Ekzem - Gardien, Allergien, Ausschlussdiät und ein überfordertes Frauchen

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich hoffe jemand von euch, kann mir mit seiner Erfahrung zur Seite stehen:


    Seit 3 Wochen ist ein Schäferhund (jetzt 11Monate) bei uns eingezogen. Soweit so gut, seine Vorgeschichte ist etwas ominös aber das tut unserem Goldstück keinen Abbruch und soll hier auch nicht im Zentrum stehen. Das Problem liegt bei seiner Verdauung. Er hat immer wider Durchfall, dann beinahe Verstopfung, hat schon zwei mal in die Wohnung geschissen und das völlig überraschend ohne lange (oder überhaupt) allein zu sein. Dazu kommt sein extremes Kratzen und das eher matte Fell. Er schubbert sich den ganzen Bauch wund und auch die Läufe manchmal. Gestern waren wir dann Notfallmässig beim TA weil der Racker mehr Wasser als Kot ausgeschieden hat, der Bauch war verhärtet, die Schleimhäute hell, Nase warm, er konnte kaum noch auf sich halten. Man muss dabei sagen, dass er sehr Untergewichtig hier ankam und am Anfang gut zugenommen hat, jetzt das Gewicht aber stagniert, trotzdem er täglich eigentlich die doppelte Futterration erhält. Diagnose: Gardienbefall und eine Futtermittelunverträglichkeit. Er hat 2 Spritzen bekommen und nun täglich Flagyl, Spiricort und bei Bedarf Bismutal.


    Man sagte uns, er habe eine Getreide Allergie und deshalb erhält er 500g Josera Lachs und Kartoffeln pro Tag (Morgens/Abends) mit 2 EL Leinsamen geschrotet. Dazu kommen 2 Rinderohren, 1 Kalbshuf und ca einmal pro Woche ein Knochen vom Metzger. Das Futter ist Getreidefrei und ohne Konservierungsstoffe.


    Jetzt erhält er für 3 Tage 100g gekochte Kartoffeln, 50g Trutenbrust und 50g Karotten jeweils Morgens, Mittags und Abends, lauwarm mit genug Wasser. Leckeres sind gestrichen.


    Der Plan sieht vor, nach den 3 Tagen wider Josera Lachs und Kartoffeln zu füttern, ohne Leckerlis. Der Tierarzt vermutet eine Unverträglichkeit gegenüber den schwer verdaulichen Proteinen in den Leckereien die er besonders in der Kombination mit den Gardien nicht verträgt. Wir sollen dann 3 Wochen so verfahren und das Kratzen sollte dann komplett weg sein (auch wegen der Medikamente). Wenn nicht, wollen wir Josera Optiness (Eiweissreduziert, ohne Mais und Getreide, auf Lammbasis) versuchen.


    Was denkt ihr? Kann das so stimmen? Kann es an den Gardien und dem Eiweiss liegen? Fahre ich dann gut mit diesen zwei Futter? Ich überlege immer wider am Thema Barfen rum. Traue mich da aber nicht so ran und der Zeitaufwand Etc ist schon auch nicht zu vergessen. Wäre aber eine Ausschlussdiät mit Barf einfacher? Auf was muss ich da mit Zusätzen achten? Mengen? Habe einfach Angst, die Futterzusammenstellung dann nicht so hinzukriegen um ihn vollumfänglich zu versorgen. Kann es sein, dass das Hauptfutter plötzlich nicht mehr vertragen wird? Weil zu beginn, nahm er ja normal zu und nun überraschend nicht mehr.


    Kurzum: Was denkt ihr? Wie sind eure Erfahrungen und wie würdet ihr weiter vorgehen? Was empfehlt ihr mir? Ich hatte noch nie solche Probleme mit meinen Hunden und daher weiss ich aktuell wirklich nicht mehr richtig weiter und wollte hier die Futterspezialisten unter euch um Rat fragen.


    Danke euch vielmals für eure Zeit und Antworten!


    Liebe Grüsse

  • Der Durchfall kann vom Leinsamen kommen und der Juckreiz von den vielen Kauartikeln. Dadurch kann es zu einem Proteinüberschuss kommen der sich durch heftigen Juckreiz äußert.


    Füttere mal die nächsten Wochen ausschließlich das Trockenfutter, sonst gar nichts, dann sollte rasch Besserung eintreten.

  • Den Durchfall zeigt er mit und ohne Leinsamen. Daran kann es leider nicht liegen.


    Die Kauartikel werden vorläufig weggelassen. Hoffe sehr, dass es schlicht am Proteinüberschuss liegt. Würden Sie dann eher zum Fisch-basierenden oder dem Proteinarmen Trockenfutter tendieren?


    Wie lange soll es beim reinen Trockenfutter bleiben? Kann wirklich nur durch die Kauartikel und die Giardien eine Gewichtszunahme verhindert worden sein?


    Mit lieben Grüssen

  • Ich würde erst mal die Bekämpfung der Giardien in Angriff nehmen. Wie lange soll er das Flagyl bekommen? Wird nicht normalerweise Panacur gegeben? Zusätzlich würde ich Kräuterbuttermilch ansetzen und Kohlehydratarm ernähren. Da scheiden sich zwar die Geister, viele HH haben damit aber schon gute Erfahrungen gemacht.

    Jetzt erhält er für 3 Tage 100g gekochte Kartoffeln, 50g Trutenbrust und 50g Karotten

    Verträgt er das? Wenn ja, würde ich erst mal dabei bleiben und immer eine Komponente dazu füttern, zb. Hüttenkäse, Pute, Huhn usw. Dann erkennst du relativ schnell, worauf er reagiert. Ist quasi schon der Anfang einer Ausschlussdiät.


    Ist ihm mal Blut abgenommen worden und wurde er auf Milben (Juckreiz) getestet? Wo habt ihr ihn her, kann er sich dort irgendwas eingefangen haben?



    die Giardien eine Gewichtszunahme verhindert worden sein?

    Ja sicher, bei Giardien wird auch Darmschleimhaut mit ausgeschieden, der Darm kann die Nährstoffe nicht mehr aufnehmen und verwerten. Daher würde ich mein Augenmerk erst mal darauf legen, die Giardien zu killen.....und die Darmflora wieder aufbauen zb. mit Symbiopet, wenn er wieder normalen Output hat.

  • Das Flagyl soll er 5 Tage bekommen, das sei aber etwas knapp bemessen meinte er heute am Telefon. Die Resultate kamen erst heute früh, hole morgen dann die weitere Ration ab. Er meinte aber, Flagyl seie sehr gut zur Behandlung. Kenne mich da aber null aus...werde aber morgen mal noch telefonisch eine zweitmeinung eines anderen TA holen bezugs behandlungsmethode.


    Ja er veträgt das sehr gut. Wenn er eine Allergie auf den Proteinüberschuss hat, muss ich ihn ja Kohlenhydratreich ernähren, oder? Was aber den Giardien widerum widerspricht...da sollte ja ohne Kohlenhydrate gefüttert werden. Der TA meinte, mit dem Medikamenten die die Giardien killen, soll ich besser Magenschonend und Allergiebezogen füttern...weil wenn sein immunsystem noch angegriffen wird durch das Futter, dass er nicht Verträgt, kriegen wir auch die Giardien mit Medikament nicht weg.


    Blutbild und Milben sind ok :) er kommt via Anzeige aus einer Beschlagnahmung vom Amt. Da ist noch so viel im ungewissen, dass sehr gut vermuten lässt, dass er die Giardien noch von da hat.

  • Ich halte 600 Gramm Gesamtfuttermenge für einen Junghund in der Größe schon für arg wenig. Zumal es ja nur fettarme Schonkost ist. Von Ausschlußdiät kann da auch keine Rede sein. Ich halte die Empfehlung des TA für gutgemeintes Halbwissen.

  • Für mich klingt das ganze auch ewtas arg durcheinander.
    Ich würde da erstmal etwas Ordnung und vor allem Einfachheit in den Futterplan bringen.


    Giardien mit Medikamenten bekämpfen und egal wofür ihr euch entscheidet, wählt erstmal ein Futter. Also entweder das Trockenfutter oder die gekochte Schonkost und zwar ersteinaml durchgehend für zwei Wochen am Stück. Auch wenn der Energiegehalt zu knapp ist, das wir dden Hund jetzt nicht schädigen auf zwei Wochen und danach kann man immer noch hochfahren. Aber füttert jetzt ersteinmal durchgehend etwas von dem ihr euch sicher seit, dass der Hund es verträgt und arbeitet von dort aus weiter.


    Das Symptomspektrum ist leider so allgemein, dass es ein dutzend Gründe dafür geben kann, angefangen von Stress, über die Giardien, bis hin zu Futtermittelallgerie oder chronishcer Grunderkrankung des Verdauungstraktes.


    Bei den Futterempfehöungen des TAs wäre ich etwas vorsichtig, weil das einfach nach ein paar typischen Schlagworten klingt, mit denen man mal schnell um sich wirft.

  • Ganz ehrlich, bin ich heillos überfordert mit dem ganzen. Weshalb ich ja bei euch frage.


    Ihr sagt, ein Futter nehmen, bei dem ich mir sicher bin, dass er es gut verträgt...wie soll ich das denn machen? :verzweifelt: Ich weiss ja nur von seiner Getreideallergie und das, was wir jetzt normal Füttern, hat uns das Amt mit gegeben. Sie waren der Meinung, das verträgt er. Trotzdem hatte er aber das Ekzem und gekratzt. Lags am Futter oder hat er damals schon die Giardien gehabt oder war es da schon von den Leckerlies/Proteinüberschuss? :ka:
    Er soll die Schonkost nur 3 Tage haben, damit sich der Darm etwas beruhigen kann und dann eben mit dem normalen Futter ohne Leckerlies weiter machen und DANN allenfalls eine Ausschlussdiät beginnen. Aber eben. Alles sehr verwirrend und es fehlen irgendwie die fundamentierten Informationen.


    Also Helfstyna du würdest jetzt die Schonkost 2 Wochen durch ziehen und danach das alte Futter wider nehmen oder die Schonkost direkt streichen? Ich habe halt Angst, dass er das trotzdem eben nicht verträgt. Obwohl der TA meinte, dass wenn das Hauptfutter das Problem wöre, wären die Symptome stärker ausgeprägt und vorsllem permanent und nicht mal da, mal nicht (Durxhfall, Bsuchweh etc, das Kratzen ist klar, dass das permanent ist).


    Danke für eure Mühe!!

  • Obwohl der TA meinte, dass wenn das Hauptfutter das Problem wöre, wären die Symptome stärker ausgeprägt und vorsllem permanent und nicht mal da, mal nicht (Durxhfall, Bsuchweh etc, das Kratzen ist klar, dass das permanent ist).


    Danke für eure Mühe!!

    Dazu kann ich dir nur von Rocky erzählen. Er verträgt kein Huhn, Pute, Rind. Bis wir das festgestellt hatten, hatte er immer wieder Durchfall und Erbrechen; das aber nie permanent!

  • Ich stimme Helfstyna zu.


    Giardien mit Medis behandeln.
    Futter: möglichst wenig Komponenten und nach und nach Neues dazunehmen. Kauartikel, Leckerli weglassen.


    Mein erster Hund hatte eine Futtermittelallergie auf Rind, Mais, Schwein (ist z. B. in Dosen als "Füllmittel).


    Habe umgestellt auf Fisch/Kartoffel Trofu .... nach wenigen Wochen hat sich alles gebessert und er bekam das Trofu bis an sein Lebensende, war fit und super drauf.
    Durch die konstante Ernährung Fisch/Kartoffel gab es auch keine Probleme, wenn er Schwiegermutter mal die Torte vom Teller geklaut hat oder von ihr <span style="-webkit-tap-highlight-color: rgba(0, 0, 0, 0);"> mit Leberwurst gefüttert wurde :hust:

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