Stress oder Langeweile?

  • Ist vielleicht auch nicht so geschickt den Freilauf in so einer Umgebung zu testen ...


    In der Wohnung stehst Du uneingeschränkt zur Verfügung. Er wird also genug mit Kontakt von Dir bedient. Also gibt es draußen auch wenig Grund sich am Mensch zu orientieren. Die Umweltreize sind dann natürlich weitaus besser.


    Ich würde ihm drin das körperliche Bedrängen madig machen.


    Wenn er so viel Unrat frisst (?), würde ich zudem mal die Ernährung unter die Lupe nehmen.


    Es könnte sich natürlich auch um Stressfressen handeln.

  • Wenn ich nicht für jeden Probefreilauf eine halbe Stunde unterwegs sein möchte, dann muss ich das hier machen. Oft genug klappts ja, ob an der Leine, der Schlepp oder offline. Nur manchmal ist da Hopfen und Malz verloren.


    Wie kann ich ihn den den Körperkontakt madig machen? Ich hatte gehofft dass er mit Abklingen des Folgetriebs aufhört zu kleben. Und eben merkt, dass Mutti immer wieder kommt, auch wenn sie mal kurz ausser Haus ist.


    Mengenmässig wird der Hund hier gut satt und relativ abwechslungsreich gefüttert. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es darum geht das er den Müll fressen will. Einfach nur im Maul tragen und schütteln macht er sehr häufig. Terriertypisch halt. Bloss wenn der Müll dann lecker schmeckt, dann kann ichs verstehen dass er ihn fressen möchte.
    Kastanien zerknackt er genüsslich. Glasscherben hat er bisher immer gleich wieder ausgespuckt.


    Ich bin heute ziemlich durch den Wind, ich glaub soviele klare Gedanken kann man von mir heute nicht mehr erwarten.


    Trotzdem ganz grosses Dankeschön für eure Geduld und Hilfe :respekt:

  • Kleines Update. Heute gabs direkt nach dem Aufwachen eine kurze Löserunde, länger als 5 min waren wir nicht draussen und es ist auch ncihts aufregendes passiert.
    Danach futtern und nochmal ab ins Bett.
    Am Vormittag waren wir dann für ca. 10 min draussen, Gassi und bisschen zergeln und Hund den Ball tragen lassen. Nicht an der Flexi sondern an einer billigen Führleine die auch über den Boden schleppen kann.


    Jetzt ist Boxenknast angesagt bis Hund wieder runterfährt. Nachmittags wird dann geklickert.


    Konditionierte Entspannung haben wir angefangen. Gustl liebt es am Bauch gestreichelt zu werden, dreht sich da auch immer extra auf den Rücken für mich. Dabei summe ich ihm ein kleines Liedchen vor. Ich hoffe, dass er da recht bald die Verknüpfung macht.


    Und jetzt häkel ich mir ne Hausleine.


    Wie ist das eigentlich mit euren Hunden wenn ihr unterwegs seid? Auf so ziemlich jedem Gassigang sucht sich Gustav einen Ast zum knabbern. Machen eure das auch?

  • Weil nur stur an der Leine gehen ist auch irgendwie doof, oder? Gut, er schnüffelt und guckt sich die Gegend an, darf er ja auch. Aber ein bissl körperlich was machen dürfen sollte er auch. Meine Laienmeinung.
    Ist halt ein Seil mit Tennisball dran, den er auch mal gern durch die Gegend trägt. Und wer trägt beisst nicht.


    Und ich konnte ihm mit dem Ball zum Tausch gegen einen Papierfetzen überreden :applaus:


    Klickern wollte ich ihm jetzt erstmal richtig schön füttern. Da sind wir noch ganz am Anfang. Hier ist es heute ziemlich gemischt, wettermässig. Und irgendeine Beschäftigung muss er doch haben, auch wenn er seine Ruhezeiten einhalten muss und sich mit sich selbst beschäftigen muss.


    Lieg ich da so verkehrt? :ka:

  • Weil nur stur an der Leine gehen ist auch irgendwie doof, oder?

    Nein, das ist für einen jungen Hund völlig ausreichend. An der Leine mache ich mit meinen Hunden nie was Aufpuschendes, weil das dem entgegensteht, was ich an der Leine haben möchte - Ruhe, ruhiges Verhalten, Entspannung.


    Du beklagst Dich darüber, dass Dein Hund alles mit dem Maul sammelt, machst ihn aber durch Deine "Spiele" süchtig danach. Das geht bei diesem Hundetyp ja rasend schnell. Das ist wie den Teufel mit dem Belzebub austreiben wollen ...



    Klickern wollte ich ihm jetzt erstmal richtig schön füttern.

    ? Verstehe ich nicht?


    Die meisten Hunde haben nach zehn Mal Kombi "Klick + Lecker" verstanden, dass es Marker ist.

  • Aber ein bissl körperlich was machen dürfen sollte er auch.

    Ja, soll er, aber mit anderen Hunden/Welpen. Deinem Hund fehlt der Kontakt zu Artgenossen, das ausgelassenene Tollen und Spielen.
    Nur kurze Spaziergänge und Clickern damit überforderst du ihn in eine Richtung und unterforderst in eine andere Richtung.


    Ich habe jahrzehntelang mitten in der Stadt gelebt und trotzdem Orte gefunden, an denen die Hunde mit anderen Hunden spielen und toben konnten.
    Such dir andere HH mit gleichaltrigen Hunden und verabrede dich mit ihnen, damit dein Rabauke mehr Kontakte knüpfen und sich auspowern kann.

  • Er hat Hundekontakte und darf mit denen auch rumtollen. Hab ich vergessen zu schreiben, sorry.


    Ich bin für ne Woche mal raus hier, grad bissl zu dünnhäutig für Hundeerziehung und Dogforum.


    Danke für eure Hilfe, ich nehm mir die Tipps zu Herzen, überdenk auch nochmal einiges, bis dann.

  • Ich glaube ich kann schon ein erstes Update geben.


    Gustav Ignatius ist wesentlich ruhiger geworden, auch wenn er natürlich immer noch sehr schnell hochdreht. Aber mittlerweile kommt er auch schneller wieder runter, mit Hilfe.
    Wir üben jedesmal vorm Einschlafen konditioniertes Entspannen, er dreht sich dann auf den Rücken und lässt sich den Bauch kraulen während ich ihm ein Liedchen vorsumme.


    Kauzeugs und Spielzeug werden nur nur noch in seinem Hundebett und auf der Decke zu meinen Füssen am PC benutzt, das hat er ganz schnell kapiert. Ebenso was "ab ins Körbchen" bedeutet.
    Da dran, auch mal länger als 5 Sekunden drin zu bleiben, üben wir noch.


    Kommt Besuch bleibt Gustav an der Leine, die ich auch festhalte. Gefällt ihm nicht unbedingt, das er nicht zum Besuch darf zum spielen. Aber nach einer Weile legt er sich hin und wird ruhig.


    Draussen sind wir grösstenteils mit Schleppleine unterwegs und mittlerweile nehme ich mir auch ein Buch mit, setze mich auf einen großen Stein und lasse Hund die Gegend erkunden. Für die 2 Minuten raus zum Pullern kommt er nach wie vor an die Flexi.


    Kontakte zu anderen Menschen werden kategorisch abgeblockt, es sei denn ich unterhalte mich zuerst mit ihnen, wie z.B. wenn ich die Nachbarn im Treppenhaus sehe.


    Gestern hatten wir zwei schöne Hundekontakte, Einen Mischling in Gustavs Größe mit dem er auch rumtoben durfte. Leider war das ganze etwas einseitig weil Gustav hat den anderen Hund die ganze Zeit über gejagt. Und eine läufige Hundedame (an der Leine) wo er mal schnuppern durfte. Noch passiert ja nix weiter und auch das war ganz entspannt.


    Morgens, gleich nach dem Aufstehen passiert es noch, dass er mir beim Gassigehen nochmal in die Hose beisst, aber das ist kein wütendes Gezerre mehr und er lässt sich mit dem Futterdummy gut ablenken. Er liebt es den zu tragen.


    Findet er Müll oder wie eben den mumifizierten Babyvogel dann wird das kategorisch gegen ein Leckerli getauscht.


    Es wird, langsam aber sicher wird es. Ich bin wieder ruhiger beim Gassigehen weil ich nicht dauernd Angst haben muss dass der Hund gleich überschnappt und bissig wird und Gustav achtet an der Schleppleine mehr auf mich und ist leichter lenkbar mit Gesten und Worten.
    Und jetzt überlege ich, ob ich ihm nächsten Monat eine richtige Biothane Schleppleine gönne.

  • Klingt doch gut.


    Kannst du Biothane vorher mal ausprobieren? Die sind recht teuer und mir waren sie viel zu schwer. Und mein Hund ist um einiges größer.

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