Mein Hund wollte fremdes Kind beißen

  • Kann den Vorrednern nur zustimmen.
    Vor Allem wenn sich der Hund ausruhen will bzw. einfach erschöpft ist, sollte man ihm, wie auch jedem Menschen, eine Auszeit nicht verwehren. Kinder sind leider manchmal etwas übereifrig.
    Würde jetzt keine große Sache draus machen :)

  • Unser Rüde lag erschöpft unter dem Tisch und hat geschlafen. Ab und zu kam ein Kind und hat unseren Hund gestreichelt, was alles kein Problem war.


    In einem Moment unserer Unachtsamkeit (Abfahrt des Bootes rausgesucht) kam ein Kind und ist halb unter den Tisch zu unserem Hund und hat ihn streicheln wollen als dieser mit einem Mal auf den Jungen wollte.

    Da hast du doch die Begründung.
    Hund war müde und wurde dennoch schon vor dem Vorfall von einem Kind genervt und dann kam irgendwann das i-Tüpfelchen und er hat gesagt was gesagt werden musste. Ihr habt es ja nicht getan.

  • Du hast erziehungsmässig gar nichts falsch gemacht.
    Der Hund hat einfach gezeigt, das er seine Ruhe haben möchte.
    In Zukunft einfach besser aufpassen, und ich würde meinen Hund auch nicht von Fremden streicheln lassen.

  • Ich kann da nur zustimmen, was schon geschrieben wurde...


    In Zukunft solltet ihr darauf achten, dass ihr den Hund auch im Urlaub nicht komplett mit Reizen vollpumpt. Wenn ihr merkt, er kann nicht mehr, wird unkonzentriert oder zickig, dann lasst ihn im Hotel, Auto, wo auch immer. Hunde brauchen auch Zeit, um alle Eindrücke zu verarbeiten, das kann lange dauern und dabei wird vieeel geschlafen.


    Wenn ihr ihn nicht gut alleine Lassen könnt, sucht euch beim Restaurant- oder Cafebesuch einen Platz, wo unbemerkt keiner an den Hund ran kommt. Ich gucke gern nach einem Seitenplatz oder einer Ecke mit ein bisschen Raum, um die Hunde ablegen zu können. Manchmal rufe ich sogar vorher an und reserviere extra einen Tisch in einer ruhigeren Ecke. Dort kriegt der Hund seine Decke hingelegt und muss drauf bleiben und niemand darf an den Hund ran, er wird auch nicht angeschnalzt oder sonstiges. Meistens verstehen das die Leute auch, wenn man ihnen erklärt, dass der Hund müde ist und er lernen soll, ganz lieb und ruhig in einem Restaurant zu liegen, und dass das nur geht, wenn ihn keiner anspricht und immer wieder anregt.


    Den Eltern des Kindes hätte ich hingegen echt ein paar Takte gesagt. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass ihre Kinder keinen Unfug anstellen. Wie kann ein Kind einfach so unter einen fremden Tisch krabbeln??? Am Ende wärt ihr richtig angeschmiert, wenn euer Hund tatsächlich zugebissen hätte. Das geht gar nicht.


    Ihr müsst also, wie schon beschrieben, darauf achten, dass sowas gar nicht erst passiert. Mit der richtigen Sitzplatzwahl und einem wachen Auge kann man da ganz viele Situationen vermeiden, zB indem man sich nicht zu den Leuten setzt, die am Tisch nebenan Trinksprüche herumgröhlen oder die Omi, die schon von weitem beginnt auf den Hund einzureden oder eben die Kinder, die ihre Eltern anschreien, sie wollen jetzt sofort den Hund da streicheln (alles schon gehabt :tropf: ).

  • Ich werde diesen Vorfall auch in der Hundeschule nochmal besprechen, sodass wir schauen ob und wie wir dran arbeiten können.

    Woran möchtest du denn arbeiten? Dass dein Hund lernt, sich nach einem anstrengenden Tag im Schlaf unter dem Tisch bedrängen lässt?


    Das würde ich, ehrlich gesagt, lassen. Ihr solltet stattdessen lieber an euch selbst arbeiten und daran, wie ihr mit den Bedürfnissen eures Hundes richtig umgeht. Wie alle Vorredner schon schrieben, hat der Hund ja nichts falsch gemacht. Ich wage auch zu beweifeln, dass er "ohne Vorwarnung" gehandelt hat - wenn ihr nicht mitbekommen habt, dass überhaupt ein Kind unter den Tisch kriecht, habt ihr eventuelle Beschwichtigungssignale ja sicherlich auch nicht gesehen.


    Schaut einfach mehr auf die Körpersprache eures Hundes, und lasst sowas in Zukunft eben nicht mehr zu. Wenn der Hund ruht, hat ihn niemand anzufassen, anzusprechen oder sonst irgendwas. Das ist sein gutes Recht.


    Außerdem ist es vielleicht auch hilfreich, allgemein den Urlaub so zu gestalten, dass gerade ein ängstlicher Hund ausreichend Zeit hat, aufregende Erlebnisse und Eindrücke angemessen zu verarbeiten. Wenn ihr zum Beispiel am Vormittag viel unterwegs wart mit Fahrradanhänger oder Boot oder was auch immer, gebt ihm am Nachmittag ein wenig Zeit - sucht euch ein ruhiges Plätzchen am Strand oder auf einer Wiese und ruht euch zusammen aus, oder spielt mal ausgelassen an einem reizarmen Ort, oder lest zusammen ein Buch ;-)


    Das soll jetzt nicht heißen, dass ihr das nicht schon macht, bitte nicht falsch verstehen - aber ich habe selbst einen Hund, der schnell überfordert ist, und ich musste wirklich lernen, dass Urlaub für sie nicht nur schön, sondern eben auch sehr anstrengend ist und wir unsere Aktivitäten eben entsprechend gut dosieren müssen. Was mir persönlich ganz nebenbei übrigens auch gut tut ;-)

  • ich ärgere mich gerade. und zwar über die eltern dieses kindes.


    das verhalten des hundes und von sandy wurden hier ja nun schon ganz richtig kommentiert, aber ich frage mich die ganze zeit was sich eltern dabei denken ihr kind zu einem fremden hund unter den tisch krabbeln zu lassen. für mich gehört die aufsichtspflicht von eltern ebenso dazu wie die aufsichtspflicht von hundehaltern.


    nö, wenn mein hund friedlich unter meinem tisch liegt und döst, gehe ich eben nicht davon aus dass da auf einmal klammheimlich ein kind drunter gekrochen kommt. wobei ich aber auch jedes kind das fragt freundlich wegschicken würde.


    klarer fall von hund unschuldig, kind unschuldig - eltern und hundehalterin geschlafen.

  • Moin,


    das meiste dazu wurde ja schon gesagt. Ein müder Hund, der voller Eindrücke unter der Tisch liegt - an dem hat einfach kein Kind etwas zu suchen.


    Mach Dir nicht so viele Gedanken, mit dem Hund stimmt alles.Und Ihr müsst lernen und darauf achten, das er seine Ruhe hat.


    Ich habe auch zwei Spanier. Mein Lucas etwa - der mag es nicht, angefasst zu werden..... also achte ich darauf, dass das nicht passiert, schon gar nicht von Kindern, denn die sind ihm unheimlich. Wenn sie fragen (DAS ist Voraussetzung) dann schaue ich, wie es meinem Hund geht und je nachdem, lasse ich es zu oder erkläre warum und weshalb nicht. Auch Kinder möcgen sich nicht von jedem anfassen lassen. ;)


    Und, bevor ich meine Spanier holte, habe ich das ein oder andere gelesen, einer der, für mich, grundlegenden Tipps war "Fassen sie Ihren Hund nie nicht an, wenn er ruht, schläft oder sie nicht im Blick hat" - wir wissen nicht, was unsere Hunde erlebt haben. Ein Anfassen kann auch einen Angriff bedeuten und da passiert es einfach, dass sie schnappen - im Reflex - bevor man ihnen wieder weh tut oder sie verletzt? Das ist eine ganz normale Reaktion - oft genug auf der Straße gelernt.


    Unser Diego war einmal auf der Fähre nach Schweden total abgelenkt, er hatte einen anderen Hund im Blick und war, sozusagen, taub. Ich wollte ihn auf mich aufmerksam machen und fasste ihn an - er drehte sich wie der Blitz und und wollte schnappen, als er sah, das ich das bin - meine Hand - wurde sein Blick total panisch und er ließ sich fallen. Nein, er wollte mich nicht beißen, mir nichts tun - aber was immer ihn bewegt hat, es hatte mit seinen Erfahrungen zu tun.


    Diego war ein Sonnenscheinchen, der niemals auch nur jemanden angeknurrt hat - aber die Erfahrungen waren eben in ihm. Mir war das eine Lehre und wir hatten nie wieder so einen Vorfall.


    Mein jetziger, der kleine Findus. liegt neben meinem Bett im Korb, ich wache auf und streichle ihn, ohne ihn vorher zu begrüßen - der war wie der Blitz auf und davon.... so sehr hat er sich erschreckt. Also, wieder dran denken - mein Fehler.


    Da braucht`s auch keinen Trainer - vertrau Deinem Hund und beschütze ihn.


    Sundri

  • Manche Eltern meinen, ihre Kinder sind Prinzen und Prinzessinnen und dürfen ALLES.


    Ein Kind fragte mich mal, ob es Newton streicheln dürfte. Der lag unterm Tisch und schlief. Ich sagte daher Nein. Darauf die Mutter: "Doch, mein Kind darf den Hund streicheln, wenn es das will! Stellen Sie sich nicht so an!"

  • Ich bin nun auch sehr verunsichert und kann ihm zur Zeit nicht vertrauen wenn Kinder in der Nähe sind.

    Es ist in der Tat schon alles gesagt, aber auf den einen Punkt möchte ich noch eingehen:


    Tu Deinem Hund bitte einen Gefallen und vertraue ihm wieder. Ich meine damit auf gar keinen Fall, dass Du jedes Kind ungehindert an ihn rankommen lassen sollst, ich meine, dass Du dieses negative Gefühl ihm gegenüber möglichst schnell wieder überwinden solltest. Wie schon mehrfach geschrieben, ist mit Deinem Hund wirklich alles vollkommen in Ordnung. Kein Grund für Vertrauensverlust und Verunsicherung.


    Es ist Deine Aufgabe, ihm ein stabiles Umfeld zu geben, in dem er sich nicht selbst verteidigen muss. Deine Aufgabe ist es, dass ER sein Vertrauen in DICH nicht verliert.


    Das ist absolut nicht bös gemeint!!!

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