Blutig beißender Welpe, greift erwachsene Hunde an

  • Hallo zusammen :)
    Ich habe gleich mal ein paar mehr fragen :fear:
    Seit 1 Monat ist Fini nun bei mir. Sie ist 5 Monate alt und so soweit sehr freundlich und gut verträglich mit Artgenossen. Leider ist die Beisserei seit Anfang an echt übel. Die ersten Tage hat sie mich und andere förmlich attackiert, sie ist wirklich eine schritt zurück gegangen und mit Anlauf auf meinen Arm/Bein oder anders gesprungen und hat sich fest gebissen sodass ich blutig war. Mittlerweile hat sie dies unterlassen, jedoch beißt sie uns immer noch andauern, während dem spiel, als Aufforderung oder auch wenn ich auf der Couch sitze und sie zu meinen Füßen liegt. Ich muss mehrfach Nein sagen bis sie aufhört aber ein paar Minuten später geht es von vorne los. Wenn sie ganz aufgedreht ist hilft gar nichts mehr. Die Hundetrainer haben uns vorgeschlagen sie mit einer Wasserflasche anzuspritzen, was auch für den Moment Wirkung zeigt, aber zum einen bekommt sie seitdem Angst vor der Flasche und zum anderen werden die beissattaken aber nicht weniger. Vor einer Woche musste ihr leider das Hinterbein amputiert werden, deswegen kann ich sie seit dem eh nicht nass spritzen, da die Naht nicht nass werden soll laut TA. Ich habe wirklich viel probiert, Nein sagen, fiepen wie ein Welpe, ignorieren, schnauzgriff, wegschubsen, kurz! In die Box sperren, aber nichts funktioniert auf Dauer. Nach ein paar mal interessiert es Sie einfach nicht mehr. Sie fängt das beißen auch immer beim streicheln an, dachte mir halt dann das sie das nicht möchte, aber es wirkt für mich nicht wie Aggressivität sondern wie Spielbeissen. Lediglich wenn ich ihr etwas verbiete, wie zum Beispiel in die Couch zu beißen oder an der Wundnaht ihres Beines zu knabbern, wird sie richtig wütend und dann ist es kein spielbeissen mehr, sie macht es bewusst ubd absichtlich. Da sie noch nicht vollständig stubenrein ist muss ich sie nachts leider manchmal noch nach draußen bringen, da ich im 1 Stock wohne muss ich sie also tragen. Wenn ich sie dann hochnehmen will fletscht sie die Zähne und knurrt mich an. Meinen Vater und meinen Freund hat sie in dieser Situation auch schon blutig gebissen. Tagsüber ist es absolut kein Problem sie Hochzuheben nur eben nachts wenn sie schlafen will. Und ja natürlich muss ich sie nicht hochheben wenn sie schlafen will, aber wenn ich mich dann bettfertig mache und ich weiß sie war seit 4h nicht pinkeln, dann will ich das sie kurz Pinkeln geht, damit wir beide erstmal ne Weile schlafen können und ich nicht gleich ne Stunde später wieder raus muss.


    Habt ihr Ideen für mich was ich machen kann? Langsam gehen mir die Ideen und die Nerven aus?


    Ein anderes Problem ist, dass Fini seit wir sie haben viel Zeit mit mir bei meinen Eltern verbring, da diese 2 erwachsene Hunde haben, mit denen sie umbedingt klar kommen muss, da wenn ich Fini mal nicht mitnehmen kann, sie bei meinen eltern unterkommt. Anfangs war sie noch sehr schüchtern bei den großen Hunden, aber mittlerweile ist sie echt frech und verteidigt ihren Platz vor diesen. Wenn sie im Körbchen liegt oder auf dem Teppich und einer der beiden kommt vorbei knurrt sie diese an, sodass die beiden schnell das Weite suchen. Die Hündin meiner Eltern kommt Schon gar nicht mehr ins Haus wenn Fini da ist und vermeidet auch den Kontakt zu mir wenn Fini in meiner Nähe ist..
    ich weiß da einfach nicht weiter. Fini mag die beiden aber eigentlich, sie freut sich rießig wenn sie sie sieht, aber wenn sie dann ein paar Stunden da ist macht sie solche Sachen..


    Langsam bin ich am Verzweifeln wie das werden soll..
    Ich hoffe sehr ihr könnt mir irgendwie weiter helfen.

  • Da hilft wohl nur ein vernünftiger Trainer, der sich das vor Ort ansieht!
    Übers I Net Tipps geben, wenn man weder den Hund, Euch oder euren Umgang mit dem Hund kennt, ist sehr diffizil und kann schwer nach hinten los gehen!

  • Da ist wohl einiges schief gelaufen. Einen bzw mehrere Ratschläge sind hier wirklich unangebracht. Dazu müsste man sich vor Ort ein Bild machen, alles andere währe fahrlässig.
    Ein guter Trainer kann euch vor Ort sagen, was da schief läuft, bzw was ihr ändern und tun solltet.

  • Das klingt wirklich wie eine Spirale der gegenseitigen Gewalt, in die ihr hier geraten seit.


    Mein allererster Schritt würde hier zum Tierarzt führen: ich würde den Welpen von unten bis oben nach Schmerzen untersuchen lassen. Ist der Hund ausreichend mit Schmerzmitteln versorgt? Du erwähnst, dass das Tier sich besonders intensiv wehrt, wenn es angefasst und aufgehoben wird. Ausserdem musste ihm ja ein Bein amputiert werden.


    Ich kenne dieses Verhalten sehr gut von jungen Hunden, die grosse Schmerzen haben. Die wissen sich einfach nicht anders zu helfen, zeigen Schmerzen aber nicht gern (weil jung und verletzlich) und 'retten' sich dann in die Aggressivität als beste Verteidigung. Bestehe darauf, dass der Hund nochmal gründlich tierärztlich untersucht und auf Medikamente eingestellt wird. Eine Amputation ist kein Pappenstiel und es gibt Hinweise darauf, dass auch Tiere einen sog. Phantomschmerz erleben können.


    Dieser Hund befindet sich in einer absoluten Ausnahmesituation: er hat ein neues Heim, sein Bein war nicht in Ordnung und er hat eine Operation hinter sich. Ausserdem ist er an Menschen geraten, die ihm aus menschlicher Sicht vielleicht verständlicherweise, aus hündischer Sicht wohl aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen Wasser anspritzen, ihn hochheben, ihn da anfassen wo es weh tut, ihn wegschubsen, ihm 'Nein' sagen.


    Ich würde versuchen, den Hund im Moment erst gar nicht zu berühren oder aufzuheben. Eine Möglichkeit für die Nacht wäre, das Tier in ein (weiträumiges) Kinderlaufgitter zu setzen und morgens dann eben die Unterlage zu wechseln. Lasst den Hund erst einmal genesen, bevor ihr Euch um die weitere Erziehung kümmert. Dann würde ich einen guten Trainer suchen, der Erfahrung mit Hunden hat, die Schmerzen haben. Vielleicht fragst Du bei gegebener Zeit hier nochmal nach? Bis dahin würde ich Situationen schaffen, in denen der Hund zum Erfolg kommen und ein 'Ja!' erleben kann. Vielleicht liest Du Dich ins Clickertraining ein und schaust Dir dazu auf Youtube ein paar Videos an? Wenn Du Englisch verstehst, sind die Videos von kikopup (Emily Larlham) sehr empfehlenswert.

  • wo ist der Hund denn her und welche Verletzung hat er, daß das Bein amputiert werden mußte? Je nachdem, wie es zu diesem Unfall? kam, ist der Hund evtl auch entsprechend traumatisiert und hat Schmerzen, war er überhaupt ein Leben in einer Familie schon gewohnt? Ist das Euer erster Hund?
    Holt Euch kompetente Hilfe und verzichtet bitte auf solche Dinge wie Schnauzengriff (völliger Unsinn) und Wasserflasche. Ich kann schon verstehen, daß man sich nicht gerne beißen läßt, aber solange Ihr Euren Hund wie einen Feind behandelt, wird er Euch auch als solche betrachten. Schade

  • Ein so exsessives beißen und attackieren ist unnormal und hat einen Grund.


    Hat der Trainer oder du jemals versucht den Grund herauszufinden? Liest sich nicht so.


    Denn wegschubsen, nassspritzen und in die Box sperren sind strafen die dass verhalten Deckeln, aber nicht die Ursache des Problems beheben.


    Anders gesagt würdest du ein hungriges Baby auch nicht fürs schreien bestrafen, sondern es füttern.


    Was ist die Ursache beim Hund?
    Schmerzen? Angst vor dir und massive Verteidigung? Uberforderung im Alltag und der junghund ist total aufgedreht?


    Google mal "trainieren statt dominieren"
    Und dann bei Trainersuche deinen Ort eingeben. Vielleicht findest du wen vernünftigen der euch generell hilft im Umgang miteinander.

  • Die Hundetrainer haben uns vorgeschlagen sie mit einer Wasserflasche anzuspritzen, was auch für den Moment Wirkung zeigt, aber zum einen bekommt sie seitdem Angst vor der Flasche und zum anderen werden die beissattaken aber nicht weniger.

    Bitte sucht euch umgehend einen anderen Hundetrainer, der nicht mit Schnauzgriff oder Wasserflaschen arbeitet, das ist doch katastrophal!


    Hundeschulen | Internationaler Berufsverband der Hundetrainer


    Trainieren statt dominieren - Unterstützer


    Hundeschulen findenMarkertraining


    Sie suchen eine gute Hundeschule? | Chakanyuka



    Ich habe wirklich viel probiert, Nein sagen, fiepen wie ein Welpe, ignorieren, schnauzgriff, wegschubsen, kurz! In die Box sperren, aber nichts funktioniert auf Dauer.

    Nach erst vier Wochen kann noch nicht von Dauer die Rede sein, unabhängig davon, sind die bisherigen Methoden furchtbar.


    Der junge Hund wird aus Verzweiflung um sich beißen, so ein Verhalten hat immer einen Grund, es hilft nicht, an den Symptomen mit Gewalt zu heranzugehen.
    Der junge Hund sollte unbedingt noch einmal einem Tierarzt vorgestellt werden.


    LG Themis

  • Das klingt nach einem total überforderten und unsicheren Junghund, der mittlerweile gelernt hat, dass er sich durch Knurren und Zubeissen "Ruhe" verschaffen kann. Ganz nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.
    Das muss sich unbedingt jemand, der sich mit angstaggressiven Hunden auskennt, vor Ort ansehen um den Umgang von euch mit dem Hund einschätzen zu können, denn mit Bestrafungen wie Wasserspritzen macht ihr euren Hund nur noch aggressiver.

  • Der Hund ist doch noch gar nicht so lange bei euch und hat schon so viel erlebt. Er MUSS jetzt auch schon unbedingt mit den Hunden deiner Eltern können etc.


    Das klingt nach unglaublich viel Stress für das Tier und das in einem Zustand in dem gesundheitlich auch noch viel Erholungsbedarf besteht...


    Gönnt euch und dem Hund Ruhe, schenkt ihm Geborgenheit! Bedrängt ihn nicht, kein auf den Arm heben etc. Sie hat bisher kein besonders positives Leben erfahren dürfen (laut eurem Thred mit der Zehenamputation kommt sie aus Bulgarien und ist ja noch nichtmal sehr lang bei euch).


    So wie sich das liest, was für Erwartungshaltungen ihr gegenüber gestellt werden (ob nun bewusst oder unbewusst) würde das sogar bei mir als Mensch zu aggressionen führen.


    Als Erstmaßnahme würde ich ebenfalls zum TA und Schmerzen abklären lassen und dem Tier dann erst ma Ruhe gönnen. Bis ein Tier aus dem AUsland wirklich angekommen ist kann das einige Wochen oder gar Monate dauern und mit dieser Grundsituation ist das wohl eher schwer.


    Holt euch einen erfahrenen Trainer, der sch mit Auslandstieren und ggf mit Hunden die Amputationen erlebt haben.


    viel Glück euch! Und alles Gute der kleinen Maus!

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