Rudi geht morgen zum ersten Mal in die Hundeschule

Wie soll ich daran üben?
Es ist so schwer zu erklären, aber ich versuche es.
Der Hund macht an der Leine im Moment sein eigenes Ding.
Das habe ich ihn auch machen lassen, weil ich ihn ja anfangs kaum von der Wohnung weg bekam. Er ging zwar mit mir Gassi, erledigte aber seine gesamten Geschäfte innerhalb der ersten zwei drei Meter und wollte dann zurück. Also ließ ich ihn jetzt wirklich schnuffeln ohne Ende, um ihn auch mal zu einem kleinen Spaziergang zu bekommen.
Das Stadium haben wir erreicht.
Aber nun muss er lernen sich an mir zu orientieren. Das tat er bisher nicht.
Und da setzt nun immer auf unserer Gassi-Geh-Runde eine kleine Übungseinheit ein. Die muss am Anfang nicht lang sein, so in etwa zwei Minuten. Das bedeutet Leinenarbeit ist angesagt. Er hat ja nie gezerrt oder so, aber er hat sein Ding gemacht. Jetzt soll er lernen, sich mal zwei Minuten auf mich zu konzentrieren und brav neben mir zu laufen.
Das ganze wird dann langsam ausgedehnt.
Wenn er bdas kann, dann sollte ich die Möglichkeit haben, die Übung so zu setzen, dass ich an jedem kleinen Hund vorbei komme, ohne dass er sich dafür interessiert.
Für die, die jetzt denken : Oh man, der arme kleine Hund darf nie spielen. Weit gefehlt ! Natürlich darf er das und wir werden auch an den Punkt kommen, wo er das kann. Nur das üben wir dann in der Welpentrainingsstunde zusammen mit anderen Hunden. Die Trainerin meinte auch, dass er vorher scheinbar keinen Kontakt zu anderen Hunden hatte. Das werden wir jetzt langsam aufbauen.

Liebe Grüße
Bayouma

Ja, die Ohren sind extra so groß, damit er mich bei unseren Übungen besser hören kann. Keine Sorge, ich bin niemand, der schreit.
Hunde hören ja bekanntlich um ein Vielfaches besser als wir und wenn sie nicht hören, liegt es nie an der Lautstärke.
Liebe Grüße
Bayouma

Ja, flying-paws, wir sollen jetzt Fuß üben. Das hilft mir nicht nur bei der Begegnung mit anderen, kleineren Hunden, sondern auch bei Radfahrern. Die fand Rudi auch so toll, dass man sie jagen wollte.
Rudi hat im Moment das überzogene Bedürfnis, mich beschützen zu müssen. Ich muss ihm nun zeigen, dass ich mich gut allein beschützen kann. Dies geschieht auch durch eine bestimmte Körperhaltung. Der Hund soll bei den Übungen nie vor mir laufen, sondern wie bekanntlich beim "Fuß" neben mir gehen und da, wenn möglich minimal, also eine Nasenspitze hinter mir. Hiermit zeige ich ihm, dass ich vor nichts Angst habe und alles alleine regeln kann.
Die Trainerin hat dann Rudi selbst mal an die Leine genommen, mir einen süßen kleinen Wurstel in die Hand gedrückt und alles gezeigt. Es war wirklich beeindruckend, wie schnell Rudi ganz sauber lief und sich nicht einmal für den drei Meter entfernten Hund interessierte. Jetzt liegt es an mir, das umzusetzen.
Parallel üben wir dann den Umgang mit anderen Hunden. Das muss ja auch sein, denn ich will ihm ja den Spaß am Herumtollen mit anderen Hunden nicht nehmen.

Liebe grüße
Bayouma, die jetzt zur Arbeit muss

Das sehe ich anders !
Ich habe gestern abend, nachdem ich morgens beim Training war und ihn den ganzen Tag in Ruhe gelassen habe, mal ganz kurz probiert, wie er sich bei mir zeigt. Ergebnis war genau das Gleiche. Er konzentrierte sich auf mich und der Radfahrer war egal. Es sind kleine Schritte, die sich erst festsetzen müssen. Aber das ist immer und bei allen Dingen so, die der Hund lernen soll.
Wenn ich möchte und mißtrauisch genug bin, dann kann ich bei einem Trainer immer etwas finden oder eine Erklärung für ein bestimmtes Verhalten bei einem Hund hinein zaubern. Aber deswegen komme ich ja auch nicht auf die Idee, meine Kinder nicht in die Schule zu schicken.
Man muss einfach erkennen, wenn man an einer Stelle nicht weiter kommt und auch mal zugeben, wenn man Hilfe benötigt. Meist macht man nämlich selbst die Fehler. Wartet man dann bis was passiert ist, dann ist das Geschrei groß und wie so oft sind dann alle anderen dran Schuld nur nicht der Hund oder gar man selbst, eben weil man nicht gehandelt hat.
Den Beschützerinstinkt betreffend kann ich Dir sagen, dass es bei Rudi schon so schlimm wird, dass er Herrchen nicht mehr ins Schlafzimmer lassen will. Auf der Arbeit, wo ich ihn zweimal die Woche mitnehme, wollte er meinen Chef nicht mehr in meine Nähe lassen. Gott sei Dank hat mein Chef selbst zwei Hunde und hat da kein Problem mit. Das hatte ich der Trainerin nicht einmal gesagt. Trotzdem hat sie es erkannt.

Liebe Grüße
Bayouma

Ich weiß ja auch, was ich mache und warum. Käme ich auch nur ansatzweise auf die Idee, dass es Rudi schaden könnte oder wäre ich mal nicht von der Trainerin überzeugt, dann sage ich das auch oder würde notfalls auch ganz abbrechen.
Liebe Grüße
Bayouma, die jetzt gerade mal mühselig vom Handy auf der Arbeit schreibt