Mein Hund "dreht durch" wenn Besuch kommt

  • Hallo,


    Mein 1 1/2 Jahre alter Hund Yoda (Labradorrüde) rastet immer komplett aus, wenn Besuch kommt. Nicht im negativen Sinne, sondern im positiven. Er kann es kaum abwarten die Leute zu begrüßen und springt diese dabei dann auch immer an. Da der Gute nun mittlerweile stolze 40 Kilo wiegt, finden das natürlich nicht alle besonders toll. Wenn ich ihm sage, dass er Sitz machen soll klappt das auch nur so lange, bis die Person dann schließlich im Raum ist. Spätestens dann geht das Ganze los.



    Ich weiß nicht, wie ich das aus ihm rauskriegen soll, dass er die Gäste/Freunde besucht, ohne dabei immer komplett am Rad zu drehen. Ich hoffe, ihr versteht wie ich es meine. Er meint es ja nicht böse, aber es gibt ja immer mal Menschen, die entweder Angst vor Hunden haben oder es einfach nicht wollen, dass er in einem wahnsinnigen Tempo auf einen zu rennt. Auch für mich ist es immer schwer ihn dann festzuhalten, wenn die Leute kommen, da er immer unbedingt "Hallo" sagen möchte.


    Ähnlich verhält es sich auch bei anderen Hunden, wenn wir an der Leine Gassi gehen. In der Regel möchte er immer direkt zu ihnen rennen und schafft es nicht sie zu ignorieren, es sei denn, die Hunde fangen direkt an zu bellen.


    Es wäre schön, wenn ihr mir da vielleicht ein paar Tipps geben könntet. :)

  • So ein durchgeknalltes Exemplar hab ich hier auch sitzen, obwohl, es ist schon viel besser geworden.
    Die Sitzdose hätte hier nur das Gegenteil bewirkt. Wenn unsere Besucher mit Futter belohnt haben, war die Begrüßung beim nächstenmal noch größer, weil es ja auch noch Futter dafür gibt.


    Hier hat nur geholfen, den Hund erstmal wegzusperren bis der Besuch reingekommen und sich hingesetzt hat. In der Zeit hatte der Hund sich beruhigt.
    Mittlerweile klappt das sehr gut aber ich erinnere vorsichtshalber jedesmal mit "nicht springen". :lol:

  • Hier hat nur geholfen, den Hund erstmal wegzusperren bis der Besuch reingekommen und sich hingesetzt hat. In der Zeit hatte der Hund sich beruhigt.

    Und genau das ist der Weg. Wahrscheinlich durfte der Hund früher begrüßen, da war es noch niedlich ? Anspringen etc geht gar nicht.
    Weg sperren würde ich keinen Hund , denn dann lernt er ja nicht dabei. Im Zweifelsfall bei Besuch an seinen festen Platz anleine, der aber ruhig und entfernt vom Besuch ist. Wegsperren würde ich nur, wenn es ausarten würde.

  • Mein Hund würde, wenn er sich so aufführen würde, mit der Leine an einem Haken an der Wand hängen und dürfte dort erst weg, wenn er sich beruhigt und auf sein Kissen hingelegt hat. Außerdem würde ich ihn dort kommentarlos hinführen wenn Besuch kommt und ihn dann komplett ignorieren, sodass er irgendwann merkt, das sich nicht alles um ihn dreht und er mit seinem Benehmen keinen Erfolg hat.

  • Unsere Hunde sind mit einem Kindergitter (so eines wo sie durchsehen können) von den Besuchern abgetrennt, wenn diese kommen.
    Sonst würde Suki durchdrehen, weil sie ein großer, gefährlicher Wachhund ist. Im Sinne von, sie würde alle verbellen, wenn wir das nicht regeln würden (also wir entscheiden, ob die Gäste willkommen sind oder nicht, nicht der Hund)
    Aika würde durchdrehen, weil sie alle anspringen möchte vor Freude.


    Sobald die Gäste dann im Esszimmer/Wohnzimmer sind und sich gesetzt haben, dürfen die Hunde raus und die Gäste begrüßen.
    Das machen die beiden dann ganz brav, gehen langsam hin, schnuppern, lassen sich streicheln, gehen wieder weg und legen sich auf ihre Plätze.
    Funktioniert bei uns echt super. :smile:

  • DAS üben wir auch - unser Labbimädel ist ebenso liebevoll stürmisch..
    bei uns machen alle Familienmitglieder das Gleiche - sobald jemand kommt (auch ein Familienmitglied), schnappt sich einer den Hund und bringt ihn (idealerweise) auf seine Decke in "Sitz" oder nimmt ihn kurz an die Leine im "Sitz", Fuß auf die Leine so das Hund nicht springen kann - der Ankömmling wird vom Mensch begrüsst, geht ins Wohnzimmer.. und nur/erst wenn Hundi ruhig sitzt, kommt der jeweilige Besucher zu ihm. Also auch gleiches Prinzip .. Aufmerksamkeit nur gegen Ruhe. Das wird mit der Zeit funktionieren.. wir merken schon eine deutliche Besserung, manchmal legt/setzt sich unsere Maja schon von alleine fix hin..

  • Wenn du möchtest, dass dein Hund ruhig bleibt und die Situation als völlig normal und ohne Erwartungshaltung betrachtet, dann verhalte dich selbst einfach so als ob es das normalste auf der Welt wäre.


    Ich würde den Hund einfach anleinen und mit ihm den Besuch herein lassen. Die Leine dient zum Schutz/dass er niemanden anspringt, ihn niemand begrüßt und als Begrenzung, dass er quasi hinten ansteht. Dabei wird er (besonders vom Besuch) nicht beachtet.


    Wenn dein Hund es kennt auf eine Decke zu gehen, dort zu warten und dies mit Entspannung verknüpft, kannst du ihn sobald er ansprechbar ist dorthin schicken, somit lernt er weiter dass nix spannend ist und er sich entspannen kann.


    Sonst lässt du ihn einfach so lange an der Leine, bis er von selbst entspannt und sich evtl. hinlegt. Wenn er wirklich innerlich ruhig ist, kannst du die Leine abmachen. Ich würde ihn dann aber max schnuppern lassen und dem Besuch sagen, dass sie ihn auch jetzt nicht begrüßen sollen - sonst hast du evtl. das selbe Problem zeitversetzt.


    Die Leckerliegabe, sehe ich eher als Erziehungsmittel für den Besuch : ) damit diese ein Alternativverhalten haben, bringt den Hund meiner Ansicht nach aber nur in eine nicht notwendige Erwartungshaltung.

  • Wie Du siehst, gibt es von "ich weiss eigentlich nicht weiter, ich binde ihn mal an oder sperr ihn weg" über " ich belohne ihn dafür DASS er leute anspringt" so ziemlich alles.
    Hauptsächlich geht es darum, die Anspannung aus dem Hund zu kriegen und/oder sie in irgendeine weniger "nervige" Richtung zu kanalisieren.


    Was Du in so einem Fall aber auf jeden Fall machen musst ist ÜBEN, üben und nochmal üben. Und das nicht mit willkürlichen Gästen sondern erst mal mit Personen die wissen worum es geht. Die Sitzdose ist vom Prinzip her nicht schlecht (Durch ihren Einsatz wird die Aufregung über einen neuen Besuch auf einen anderen Focus gelenkt). Da es aber kaum anzunehmen ist, dass jeder Gast das dazu nötige Timing besitzt, kann das auch gewaltig nach hinten losgehen. (In schlimmsten Fall würde tatsächlich das Anspringen selbst belohnt).


    Anbinden oder durch ein Gitter wegsperren, kann je nach Hund natürlich funktionieren, ist aber in meinen Augen keine so gute Idee. Denn damit sorge ich nich nicht dafür, dass der Hunde sein Verhalten ändert, sondern nur dafür, dass er sein Verhalten nicht ausleben kann. Ich unterdrücke ein Sympton, statt die Ursache zu beheben. Schlimmstenfalls würde es sich sogar noch hochpuschen, den damit hat er ja nicht den geingsten Anreiz es sein zu lassen. Anders gesagt: Durch diese Methoden, ist das Ergebnis völlig unberechenbar, weil es allein auf den Hund ankommt, wie er diese Maßnahme interpretiert. Ein Hund denkt nicht wie ein Mensch und schon gar nicht um tausend Ecken, was er in diesem Fall müsste.


    Zuerst mal ist das Verhalten deines Hundes ja nicht nur nervig und blöd, sondern eigentlich doch toll: Er MAG Menschen und findet sie super. Sogar dann, wenn sie ins Haus kommen (Ich kann Dir aus dem Steh aktuell 16 Leute nennen, mit denen ich gerade an genau dem gegenteiligen Problem arbeite. Die würden Freudentränen weinen über einen Hund wie Deinen). Das nur dazu die Situation grunsätzlich erst mal positiv zu sehen, denn damit läßt sie wesentlich besser "arbeiten". Es geht zumindest mir, nicht darum eine netgative Eigenschaft abzustellen, sondern eine schon grundsätzlich positive in eine andere ebenbealls positive Bahn zu lenken.


    Die Dose, bzw. der dahinter liegende Gedanke ist da in so einem Fall recht gut geeignet. So könntest Du z.B so anfangen, dass Du Leute Klingeln läßt (ich schätze mal da geht es beim spätestens los, manche beginnen schon wenn sie Geräsuche vor der Tür hören), allerdings noch nicht voll (es sollte also noch etwas Aufmerksamkeit beim Hund vorhanden sein). Sobald es geklingelt hat (es kommt niemand rein), machst du genau das, was da in der Anleitung zur Sitzdose steht: Du beginnst damit ausgewählte Leckerlies in die Dose zu packen, was Dir die Aufmerksamkeit Deines Hundes sichern sollte (Die ist da sehr wichtig). Ist die Dose gepackt, gibt es ein Leckerlie. Das übst Du so lange, bis ein Klingeln bei ihm den dann konditionierten Reflex auslöst, zur DOSE, bzw. zu Dir zu schauen, statt zur Tür. (IIm verlinkten Text steht lustig gemeint, Du kannst auch groß "LECKERLIES" auf die Dose schrein, weil der Hund lesen kann. Der Hintergrund ist: Diese Doe, die tolle, die einzigartige, die göttlilche.... must einfach etwas besonderes sein und werden. Jedenfalls besonderer als das, was das Klingeln signalisiert.
    Im zweiten Schritt, sollten dann Leute reinkommen und entweder Du oder eben der (gebriefte) Besuch, dem Hund dann ein Leckerlie geben, wenn er NICHT aufspringt, sondern weiter auf Dich, bzw. die Dose schaut.


    In 95% der Fälle sollte das reichen um die unerwünschte positive Reaktion des Hundes auf die erwünschte positive Reaktion umzulenken. Allerdings hast du dann für eine unbestimmte Zeit, die göttliche Dose an der Backe. UND wenn Du den Besuch die Leckerlies geben läßt, sollten diese ALLE Hunde mögen. Den der wird sich in Erwartung eines Leckerlies ja vor JEDEN Besuch setzen und zwar IMMER: Wie bei allen Konditionierunen dieser Form, kann man die aber nach einiger Zeit immer weniger werden lassen und evtl. später völlig vergessen und gegen einfache Leckerliegabe oder Streicheleinheiten austauschen.


    Ob überhaupt, in genau welcher Abfolge und bis zu welchem Grad diese Methode funktioniert, muss man am einzelnen Hund sehen, nachdem man mit dem Training begonnen hat. Evtl mus man sein Timing anpassen, nur den Hereinkokmmenden oder nur man selbslt die Leckerlies übergeben und im sclimmsten Fall geht das Ganze so langsam, dass man die Lust verliert ..


    Und da es absehbar ist, dass wiede sowas kommt wie" Aber das Anleinen oder Wegsperren ist gar nicht aversiv" und "Nein ich bin gar nicht faul, oder gemein zum einem Hund", schon mal vorab: NEIN, das habe ich auch nicht behauptet. Bwz. nicht alles und nicht so, wie hier gern verstanden. Natürlich gehört das Anleinen und den Hund Wegsperren zu den aversiven Methoden, auch wenn man keine unmittelbare Gewalt anwendet. Diese Aktionen sind rein lenpsychologisch gesehen, als Zwang (wenn auch leichter) GEGEN den Hund gerichtet und arbeiten eben nicht MIT dem Hund(everhalten). Ist also nicht wertend und kein Grund für Befindlichkeiten.


    Weshalb ich die Methoden mit dem Anleinen oder dem Trenngitter nicht grundsätzlich, sondern nur in Einzelfällen als geeigent ansehe ist auch einfach:


    Für diese Methoden benötigt man entweder eine Kleinen, eigentlich leicht händelbaren Hund und/oder einen, bei dem das Verhalten eigentlich gar nicht soooo ausgeprägt sein kann, dass man es nicht grundsätzlich in den Griff bekommt. Ich z.B. habe in unserer Wohnung keinen Gegenstand (Schrank, Tisch, Stuhl, etc.), an den ich einen unserer Hunde anbinden könnte, ohne dass dieser ihn, teils völlig unbemerkt, hinter sich herziehen würde, wenn er unbedingt irgendwo hin will. Wenn ich den Hund in so einer Situation anbinde, dann muss er ja erst durch den scheiterenden Versuch loslaufen zu können "erkennen" das es besser ist aufzugeben. DAS wäre bei unserern nicht der Fall. Ebenso verhällt es sich mit einem Gitter. Wenn das nicht aus Metall besteht und in den Türzargen verankert ist, würden Hunde ab einem bestimmten Gewicht, Körpergröße und Kraft, da einfach "durchlaufen". (Der Komondorrüde eines Bekannten, hat schon mal die Tür samt Türzarge aus demr Mauer gedrückt, ohen sich besonders anzustengen. WAr natürlich Leichtbauweise, aber wer verankert seine Türzargen gegen Hunde?)
    Tun sie das nicht, obwohl sie das könnten, kann die Anspannung aus meiner Sicht nicht wirklich so groß sein, dass man sie nicht anders in den Grif bekommt.
    UND "ICH bin faul".


    Unsere Hunde (es sind ja immer mehrere) jedesmal wegzusperren oder anzubinden, wenn wir Besuch bekommen, wäre mir vile zu anstengend, vor allem aber viel zu nervig. Da wäre es ja fast ein Fluch, wenn so viele Leute aus und eingehen, wie bei uns. Allein desehlab sehe ich es als viel ökonomischer an, vielleicht 2 bis 3 Monate intensives Training zu absolvieren, nachfem hrundätzlich "Ruhe" ist, statt meinen Hund ein Hundeleben lang jedesmal anleinen oder wegsperren zu müssen wenn jemand klingelt. Und das sehe ich natürlich in ALLEN "Hudnesitutationen" so. Sei es bei der Hunderunne mit dem ständigen An- und ab- und an- und ab- Leinen oder dem quasi pausenlosen, "Aus", "Pfui", "Hier", "Seeeeeeenta", "Hier", "koooooom" gerufe, wenn man mit dem Hund unterwegs ist. Ich bin mir sicher: Würde jeder HH für jedes mal einen Euro bekommen, an dem er NICHT eines dieser Kommandos ruft, schreit oder brüllt, wäre die Hundewelt seeeehr entsprannt und die Wälder wieder ruhig. Naja und nicht wenige HH, wären binnen kürzester Zeit Millionäre....


    P.S.: Wenn man die Möglichkeit hat, denHund von Welpe an zu erziehen/zu beeinflussen, kann man dieses unerwünschte Verhalten, durch eine gute Sozialisation auf Menschen (viele Freunde und Besucher sind dann Normalität und eben nichts Beonderes) schon im Vorfeld gar nicht erst aufkommen lassen.

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