Meine Hündin würde niemals kuscheln wollen mit mir.

  • Ich glaube eher nicht, dass du zu streng bist, das würde ich so weiter machen. Was aber typisch für die Mensch-Hund-Beziehung ist: Immer wenn sich Mensch sehr etwas vorstellt/wünscht/Angst davor hat oder sonstwie ein starkes Gefühl mit einer Sache verbindet, wird diese Sache irgendwie zum Problem werden. Hunde spüren nicht, warum diese eine Sache (bei dir das Kuscheln) so zentral ist, aber sie spüren es. Und vor allem die Angespanntheit, die du bereits damit verbindest. Gerade wenn deine Hündin eine eher feine und sensible Persönlichkeit hat. Ich würde an deiner Stelle versuchen, an dir selbst ein wenig zu schrauben und zu versuchen, bei diesem Thema mal ganz locker zu lassen. Finde etwas für dich, womit du dich erstmal arrangieren kannst a la " Ich lasse sie erstmal von sich kommen, sie meint es nicht so, ich gebe ihr jetzt noch ein paar Monate, in denen das nicht stattfinden muss, whatever". Lass einfach locker, hab keine Erwartungen und konzentriere dich auf andere Dinge. Dann wird das ganz von selbst kommen.

  • Danke Canoidea,
    ich denke das ist auf jedenfall keine schlechte Idee. Die paar Male die es bisher geklappt hatte, war ich sogar etwas überrascht weil ich eben nicht damit gerechnet hatte. Wahrscheinlich weil ich dann mal nicht drüber nachgedacht habe.

  • Wieso ist dir das Kuscheln denn so wichtig? Ich vermute, wenn du dem Kuscheln weniger Bedeutung zumessen würdest, würde sich deine Hündin anders verhalten. Nicht jeder Hund ist DER Kuschelbär. Wenn das so ist, sollte man das akzeptieren und einfach jede Minute genießen, die er/sich von sich aus freiwillig kuschelt.


    Newton ist auch nicht so der Kuschler. Er ist ein richtiger Draußen-Hund. Abends bzw. nachts legt er sich zwar ab und an mal zu mir, liegt auch Kontakt, aber kurz darauf zieht er schon wieder Leine. Manchmal kann ich nicht widerstehen und kuschel mich an ihn hin. Manchmal lässt er es zu, manchmal nicht. In jedem Fall hat er irgendwann genug und zieht dann aus dem Bett aus. Nur morgens, da ist er richtig kuschelig, und am WE wird er da auch ausgiebig durchgeknetet.


    Ich würde das einfach ein bisschen lockerer und weniger verbissen sehen. Dann wird es schon werden.

  • Nun habe ich sie seit November 2016

    Sie ist erst seit einem halben Jahr bei Dir, also noch in der Eingewöhnungsphase.
    Du forderst viel: Tricks, strenge Erziehung.
    Da wundert es mich nicht, dass die Hündin den Weg des geringsten Widerstands geht und andere Menschen bevorzugt.


    Schraub Deine Erwartungen runter.


    Mit deprivierten Hunden muss man Geduld haben und in den ersten Monaten nicht eigene Vorstellungen durchsetzen wollen, sondern die Angebote des Hundes abwarten und dann nutzen.

  • Erziehung, Tricks beibringen mache alles ich, da sie sozusagen auch mein Hund ist


    Wir spielen auch viel


    ja ich erziehe sie streng aber ohne Gewalt oder ähnliches.


    Guckt man sie einmal zu streng an dann macht sie sich schon klein


    Ich kann z.B. auf dem sofa liegen/sitzen und sie freundlich zu mir rufen und sie geht nicht weg von ihrem Platz. Als ob sie denken würde, dass ich sie teste und sie den test perfekt bestehen will


    Ich mache z.B. Suchspiele draußen/drinnen, spiele mit ihr


    Manches mal ist sie draußen oder drinnen aber situativ frech/ungehorsam, sodass ich sie dann antürlich nicht freundlich bitten kann sondern schonmal bestimmter werde. undmit Training meine ich eben alle Grundkommandos (Dauertraining), Rückruf, Befehle wie "Nein" und auch kleinere Tricks halt.

    Ich glaube, du stresst deine Hündin mit zu viel Programm und Gehorsam, den du einforderst.
    Situative Frechheit und Ungehorsam halte ich für eine Fehlinterpretation.
    Mit Strenge kommst du wahrscheinlich bei einer sensiblen Hündin bedrohlich rüber.
    Möglicherweise zieht sie deswegen andere Personen vor, da sie sich bei diesen entspannnter fühlt.

  • Ich sehe das um Gottes Willen nicht verbissen :D ich denke ich drücke mich hier etwas falsch aus oder ihr versteht mich falsch. Mir lag so viel an dem Thema weil ich da wie ich jetzt merke mehr reininterpretiert habe als es eig. aussagt. Und vor allem weil ich einfach mal andere Meinungen dazu hören wollte. Ich denke meinen Erziehungsstil möchte ich hier nicht auseinander nehmen. Ich sehe ihr ja an, dass er ihr damit gut geht. Sie ist ein aufgeweckter glücklicher Hund der wie ich jetz gelernt habe vllt. einfach nur nicht so kuschelbedürftig ist.


    Es mag sein, dass sie immernoch in der Eigewöhnungsphase ist. Aber dafür, dass ich nach euren Aussagen so streng mit ihr bin hört sie noch recht schlecht draußen. Und die Tricks machen ihr super viel Spaß! Ich fordere da nichts aber probiere natürlich mal aus. Sie bekommt da ja auch Leckerlies für und viel Lob. Sie ist kein unterdrückter Hund und auch nicht schüchtern so wie das hier klingt. Ich merke ja bloß, dass wenn ich sie draußen freundlich zu mir rufe währed sie abdampfen will sie mich völlig ignoriert. Werde ich bestimmter klappt es besser. Sie reagiert ja gut darauf. Und die sachen die ich "fordere" muss ich auch fordern... wenn ich esse soll sie nicht bettelnd mit dem Kopf auf meinem Schoß neben mir sitzen. Da schicke ich sie natürlich freundlich aber bestimmt auf ihren Platz oder zumindest neben mir ins Platz. Das würde ich auch immer wieder so fordern.


    Ich denke einfach sie bevorzugt andere Menschen nicht weil sie von mir unterdrückt wird sondern weil die natürlich nichts von ihr wollen. Sie hört ja auch nicht besser auf die anderen.


    Und ich lasse ihr Zeit und dränge sie zu garnichts. Wie oben beschrieben muss ich bei manchen Sachen konsequent sein, denn würde ich da abwarten was mir meine Maus "anbietet" würde sie das auch einfach sehr schnell ausnutzen.


    Es gibt bloß zwei bis drei Punkte wo ich bei ihr sehr "streng"/konsequent sein muss und das ist alles was mit fressen/Essen zu tun hat und jagen bzw. andere Hunde. :D


    Vielen Dank für eure Einschätzungen aber ich denke ich drücke mich hier teilweise falsch aus weswegen manches hier so garnicht auf meine Hündin zutrifft und mir ein schlechtes Gefühl gibt.

  • Als ich vor 3,5 jahren Samu zu uns geholt habe musste ich schon nach kurzer Zeit feststellen das Samu kein Kuscheltyp ist !
    Und das war schon hart für mich da ich es liebe mit meinen Tieren zu kuscheln ! Aber mann muss es ja akzeptieren....allerdings geht dein Hund ja zu anderen hin um gestreichelt zu werden....das war bei Samu erstmal nicht so. Mittlerweile geht er abends zu meinem Mann , legt sich auf seinen Brustkorb und leckt ihn am Hals ab und bleibt dann eine Weile liegen.
    Das macht er bei mir überhaupt nicht ! Das ist für mich auch sehr traurig aber da kann man nix machen.


    Erziehungstechnisch und alles andere drumherum mache auch nur ich. Samu hängt auch sehr an mir und ich bin seine Hauptperson, aber warum er nicht zu mir kommt weiß ich auch nicht.

  • Ich denke meinen Erziehungsstil möchte ich hier nicht auseinander nehmen. Ich sehe ihr ja an, dass er ihr damit gut geht.

    Du hast eine Frage gestellt und mögliche Ursachen müssen eben von allen Seiten beleuchtet werden, es sind lediglich Möglichkeiten, die erwähnt werden. Was davon zutrifft, kann nicht aus der Ferne mit Sicherheit beurteilt werden, ich habe nur auf das Geschriebene geantwortet, da sich ein bestimmtes Bild in meinem Kopf abspielt.
    Möglich, dass ich falsch liege.

    vllt. einfach nur nicht so kuschelbedürftig ist.

    Mag auch sein, aber bei anderen Personen schon und das "beklagst" du.
    Eventuelle Ursachen wurden aufgeführt, was du davon annimmst bzw. umsetzt, ist natürlich deine Entscheidung.

  • Aber dafür, dass ich nach euren Aussagen so streng mit ihr bin hört sie noch recht schlecht draußen.

    Das ist in einem noch so kurzem Zeitraum aber völlig normal und hat nichts mit "schlecht hören" zu tun, sondern einfach mit einer Entsprechung des normalen Lernverhalten des Hundes und dem damit verbundenen völlig normalem Ausbildungsstand.

    Vielen Dank für eure Einschätzungen aber ich denke ich drücke mich hier teilweise falsch aus weswegen manches hier so garnicht auf meine Hündin zutrifft und mir ein schlechtes Gefühl gibt.

    Ja, das geht schnell im www.
    Jeder hat auf bestimmte Schlagworte hin ein ganz eigenes Bild im Kopf.


    Pick Dir einfach raus, was auf Euch passen könnte.


    Es gibt Hunde, die merken jede noch so kleine Schwingung bei ihrem Menschen. Geh mal davon aus, dass Du als Hauptbezugsperson bei der Hündin im absoluten Fokus stehst und sie Dich weit besser "lesen" kann, als Du Dich selbst. Das geht mir mit meinen Hunden auch so. :lol:


    Ich kann mir vorstellen, dass da irgendwo eine klitzekleine Anspannung in Dir ist, wenn Du sie zum Kuscheln einlädst, die weder Dein Umfeld noch Du selbst bemerken - die Hündin aber. Und das hält sie in Sachen Kuscheln zurück.


    Das ist so ähnlich wie man einen leinenaggressiven Hund einfach mit dem Gedanken "Örks, da kommt ein Fremdhund" und allerkleinsten, mit diesem Gedanken verbundenen körpersprachlichen Signalen in die Leinenaggression treiben kann, obwohl der bis grad eben noch ganz entspannt war.


    Mach Dir mal die interessante Erfahrung, Dich in einer stillen Stunde bei der "Einladung zum Kuscheln"-Interaktion zu Filmen. Ich bin sicher, dass Du irgendwo in Deiner Körperhaltung, in Deiner Stimme in allerkleinsten Gesten etwas zum Ausdruck bringst, was der Einladung zum Kuscheln entgegen steht. Das geht ganz schnell, wenn man sich etwas sehr wünscht. Die Arbeit mit Hunden ist in erster Linie eine Arbeit an und mit uns selbst - und deshalb unglaublich spannend.


    Das sind meist nur klitzekleiner Dinger, die wir Menschen da bringen, die es dem Hund unmöglich machen, sich widersprechenden Gesten zu folgen.


    LG, Chris

  • Danke SamuLeo! Dann geht es dir genauso wie mir. :) Ich bin auch ihr "Hauptmensch" und sie geht ja auch ab und an zu meinem Freund. Streicheleinheiten holt sie sich auch bei mir ab! So ist das nicht. Sie kommt auf jedenfall auch zu mir und lässt sich den Hintern durchkraulen oder schmiest sich direkt hin und lässt sich den bauch kraulen und ähnliches. Bloß wunderte mich eben dass sie sich augenscheinlich nicht traut bei mir Kontaktzuliegen. Bzw. wenn dann auch nur sehr kurz. Aber ich werde mir mal zu Herzen nehmen einfach nicht drüber nachzudenken wenn ich sie einlade und vor allem nicht enttäuscht zu sein wenn sie nicht möchte.


    Themis, ja das ist verständlich, dass man manches aus meinen Texten so und so auslegen kann. Ich wollte daher bloß einmal versuchen meine Hündin und meinen Umgang mit ihr richtig darzustellen. Ist aber irgendwie manchmal schwierig :ka:


    Chris2406 da hast du wohl recht. Ich merke auch leider immer mehr, dass die Pflegefamilie wo sie bereits fast ein halbes Jahr vorher schon hier in Deutschland lebte nicht wirklich was für die Grunderziehung getan hat. Ist nun kein Vorwurf an die Familie aber zeigt mir halt, dass ich schon was den Freilauf und Rückruf betrifft von vorne beginnen musste. Genauso die "Erziehung" im Haus. Sie durfte dort halt einfach alles. Hat aber auch seine Vorteile da ich daraus natürlich viel lerne und auch schon viel gelernt habe. :smile:

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