Hallo zusammen,
ich habe im Forum gestöbert, aber leider nichts gefunden, was so richtig zu passen scheint. Falls jemand sich an etwas erinnert, bitte gerne den Link posten.
Nun zur Sachlage:
seit ca. 1 1/2 Jahren habe ich unsere Emma (Galgo-Bodeguero-Mix) aus Spanien. Wir haben selbst in Spanien gelebt und sie von einer Bekannten mit 8 Wochen bekommen. Seit einem guten halben Jahr sind wir wieder zurück in Deutschland. Seither haben wir viele nette Hundebekanntschaften gemacht und sie auch mal in eine Hundepension hier vor Ort gegeben, u.a. auch deshalb, damit sie mal wieder "richtigen" Hundekontakt hat und wir eben ein wenig flexibler sein können, wenn Termine anstehen.
Sie ist mit allen Hunden super verträglich, auch wenn sie ihre Favoriten hat.
Wir haben fleißig den Rückruf mit ihr trainiert und bis auf wenige Ausnahmen (z.B. ein bekannter Hundefreund kam entgegen) hat das auch super geklappt. Nun haben wir allerdings vor ca. 2 Wochen eine Hündin kennengelernt, die mit den meisten Hunden hier nicht verträglich ist und daher immer an der Leine geht. (Habe schon unsere Hundenbekannten hier in der Nachbarschaft befragt.) Die Besitzer wohnen in der Nachbarschaft und haben zusätzlich auf unserer "kurzen Gassirunde" ein Gartengrundstück. Wir haben - im Ernst jetzt - diese Hündin NIE gesehen in dem letzten halben Jahr.
Bis Tag X kam. Die erste Begegnung zwischen Emma und der Hündin war am Gartenzaun von diesem Schrebergarten/Gartengrundstück. Die beiden haben sich angekläfft, wie zwei Irre. Mit einer Aggressivität, wie ich sie bei Emma noch nicht gesehen habe. Die Besitzerin von der Hündin war alles andere als begeistert und hat geschrien, wir sollten von ihrem Grundstück verschwinden (wir waren VOR dem Zaun am Weg). Und dass ihre Hündin Emma zerfleischen wird, wenn man sich mal außerhalbs begegnet.
Begegnung zwei lief noch sehr viel unschöner ab: Emma im Freilauf, die Hündin samt Besitzerin biegt ums Eck und Emma wie eine Rakete auf die zugerannt und drumrum gehüpft und gekläfft. Ich hatte den Eindruck, sie war nicht aggressiv, sondern dass sie provozieren wollte. (Aber was weiß ich schon... ) Die andere Hündin hat auch gebellt, hat die Zähne gefletscht und ist rumgesprungen (allerdings an der Leine), die Besitzerin ist dabei hingefallen und der Hund hat sich beim Springen die Hinterpfote an einer Mauer verletzt. Kurz und bündig: die Katastrophe schlechthin! ich habe erst einmal Emma an einem etwas entfernteren Gartentor festgebunden, nachdem ich sie eingefangen hatte und bin zu Hund und Halterin und gefragt, ob ich helfen kann. Die Frau war - wie man sich vorstellen kann - not amused und meinte, dass ich nichts machen kann und sie das nächste Mal ihren Hund loslässt und von der Emma dann nichts mehr übrig bleiben wird. Ich habe ihr dann noch meinen Namen und meine Adresse gegeben, im Falle dass etwas sei (Tierarztbesuch, Artzbesuch Halterin). Mit zittrigen Knien ging es dann für Emma und mich nach Hause.
Erst einmal: es ist ganz und zu 110 % klar: Emma hätte dort unter keinen Umständen hinrennen und die beiden derart aufmischen dürfen. Und ich habe auch ganz klar die Verantwortung, dass das nicht mehr vorkommt. Nun kommt das Aber: ich habe seither Emma an der Leine und ich werde so langsam aber sicher verrückt. Sie ist völlig unausgeglichen, da sie nicht rennen kann. Wie gesagt besteht sie zum Teil aus Galgo-Genen und seit jeher rennt sie wie der Wind und mit einer Freude, so dass ich nur vor mich hingrinsen kann, wenn ich ihr zuschaue. Seit dem Leinenzwang ist es so: kaum kommen wir nach Hause von 1 1/2 Stunden Gassigehen geht der Zirkus zu Hause weiter. Sie kommt nicht zur Ruhe und ist ein Nervenbündel.
Mir ist auch klar, dass unsere einzige Chance auf erneuten Freilauf ist, dass Emmas Rückruf zu 100% funktioniert. Seit diesem Vorfall habe ich mich auch gleich mit Schleppleine an die Festigung des Rückrufes gemacht, hatte aber eher Misserfolg. Der Hund scheint genervt und will nur noch selten zu mir kommen. Höchstwahrscheinlich durch meine eigene Unsicherheit und Angespanntheit seit diesem Vorfall. Es ist zum Mäuse melken: alles super mit allen Hunden in der neuen Nachbarschaft. Bis eben auf diese eine Hündin, die nun an jeder Ecke aufzutauchen scheint. (Btw: Emma flippt auch an der Leine total aus, wenn sie die Hündin sieht.)
Hat jemand hier Erfahrung mit einem ähnlichen Fall? Kann man evtl. mit der Besitzerin sprechen, ob man verschiedene Gassizeiten wählen könnte, oder ist das anmaßend meinerseits?
Viele liebe Grüße und danke schonmal!
Eure Yvonne und Emma.