeweiligen Fall, was gerade Sache ist.
Ich frage mich allerdings, wie das funktionieren soll, denn ich erlaube ja dann dem Hund am Geschirr, Dinge zu tun, die er am Halsband dann plötzlich nicht mehr machen soll. Und wenn er am Geschirr vor mir gehen darf und dann plötzlich auf voller Leinenlänge irgendeine Schnapsidee hat (z. B. zu einem fremden Hund hin zu zerren oder beim Anblick eines Mopeds auszurasten), wie soll man dann da schnell auf 28 kg einwirken? Der gewöhnt sich doch eine Menge Mist an, den ich nicht haben will, wenn er am Halsband geführt wird. Oder verstehe ich was falsch?
Unser Garvin (Ersthund) kennt nur Halsband und Führleine, die wiederum laut Trainerin korrektes Gehen an der Seite bedeutet. Er ist derzeit ein "Pubertier", d. h. probiert schon mal hier und da, ob es nicht doch noch eine Stelllschraube gäbe . Ich finde die Idee mit dem Geschirr und gelegentlich etwas mehr Großzügigkeit einerseits reizvoll - ich dachte z. B. daran, als wir kürzlich im Nationalpark Harz in Urlaub waren, wo kein Freilauf erlaubt ist -, aber ich hätte echte Bedenken, daß wir uns mir so einer Doppelstrategie alles wieder einreißen, was wir aufgebaut haben.
Kann mir jemand sagen, ob das funktionieren kann?
Liebe Grüße
Iris