Hund wird Bissig

Ich kenne das von meinen alten Hunden eher in die Richtung, dass sie deutlich schneller erschrecken und dann abschnappen als früher - erklärbar mit den nachlassenden Sinnesleistungen. Mit entsprechendem umsichtigen Verhalten hat das hier aber nie ein Problem dargestellt. Damit meine ich, öftere und deutliche Ansprache, damit der Hund weiss, dass da jemand kommt und solche Dinge.

"Gezielt auf ihn los" klingt für mich mit meinen Erfahrungen nach anderen Ursachen.

Einen alten Hunde würde ich bei solchen Vorfällen - neben dem Management, klar - immer erst mal tierärztlich vorstellen, um zu prüfen, ob irgendwo Schmerzen o. Ä. zu erkennen sind, oder ob es Anzeichen für Demenz gibt (die uns Haltern wegen der schleichenden Veränderungen oft anfangs nicht auffallen).

LG, Chris

Noch was - auf der anderen Seite, die Phase, in der eine Erblindung stattfindet, bedeutet für einen Hund natürlich auch eine grosse Umstellung. Bis vor ein paar Tagen sozusagen, konnte Hund sich noch aufs Sehen verlassen und auf einmal geht das nicht mehr, das kann natürlich zu Unsicherheiten und Stress beim Hund führen, was sich mit zunehmender Gewöhnung daran, sich auf die anderen Sinne zu verlassen, wieder bessern kann.

LG, Chris

Zitat von Kerstin88

Denn auch im gesunden zustand hat sie schon geknurrt wenn ein kind nur die hand zu ihr ausgestreckt hat

Es ist leider typisch, dass sich solche Problemverhalten im Alter unter diversen Gebrechen eher noch verstärken. Da fehlt dann das entscheidende Quentchen Impulskontrolle, dass beim bis dahin gesunden Hund genügt hat, um sich noch zusammennehmen zu können.

Ich würde den TA nach Karsivan fragen, ob er das hier für sinnvoll hält und wie schon geschrieben, unbedingt einen Check auf Schmerzen machen lassen.

Ist der graue Star richtig diagnostiziert oder nur eine Vermutung?
Denn es gibt auch schmerzhafte Augenerkrankungen.
Bei meinem Podenco mit grauem Star ist regelmäßig der Augeninnendruck vom Fach-TA gemessen worden - das z. B. wäre eine schmerzhafte Geschichte, wenn der erhöht wäre.

Kannst Du z. B. ein Zimmer mit Kinder-Türgitter abtrennen, vllt. wäre das schon eine Hilfe für die Haustür-Situation?

LG, Chris

Wenn es deine Wohnsituation zu lässt, versuche doch zu trennen wenn die Kids da sind. Kindertürchen z.B. Raumbegrenzung. Gib ihr einen sicheren Ort, denn sie fühlt sich a auch unsicher in dem Zustand, Gehen lassen finde ich etwa hart auch wenn Kinder da sind. Man kann managen und absichern.

Zitat von Kerstin88

Ich möchte sie sehr sehr ungern auf irgend eine weise gehen lassen. Doch ich muss an die kinder denken

Natürlich geht die Sicherheit der Kinder vor - und man darf nicht ausser Acht lassen, dass Hunde-Oldies aufgrund ihrer Wehwehchen auch mal ausserhalb der gut erkennbaren Norm agieren, sprich, ohne Vorwarnung aus heiterem Himmel sehr heftig reagieren können.

Das macht es, selbst wenn die Kids sehr verständig und umsichtig reagieren, wirklich schwer.

Dennoch hoffe ich, dass Du noch irgendeine Lösung finden kannst. Grad die Kinder-Türchen, die man in Türen klemmen kann, habe ich oft als hilfreich empfunden. Meine demente Dackel-Mix-Omi hatte nämlich die Neigung, sich irgendwo in den seltsamsten Ecken "festzufahren" und nicht mehr eigenständig hinauszukommen. Mit Gitterelementen und Hundetürchen hatten wir für sie die gefährlichsten Ecken entschärft. Und ja, man gewöhnt sich auch dran, dass man im Haus über die Türchen klettern muss, wenn man grad keine Hand zum Öffnen frei hat.

LG, Chris

Ich würde dem Hund auf jeden Fall einen gut sitzenden Maulkorb kaufen und ihn daran gewöhnen.

So gehen schon mal die Menschen entspannter mit der Situation um und das ist auch sehr wichtig für den Hund.

Ansonsten: Abklären, ob der Hund irgendwo Schmerzen hat (Wirbelsäule z.B.), das kann auch zu solchen "Überreaktionen" führen.