Jagdhunde in Nichtjägerhand - möglich, sinnvoll?

  • Jetzt muss ich doch mal fragen,in welchem Alter kann denn ein "Profi" sehen ob der Hund als Jagdhund taugt oder nicht ?


    Ich wage mal zu behaupten - so genau wird man das bei einem ja max. 8 Wochen alten Welpen (denn danach ziehen sie ja in der Regel nun mal beim Züchter aus) gar nicht sagen können. Der Hund entwickelt sich ja weiter...

  • Ich würde mal behaupten, dass man das nicht zu 100% sagen kann. Welpen können sich auch noch sehr stark verändern und man kann sich nicht komplett auf diese Tests verlassen :ka:


    Wenn es ums Wesen der Jagdhunde geht, ihre Menschenbezogenheit, ihre Entspannheit im Haus, würde ich echt immer wieder einen nehmen.
    Aber der Jagdtrieb, der macht mir persönich echt keinen Spaß :verzweifelt:

  • Es sind aber auch nicht die Hunde am Besten für den reellen Jagdeinsatz geeignet, die beinahe unkontrollierbaren Trieb zeigen und in alles reindonnern. Meistens eher im Gegenteil.
    Mein Chesapeake läuft im Alltag zu 99% frei, hat erst ein einziges Mal ein Reh gescheucht (und ich meine, er ist quasi drüber gestolpert, lag in ner hohen Wiese) und war nach 50m wieder da.
    Dennoch wäre er sicherlich ein passabler Jagdhund, da er auch am Wild eben noch Gehorsam zeigt.


    Meine Cockerhündin aus normaler Zucht hat jedoch schon mehr Jagdsinn, die hat mit 10 Wochen deutlich Spuren verfolgt und auch wenn sie vermutlich wieder abdrehen würde nachdem sie was aufgescheucht hat, sie kriegt viel eher mit, dass in irgendeinem Gebüsch was sitzt als der Große.
    Trotzdem finde ich beide Hunde als Jagdhunde gut auch für Nicht-Jäger zu halten.


    DD, Weimaraner und Jagdterrier sowie die Bracken und Schweißhunde finde ich allerdings wirklich sinnvoller bei Jägern aufgehoben.

  • Ich wage mal zu behaupten - so genau wird man das bei einem ja max. 8 Wochen alten Welpen (denn danach ziehen sie ja in der Regel nun mal beim Züchter aus) gar nicht sagen können. Der Hund entwickelt sich ja weiter...

    Sehe ich genauso. Oft hängt es m.E. am Mensch dazu, gerade auch weil viele Jagdhunde so extrem sensibel sind.


    Nicht als Welpe, aber neu in D fand Lotte Reizangel weit unter ihrer Würde bzw Verarschung (sie blieb entweder stehen oder biss in den Stock), Dummy ist auch doof. Kaufanfragen von Jägern gab es dagegen schon zweimal, Lob regelmäßig

  • Nur noch mal so halb off-topic : Es gibt auch gerade im Tierschutz " getarnte Jagdhunde".


    Da fragt auch keiner, ob so ein Hund eher in Jägerhand gehören würde. Unser grosser schwarzer, langhaariger Hütehundmix aus Spanien hatte mehr Jagdtrieb als alles an Familienhunden, was ich so in meinem Umfeld erlebt habe. Hunde mit Jagdhundabstammung eingeschlossen. :/


    Als wir ihn mit 9 Monaten bekamen hat er bereits stark auf Sicht und Spur reagiert - mit ausgeprägtem Hetztrieb. Auf Sicht schnell und lautlos, Spuren auch auf grosse Entfernung. Damit klarzukommen, hat uns sein ganzes Leben lang viel Arbeit gekostet. Und dabei war er ansonsten ein perfekter, ausgeglichener, ruhiger, freundlicher Familienhund. Wir vermuten, dass sozusagen " unsichtbar" ein Podenco mit an seinem Mix beteiligt war.


    Mir hat sogar mal ein Jäger bestätigt, dass er wirklich eine Menge Potential mitbringen würde. Ich hätte ihn eh nicht weggegeben, aber der Jäger sagte auch, dass er einfach nicht mit einem langhaarigen Hütehundmix auf der Jagd auftauchen könnte :D


    Für mich ist es daher immer wichtig, wo der Hund herkommt. Blaugraue Weimaraner in der Grossstadt, weil es "in" sind für mich absolut " Geht garnicht". Und ich finde es grossartig, wenn Bracken etc gleich nur an Jäger abgegeben werden.


    Aber für Notfell- Jagdschweine ist ein engangierter und bemühter "Normalo" Hundehalter meistens das beste, was ihnen passieren kann.


    Und zu dem Alter: Grundtendenzen sind sicherlich bei Welpen erkennbar. Muss aber nicht die endgültige Version sein. Meine kleine Bretonin hatte mit 5 Monaten Beutetrieb. Und ist ein paar Sprünge Vögeln hintergehüpft. Aber bis sie richtig erwachsen war, war ihr Jagdtrieb eher wenig ausgeprägt. Ihre wahre Bestimmung als Vorstehhund hat sie erst erkannt, als sie ca 1,5 Jahre alt war. Bis dahin war gottseidank der Abruf schon sicher.


    Lg, Elzbeth

  • @Maulwurf2015


    wie schön hier noch einen halter von klm zu lesen.


    wir haben eine 11 monate alte hündin.nicht vom züchter sondern aus privathand,aber bedie eltern jagdlich geführt.
    von 10 welpen sind soweit man uns erzählt hat fast alle als familienhude abgegeben worden.
    wir wissen nur von einem bruder der jagdlich ausgebildet wird und dieser ist bei den elternhund besitzern geblieben.


    auch wir sind sehr angetan von dem angenehmen wesen unserer kleinen.
    sie ist draussen sehr lebhaft und im haus merkt man sie kaum



    an alle ...


    ich habe mir die dvd jagdhunde ohne jagdschein von sabine middelhaufe gekauft
    und kann diese nur empfehlen.


    da wird sehr gut erklärt wie man seinen jagdhund richtig liest und wie man diesen auch ohne jagd richtig auslasten kann.


    was ich sehr gut finde das es hier nicht um antijagdtraining der üblichen art geht sonder darum die eigenheiten des jeweiligen hunde anzunehmen und damit positiv umzugehen.


    das buch von sabine middelhaufe sther hier schon seit nun 8 jahren im regal,das haben wir angeschafft als unser hütehund anfing jagdtrieb zu zeigen.



    lg kirsten

  • Hallo Kirsten,
    das freut mich auch, dass hier jemand mit einer KLM ist.
    Ich nenne sie immer "kleines Springböhnchen", da sie auch aus dem Stand raus gewaltige Sprünge schafft. Daher kam ich auch auf
    die Agility-Idee. :0)


    @alle,
    die Fragen, die ich mir stelle sind:Gibt es denn überhaupt so viele
    Jäger, wie Jagdhundwelpen geboren werden, also hätten die alle eine Chance auf ein Zuhause mit jadlicher Susbildung?
    Unser Förster hier erzählte mir, er kenne viele Jäger, die nur am Wochenende ab ind zu jagen gehen würden, die übrige Zeit
    würden deren Jagdhunde ganz normal als Familienhunde mitlaufen.


    Nicht falsch verstehen, ich denke schon, dass es bestimmte Rassen gibt, die ohne ihre jagdliche Arbeit "verkümmern" würden.
    Letztendlich sehe ich aber jeden Hundebesitzer in der Verantwortung, zu schauen, dass sein Hund sich nicht langweilt und sich selber ein Hobby wie Jagen von Radlern und Joggern ect. sucht.

  • Wie sehen solche Tests aus?Es wird ja wohl nicht nur einfach geschaut, welcher Welpe hinterher hopst oder?

    Auf dieser HP kann man unter Welpenaufzucht gut sehen, wie die Rauhaardackel für den späteren Jagdgebrauch bereits beim Züchter vorbereitet werden.


    Welpenaufzucht - Erdinger Rauhhaar

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