Mein mitteilungsbedürftiger Hund (böse Zungen würden Kläffer sagen)

  • Liebe DF Gemeinde,
    meine Bolonka Hündin Toffee ist jetzt 11 Monate alt und nach und nach hat sich ein Problem immer weiter verfestigt. Und zwar ist sie SEHR mitteilungsbedürftig, spricht, sie kläfft.


    Angefangen hat es damit, dass sie unsere beiden Katzen angebellt hat, wenn die nicht mit ihr spielen wollen. Wenn die Katzen auf sie zugehen und sich von ihr beschüffeln und umspringen lassen, ist es gut, aber sobald die Katzen dann irgendwo rauf springen, weil sie ihre Ruhe haben wollen, siitzt Toffee unten und kläfft.


    Wir haben das anfangs so geregelt, dass ich sie beim Kläffen auf den Flur gegegeben habe und sie erst reingeholt habe, wenn sie ruhig war. Das Ergebnis nach 2 Wochen. Solbald ich mich auf sie zubewegt habe, wenn sie gekläfft habe, war sie, zack, unterm Sofa, wo sie weiß, dass ich nicht hinkomme. Sobald ich ihr den Rücken zukehre, ist sie wieder draußen und bellt die Katzen an.


    Nach den Katzen nahm das Bellen immer weiter zu. Jetzt bellt sie auch unsere Meerschweinchen an (die sich zum Glück nicht ängstigen lassen, sondern sogar ab Gitter stehen Nase an Nase mit dem Hund), sie bellt wenn sie sich sehr freut, wenn sie aufgeregt ist, wenn ihr etwas nicht passt (ich zB zu langsam beim gassi gehen bin).


    In der Hundeschule haben wir gelernt, dass ich sie and er Leine irgendwo anghängen soll, wenn sie bellt, und immer erst wieder freimachen, wenn sie ruhig ist. WENN ich das durchziehen kann, funktioniert das auch ganz gut und nach ein paar Mal hat sie das kapiert und kontrolliert ihr Kläffen. Bei unserem eigenen Garten allerdings kennt sie die Schlupflöcher und Winkel zu gut und da ist dann das selbe Spiel angesagt, wie bei dem Sofa im Wohnzimmer. Sie kläfft, sieht mich kommen und verkrümelt sich irgendwohin, wo ich sie nicht kriege.


    Fallen euch eventuell noch andere Möglichkeiten ein, wie ihc ihr das Gekläffe abgewöhnen kann? Sie ist ein Hund, natürlich darf sie mal bellen, aber gerade im Garten, wo sich eben IMMER was tut, was si eaufregend findet, ist es einfach zu viel und ich habe auhc ANgst, dass sie irgendwann unsere NAchbarn verärgert.


    Ich danke schon mal im Voraus!


    Liebe Grüße,


    Coli mit Toffee

  • Als allererste Maßnahme eine Hausleine dran, damit sie sich nicht verkrümeln kann!
    Zweitens, sie direkt wegholen und auf ihren Platz verweisen, wenn sie von unten die Katzen oder Meerschweine verbellt!
    Am Besten wäre es noch, es gar nicht dazu kommen zu lassen!
    Da es sich schon eingespielt hat und sie auch schon Wege gefunden hat, Korrekturen auszuweichen, wird das Training wohl eine Weile dauern!

  • Das Training klingt sehr auf den Fehler fokusiert. Und dann folgt die Strafe.


    Ich würde mir überlegen welche alternative Handlung sinnvoll ist und diese schrittweise über Belohnung trainieren.

  • Alternative Handlung? Naja, ruhig sein :???: Aber wie kann ich das aufbauen? Meinst du, indem ich sie zB jedes Mal belohne, wenn sie auch nur NOCH SO KURZ ruhig die Katzen beschnüffelt?


    Oder indem ich mit ihr gemeinsam im Garten an den Meerschweinchenauslauf gehe und sie für jede ruhige Sekunde belohne? Sie MACHT ja nichts Schlimmes - außer eben das Bellen.


    Oder meinst du, das Bellen ist nur ein "Symptom" für eine Handlung, die ich nict erkenne, weil ich nnicht geübt genug bin, sie zu lesen (was weiß ich: Jagen, Hüten, etc???)

  • Das ist für mich keine Strafe, sondern die alternative Handlung.
    Das der Hund, wenn er ruhig auf dem Platz ist, belohnt wird, ist für mich so selbstverständlich, das ich vergaß, es zu erwähnen.
    Auf diese Weise habe ich meinen Hunden das Bellen beim Klingeln abtrainiert.
    Es klingelt - Hund geht auf die Decke - Lecker.
    Sollte auch bei den Katzen funktionieren:
    Katze geht nach oben - Hund auf seinen Platz - Belohnung!
    Da es sicher nicht von Beginn an klappt, die Hausleine, dann kann man am Anfang etwas nach helfen.

  • kennst du das "10 leckerli Spiel"?

    • fange (in einer Umgebung ohne Ablenkung ) laut an zu zählen
    • Eins“-Griff zum Leckerlibeutel-Leckerli in andere Hand legen – „Zwei“-Griff zum Leckerlibeutel-Leckerli in andere Hand legen. Wichtig: erst zählen, dann zum Leckerli greifen.
    • Weiter so, bis du bei zehn angekommen bist. Ziel ist, dass der Hund ruhig warten kann, bis du bis zehn gezählt hast. Ist das anfangs nicht möglich, da das für den Hund zu aufregend ist, zähle soweit, solange dein Hund ruhig bleiben kann. Ist das nur bis zwei, ist das erstmal so.
    • solltest du zb bis 4 zählen und der Hund beginnt zu bellen bzw unruhig zu werden, Leckerli wieder wegpacken und von vorne beginnen. Wichtig jetzt sollte der Hund unbedingt Erfolg haben (also maximal bis 2 zählen)
    • Hat dein Hund ruhig gewartet bis du fertig bist mit dem Leckerlizählen (ob bis zwei oder bis zehn ist egal) clickst du und beginnst ein Leckerli auf den Boden zu werfen. Hund frisst Leckerli.
    • Sobald dir dein Hund wieder Blickkontakt schenkt – click und das nächste Leckerli fällt auf den Boden.
    • Weiter so, bis alle Leckerlis gefressen sind.



  • Danke, Emma, das hört sich interessant an. EIne Rückfrage habe ich allerdings. Muss man beim Zählen jedes Mal wirklich ein Leckerli in die Hand nehmen? Dann hat man am Schluss maximal 10 Leckerlis in der Hand richtig?


    Aber belohnt mit Leckerli und Click wird dann nur, wenn sie zwischen dem FÜTTERN der einzelnen Leckerli aus der Hand keinen Radau macht und dabei ihre Konzentration bei mir behält, richtig?

  • Ja du nimmst jedes mal ein leckerli zählst aber nur so weit wie dein Hund die Konzentration halten kann (und wenn es "nur" bis 1 ist) wenn du fertig gezählt hast lässt du das erste Leckerli fallen (Hund sollte nicht extra suchen müssen) wenn er dich nach dem fressen wieder anschaut - klick/verbales lob - nächstes Leckerli...


    Konzentration sollte sie beim zählen bei dir halten also am Anfang nicht zu weit zählen, damit sie ein erfolgserlebnis haben kann.


    Ziel sollte sein Hund bellt wegen Katzen, Türglocke,... du stellst dich mitten ins zimmer bzw nebenraum, beginnst laut und gaaaanz langsam zu zählen und dein Hund findet dich spannender, kommt zu dir und vergisst, dass er gerade bellen wollte ;)

  • Also, wir haben das in einem ablenkungsfreien Umfeld mit müdem Hund und beliebten Leckerli probiert und da hat sie es locker bis 10 geschafft - schon beim ersten Mal.


    Es ist bei ihr aber IMMER die Ablenkung. Impulskontrolle ist für sie mega schwer. Aber ich denke mal, ich übe das mit dem Zählen jetzt erst mal noch ne Weile im ablenkungsfreien Raum. Und dann vielleicht erst mal nur draußen, wo alles spannend ist, aber noch kein Bellreiz da ist, oder?


    Momentan kann ich noch nicht so GANZ glauben, dass sie irgendwann wirklich vom Zählen dann zu mir kommt, aber hej, wenn es NUR ihre Konzentration trainiert ist das auch super.


    Die letzten zwei Tage hab ich es tatsächlich ein paar Mal egschafft sie dann schon abzufangen, wenn sie gerade anfangen wollte, die Katzen anzukläffen und hab sie dann auf ihre Decke geschickt. Das hat drei Mal gut funktioniert und zwei mal gar nicht ;-) Wir üben also weiter ...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!