Bellen am Gartenzaun

  • Hallo zusammen,


    mein kleiner Momo (oder auch Rambo) ist am Gartenzaun eine fiese Wildsau :-)
    Ich verzweifle langsam, wir haben schon alles versucht. Vielleicht habt ihr ja noch eine Idee.
    Bisher haben wir folgendes versucht:
    - nur an der Leine in den Garten gelassen
    - sobald er gebellt hat, rein gebracht
    - versucht, abzulenken, bevor der Reiz zum Bellen näher kam
    - mit Wasserpistole bespritzen
    - mit Wasserbomben bewerfen
    - Vibrationshalsband
    - Sprühhalsband
    - fremde Leute lange am Zaun stehen lassen, bis der Hund nicht mehr bellt (ging nicht, nach einer halben Stunde hatte der Nachbar keine Lust mehr)
    - draußen gefüttert


    Alles haben wir über längere Zeiträume versucht. Leider alles erfolglos. Habe bestimmt noch einiges vergessen, was wir versucht haben.


    Das Sprühhalsband hat für ca. 3-4 funktioniert, dann hatte er kein Problem mehr damit.


    Je näher ein anderer Hund/Mensch an unseren Zaun kommt, desto mehr rastet er aus. Er bellt auch Fahrräder, Motorräder, Autos usw. an. Diese Phase hatten wir zwar zwischenzeitlich überwunden, die kommt aber aktuell aber wieder durch.


    Könnt ihr mir weiter helfen?


    Viele liebe Grüße
    Jenny

    • Neu

    Hi


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    • Ihr habt ja schon einiges durchprobiert. Ihr habt Momo ja jetzt ca. 8 Monate. So sehr lange könnt ihr die ganzen Methoden ja gar nicht ausprobiert haben. ;)


      Ist der Hund ausgelastet und geht ausreichend lange mit euch Gassi und muss auch ein bisschen seinen Kopf anstrengen?


      Wie verhälst du dich wenn Momo unterwegs Fahrräder u.ä. anbellt?

    • Ja, wir gehen täglich viel spazieren, gehen öfters mit ihm joggen und treffen uns mit anderen Hunden zum Spielen. Dazu üben wir fast täglich irgendwelche Tricks.


      Also Auslastung ist da.


      LG

    • Das Bellen und "verjagen" ist für diesen Hund bereits ein Jagdverhalten. Er "verjagt" die Menschen erfolgreich, denn die verschwinden ja in seinen Hundeaugen und damit hat der Hund ein Jagderfolg.


      Was tun? Idealerweise dem Hund den Zugang dort nicht erlauben. Zaun zurück setzen, sofern das überhaupt geht; blickdicht gestalten und sofort sanktionieren, wenn der Hund zum "Lauern" und "Überwachen" ansetzt.


      Alternativ sollten Menschen am Zaun nicht vorbei gehen, sondern auf den Hund zugehen, ruhig stehen bleiben und ihn mit Leckerli belohnen. Du kommst sprichst kurz im ruhigen Ton mit diesem Menschen und gehst und nimmst den Hund mit. Während dieses "Gespräches" sollte der Hund sich ruhig verhalten; idealerweise auf Dein Kommando neben Dir sitzen. Anschließend gehst Du mit dem Hund zurück; erst dann sollte diese Versuchsperson gehen.


      Für den Anfang und zur Übung, sollte dies immer die ein und selbe Person sein, damit der Hund sich nicht in verschiedene weitere Verhaltensweisen steigern kann.


      So lange Du in der Übung bist, so lange sollte der Hund keinen freien Zugang zum Zaun haben. Das heißt, er geht nur mit Leine und mit Dir in den Garten und möglichst nicht an diesem Zaun vorbei.


      Mit dem oben genannten Training hat der Hund keinen "Jagderfolg" (Mensch geht nicht weg), sondern lernt, dass Menschen nett sein können und er mit ruhigem Verhalten belohnt wird.

    • Was heißt denn längerer Zeitraum?
      Und sorry, aber Wasserbomben? Geht's noch? Habt ihr Euch die Halsbänder einfach so besorgt, oder hattet ihr einen Trainer da, der Euch das vernünftig gezeigt hat? Warum lasst Ihr Euren Hund überhaupt zum Zaun, wenn er sich so aufregt? Wenn er nur mit Euch an einer zwei Meter Leine rausgeht, könnt Ihr doch intervenieren (und damit meine ich jetzt nicht noch mehr so fiese Methoden, sondern einfach wirklich reinbringen. Und kurz drinlassen und das jedes mal für mindestens ein halbes Jahr oder länger). Und einen Sichtschutz oder einen Ruhebereich draußen, der ihm die Sichtreize eben abnimmt. Keinen Zwinger, aber ich weiß ja nicht, ob man Euren Garten vielleicht unterteilen kann oder an der Grenze von Terrasse zu Garten einen Sichtschutz anbringen kann.
      Es wäre auch interessant, wie Euer Hund ansonsten beschäftigt wird, wie sieht sein Tagesprogramm aus. Je nachdem ob zu viel oder zu wenig wäre das vielleicht auch ein Ansatzpunkt.
      Der Garten als anarchische Zone bringt dem Hund sowieso gar nichts, außer Stress in Eurem Fall. Ihr könntet lieber kurz schöne Sachen draußen gemeinsam mit dem Hund machen, dass er nicht sofort wieder auf den Reiz zuschießt, und dann gemeinsam wieder reingehen. Dummytraining wäre vielleicht was (drin aufbauen!), oder eine Reizangel, wobei man zu letzterem etwas mehr über Deinen Hund wissen sollte, ich finde, eine Reizangel ist nicht für jeden Hund eine gute Idee.
      Dieses Zaunverhalten ist je nach Motivation selbstbelohnendes Verhalten (will vertreiben, supi, klappt) oder Unsicherheit (was Ihr mit all den aversiven Methoden sehr gefördert habt). Was denkst Du, ist der Auslöser für das Verhalten?
      Holt Euch am Besten mal einen guten Trainer (am Besten einen, der bei "Trainieren statt dominieren" mitmacht) und lasst Euch EINE Strategie zeigen, die zu Euch und Eurem Hund passt und ihm den Stress nimmt. Ist ja so kein Zustand, oder?

    • Mist zu spät zum editieren:


      Habe gerade erst gesehen, dass Ihr den Hund erst 8 Monate habt. Und da habt ihr schon fast alle negativen Interventionen durch, außer Elektrohalsband und Kette werfen. Ehrlich, ich will jetzt nicht urteilen. Aber geht mal tief in Euch. Ihr habt Euch ein Lebewesen geholt, das Ihr wahrscheinlich lieb haben wollt und mit dem Ihr eine partnerschaftliche Beziehung haben wollt. Dann bitte, bitte, versuche Dir etwas mehr Empathie und Fachwissen für dieses Dir anvertraute Lebewesen anzueignen. Sorry. Meine Meinung.

    • Wow ihr habt ja alles ausgepackt an Methoden :verzweifelt:


      Mich würde mal interessieren ob sich das Verhalten auf den Gartenzaun beschränkt oder ob er das unterwegs beim Gassi auch macht?


      Ich sehe darin nicht unbedingt ein Jagdverhalten. Das kann auch einfach territoriales Verhalten sein oder alles andere. Meine machen das z.B. aus purer Langeweile oder weil sie Aufmerksamkeit wollen. Der eine sogar wenn er groß muss, dann rennt er am Zaun rum bellt alles an und will eigentlich nur vor die Tür und ein Häufchen machen. So pauschalisieren kann man das gar nicht.
      Man könnte das aber testen indem man sich z.B. mal mit einer Decke irgendwo hin setzt und schaut ob er dann auch Passanten ankläfft nach kurzer Zeit. Dann würde ich nämlich eher auf Verteidigung des Territoriums (Picknickdecke) tippen..


      Ich würde mehr in Richtung Frustrationstoleranz und Impulskontrolle arbeiten. Auch Aufmerksamkeitstraining wäre gut, denn offensichtlich blendet er euch in diesen Situationen aus. Wie ist denn die Bindung allgemein? Ich kann mir gut vorstellen, dass er das auch an anderen Stellen im Alltag macht und gar nicht mal nur im Garten. Ansonsten würde ich den Hund auch immer anleinen bis die Sache funktioniert, sonst festigt sich das Verhalten nur noch mehr.
      Ja und weiterhin viel Erziehungsarbeit leisten in Sachen Abruf, Gehorsam etc.
      Ich denke wenn man ihn erst mal vom Zaun abrufen kann, ist man auf einem guten Weg.

    • Danke für eure Tipps!
      Ich möchte mich jetzt nicht rechtfertigen zum Thema "gutes Verhältnis zum hund". Wir haben ein spitzen Verhältnis zu unserem hund und er zu uns. Wir lieben uns!
      Evtl ist das mit den Wasserbomben etwas falsch rüber gekommen: wir haben die Bomben in seine Nähe geworfen, er ist dabei nicht mal nass geworden, nicht ein mal! Und dieser Tipp kam von einem tiertrainer. Der hat sogar von einem Eimer Wasser auf den Hund gesprochen. Das ging uns zu weit, deshalb haben wir Wasserbomben genommen.
      Also zusammen gefasst: wir haben mit den "zarten methoden" angefangen, für je ca 3-4 Wochen. Als das nichts half, sind wir zu einer anderen Methode. Und wir hatten oft einen Trainer hier, da er in der nähe wohnt.
      Der Garten lässt sich leider nicht umgestalten. Jedenfalls nicht ohne immense kosten.
      Momo ist sehr territorial. Das ist sein Problem. Das hat nichts mit jagen zu tun, auch nicht mit Verunsicherung. Er toleriert keinen nahe am Zaun. Da aber ein Bürgersteig direkt am Zaun verläuft (wo auch schulkinder her gehen!) lässt sich der gelegentliche Verkehr am Zaun nicht vermeiden.
      Er kommt dann richtig in einen Rausch und bekommt nichts mehr mit...
      Ich weiß nicht, was wir tun können. Es ist ja Stress für ihn, den wir ihm ersparen wollen.


      Lg

    • Wir haben bisher KEINEM unserer Yorkies das Bellen am Zaun abgewöhnen können... Wenn sie bellen, kommen sie rein. Fertig.


      Bei Newton reicht ein strenges "Nein!".


      Gibt eben Dinge, die sind so, ohne, dass man da groß erzieherisch einwirken könnte...

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