Hund an Besuch gewöhnen

  • Was ich auch noch wichtig finde, ist wenn der Hund lernt, dass der Besuch nicht seinetwegen da ist. Somit nimmt auch die Aufregung (unabhängig von der Motivation dahinter) im Laufe der Zeit ab.
    Dh. absolut null Aufmerksamkeit von Seiten des Besuchs... Und genau das ist der schwierigste Part an dem ganzen Training. Der Hund hält sich allermeist besser an die Regeln als der Besuch :verzweifelt:

  • Danke für die Tipps!
    Ja Sie schlägt jetzt auch beim klingeln an.
    Sicher geht das gar nicht mit dem hinterherlaufen. Unser Besuch hat richtig Angst bekommen!
    Wir üben gerade " geh ins Körbchen" dieses befindet sich in einer Ruhigen Ecke.
    Anbinden sehe ich kritisch, ich habe Sorge, dass Sie das in Bezug auf den Besuch negativ wertet ( immer wenn Besuch kommt werde ich angebunden).

    Deine Sorge ist sicherlich nicht ganz unbegründet - dann mußt Du das Ganze eben so aufbauen, daß Hund das nicht als negativ empfindet. Du könntest zB das Nebenzimmer erstmal als grundsätzlichen Aufenthaltsort des Hundes während Anwesenheit von Besuchern festlegen, und ein Kindergitter mit Tür dort anbringen. Diese wird dann später nur geschlossen, wenn wer kommt.


    Ich würds so üben: immer wieder tagsüber mal selbst klingeln, und bei jedem Klingeln Knochen oder Leckerlie ins Nebenzimmer werfen, fertig (geht am besten zu zweit: einer bimmelt, der zweite wirft das (vorher bereitgehaltene) Leckerli in das Zimmer. So verknüpft der Hund das Klingelzeichen mit dem Zimmer und wird irgendwann automatisch beim Klingeln in das Nebenzimmer gehen, in der Erwartung eines Leckerlies (oder man nimmt das Spielzeug - was der Hund eben lieber hat). So brauchts nicht mal mehr ein Kommando, sondern der Hund verknüpft das von alleine: Klingelzeichen = Leckerli im Nebenzimmer.


    Wenn er das dann automatisch macht, kann man auch mal das Kindergitter kurz zu machen, solang er das Ding futtert (ne ganze Handvoll Leckerlies zusammensammeln und fressen hält ihn gleich mal ein paar Sekunden beschäftigt). Dann wieder aufmachen. So lernt Hund, daß das Gitter nix Wildes ist, und verknüpft es auch nicht mit Besuchern, weil es ja ohne vorhandenen Besuch auch ab und an zugeht.


    Wenn das alles klappt, kann mans anwenden, wenn echt mal wer kommt. Dann bleibt halt das Gitter bissel länger zu - nämlich, bis der Besuch wieder weg ist.


    Gitter hat einen zweiten Vorteil: der Besuch tendiert oft dazu, den Hund anzugucken (beobachtend, oder ängstlich). Das schafft eine gewisse Erwartungshaltung, der Hund denkt, derrjenige will was von mir, und kommt schlecht zur Ruhe. Ist der Hund hinterm Gitter im Nebenzimmer, ist dieses auch für den Besucher eine deutliche Grenze - er weiß, der Hund kann definitiv nicht zu ihm, und er wird nicht "ganz nebenbei" mal Kontakt aufnehmen oder nen Streichler abgeben, wenn Hundi "zufällig" nach ner Weile Ruhe vorbeischlendert, und diesen fürs Aufstehen und Herkommen bestätigen. So bleibt Besuch weiterhin uninteressant für den Hund. Und: das Gitter signalisiert auch dem Hund ganz deutlich, daß Ihr diese Situation allein lösen möchtet, daß er in diesem Spiel keine Karten hat. Er kann dann ganz einfach entspannen, weil er weiß, er ist nicht zuständig, und dürfte wesentlich schneller wieder runterkommen, sollte er anfangs mal bellen, als wenn er im Wohnzimmer im Körbchen liegt (wenn auch noch so angeleint!). Ist also ne Lösung, die positiv für den Hundist, weil er sich nicht kümmern muß, er nicht in Versuchung geführt wird, sich sicher fühlt, ihm zeigt, daß Ihr kompetent genug seid, mit der Situation umzugehen - und auch dem Besucher sicherheit gibt, daß nichts passiert - und läßt auch Euch wesentlich entspannter mit Eurem Besuch umgehen.


    Wenn das Ganze problemlos funktioniert, und der Hund irgendwann nicht mal mehr aufmuckt, wenn Fremdpersonen reinkommen, sondern entspannt liegenbleibt, kann man anfangen, das Gittertürchen (bei gleicher Vorgehensweise mit den Leckerlies!) einfach mal offenstehen zu lassen. Und dann eben gucken - bleibt Hund entspannt, kann man es schon anfangen, abzubauen, wird er nervös, tendiert dazu, rauszugehen, dann bleibts halt noch n bissel. Aber die ersten 1-2 Jahre würd ichs auf jeden Fall drinlassen. Damit Ihr ganz sicher seid, er (ok, SIE wars glaub ich *gg) hats verinnerlicht.

  • Kann nimmer editieren. Daher hier noch was Wichtiges:


    Der Hund bleibt, wo er ist, er hat auch später den Besuch nicht zu begrüßen. Der geht ihn einfach nix an, fertig. Hintergrund: wie will ich dem Hund beibringen, daß andre Leute unwichtig sind, wenn ich hinterher wieder zulasse, daß derjenige "abgecheckt" wird (nichts andres ist doch ein "Begrüßen" beim Hund!)??


    Ich kenn das von meinen: Hund liegt scheinbar entspannt. Aber sobald Fremdperson aufsteht, meint besonders Biene, mir dies melden und denjenigen ausbremsen zu müssen, und springt auf und rennt hin. Nö - geht Dich nix an, fertig. Meine Wohnung, mein Besuch - ich bin ganz gut in der Lage, den selbst im Griff zu haben.

  • Aber klar ich habe auch bedenken ob das mit dem bleib so klappt...
    Die Idee das anbinden dort positiv zu verknüpfen ist wirklich eine Idee!

    Na ja, theoretisch klingt der Plan eigentlich schon gar nicht mal verkehrt. :gut:


    Auf deinen Platz oder aufs Bettchen oder ins Körbchen Box etc. ist immer ein Kommando. Ein bleib gibt es z.B hier nicht. Denn wenn ich sage, auf euren Platz, bedeutet das klar da bleibt ihr jetzt auch . ABER ja das war mühsam beim Aufbau. Wichtig war ja, das man sobald sie rausgehen sie auch gleich wieder reinschickt, und da kann der Weg zur Klingel schon mal ne Weile dauern :hust: Weshalb ich ein Schild an der Haustüre hängen hatte. : ACHTUNG HUNDETRAINING ! Nach dem Klingeln sich bitte etwas gedulden. Beim Eintreten, die Hunde nicht ansprechen, nicht anfassen und nicht ansehen. Danke :D
    Uns hat das viel gebracht, denn manchmal hat wer geklingelt, und ich bin weil es ja nicht ging, nicht gleich zur Tür und derjenige war dann derweil wieder weg ;-)


    Zudem ganzen lernt der Hund auch, mir gehört nicht das ganze Haus ;-) Mein Grosser meinte da auch mal meinen zu müssen, es seie sein Reich :hust:


    Wenn der Besuch geht, kommt kein Hund mit zur Tür als Patrouille ;) ich übernehme das, ganz einfach.

  • Der Hund bleibt, wo er ist, er hat auch später den Besuch nicht zu begrüßen. Der geht ihn einfach nix an, fertig. Hintergrund: wie will ich dem Hund beibringen, daß andre Leute unwichtig sind, wenn ich hinterher wieder zulasse, daß derjenige "abgecheckt" wird (nichts andres ist doch ein "Begrüßen" beim Hund!)??

    da ist was dran... Ich gehe halt von unseren bisherigen Hunden aus, die sich über Besuch immer gefreut haben... eigentlich fand ich das immer schön. ( ich denke da gerade ein ein Foto auf dem ich mit meinen Freunden auf Sitzkissen saß und unsere Hündin mittendrin, völlig entspannt und von allen gestreichelt...)


    Die Idee mit dem anderen Zimmer habe ich mir auch schon überlegt. Da bleibt halt vor allem das Schlafzimmer... Ich muss mal grübeln...

  • Also mein Knallkopf darf sehr wohl ab und an zu Besuch, ist ja auch ne wichtige Erfahrung für ihn. Bei manchen muss er halt auf seinen Platz bleiben bis die wieder weg sind.
    Bei Besuch der länger bleibt, gehen wir zusammen alle ein Stückchen laufen, und dann gemeinsam ins Haus. Das klappt auch ganz gut.
    Ich meine, er muss ja auch die Möglichkeit haben, zu sehen die sind ok. Warum soll er da nicht kurz abchecken dürfen ? Er checkt ab, alles ok, und legt sich eben wieder hin.
    Kommt eben auch wieder auf den Hund und Fall drauf an.
    Hier soll dem Hund klar gemacht werden, mein Haus dein Platz mein Besuch. Und wenn er ansonsten freundlich ist zu Menschen, er das dann mal gecheckt hat, das er nicht den dicken Jonny raushängen lassen kann, warum sollte er dann nicht zu den Besuch hin, wenn ICH ihm das erlaube und er das eben nicht selbst entscheiden darf .

  • Ja schauen wir mal... Meine Eltern, die Sie wegen deren Hund schon kennt, waren vor dem ersten Fremdenbesuch auch mal kurz hier. Da gab es keine Probleme.
    Aktuell gibt es ja aber noch viel mehr Themen um die wir uns kümmern müssen... z.b. übernächste Woche muss ich wieder arbeiten ( ich arbeite Teilzeit) und dann muss Sie 5 Stunden alleine zu Hause aushalten.
    Das alleine sein üben steht jetzt also als erstes auf der Agenda...
    So stellt sich mir die Frage, wann kann ich intensiv mit Besuchertraining anfangen ohne sie zu überfordern?

  • So stellt sich mir die Frage, wann kann ich intensiv mit Besuchertraining anfangen ohne sie zu überfordern?

    Es kommt ja darauf an, was und wie du dir das jetzt vorstellst :???: Sie ist ja erst ne Woche da, aber sie soll schon gleich lernen und wissen wie sich bei Besuch benommen wird. Kannst ja deine Mutter mal kommen lassen z.B. Ich würde das in den Alltag mit einbaun.

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