Meine Sissi hat Angst vor mir

  • Hallo :-)


    seit vier Tagen leben bei uns zwei Junghunde aus Rumänien bei uns. Die Mausi ist eine sehr neugierige und ist auch nicht so scheu. Aber meine Sissi (6 Monate) ist sehr ängstlich sie hat in der Wohnung Angst vor mir und springt schon auf nur wenn ich aufstehe oder mich im Raum bewege. Ich weiß die Hunde haben meist nur schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht.
    Beim Gassi gehen ist es etwas entspannter, da darf ich sie sogar streicheln aber immer mit etwas Anspannung.
    Das Futter bekommt sie aus meiner Hand und ich lasse sie bzw. Ignoriere sie wenn ich aufstehe und durch den Raum laufe.
    Habt ihr vielleicht noch Ideen wie bzw. Was ich machen kann?
    Ich weiß vier Tage ist noch keine Zeit. Aber dennoch wäre ich froh wenn ich noch ein paar Tipps bekommen könnte.


    Vielen Dank für eure Hilfe


    LG Sebastian

  • Andere werden dir besser raten können, daher nur ein Punkt: wenn deine Hündin sich vor dir fürchtet, solltest du ihr keinenfalls das Futter nur aus der Hand geben. Sie braucht Sicherheit, und dazu gehört auf elementarster Überlebensstufe das Futter. Sie da zu zwingen, das aus der Hand eines furchterregenden Menschen, dem sie bisher sehr misstraut, abzuholen, bedeutet immensen Stress für den Hund. Sie hat sich ihr Leben nicht ausgesucht, lass sie wenigstens einen Gutteil ihres Futters ohne Bedingungen in Ruhe und Sicherheit fressen. De Rest kannst du gerne für Übungen verwenden oder in ihrer Nähe fallen lassen, aber das Überlebensminimum sollte sie ohne Gegenleistung von dir bekommen - das wird mehr für den Vertrauensaufbau tun als der Zwang zu einem noch viel zu engen Kontakt.

  • seit vier Tagen

    Richte Dich auf 2 Jahre Vertrauensaufbau ein.
    Und respektiere die Ängste.
    Zwinge zu nichts.
    Halte Abstand.
    Stell Futter hin und geh weg.
    Lass sie in Ruhe fressen.


    Es gibt genug neue Eindrücke in der neuen Welt. Da muss Futterstress nicht auch noch sein.

  • Vielen Dank für die Antworten. Schauen wir mal wie es in der Hundeschule dann wird, das ist ja ein spezieller Kurs für Hunde aus Rumänien und co.

  • Mit Hundeschule würde ich noch mehrere Wochen warten bis der Stresspegel etwas unten ist und die Hündin sich sicherer fühlt. Da wäre der Hausbesuch eines Hundetrainers geeigneter.

  • Wir hatten 3 Spanische Hunde und 2 Labor Hunde und wir wissen das sie viiel Zeit brauchen und mich einzuleben aber auch um vertrauen zufassen ....nachpaar Wochen haben wir uns mal auf die erde gesetzt und gewartet bis sie zu uns kammen (Freiwillig) und sie aber auch wieder gehen lassen wenn sie nicht mehr wollten sonst fällt mir da auch nicht viel mehr ein




    Hundeschule würde ich auch noch ein wenig warten ^^

  • Da hilft nur viel Geduld.


    Setz dich mit Abstand in den selben Raum und mach irgendwas ruhiges wie ein Buch lesen. Irgendwann wird sie schon neugierig werden und sich diesen "komischen Menschen" anschauen, der ab jetzt täglich zu sehen ist. Je besser sie dich einschätzen kann, desto weniger gefährlich bist du. Routinierte Handlungen und ähnliche Tagesabläufe haben hier sehr geholfen. Man hat es ihr immer richtig angemerkt: Ich drücke den Knopf vom PC, er ist aus und sie wusste "Bettzeit". Ist ohne Kommando in ihr Bettchen und hat sich zusammengerollt. Das war anfangs wie eine Erlösung für sie "Jetzt schlafen alle, das weiß ich, also kann ich auch ausruhen." Sie konnte die Situation einschätzen und dadurch Ruhe und Entspannung finden.


    Ich habe mir angewöhnt, anfangs mit seitlicher Haltung zu ihr zu gehen, wenn ich zu ihr wollte und mich hinzuhocken. Wenn ich mit ihr rede, schaue ich sie nicht an. Heute kann ich ihr sogar ein Küsschen auf die Nase drücken, ohne dass sie mich "abwehrschleckt". Hat nur 5 Monate gedauert... :ugly:


    Wir verfüttern 1/2 Tagesration im Napf abseits von allem (und gehen weg, damit sie wirklich Ruhe hat) und die restliche Hälfte wird draußen benutzt, um an allen möglichen Problemen wie Angst vor Hunden und Menschen zu feilen oder uns interessant zu machen (Leckerchen in Baumrinde oder über Dinge balancieren). Da geht auf Dauer gut viel Futter weg. Ich muss allerdings dazu erwähnen, dass sie nie so ängstlich war, dass sie vor uns weggelaufen ist. Und sie hat von anfang an draußen Futter aus der Hand angenommen. Dauerhafte Nähe fand sie aber schon doof.


    Streicheln würde ich draußen nicht, wenn sie dich prinzipiell noch nicht einschätzen kann. Sie ist draußen nur so reizüberflutet, dass sie ihren Fokus nicht mehr nur auf dich richten kann. Ich streichle draußen nie, sie mag das nicht. Festhalten und hochheben hingegen ist ok, muss man aber vorher austesten.


    Rechne schon mal mit vielen Beschwichtigungssignalen, selbst wenn sie keine große Angst mehr hat. Sunny beschwichtigt auch noch viel. Züngelt, schleckt einen intensiv ab und wenn es zu viel wird, kommt der Übersprungs-Putzwahn. Im Vergleich zum Anfang ist das aber schon viel besser geworden. Da hilft nur erkennen und weggehen.


    Selbst nach 7 Monaten kann ich nicht aufstehen, ohne dass Sunny mich dann anschaut. Selbst wenn sie schläft: Stehe ich auf, wird sie wach und muss mich anschauen. Sie bleibt liegen, aber muss mich kurz beobachten.


    Arbeite mit positiver Bestärkung, am Anfang würde ich auch niemals schimpfen. Nach 4 Monaten haben wir unsere Trainerin rangeholt. Wir haben als Abbruch irgendwann ein sanftes "ähäh" eingeführt. Kein scharfes Signal. Erst viel später kam dann "Ey!" dazu. Einzeltraining. Was hier immer viele raten: Erwarte nichts. Und so ist es auch. Mit der Einstellung ging es mir dann viel besser.

  • Richte Dich auf 2 Jahre Vertrauensaufbau ein.

    Das ist ein sehr realistischer Zeitraum.
    Wir haben Faro jetzt 2 Jahre und in diesen 2 Jahren hat sich sehr viel zum Positiven verändert. Faro ist ein Angsthund aus einer Tötungsstation und hat inzwischen zu uns absolutes Vertrauen, aber er brauchte Zeit, dieses Vertrauen aufzubauen.



    Vielen Dank für die Antworten. Schauen wir mal wie es in der Hundeschule dann wird, das ist ja ein spezieller Kurs für Hunde aus Rumänien und co.

    Viel zu früh. Dein Hund kennt Dich noch nicht und ist sicher noch gar nicht in der Lage, zu arbeiten oder sich auf Dich zu konzentrieren.
    Gib der Hündin einfach Zeit und wenn sie dann von sich aus zu Dir kommt, genießt diesen Augenblick einfach. Das wird, Du wirst es sehen

  • Ich würde auch nicht hingehen, dein Hund kommt ja von einer Panik Situationin die nächste. Es ist dort keiner für ihn da, dich kennt er noch nicht das das Vertrauen da ist und dann der Stress bei allem neuen

  • Ich würde mit der Hundeschule noch warten und erst mal gar nichts von der Hündin erwarten und sie nicht aus der Hand füttern und erst mal nicht streicheln, es sei denn sie sucht selber Kontakt.


    In der Hundeschule ist die Hündin in einer fremden Umgebung, dich kennt sie noch nicht gut genug als dass du ihr Sicherheit bieten könntest und es sind andere Hunde in ihrer Nähe, die sie nicht kennt. Da ist ein lernen gar nicht möglich.

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