Brauche dringend Ratschlag - "Hund" abgeben oder nicht?

  • Hallo zusammen, ich hoffe dass ich im richtigen Bereich für meine Frage bin.


    Momentan bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich absolut nicht mehr weis was ich machen soll. Die Verzweifelung steigt mir bis zum Kopf. Vielleicht mache ich mir auch selber das Leben schwer, daher habe ich mich hier angemeldet um nach Rat und Tipps zu fragen.


    Es hat alles damit angefangen, dass meine frau Tage, Wochen und Monate lang einen Hund haben wollte. Ich sagte ihr immer wieder sie solle sich erst gut informieren, was sie da wirklich für eine Verantwortung auf sich nimmt.


    Irgendwann habe ich nachgegeben und fuhr mit ihr nach Belgien und wir kauften uns einen Malinois.


    Ein toller Hund! Er hat so ein gutes Herz. Kaum zu beschreiben wie sehr ich ihn liebe. Viele würden mich wahrscheinlich für verrückt halte aber ich finde dass nur ein Hund versteht was wirklich "Treue" bedeutet.


    Nun sind meine Frau und ich seit Januar getrennt. Sie wollte den Hund keines Falls behalten. Sie hätte ihn sofort ins Tierheim gebracht. Natürlich habe ich den Hund genommen und nicht zugelassen dass er ins Heim kommt. Problem ist, dass ich durch die Trennung seit Januar mehr oder weniger Obdachlos bin. Lebe mit dem Hund zur Zeit mal hier mal da. Die aktuelle Lage mit den Wohnung hier bei uns ist eine Katastrophe. Mein Job habe ich bereits im März verloren, durch die Umstände.


    Ab September werde ich wieder eine neue Wohnung haben und auch einen neuen Job. Ich werde dann den Hund teilweise bis zu 9 Std. alleine zuhause sitzen lassen müssen. Ein Hundebetreuer kommt absolut nicht in Frage, da ich jetzt schon Kopf über im Schulden stecke.


    Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Den Hund abgeben in eine andere Familie, die die Zeit dazu hat oder den Hund behalten und ihn während der Anwesenheit intensiv beschäftigen?


    Würde es für den Hund reichen wenn ich z. b. 4:00 bis 5:00 Uhr morgens mit ihm spaziere oder Fahrrad fahren gehe und er dann bis 15:00 Uhr alleine bleibt? (Das gleiche auch für Spätschichten z. B. 13:00 bis 22:00)
    Familie habe ich nicht, die sich um den Hund kümmern könnte. Freunde von mir sind alle keine Hundefreunde und zum größten Teil haben die sogar richtig Angst vor Hunde.


    Würde es was bringen wenn man den Hund kastrieren lässt? Wird er dadurch ruhiger und braucht weniger Auslauf?


    Für jeden Ratschlag wäre ich sehr sehr dankbar!

  • Ich würde mich in deiner SItuation an einen Verein wenden, zb.


    Malinois in Not - Home


    Belgier in Not


    mechelaar.de: Malinois Nothilfe



    und deine Lage schildern. Vllt gibt es die Möglichkeit, deinen Hund übergangsweise in eine Pflegestelle unter zu bringen, bis du dein Leben wieder soweit sortiert hast. Eine Trennung ist nie leicht, und ich würde niemandem leichtfertig raten, seinen Hund abzugeben. Allerdings ist deine Lage speziell und auch die Rasse deines Hundes ist speziell, sodass ich mich hier erfahrenen Menschen anvertrauen würde.



    Du kannst für deinen Hund nur dann da sein, wenn du selbst stabil bist. Und nein, auch eine Kastration wird das Problem der Beschäftigung nicht lösen. Ich wünsche dir viel Glück.

  • Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Mit Malinois im Not bin ich im Februar im Kontakt gewesen. Wir wollte den Hund auch vermitteln. Kurz vor der Vermittlung habe ich einen Rückzieher gemacht. Ich kann es nicht übers Herz bringen, die Verantwortung den ich für den Hund übernommen habe zu brechen.


    Im ersten Text hatte ich vergessen zu erwähnen dass es den Hund wirklich super gut geht. Er ist absolut glücklich, top Gesund und hat mehr als genug Auslauf. Ich lasse absolut keine Verzweifelung an den Hund ran. Training ist Training. Spielen ist spielen und an der Leine hat er sich zu benehmen.


    Mein größtes Problem ist halt, dass er alleine bleiben muss wenn ich mein Leben wieder sortieren möchte.

  • Mein größtes Problem ist halt, dass er alleine bleiben muss wenn ich mein Leben wieder sortieren möchte.

    Daher wäre die Überlegung, den Hund nur übergangsweise in eine Pflegestelle zu geben, bis du dich wieder kümmern kannst. Vllt. hast du Glück und der Verein unterstützt dich, gegen eine Aufwandsentschädigung, Spende oder ähnliches.


    9 Stunden ist eine lange Zeit. Und was, wenn er dann doch krank ist, Durchfall hat etc. Vielleicht schaffst du es auch jemanden zu finden, der sich kümmern kann und die Verantwortung für so einen Hund bereit ist zu übernehmen. Machbar ist grundsätzlich alles, allerdings kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es einfacher ist sein Leben zu sortieren, wenn man jemanden hat, der sich kümmern kann und den Hund vllt. auch mittags rauslässt. Ansonsten fällt es ggfs. schwer, sich auf die neue Arbeit zu konzetrieren, was der Gesamtsituation auch nicht zuträglich ist.

  • Ich kenne HH außerhalb des DF, die ihre Hunde völlig ohne Skrupel jeden Tag neun Stunden und länger alleine zuhause lassen. Funktioniert ohne größere Probleme.


    Zudem frage ich mich auch, ob es für den Hund (wenn er sonst genügend beschäftigt wird) wirklich einen Unterschied macht, ob er nun sechs, sieben, acht oder neun Stunden alleine war... Ich lasse Newton sehr selten auch mal bis zu acht Stunden alleine. Er verhält sich da nicht anders als wenn er nur sechs Stunden alleine war.


    Mir wäre auch nicht wohl bei einem so langen Zeitraum aber wenn es bei dir sowieso absehbar ist, dass es nur übergangsweise ist, würde ich das zumindest mal probieren bevor ich den Hund abgebe.

  • Funktioniert ohne größere Probleme.

    Haben die auch einen Mali?



    die ihre Hunde völlig ohne Skrupel jeden Tag neun Stunden und länger alleine zuhause lassen.

    Wenn der Hund es kann und gelernt hat, mag das funktionieren, allerdings finde ich es viel wichtiger, dass man jemanden hat, der in Notsituationen einspringen kann. Das scheint hier nicht der Fall zu sein.

  • Danke für die Antworten.


    Im Falle der Fälle, würdet ihr euch selbst für einen neuen Besitzer kümmern oder würdet ihr euch an Vereine oder Tierheime wenden?


    Und ist es irgendwie nachvollziehbar wie sehr ein Hund an eine Trennung von seinem Herrchen leidet? Wieso habe ich das Gefühl, auch damals als ich den Hund vermitteln wollte, dass ich das Leben des Hundes dadurch zerstöre? Mir kommt es vor als ob ich damit sein Todesurteil unterschreiben würde.

  • Haben die auch einen Mali?


    Wenn der Hund es kann und gelernt hat, mag das funktionieren, allerdings finde ich es viel wichtiger, dass man jemanden hat, der in Notsituationen einspringen kann. Das scheint hier nicht der Fall zu sein.

    Keine Malis, nein. Aber teilweise schon auch Spezialisten deren Schreibweisen ich mir auch nicht merken kann... Bei einer Familie ist der Hund halt im Zwinger; bei einer anderen hat er im Garten ne Hütte mit Stroh. In Wohnungshaltung kenne ich aber auch genug.

  • Danke für die Antworten.


    Im Falle der Fälle, würdet ihr euch selbst für einen neuen Besitzer kümmern oder würdet ihr euch an Vereine oder Tierheime wenden?


    Und ist es irgendwie nachvollziehbar wie sehr ein Hund an eine Trennung von seinem Herrchen leidet? Wieso habe ich das Gefühl, auch damals als ich den Hund vermitteln wollte, dass ich das Leben des Hundes dadurch zerstöre? Mir kommt es vor als ob ich damit sein Todesurteil unterschreiben würde.

    Das kommt auf den Hund an, denke ich. Manche Hunde sind so "Ok, dann wohn ich ab jetzt halt hier." Andere haben wahnsinnig Heimweh... Kann man pauschal nicht sagen.

  • Im Falle der Fälle, würdet ihr euch selbst für einen neuen Besitzer kümmern oder würdet ihr euch an Vereine oder Tierheime wenden?

    An deiner Stelle würde ich zuerst versuchen, evtl. doch noch eine Betreuungsmöglichkeit zu finden. Dafür würde ich in einem Rasseforum fragen, auf jeden Fall Kontakte knüpfen, vllt. auch eine Anzeige schalten, in der Hoffnung, dass sich ggfs. doch noch eine geeignete Person findet (die man selbstverständlich auf Herz und Nieren prüft). Gelingt das nicht, würde ich Kontakt zu einem Not-Verein herstellen und wenn möglich auch persönlich die Problematik schildern, in der Hoffnung, eine übergangsweise Pflegestelle zu finden. Da sich aber an den Arbeitszeiten vermutlich nicht viel ändern wird, würde ich parallel weiter nach einem geeigneten Gassi-Gänger Ausschau halten. Ich glaube, dein Hund tut dir sehr gut und ihr kommt gut klar miteinander, oft findet sich immer doch noch ein Kompromiss, man muss nur aktiv werden :smile:

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