Wie erziehen ich ihn richtig? Chaos pur...

  • Denn warum sonst sollte er damit plötzlich anfangen und vor allem wieso macht er nicht wenn wir draußen waren :(

    Weil draußen alles unfassbar neu und spannend ist und so ein Knetkopf da an alles denkt, nur nicht daran, dass er pinkeln muss.
    Kennst Du das nicht, dass Du einen unfassbar spannenden Film guckst, eigentlich zur Toilette gehen müsstest aber es Dir verkneifst, damit Du nichts verpasst? Nicht anders geht es dem Welpen.


    Du schreibst, dass Ihr Euch 8 Wochen frei genommen habt. Wie geht es denn anschließend mit Blick auf die Betreuung des Hundes weiter?

  • Wie alt ist der Welpe eigentlich, habt ihr den mit 8 Wochen geholt oder früher?
    Ansonsten meine Lütte hat die ersten zwei Tage beinahe teillnahmslos in der Küche gelegen und war sehr in sich gekehrt, ich dachte schon, da stimmt was nicht mit dem Hund. Danach taute sie aber auf und begann sich wohlzufühlen und einzuleben.
    Du redest für den Hund quasi Chinesisch und wenn die ersten zwei Tage nichts reinging, dann ist das Zufall und Glück gewesen. Begreifen tun die das erst viel später.

  • Aber schimpfen (also nein sündigen pfui sagen und es dann wegmachen) muss doch sein oder nicht? Wir haben dazu schon einiges gelesen und eigentlich überall es so wieder gefunden. Draußen wird er dafür ja immer gelobt und gestreichelt und bekommt sein Leckerli.


    Nach den acht Wochen werden wir wieder arbeiten gehen.
    Allerdings arbeiten wir beide fünf Minuten entfernt. Mein Lebensgefährte ist im Außendienst und kann sich seine Termine selbst legen. So kann er immer mal wieder nach Hause. Einen Firmenhund haben die auch. Sollte sich der kleine Mann bis dahin mit ihm verstehen kann er auch da mit in den Garten. Selbstverständlich nicht den ganzen Tag. Und ich arbeite auch um die Ecke und komme einmal für eine Stunde in der Pause nach Hause.
    Er ist also auch dann nie lange alleine.

  • Wie alt ist der Welpe eigentlich, habt ihr den mit 8 Wochen geholt oder früher?

    Er ist mit neun Wochen zu uns gekommen und eben jetzt eine Woche hier.


    Wir machen uns wahrscheinlich auch zu viele Gedanken, wollen in seiner Erziehung alles richtig machen und vor allem auch dass er glücklich ist

  • Ich würde es einfach ignorieren, nicht schimpfen, wenn er in die Wohnung macht. Wenn ihr zu Zweit seit, schnappt sich einer den Hund und bringt ihn schnell raus und der andere macht in der Zeit sauber.
    Vor allem wenn das Schimpfen erst kommt, nachdem er sein Geschäft gemacht hat, bringt es absolut gar nichts und verwirrt ihn eher, weil er nicht weiß warum ihr gerade schimpft.

  • Ich kann es auch nur bestätigen: Ruhe bewahren!
    Und "was man so liest" stammt gern mal noch aus der Kaiserzeit, als alle Probleme über Befehl und Gehorsam angegangen wurden. Doch die Evolution geht weiter und wir wollen unsere Tiere "artgerecht" halten, mit ihnen kommunizieren und so verstanden werden.
    Als unser Odin vom Züchter kam, vermisste er seine Schwester, mit der er zuletzt den Zwinger teiltet. Ganz allein musste er lernen, dass hier unbekannte Gesetze gelten, zB "Katzen sind tabu" oder "die offene Küche darf nicht betreten werden" etc.
    In den ersten zwei Nächten hat er geweint und sich reingesteigert. Also bin ich mehrmals wieder aufgestanden, habe mich zu ihm gesetzt, ihn getröstet und bin wieder ins Bett. Sein Schlafplatz und mein Bett sind nur durch eine Tür getrennt, es hat also bald nur meine Stimme genügt, um ihn zu trösten. Auch er hat auch immer wieder sein Geschäft im Haus gemacht, obwohl er den Vorgarten nutzen darf. Ich habe kommentarlos gewischt und nur etwas gesagt, wenn ich ihn in flagranti erwischt habe. Ansonsten gab es nur Lob fürs Richtigmachen. Binnen 3,5 Wochen war er sauber, allerdings war er bei Einzug auch 3,5 Monate alt. Rechne mal mit einer "unsauberen" Zeit von 4 Wochen, ohne dass es ausser der Norm wäre. Es kann aber auch noch länger dauern. Also bitte macht keinen Stress, Euer Hund ist noch ein Windelkind - ohne Windeln. Grundsätzlich hat auch Euer Hund das Bedürfnis nach einer sauberen und trockenen Umgebung, aber sein eigenes Dazutun setzt bewusste (genauer: instinktbewusste) Entscheidungen voraus, die er jetzt noch nicht richtig treffen kann.
    Und Ruhe sollte auch im Umgang herrschen. Er soll Euch in Ruhe beobachten dürfen und Ihr lasst ihn einfach sich selbst sein. Dass er in sein Bett gemacht hat, zeugt tatsächlich davon, dass er sich nicht von seinem Platz weg traute. Lasst ihn in Ruhe, beachtet ihn im Vorbeigehen nur mit einem freundlichen leisen "Gruss", einem kurzen Blickkontakt ohne Anzuhalten. Lasst den Hund kommen!! Er lebt quasi erstmal in einer Art Vakuum, dass er selbst ausfüllen soll. Ich bin mir sicher, dass er diesen Freiraum nutzen wird.

  • aber schimpfen (also nein sündigen pfui sagen und es dann wegmachen) muss doch sein oder nicht? Wir haben dazu schon einiges gelesen und eigentlich überall es so wieder gefunden.

    Dann habt ihr sehr veraltete oder einfach schlechte Ratgeber gelesen. Junge Hunde werden nicht deshalb stubenrein, weil der Mensch schimpft oder straft, sondern weil Hunde von sich aus ihren engeren Lebensbereich nicht verschmutzen wollen. Wir Menschen geben den Welpen dabei Hilfestellung, indem wir ihn gut beobachten und sehr oft mit ihm rausgehen. Das dauert eine Weile, Geduld gehört einfach dazu, der Welpe muß auch körperlich erst reifen.
    Man kann Welpen prima stubenrein bekommen ohne ein einziges scharfes Wort. Im Gegenteil, gerade bei einem ängstlichen jungen Hund erreicht man mit Schimpfen leicht das Gegenteil, der Hund pinkelt dann aus Angst und Unterwürfigkeit oder versteckt sich womöglich zum Lösen.


    - erwartet nicht vom Welpen, daß er sich selbst meldet, manchmal tun Welpen das, ein andermal nicht.
    - geht nicht nur nach der Uhr alle zwei Stunden raus, sondern auch zwischendurch, wenn etwas Besonderes passiert: nach dem Fressen, nach dem Spielen, nach jeder Aufregung müssen Welpen raus.
    - streiche bitte alle Ideen aus deinen Gedanken wie: der Hund macht es absichtlich, will mich provozieren, ist frech usw. Nichts davon trifft zu. Der Hund muß sich lösen und tut es, mehr steckt nicht dahinter.


    Dagmar & Cara

  • Hatte gedacht dass es gut und wichtig ist ihn auszulasten damit er sich nicht langweilt und zufrieden bleibt

    Auslasten ja, aber ich finde es auch wichtig, dass der Welpe es auch lernt, mit Langeweile angemessen umzugehen. Wenn er das nicht lernt, älter und ausdauernder wird, könnte es vllt Probleme geben ^^
    Ich habe Baku die ersten Tage auch überfordert. Abends ist er dann aufgeregt durch die Wohnung gedüst und hat sich schwer beruhigt und am nächsten Tag hat er 8 Stunden gepennt und sich dabei kaum bewegt :D



    Denn warum sonst sollte er damit plötzlich anfangen und vor allem wieso macht er nicht wenn wir draußen waren

    Ich würde einfach so lange ruhig draußen bleiben, bis er sein Geschäft macht.

  • Unser Quintus ist jetzt auch fast eine Woche hier und 9,5 Wochen alt.
    Es gibt gute und schlechte Pinkeltage :)
    Mal geht man mit ihm raus, er pinkelt und fünf Minuteb später pinkelt er in die Wohnung.
    Ja mei ich mach es weg und gut ists.
    Er macht das ganz bestimmt nicht aus Absicht! Er muss einfach und in der Wohnung ist er entspannt und nicht abgelenkt, da macht er dann halt rein.


    Gebt eurem Dexter Zeit, er ist erst eine Woche bei euch!
    Quintus hat zwei Tage zum Auftauen gebraucht und jetzt ist er langsam am Ankommen aber es ist eben trotzdem noch vieles neu.

  • Vielleicht helfen dir diese Bücher weiter:


    und



    Euer Hund ist ein Baby. Es ist alles neu. Er hat bei seiner vorigen Familie vielleicht nicht viel kennen gelernt, er kann seine Blase noch nicht kontrollieren und deshalb pinkelt er einfach, wenn er Stress hat. Ein Hund, der nicht viel kennt, hat oft Stress - sehr oft. Und Welpen pinkeln sowieso praktisch dauernd.
    Wenn er bellt, zeigt ihm, dass er sich nicht fürchten muss, nehmt ihn Schutz, wenn er Angst hat, helft ihm Selbstvertrauen aufzubauen in dem ihr nicht zu viel erwartet und ihn für alles Gute, was er von sich aus anbietet, lobt. Ihr müsst ihm dafür keine Leckerli geben. Es reicht eure ehrliche Begeisterung.


    Es reicht, wenn er erstmal den Alltag lernt. Auslasten muss man so einen Zwerg nicht.
    Er muss lernen wie er heißt, dass er kommen soll, wenn er gerufen wird (einfach rufen, wenn er eh auf dem Weg zu euch ist und das loben!), dass man in sein Spielzeug beißt und nicht in Menschen oder Möbel, dass man draußen ins Gras macht und nicht auf den Teppich und dass man sich auf seine Menschen verlassen kann.


    Das ist mehr als genug für so ein kleines Welpenhirn für die erste Zeit =)

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