Freut sich zu sehr über andere Hunde - Kastration?

  • Ich pflichte mal den anderen bei. Das ist eigentlich eine Sache, die man sehr schön trainieren kann, Tipps hast du ja reichlich bekommen. Erst über die Distanz und ruhiges Verhalten belohnen,...


    Auch der Kontakt mit souveränen Artgenossen ist wichtig, einfach damit er auch die Hundesprache besser lernt. Spaziergänge ohne direkten Kontakt sind dabei genauso wichtig, wie die direkte Interaktion mit Artgenossen.


    Zudem ist er erst 2 Jahre alt, also gerade erst den Junghundschuhen entwachsen. Von souverän und erwachsen kann man da meist noch nicht sprechen, das wird noch etwas dauern und kommt meist mit dem 4. Lebensjahr.


    Peinlich sollte es einem nicht sein und schon gar nicht, wenn du jetzt daran arbeiten willst.


    Siehst du Hundehalter, bei denen dir das Verhalten der Hunde gefällt, die souverän und ruhig sind, sprich die Halter ruhig mal an und frag ob ihr ein Stück aus Trainingszwecken zusammen laufen könnt. Natürlich erst, wenn Nils auch das Prinzip verstanden hat.


    Fällt es ihm noch sehr schwer, lauft nicht direkt nebeneinander, sondern wähle den Abstand, wo er es noch leisten KANN (lockere Leine und entspannt, damit du das Verhalten belohnen kannst) und taste dich erst langsam und mit der Zeit heran. Das kann man ja alles mit den Leuten absprechen, frag sie ob es OK ist, wenn ihr immer für das Training mal ein paar Meter hinter ihnen hinterher lauft,...


    Es sollte dir nicht unangenehm sein, schließlich willst du daran ja trainieren. Training ist genauso wichtig, wie ausgewählte Kontakte, den Kontakt zu vermeiden, wenn er wirklich positiv an anderen Hunden interessiert ist, ist auch nicht richtig. Aber es muss für ihn eben unterscheidbar sein und konsequent. Nur weil du einen Hund für direkten Kontakt gefunden hast, heißt es nicht, das er zu dem dann hinziehen darf.


    Ich macht das schon, aber bedenke eben, er ist noch jung, das braucht alles Zeit.

  • Vielen Dank für die Anregungen, Tipps und Anleitungen undauch – ich will es nicht Beschimpfung nennen – aber auch sowas hat in einemForum offenbar seine Daseinsberechtigung - ich nehme es als Kritik auf.


    Nur für diejenigen, die davon ausgehen, dass ich meinen Hundsofort kastrieren lassen möchte: NEIN! Ich hatte selbst meine Zweifel (siehemein Eingangspost) und wollte hier im Forum und auch von der Tierärztin Meinungenhören.


    Hatte zuvor eine Hündin, die ich offenbar sehr gut erzogenund nie Probleme hatte. Deshalb wundert es mich etwas, dass es bei meinemjetzigen Hund (bei dem ich mE nichts anders gemacht habe, es anders läuft). Mirist auch bewusst, dass ICH hier Fehler mache und der Hundnur entsprechend reagiert.


    Selbstverständlich habe ich schon Versuche unternommen, dasVerhalten zu verbessern. Zb bin ich direkt umgekehrt, wenn er angefangen hat,faxen zu machen. Das habe ich ungefähr eine Woche durchgezogen, hat nixgebracht. Auch wenn ich mit ihm in die entgegensetzte Richtung gegangen bin,hat er sich umgedreht und während ich ihn weitergezogen habe, Theater gemacht.Leckerlies, Spielzeug etc. für die Ablenkung haben keinen Erfolg gebracht.


    Das mit dem Bogen um den Hund herum habe ich anschließendausprobiert (andere Straßenseite). Brachte nix. Theater und absolut nichtansprechbar. Hier im Feld keine Option, da in den ersten Metern (in denen wohldie meisten Hundebesitzer ausschließlich unterwegs sind) gibt es keineAusweichmöglichkeit.


    Dann habe ich versucht ganz ruhig stehen zu bleiben, ihnablegen zu lassen und den anderen Hund vorbeigehen zu lassen. Ergebnis: Imliegen Theater.


    Leckerlies und Spielzeug interessieren ihn in diesenSituationen überhaupt nicht. Nicht mal Käse…


    Letzte Option (die ich eigentlich nicht verwenden wollte,damit sich der „Befehl“ nicht abnutzt): Das Wort „NEIN“ wenn er anfängt nervöszu werden. Kurz dazu: „Nein“ bedeutet bei uns: „hör sofort auf mit dem was dugrad tust“. Hat ganz kurzen Erfolg gebracht, dann ging es wie immer weiter.


    Ich besinne mich immer schon wenn ich die Situation vonweitem sehe ganz ruhig und bestimmt zu sein aber es will einfach nicht klappen.


    Abruf etc. funktioniert beim ersten Mal zu 95% zuverlässig - solange keinHund in der Nähe ist. Absitzen bei Radfahrern, ruhiges vorbeilaufen an Joggernetc. kein Problem. Blickkontakt hält er regelmäßig - habe heute mal extrem drauf geachtet.


    Habe einen mir sympathisch erscheinenden Hundetrainer inmeiner Nähe gefunden und einen Termin für nächsten Donnerstag bekommen. Ich bingespannt.

  • Nur mal eine Situation von heute morgen: Wir habe eine sehr große Runde gedreht. Nils war eigentlich schon ziemlich platt. Auf dem Rückweg lief WEIT vor uns (bestimmt 50 Meter) ein Pärchen mit einem Hund). Daher leinte ich Nils an. Zuerst hat er diesen Hund gar nicht gesehen. Sobald er ihn wahrgenommen hatte: Rieeesiges Drama, obwohl der so weit weg war. Ich blieb stehen, ging ein Stück in die andere Richtig: Hat ihn nicht weiter interessiert. Umgedreht, herumgejammert. Da ich dann auch nach Hause musste wegen eines Termins bin ich wieder in die gleiche Richtung gelaufen, Nils fing an zu ziehen, konnte sich überhaupt nicht beruhigen. Ich bin in solchen Situationen einfach absolut hilflos.


    Noch als Info nebenbei: Wenn er zu den Hunden darf (oder sie ungewollt zu ihm kommen) schnuppert er kurz, spielt ggf und dann ist der Hund meist uninteressant.


    Naja. Ich hoffe, wertvolle Tipps vom Hundetrainer zu bekommen.


    Und für die Forumsmitglieder, die meinen, ich sollte mich doch über einen so freundlichen Hund freuen: Tu ich. Danke für den Hinweis. Aber nicht, wenn es in Stress für alle Beteiligten ausartet.

  • Ich denke, du hast recht viel rumprobiert, bist aber keine klare Linie gefahren. Nach einer Woche stellen sich halt oft noch keine Erfolge ein und je öfter man Methode wechselt, desto schwieriger ist es für den Hund zu verstehen, was der Zweibeiner am anderen Ende der Leine eigentlich von ihm will.


    Wenn es auf den Feldern keine Ausweichmöglichkeit gibt, um Bögen laufen zu können, wirst du dir wohl eine andere Gassistrecke fürs üben suchen müssen, denn anfangs braucht es nun mal eine sehr große Distanz zum anderen Hund, damit dein Hund nicht anfängt, frustzupöbeln. Das wird dir auch ein guter Trainer sagen.


    Wichtig ist es auf jeden Fall, dass du dann unter Anleitung des Trainers bei einer Methode bleibt :)

  • gleich im Eingangsbeitrag heißt es sinngemäß, dass es am neuen Wohnort ziemlich nervig sei weil der Hund an der Leine zieht, quietscht und sich nicht "wunschgemäß" verhält...
    pez80: ich bitte dich um Entschuldigung dafür, dass dir meine Art zu schreiben nicht gefällt!

    am neuen wohnort hat es sich verschlimmert, weil sie da mehr hunde trifft als vorher.


    und wenn das deine art zu schreiben ist, bin ich froh, dass du bisher in keiner meiner fragen geantwortet hast. denn ich mag es nicht, wenn man mit mir von oben herab spricht/schreibt.


    ist ja schön für dich, wenn du so ein hundeprofi bist, der alles weiß. deshalb aber gleich so pampig sein, wenn jemand um hilfe bittet, finde ich gelinde gesagt einfach unverschämt.


    (sorry fürs OT - setz mich jetzt auf meine finger :D )

  • Der Hund ist zwei Jahre alt, das ganze baut sich also seit 2 Jahren auf.


    Dann kannst du pi mal Daumen auch mit ca 2 Jahren rechnen - wenn du konsequent arbeitest - bis es Vergangenheit ist. Das reifer werden des Hundes hilft dir dabei.


    Ich finde es immer eine gute Faustregel: So lange, wie sich das falsche Verhalten gefestigt hat, solange dauert es, es abzubauen.


    Ich meine damit nicht das "Theater" sondern die offensichtliche Erwartungehaltung, die er hat - das hat dich nur vielleicht früher nicht gestört und fällt dir jetzt erst auf. Er macht das Theater nicht wegen dem Hund, sondern wegen dem Frust des Nicht-Hin-Dürfens.


    1,2 oder 5 Wochen Training sind NIX. Es wird sich evtl. sogar eher erst mal verschlimmern, weil der Hund gegen die neuen Regeln motzt und sich erst umstellen muss. Völlig normal. Je konsequneter und klarer du bist (und "wenne r dann doch darf..." darf es dann halt nicht geben) umso eher kommst du weiter. Jede Ausnahme aber funktioniert als variable Verstärkung. Sprich: 10 mal verbieten und DANN darf er doch richtet mehr an, als wenn er gleich 10 mal darf.


    Denke in Monaten, nicht Wochen. Sei stur, ruhig und konsequent. Bleib bei einer Methode !!!! (ich würde bei mit Abstand vorbeigehen bleiben). Such dir gute Kontakte, um mit anderen Hunden zu üben. Erwarte keine Wunder.


    Noch mal die Frage: Wie ist es um die Leinenführigkeit und Aufmerksamkeit bestellt, wenn kein Hund da ist?

  • Wie ist es um die Leinenführigkeit und Aufmerksamkeit bestellt, wenn kein Hund da ist?

    Das wäre auch meine Frage gewesen. Der Hund ist ja nicht sehr groß oder schwer, normalerweise müßtest du ihn doch gut gehalten kriegen wenn er so zieht.
    Mit welcher Leine führst du ihn? Ich würde für die kommenden Monate eine normale zwei Meter Leine nehmen, auf keinen Fall die Flexi- oder Schleppleine.
    Dann versuche auch die Aufmerksamkeit auf dich zu lenken, nicht erst bei Hundesichtung. Er muß sich mehr auf dich konzentrieren.
    Warte erstmal die Trainerstunde ab und höre was er dir rät.

  • Auf dem Rückweg lief WEIT vor uns (bestimmt 50 Meter) ein Pärchen mit einem Hund). Daher leinte ich Nils an. Zuerst hat er diesen Hund gar nicht gesehen. Sobald er ihn wahrgenommen hatte: Rieeesiges Drama, obwohl der so weit weg war. Ich blieb stehen, ging ein Stück in die andere Richtig: Hat ihn nicht weiter interessiert. Umgedreht, herumgejammert. Da ich dann auch nach Hause musste wegen eines Termins bin ich wieder in die gleiche Richtung gelaufen, Nils fing an zu ziehen, konnte sich überhaupt nicht beruhigen. Ich bin in solchen Situationen einfach absolut hilflos.

    Er weiß noch nicht, was in solchen Situationen von ihm gefordert ist. Das braucht viel Training und das eben auf Distanz.


    Es ist auch wichtig, das du auf ihn "einwirkst", bevor er in die hohe Erregungslage rutscht. Wenn er erst in dem Level ist, KANN er nix mehr lernen oder verstehen. Das kommt vielleicht später, wenn das Verhalten aufgebrochen wurde.


    Beispiel, unsere Hündin bellt aus Unsicherheit manchmal andere Hunde, besonders wenn sie an der Leine ziehen, weil sich die Körperspannung der Hunde dann nach vorne verlagert. Oder halt bei sehr dynamischen Hunden, die will sie aber einschränken.


    Wir trainieren da auch dran.


    Bei in der Leine hängenden Hunden, gibt es einen Punkt schon auf Entfernung, wo sie langsamer wird, der Körper sich anspannt. Das ist der Moment wo ich schon reagiere. Ich sage ihr "ist OK Kami". Das "ist OK" ist quasi schon vorher aufgebaut. Ich habe es immer gesagt, wenn sie mal Angst hatte, die Sachen aber immer positiv verlaufen sind. Z.B. Abends steht eine Spüle auf dem Weg die sie gruselig findet, dann sage ich "ist OK" und wir schauen uns das Objekt an und es gibt Kekse.


    Auf das "ist OK" entspannt sie sich also, in dem Moment wo die Körperspannung weicht, lobe ich sie und sie bekommt ein Leckerlie. Das Markerwort ist "Super", das nutze ich während wir passieren und danach gibt es nochmal eine Belohnung.


    Bei dynamischen Hunden sind es Polizistengene, sie will den Hund gern einschränken. Da gibt es einen Abbruch "ähäh", denn dieses Verhalten wünsche ich nicht und es ist anders motiviert - keine Angst.
    Da fange ich nicht erst an, wenn sie zu dem anderen hinzieht oder schon bellt, sondern in dem Moment, wo sie die Ohren aufstellt und sich anspannt.
    Da kommt das, was ich von ihr will noch an. Wenn sie erstmal bellen würde, müsste ich schon viel massiver werden und das will ich nicht.


    Also gibt es da schon den verbalen Abbruch und in dem Moment wo sie den Kopf wegdreht,... gibt es gleich das "Super" und eine Belohnung.


    All diese Sachen, muss man vorher natürlich aufbauen. Das Markerwort signalisiert dem Hund "das machst du toll". Kann man leicht aufbauen. "Nils - Sitz - Nils setzt sich - Super - Keks".


    Zu all diesen Sachen gibt es auch Videos bei Youtube, Aufbau Abbruchkommando,... Oder du fragst deinen Trainer.


    Wichtig ist, das du schon eingreifst, bevor er in die hohe Erregungslage rutsch, da ist er nicht mehr aufnahmefähig, das Stresslevel verhindert das.


    Pass auch auf, das das Anleinen kein Trigger wird. Er also nicht verknüpft "wenn ich angeleint werde, muss irgendwo ein Hund sein" und dann irgendwann automatisch beim anleinen aufgeregt wird.


    Es gibt 1000 Wege, aber das alles braucht Zeit. Du musst herausfinden wann Nils noch ansprechbar ist und dann mit ihm arbeiten. Und das sind eben keine Wochen, sondern Monate.


    Ich bin gespannt, was der Trainer vorschlägt.


    Gestern ist uns ein drohfixierender Schäferhund entgegen gekommen. Da weiß ich, das packt Kami nicht, da kann ich noch so sehr "ist OK" sagen. Sie bietet dann ein Bogen an, also gehe ich den mit ihr und wenn das heißt ich latsche eine 10m Bogen durch die Botanik.


    Wir haben es etwas einfacher, weil 90% der Hunde kein Problem sind, aber so rein wegen dem Timing. Wenn Nils auf 50m Probleme hat, sucht man sich eine Stelle wo man 60m Distanz hat. Bleibt stehen und wenn Nils ruhig ist, wird er belohnt. So kann man sich langsam rantasten, damit er versteht, ruhiges Verhalten ist erwünscht, hochdrehen und zergeln bringt keinen Erfolg.

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