Hund tickt aus

  • Wir haben hier ein Problem, ein Problem mit dem Hund meiner Eltern.
    Er ist ein 3,5jähriger Boxer und ein sehr wildes Exemplar. Leider haben meine Eltern bei der Erziehung völlig versagt :(
    Jetzt sind sie im Urlaub und der Hund 10 Tage bei uns.
    Er ist grundsätzlich sehr aufgeregt, kommt auch bei meinen Eltern nie zur Ruhe. Es gab schon mehrere Vorfälle am Gartenzaun, wo der Hund meinte er müsse schützen und mit meinen Schwestern und deren Freunden, wo der Hund ebenfalls schützen wollte.
    Er hat außerdem beim Spaziergang schon einmal meine Schwester "angefallen". Er ist "verrückt" geworden, hat sie angesprungen, ihre Jacke zerissen, weil er die Arme packen wollte.
    Gestern im Garten hat er aus einem hohen Erregungslevel genau das gleiche mit meinem Mann gemacht. Der hatte ihn festgehalten, damit Quintus schnell pinkeln kann. Er hat sich dann losgerissen und ist völlig ausgeflippt. Hat ihn ihn Arme und Hände gepackt, teils sehr fest.
    Ich hab ihn dann packen können und ihn ordentlich zusammengefaltet. Seit dem war nix mehr.
    Mein Mann hat Angst vor größeren Hunden und es ist wirklich nicht witzig, wenn so ein 35kg Hund so ausflippt.
    Er beißt nicht blutig, sondern einfach nur sehr feste.


    Warum macht er das??
    Wir sind ein bisschen verzweifelt und meinem Mann ist der Hund jetzt nicht mehr so ganz geheuer :(


    Meine Eltern haben vor zwei Wochen schon mal eine Hundetrainerin konsulstiert, die ihnen Versagen in der Grunderziehung und generelle Aufregung des Hundes bescheinigt hat und einen Trainingsplan erstellen will.

    • Neu

    Hi


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    • Bei einem Hund der so aufdreht würde ich vermuten, dass er entweder nicht ausgelastet ist oder dass er zu viel Auslastung bekommt. Beides sorgt ja dafür, dass der Hund überdreht. Außerdem hat der Hund bei deinen Eltern vlleicht keine Regeln und Grenzen kennengelernt.


      Kennt der Hund einen Maulkorb? In den 10 Tagen die er noch bei euch ist werdet ihr bei der Erziehung ja nicht viel machen können. Der Hund wäre daher bei mir draußen mit Maulkorb unterwegs.


      Falls er keinen Maulkorb kennt würde ich mich bei seinen Attacken auf die Leine stellen damit er nicht in die Arme beißen kann. Ich würde versuchen ob der Hund mit ein bisschen Kopfarbeit ruhiger wird und er wäre bei mir nur mit Leine im Garten damit es nicht zu Pöbeleien am Gartenzaun kommt.

    • Falls er keinen Maulkorb kennt würde ich mich bei seinen Attacken auf die Leine stellen damit er nicht in die Arme beißen kann.

      Bei einem 35kg Hund reicht auf die Leine stellen nicht... der kommt trotzdem an die Arme oder Beine, und hat genug Kraft, um sich im Zweifelsfall loszureißen.


      In zehn Tagen könnt ihr halt wirklich nicht viel machen. Wenn es geht, würde ich auch einen Maulkorb drauf packen, und im Zweifelsfall nur kurze Löserunden drehen und versuchen, den Hund kopfmäßig zu beschäftigen. Das macht ihn müder als körperliche Action, und vielleicht überdreht er dann nicht so leicht.

    • Lebt der Hund denn schon von Welpe an in der Familie? Und was wird so tagtäglich mit ihm gemacht (Spaziergänge, Freilauf, frTraining, "Spielen", Hundekontakte etc)?


      Hört sich für mich so an, als könnte die Trainerin schon recht haben - Grunderziehung verpennt, nie "Ruhe" gelernt, evtl sogar versucht den Hund mit wilden Spielen (z.B. Bällchen werfen, zergeln) "auszulasten". Boxer sind eh recht körperbetont, die brauchen manchmal ein bisschen Anleitung, was ok ist und was nicht.
      Bei manchen Hunden äussert sich die Anspannung dann halt so, wenn sie es nie anders beigebracht bekommen haben. So wie sich das anhört steht der Hund schon seit Jahren unter Strom, das ist auch für den Hund kein angenehmes Gefühl. Manchmal ist das dann auch noch gepaart damit, dass immer weniger mit dem Hund gemacht wird, weil keiner mehr Bock drauf hat, sich durch die Gegend ziehen oder die Kleidung zerfleddern zu lassen.


      Ich fürchte, eine einfache Lösung für Euren Urlaub gibt es nicht. Trainer mit Trainingsplan ist schon mal ein guter Anfang. Es hört sich so an, als müssten Deine Eltern ihr Verhältnis und ihren Umgang mit dem Hund nochmal neu und anders aufbauen.

    • Ach, was mir noch eingefallen ist: War er denn schon öfter bei euch in Betreuung? Oder könnte es auch (unter anderem) Stress sein, ausgelöst durch die neue Situation?

    • Ich plädiere da einfach für Schadensbegrenzung solange er bei euch ist. Ich bezweifele, dass (jetzt noch) am Hund "rumdoktern" und Ursachenforschung via DF viel hilft, wenn eh eine Trainerin vor Ort schon gebucht ist.

    • Während der Zeit in der er bei euch in Pflege ist, würde ich nicht beide Hunde gleichzeitig in den Garten lassen.
      So muss er schon mal nicht festgehalten werden oder mit Erdhaken, am Zaunpfosten , Baum ...was auch immer eine Leine zum Sichern befestigen.
      Klare Ansagen.
      Viel versäumte Erziehung könnt ihr nicht nachholen, aber für euer Wohl und eure Unversehrtheit müsst ihr sorgen.


      LG, Friederike

    • Danke schonmal für die Tipps. Ich habe jetzt im Garten erstmal immer eine Leine dran.


      Maulkorb kennt er leider gar nicht :(


      Er ist schon seit er ein Welpe ist bei meinen Eltern, wird aber meiner Meinung wenig ausgelastet. 2x 30 Minuten Spaziergang am Tag, das wars. Sonst läuft er nur so im Alltag mit und ist im Garten.
      Er lässt sich schwer beeindrucken, wenn ich ihn anbrülle hilft das manchmal, er kriegt aber auch teils so einen Tunnelblick |)

    • Ach, was mir noch eingefallen ist: War er denn schon öfter bei euch in Betreuung? Oder könnte es auch (unter anderem) Stress sein, ausgelöst durch die neue Situation?

      ja er war schon öfter hier. Da hat er sich zwar wild, sehr unruhig und anstrengend gezeigt, aber auch nicht mehr als er es bei sich zu Hause auch ist

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