Mein Hund "dreht durch" wenn Besuch kommt

  • Ich denke, Dein Hund hat das typische Labbi-Problem sich nicht aus dem Sozialkontakt nehmen zu können. Das ist nicht nur unangenehm für Dich, das ist auch für Deinen Hund im höchsten Maße stressig.


    Leider ist das Maß da bei der Zucht übergeschlagen ... die Selektion auf "Freundlichkeit" ist in ein Extrem gekippt, das dem Hund und seiner Umwelt das Leben sehr schwer macht.


    Betrachte es als zwanghaftes Verhalten, dann wird vielleicht klar, warum das Training extrem kleinschrittig sein muss, so schwierig ist und lebenslang intensiv betrieben werden muss. Dein Hund ist in einem Film. Wenn er einen Sozialpartner sieht (also Mensch oder Hund), dann hängt er zwanghaft im übertriebenen Begrüßungsverhalten aus Welpentagen fest. Und kann da nicht raus.


    Das Kernproblem ist meiner Erfahrung nach kaum zu bearbeiten, weil die Genetik da eine tragende Rolle spielt. Daher würde ich darauf hinarbeiten, dass der Hund eine Verhaltenskette lernt, in der überhaupt kein Kontakt zum Sozialpartner mehr vorkommt in der Situation.

  • Und genau das ist der Weg. Wahrscheinlich durfte der Hund früher begrüßen, da war es noch niedlich ? Anspringen etc geht gar nicht.Weg sperren würde ich keinen Hund , denn dann lernt er ja nicht dabei. Im Zweifelsfall bei Besuch an seinen festen Platz anleine, der aber ruhig und entfernt vom Besuch ist. Wegsperren würde ich nur, wenn es ausarten würde.

    Ich habe die Hündin im Alter von zwei Jahren übernommen, das ist eben das Problem. Ihr wurde das im Junghundalter nicht schon beigebracht. ;)

  • Wenn ich ihm sage, dass er Sitz machen soll klappt das auch nur so lange, bis die Person dann schließlich im Raum ist. Spätestens dann geht das Ganze los.

    Da würde dann eine "SItzdose" sicherlich auch nicht mehr hilfreich sein. Erziehung bedeutet für mich, dass ein Fehlverhalten erst gar nicht mehr gezeigt wird, nicht dass ich fremden Menschen eine Dose in die Hand drücken muss, damit mein Hund sie nicht umrennt vor Freude.....fände ich persönlich total lästig.


    Anleinen und ins Körbchen schicken, vorher ein "Bleib" verlässlich üben. Verbal ruhig loben, alles andere würde nur wieder Aufregung in die Situation bringen.


    So hat es bei allen meinen Hunden geklappt. Nichts ist stressiger, als seinen Besuch nicht in Ruhe empfangen zu können. Und um nicht noch mehr Hektik mit "SItz" "Platz" "Nicht springen" "weg da" in die Situation zu bringen, hilft es, den Hund erst gar nicht daran teilhaben zu lassen. Kann man prima üben, ein Hund versteht das relativ schnell.


    Zu der Problematik mit anderen Hunden würde ich einfach mit ihm üben, dass seine Aufmerksamkeit bei dir ist, d.h. große Bögen laufen, "bei Fuss" beibringen, mit Leckerchen belohnen, Dummy tragen. Da gibt es viele Möglichkeiten, wichtig ist, mit dem Hund Signale zu üben, die in solchen Situationen hilfreich sind und ihm beizubringen, dass er sich an dir orientiert und merkt, da passiert was bei dir.

  • , hilft es, den Hund erst gar nicht daran teilhaben zu lassen. Kann man prima üben, ein Hund versteht das relativ schnell.

    So sehe ich das auch. Hier gehen die Hunde wenn es klingelt automatisch auf ihren Platz, und das ging auch nicht von heut auf morgen. Üben, dran bleiben, konsequent bleiben. ;) Ach ja, ich habe z.B. auch das Klingeln auch aufgenommen gehabt, vor allem wegen der kleinen Hexe, und das dann vor der Haustüre mehrmals abgespielt. Zudem war das a und o, das ich alles ganz in Ruhe geübt habe, und auch wenn Besuch kam, dauerte es eben etwas bis ich zur Tür kam. :pfeif:
    Wegen des Problems mit den anderen Hunden hast du ja bereits schon einen guten Ratschlag erhalten. Ich kenne auch zwei solcher Duracelllabys, sind wirklich arme Kerlchen. Toi toi toi :gut:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!