Tasthaare wegschneiden?

  • "Als Qualzucht bezeichnet man bei der Züchtung von Tieren die Duldung oder Förderung von Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen für die Tiere verbunden sind."
    Quelle: Qualzucht – Wikipedia


    Haarwachstum erfüllt kein einziges der genannten Kriterien. Wie schaut denn deine Begründung aus?

    Jetzt kommt wieder das übliche "weil sie zum Frisör müssen und das ist das tierquälerei, weil die Tiere da für einen Zeitraum stehen bleiben müssen etc. " . Ich sehe es schon vor meinem geistigen Auge! :lol: :sleep:

  • @naijra Auf der ersten Seite hab ich einen Artikel verlinkt, der zumindest beim Pudel eben zeigt, dass die Vibrissen nicht mehr dieselbe Funktion erfüllen wie bei zB Katzen und diese nicht mehr vollständig innerviert sind... Da gibt es also schon ein wenig Forschung zu, die auch deutlich aktueller ist als anno Brodman.

  • Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass die Tasthaare zwar abgeschnitten werden, aber doch nicht rausgerupft. Das mit Kupieren gleichzusetzen, finde ich unpassend. Die Tasthaare wachsen wieder nach, sie wachsen sogar schneller als die normalen Barthaare.


    Ich konnte noch nie feststellen, dass mein Pudel da irgendwelche Probleme hat, wegen der fehlenden Tasthaare. Mein Pudelmix trägt jetzt Bart,da schauen gar keine Tasthaare groß hervor aus dem Bart.

  • Benni hat, genau wie Arren, nur winzig kleine, kurze Vibrissen. Bis auf eine. Die wächst unten aus dem Kinn, ist dick, borstig und sehr lang.
    Er reagiert nicht drauf, wenn man dran fässt.
    Also scheinbar sind die für ihn persönlich sinnlos. xD

  • Mein Bulli hat auch ganz kurze an der Schnauze, die oberhalb der Augen sind länger und auch die am Kinn.


    Hab da nie drauf geachtet aber jetzt extra getestet und tatsächlich, wenn ich nur die Tasthaare an der Schnauze berühre blinzelt sie :D

  • Im Grunde würde das doch den Pudel als Qualzuchtrasse qualifizieren. :ka:



    Warum nicht? Das wäre doch mal eine gute Idee! :smile:


    Zur Qualzucht hat @Dreamy ja schon was gepostet, aber zum Drumrumschneiden - es geht schlicht nicht. Auch nicht bei meiner Mixhündin, wo ich es jedes Mal versuche und der schneide ich den Bart mit der Schere.
    Mit einer Schermaschine hat man da genau gar keine Chance :ka:

  • Ich habe hier gerade das Schäfertier "geärgert". Er reagierte ähnlich wie Kito damals (Kater) auf Hindernisse in Schnauzennähe. Die Vibrissen werden bei ihm stark bewegt und bei zu hoher Nähe der Hand, schließt sich das Auge automatisch.


    Mein Möpp reagiert also sehr auf die Eindrücke, die auf die Vibrissen kommen.


    Habe mal ein (schlechtes :hust: ) Video gemacht, er reagiert auf festere Berührungen schlechter als auf ganz sanfte.


    [media]https://youtu.be/q2N4U52thKg[/media]


    Und nun schmollt das Hundekind :ugly:

  • Ich habe da nun auch mal ganz genau drauf geachtet:
    meine Hunde (beide!) bewegen die Dinger in die Richtung, in der sie z.B. gerade etwas hören.
    Wenn ich sie an den Haaren berühre, ohne, dass sie das vorausahnen, machen sie die Augen zu und drehen den Kopf weg, als würden sie einen Schlag oder Zusammenstoß erwarten. Wenn sie mit meiner Hand rechnen, machen sie das nicht.


    Also denke ich schon, dass die Haare wichtig sind und die Sinne unterstützen, um Hindernisse zu erkennen. Sie scheinen ja einen schützenden Reflex auszulösen.
    Sie haben beide "richtig" ausgeprägte Schnurrhaare Tasthaare, sowohl an der Schnauze, als auch über den Augen.


    Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Haare bei einigen Rassen mehr oder minder die Funktion verloren haben. Besonders, wenn sie eigentlich nur noch verkümmert kurz, krumm oder vom restlichen Fell verdeckt sind. Wenn die Tiere sich nicht mehr auf die Funktionsfähigkeit der Haare verlassen können (weil eben zu kurz), bewertet das Hirn den Reiz wohl auch nicht mehr als so wichtig und der Reflex wird nicht mehr ausgelöst.
    Klar gehts dann auch ohne, aber das finde ich absolut nicht erstrebenswert. Hat etwas von in Kauf genommenem verkümmern lassen eines Sinnes.

  • @naijra Auf der ersten Seite hab ich einen Artikel verlinkt, der zumindest beim Pudel eben zeigt, dass die Vibrissen nicht mehr dieselbe Funktion erfüllen wie bei zB Katzen und diese nicht mehr vollständig innerviert sind... Da gibt es also schon ein wenig Forschung zu, die auch deutlich aktueller ist als anno Brodman.

    Hm, diese Interpretation des Artikels, dereigentlich nur ein Fallbericht ist, finde ich recht gewagt. Wobei ich grundsätzlich nicht anzweifle, dass bei manchen Hunderassen die Funktion der Vibrissen degeneriert sein kanm - das ist sicherlich so. Mir ging es eher darum, zum Nachdenken anzuregen - warum man beispielsweise so sicher zu sein meint, dass auch ein Hund mit Schnauz keinerlei Informationen über die Vibrissen bezieht.


    In dem erwähnten Artikel ging es, wenn ich das richtig verstanden habe, nur um die Beobachtung von wenigen Pudeln, die seit Welpenbein an das abscheren der Vibrissen gewöhnt sind. Beobachtet wurde das Verhalten (welches?) vor und nach der periodischen Schur. Ich hätte da ganz andere Fragestellungen....

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