Gerade total verzweifelt

  • Einen schönen Abend wünsche ich euch.


    Ich weiß nicht ob ich das Problem bin oder unser Neuankömmling Lucky. Wir haben Lucky (9 Monate, kastriert) seid einer Woche.
    Er kommt aus Griechenland und war hier 4 Wochen in einer Pflegefamilie. Vermittelt wurde er über einen Tierschutzverein. Soweit so gut. Ich habe meinen Sachkundenachweis (Theorie) gemacht und auch bestanden. Dadurch habe ich sehr viel gelesen und auch verstanden. Nur jetzt denke ich mir das es vielleicht auch zu viel war. :ka:


    Ich habe noch ein paar Schwierigkeiten Dinge um zu setzen. Ist auch unser Ersthund. In der einen Woche haben wir zwar viel geschafft mit ihm....... Die Treppen zb konnte er am ersten Tag überhaupt nicht ab. Seid Tag 2 geht das einwandfrei. :bindafür:


    Den Rückruf üben wir und es klappt auch oft. Ich sehe zu das er sich bewegt und auch während des Gassi gehens mit mir übt. Auch das klappt. Aber er ist so schnell abgelenkt. :ka:
    Kaum hört er was geht der ganze Gassi Gang quälend voran. Er dreht sich jedesmal um. Ich gehe weiter. Unbeeindruckt. Aber das beeindruckt ihn leider nicht.


    Begegnungen mit anderen Hunden sind mal so und mal so.


    Wenn er etwas gut gemacht hat lobe ich ihn. Dann ist er stolz. Allerdings so stolz das er überheblich wird und ab saust. Ich bekomme ihn nicht ruhig. Kann ihn auch nicht wirklich beruhigen wenn er wegen irgendwas unsicher ist und sich ständig umdreht. :ka:


    Vorhin ist er mir abgehauen. Er ist gerannt und mit einem Ruck Ross er die Leine aus meiner Hand. Dann war er weg :shocked: und zwar richtig weg. Über die Straße und wurde gefunden vom Roten Kreuz. Ich dachte erst er bekommt wieder seine fünf Minuten. Wenn wer die hat dann kommt er aber trotzdem zu mir. Er ist dann an der Schleppleine. Aber diesmal ist es anders gewesen.


    Ich bin mega froh das ihm nichts passiert ist. Aber ich frage mich ob ich überhaupt geeignet bin ihn zu führen. Vieles klappt und er ist erst eine Woche hier. Aber solche Momente bringen mich dazu mir diese Frage zu stellen. Denn das Gefühl so etwas nicht unter Kontrolle zu haben ist Mist. :verzweifelt: ich Suche den Fehler bei mir. Was mache ich falsch?!


    Tut mir leid wenn ich mich hier so aus heule und benutze seid nicht so hart zu mir :( aber Lucky ist so ein toller Kerl. Er lernt sehr schnell und ist uns in so kurzer Zeit ans Herz gewachsen. Das macht mich alles sehr traurig :(

  • Kaum hört er was geht der ganze Gassi Gang quälend voran. Er dreht sich jedesmal um. Ich gehe weiter. Unbeeindruckt. Aber das beeindruckt ihn leider nicht.

    Lass ihn doch einfach mal gucken. Er ist aus Griechenland in eine neue Umgebung gewechselt, um dann wieder in eine neue Umgebung zu wechseln. Er will lernen, muss verstehen was um ihn herum vor sich geht. Als meine Türkin neu bei mir war, haben wir auch oft einfach nur Gassi gesessen, damit sie sich umsehen kann.
    Lass ihn schauen und wenn er sich wieder umdreht zu dir, loben, Leckerlie und weiter gehen. Das wird er schneller verstehen, als wenn er hinterher geschleift wird. :)



    Allerdings so stolz das er überheblich wird und ab saust. Ich bekomme ihn nicht ruhig. Kann ihn auch nicht wirklich beruhigen wenn er wegen irgendwas unsicher ist und sich ständig umdreht.

    Er ist nicht überheblich, er zeigt ein Ersatzverhalten, weil er dein Lob nicht einschätzen kann. Versuch es ruhiger, versuch es vielleicht ohne Stimme. Und auch hier: Er will sehen was ihn verunsichert. Das ist doch super, besser so als wenn er Gas gibt und panisch nur noch weg will.


    Um es runter zu brechen: Er vertraut dir draußen noch nicht. Dazu kennt er dich noch nicht gut genug! Das dauert und braucht Geduld.



    Vorhin ist er mir abgehauen. Er ist gerannt und mit einem Ruck Ross er die Leine aus meiner Hand. Dann war er weg und zwar richtig weg. Über die Straße und wurde gefunden vom Roten Kreuz. Ich dachte erst er bekommt wieder seine fünf Minuten. Wenn wer die hat dann kommt er aber trotzdem zu mir. Er ist dann an der Schleppleine. Aber diesmal ist es anders gewesen.

    Er wird es wieder versuchen. Gut möglich das er alleine zurecht kommen musste und das wird er weiter versuchen. Sichere ihn unbedingt doppelt, solange er nicht zuverlässig bei dir bleibt. Halsband und Geschirr. Am besten auch mit zweierlei Leine.



    Aber ich frage mich ob ich überhaupt geeignet bin ihn zu führen. Vieles klappt und er ist erst eine Woche hier. Aber solche Momente bringen mich dazu mir diese Frage zu stellen. Denn das Gefühl so etwas nicht unter Kontrolle zu haben ist Mist. ich Suche den Fehler bei mir. Was mache ich falsch?!

    Du hast dir als Ersthund einen Auslandstierschutzhund angeschafft. Da gibt es keine Garantie für einen einfachen Hund. Du wirst noch einige Zeiten erleben, wo du dir wünscht, du hättest dich anders entschieden. Aber wenn es dann irgendwann klappt und ihr ein Team geworden seid, dann wird dir klar, was du durch den Hund alles lernen durftest und das schweißt noch mehr zusammen. :D

  • Hi erstmal!!


    Lass Dir und dem Wusel Zeit. Er muss sich an wirklich alles neu gewöhnen, ist nicht wirklich "freiwillig" bei Euch (man hat ihn nicht gefragt, will ich damit sagen). Wir haben unseren Spanier jetzt 11 Monate und beim Spazieren gehen ist er immer noch seeehr oft völlig abgelenkt. Standardrunden gehen inzwischen, aber Neuland peitscht ihn immer noch sehr hoch. Ich denke, das wird Eurem aus so gehen. das erste mal mehr oder weniger "vernünftig" Gassi gehen war nach 2 Monaten drin.


    Lasst ihm sein eigenes Tempo, die neue Welt zu erkunden, Euch zu vertrauen. Er wird es Euch tausendfach danken!!! Ich weiß, wie anstrengend und auch oft frustrierend das sein kann, aber es zahlt sich aus.


    ich wünsche Euch ganz, ganz viel Kraft für dieses, ich nenne es mal Geduldsspiel!!!


    Liebe Grüße... Tanja mit Schoko & Pax, dem verrückten Spanier

  • Den Rückruf üben wir und es klappt auch oft. Ich sehe zu das er sich bewegt und auch während des Gassi gehens mit mir übt. Auch das klappt. Aber er ist so schnell abgelenkt.

    Ja, dann lass ihn sich (in dieser Phase!) ablenken!!!


    E kommt aus einer völlig anderen Welt, ist fasziniert und überwältigt von Gerüchen und Eindrücken. Gib ihm Zeit, seine neue Welt kennen zu lernen!




    Dann ist er stolz. Allerdings so stolz das er überheblich wird und ab saust.

    Das ist absolut vermenschlicht, er ist nicht "stolz" er fährt hoch, weil Du es (in seinen Augen) tust.

  • Vergleich aus dem Menschenbereich: Stell Dir vor, Du reist nach Südamerika, freust Dich unbändig auf Kontakt mit fremden Kulturen, willst Dinge anschauen, begreifen...
    und kommst in eine Reisegruppe, in der ein schlecht deutsch sprechender Chinese (Chinese gewählt, weil das in schlecht deutsch sprechend stelle ich mir an unverständigsten vor ;) ) Dich von "Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit" treibt...
    Und dann ist der Urlaub leider zu Ende und gesehen und gefühlt hast Du eigentlich nichts.

  • Hallo Jessi,


    was du jetzt brauchst: ganz gute Nerven, noch viel mehr Geduld...


    Bisher hast du alles richtig gemacht.


    Ja, auch ich bin froh, dass der junge Mann sein Ausreißen nicht mit dem Leben bezahlen musste und offenbar hat er ja auch keinen Unsinn gemacht...


    Bitte nimm es dir zu Herzen: dein Halbstarker braucht eine doppelte Leinensicherung!!!


    Sprich viel mit dem Hund, verlange ihm nicht zu viel ab und übe auch nicht zu lange mit ihm... Bei jedem Gassi-Gang ein bißchen... Und auch zu Hause legst du sobald der Kerl hochdreht und überschnappt sofort ein Päuschen ein...


    Nun ist der Hund seit einer Woche bei dir - vielleicht ist es noch gar nicht wirklich richtig, wenn er schon viele Hundebekanntschaften macht.
    Kannst du nicht für den Anfang erst einmal souveräne Hunde zum "kennenlernen" vorführen aus deinem Freundes- und Bekanntenkreis?


    Dass du in mancher Situation unsicher bist, ist keine Schande!!!
    So ist es jedem Hundehalter gegangen und so wird es auch immer wieder sein wenn ein neuer Hund ins Haus kommt.


    Ich finde es sehr gut, dass du dir Hilfe und Unterstützung suchst...


    Also stell deine Fragen - und du wirst Antworten bekommen.


    Ich wünsche dir alles Gute mit dem neuen besten Freund auf vier Pfoten

  • Sorry ich bin mit Handy online und bekomme das zitieren leider nicht so hin :fear:
    @PocoLoco
    Er darf sich auf jeden Fall umschauen. Soll er ja auch :D nur wenn etwas ihn verunsichert dann geht das eben die ganze Zeit so das er sich umdreht. Ich möchte ihm dabei helfen ruhiger zu werden. Weiß aber nicht wie. Ich hole ihn zu mir mit "komm" und belohne ihn. Wir haben uns vorhin auch einfach hin gesetzt. Damit er sieht das nichts passiert.
    Kann ich etwas dazu beitragen das er mir mehr vertraut?
    Soweit ich weiß ich er mit seinen Geschwistern von den Tierschützern groß gezogen worden....... Mehr weiß man leider nicht.
    Ich hoffe das wir das irgendwann in den Griff bekommen. Ich muss zudem auch den praktischen Teil des Hundeführerscheins innerhalb eines Jahres absolvieren. Und der beinhaltet genau das womit wir Probleme haben :(


    Mich wundert ja das es in der Pflegefamilie angeblich überhaupt keine Probleme waren. Da kommt man ja nur auf den Gedanken das es an einem selbst liegen muss :(
    @Pfotentanni
    Ja recht hast du. Ist mega frustrierend. Zu Hause läuft alles super. Und draußen ist es dann ganz anders.
    Man möchte doch nur helfen :( ich mag ihn nicht aufgeben da ich noch nicht alles gegeben habe.


    Danke für die schnellen Antworten. :bindafür:

  • Um nochmal von meiner Türkin zu erzählen. Die kam ja direkt aus der Türkei zu mir (war Pflegestelle für sie, bis ich mich entschloss sie zu behalten). Der erste Spaziergang mit ihr war fürchterlich amüsant. Für eine Strecke für die ich jetzt mit ihr 20 Minuten brauche, haben wir damals fast 2 Stunden gebraucht, weil sie sich einfach jeden Grashalm ganz genau anschauen musste. Die hat sich jedes Gebüsch aus der Nähe betrachtet, jedes Lebewesen wurde angestarrt. Die hatte einen Kulturschock und alles war so furchtbar interessant und neu, dass sie einfach schauen musste. Es hat auch seine Zeit gedauert, bis sie nicht mehr alles so spannend und interessant fand.


    Im Juli werden es schon 6 Jahre wie sie bei mir ist und manchmal wünsche ich mir dieses "Kind im Winterwunderland" Gesicht zurück, dass sie anfangs hatte. :D

  • Mich wundert ja das es in der Pflegefamilie angeblich überhaupt keine Probleme waren. Da kommt man ja nur auf den Gedanken das es an einem selbst liegen muss.

    Es liegt auch an dir. Der Unterschied zwischen der Pflegestelle und dir ist einfach die Erfahrung, die diese Pflegestelle hat. Du musst sie erst sammeln und das geht nicht hopplahopp. Ich hatte vor meiner Türkin Erfahrung mit mehreren verschiedenen Hundesorten, aber trotzdem hat sie mich auch viel Neues gelehrt. Das ist das tolle an der Hundehaltung. Man lernt zusammen.


    Wenn du nicht allein zurecht kommst, ist es auch keine Schande sich kompetente Hilfe zu holen. Damit meine ich nicht Hundeschule, sondern einen guten Trainer, der mit dir und dem Hund im privatem Umfeld übt und dir sagt, was du gut und was du besser machen könntest.

  • @Cattlefan


    Aber das verstehe ich nicht. Wenn er doch in dem Moment das macht was ich von ihm wollte dann lobe ich ihn doch. Ganz normal. Ohne aus zu flippen. Wenn er zu sehr vor läuft bleibe ich stehen. Er auch. Ich sage "komm" und er kommt. Das ist doch aber der Moment in dem ich ihn lobe. So mache ich das. Dann verstehe ich nicht warum er dann mein loben nicht zu ordnen kann. Denn ich zögere auch nicht. Und das ganz präziser hin zu bekommen denke ich allerdings daran mit dem clickern an zu fangen wenn wir mit einander warm geworden sind :applaus:


    @PocoLocoJa könnte auf Lucky auch zu treffen. Ich glaube ich verlange einfach zu viel. Dabei will ich nichts falsch machen. :(
    Sicher ist das aber der falsche Weg.
    Mein Grashalm ist das Ende der Pupertät :hurra: und natürlich der Moment wenn man merkt das einiges leichter wird.

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