Knurren und verbellen ... bin ratlos

  • Also muss ich erstmal ohne Reiz was aufbauen, was dann angewandt wird, wenn ein Fremdhund ums Eck kommt. Konkrete Tipps? Vielleicht ne Futtertube die ich rechtzeitig zücke? Ihn dann aber erst mal kurz darauf warten lasse, bis er wirklich ganz bei mir ist? Ein Stück Fleisch kann ich schlecht laufend mir mir vorsorglich rumtragen. Wenns um Fressen geht, ist er auch recht extrem - vielleicht sollte ich das nutzen? Aber was passiert, wenn die Tube leer ist - es geht mir ja vor allem um Situationen die er lernen muss auszuhalten, WEIL wir ja eben den Ort nicht verlassen wollen/können. Im Sitz und Platz bleibt er nicht zuverlässig mit Hunde-Reiz von außen ....

    Sowas würde ich persönlich absolut gar nicht machen.


    Du bringst ja noch mehr Aufregung, Erwartung, Unruhe etc rein. Gerade bei nem futtergeilen Hund.


    Ich halte eigentlich überhaupt nichts von Ablenkung. Der Hund soll ja eine Strategie lernen, wie er mit dem Reiz umgeht, nicht, den Reiz nicht bemerken. Da lernt er ja nix.


    Für mich ist der Weg: Abschirmen. d.h. du übst ohne Ablenkung, dass dein Hund es akzeptiert, an der Seite zu bleiben und sich nicht vorbeizudrängen.
    je besser das klappt, desto besser kannst du dich zwischen Fremdhund und deinem positionieren und dann ist schon viel Druck raus.


    Wenn du dann nicht weg kannst irgendwo, dann bleibt er halt hinter dir. Heisst für ihn: keiner kommt an ihn dran, und er hat eh keine Chance, wo dran zukommen.


    Das kann aber nur euer Weg sein, wenn du es wirklich schaffst, andere Hunde und auch Menschen von euch fernzuhalten und nicht weiter zu beachten (wenn du "fixierst" und andere wichtig findest, wird dein Hund das auch tun). Und du dir zutraust, deinen Hund soweit körperlich zu beschränken. Könnte sein, dass du das mal deutlichzeigen musst (aufstampfen z.B.)

  • Also muss ich erstmal ohne Reiz was aufbauen, was dann angewandt wird, wenn ein Fremdhund ums Eck kommt. Konkrete Tipps? Vielleicht ne Futtertube die ich rechtzeitig zücke? Ihn dann aber erst mal kurz darauf warten lasse, bis er wirklich ganz bei mir ist? Ein Stück Fleisch kann ich schlecht laufend mir mir vorsorglich rumtragen. Wenns um Fressen geht, ist er auch recht extrem - vielleicht sollte ich das nutzen? Aber was passiert, wenn die Tube leer ist - es geht mir ja vor allem um Situationen die er lernen muss auszuhalten, WEIL wir ja eben den Ort nicht verlassen wollen/können. Im Sitz und Platz bleibt er nicht zuverlässig mit Hunde-Reiz von außen ....

    Sowas würde ich persönlich absolut gar nicht machen.


    Du bringst ja noch mehr Aufregung, Erwartung, Unruhe etc rein. Gerade bei nem futtergeilen Hund.


    Ich halte eigentlich überhaupt nichts von Ablenkung. Der Hund soll ja eine Strategie lernen, wie er mit dem Reiz umgeht, nicht, den Reiz nicht bemerken. Da lernt er ja nix.


    Für mich ist der Weg: Abschirmen. d.h. du übst ohne Ablenkung, dass dein Hund es akzeptiert, an der Seite zu bleiben und sich nicht vorbeizudrängen.
    je besser das klappt, desto besser kannst du dich zwischen Fremdhund und deinem positionieren und dann ist schon viel Druck raus.


    Wenn du dann nicht weg kannst irgendwo, dann bleibt er halt hinter dir. Heisst für ihn: keiner kommt an ihn dran, und er hat eh keine Chance, wo dran zukommen.


    Das kann aber nur euer Weg sein, wenn du es wirklich schaffst, andere Hunde und auch Menschen von euch fernzuhalten und nicht weiter zu beachten (wenn du "fixierst" und andere wichtig findest, wird dein Hund das auch tun). Und du dir zutraust, deinen Hund soweit körperlich zu beschränken. Könnte sein, dass du das mal deutlichzeigen musst (aufstampfen z.B.)


    Und so Sachen wie Postamt oder so würde ich halt ne Weile nicht machen und erst mal "normale" Situationen üben - mit viel Abstand und dann rantasten, wurde ja alles schon beschrieben.

  • Huhu,


    aus Zeitmangel habe ich jetzt nur den Eingangspost gelesen. Ich hoffe, ich schreibe nichts doppelt. Ich hatte mit Newton ein ähnliches Problem, wenn auch nicht ganz so massiv, wie du es beschreibst. Aber dennoch beginnende Leinenaggression, die aus Frust entstand.


    Ich hab ihm daraufhin jeglichen Kontakt mit Fremdhunden gestrichen. An der Leine sowieso. Aber auch im Freilauf. Ich habe ihn nur freilaufen lassen, wenn weit und breit keiner da war und sofort angeleint wenn ein Hund in Sicht kam und dann bin ich anfangs riesige Bögen gelaufen.


    Das habe ich solange gemacht, bis ich die Bögen immer kleiner machen und schließlich ganz "normal" an anderen Hunden vorbeilaufen konnte.


    Bei Hunden, die prollen oder sich merkwürdig verhalten, reagiert er immer noch etwas. Aber das ist auf jeden Fall händelbar.


    Lg,
    Rafaela

  • Insgesamt kenne ich viele Labrador Retriever, die sich so verhalten.


    Sein Sozialverhalten im Freilauf mit anderen Hunden ist top - haben wir mehrmals die Woche, machen schöne lange Touren mit den Hunden.


    Das könnte bei dem Problem eine Rolle spielen. Auch das "spielfreie" zusammen Laufen kann für einen Hund eine große Herausforderung darstellen. Manchmal zu groß.

  • Hi
    Ich hab mit Leo genau das gleiche Problem ! Aber wirklich fast identisch ! Leo verbellt jeden großen Hund ! Er war es gewöhnt frei zu laufen und zu jedem hinzulaufen und auch meiner Meinung nach anzubellen....er wurde null kontrolliert.
    Das er jetzt neben mir an der Leine bleiben soll kann er noch gar nicht akzeptieren....


    Ich bin beim Social walk und übe auch jeden Tag bei den Kühen die draußen weiden ;-) auch da geht er ab wie ein Zäpfchen :D
    Aber das klappt jeden Tag besser....ich bin streng mit ihm aber lobe ihn auch sehr wenn er es gut gemacht hat ! Er ist schon stur manchmal, aber ich auch ;-)


    Bei Hunden ist er jedoch wie deiner sofort auch 180 ! Da hilft kein Ablenken und kein Leckerlie. Auch beim Tierarzt bellt er erstmal große Hunde an. Aber ich hab ihn auf dem Schoß und kann ihn schnell beruhigen. Auch im Auto geht er ab wie ein irrer wenn ein Hund vorbei läuft....na ja....es wird noch dauern.


    An der Leine ist er auch noch zerrig....


    Also ich kann nur social walk empfehlen und Geduld .....ich denke bei uns dauert das noch mindestens ein Jahr :ugly:

  • Das könnte bei dem Problem eine Rolle spielen. Auch das "spielfreie" zusammen Laufen kann für einen Hund eine große Herausforderung darstellen. Manchmal zu groß.

    Kannst du bitte den Zusammenhang zwischen herausforderndem Freilauf, der laut TE gut klappt, und Problemen bei Hundebegegnungen an der Leine bitte einmal erläutern?

  • Es könnte sein, dass es ihm insgesamt einfach zu viel ist und er punktuell an der einen Stelle seinen Unmut kund tut, weil er als junger Hund im freien Kontakt vielleicht nie den Mut dazu hatte das zu zeigen und er gelernt hat, dass es an der Leine funktioniert, weil dann der Kontakt nicht zustande kommt.


    Gerade, wenn ein Verhalten schon länger da ist bzw. sich aufgebaut hat, verwischen manchmal die ursprünglichen Motivationen, weil sich viele erlernte Prozesse drüberlegen. Das ist oft nicht so einfach aufzudröseln. Ob ich richtig liege, weiß in dem Fall nicht, dafür müsste ich viel mehr wissen und sehen. Aber es ist bei einem solchen Typ Hund nicht unüblich, dass das eine große Rolle spielt.


    Ein Beispiel aus meinem Alltag: Ich habe eine Bekannte mit einem Golden Retriever. Er ist da so ein ganz klassisches Modell. Zeigt kein Aggressionsverhalten gegenüber Artgenossen, man kann ihn im Grunde immer mit Hunden zusammenlassen, es passiert "nichts". Also, nichts Böses. Er fiddelt viel herum, macht Übersprungsspielaufforderungen, wenn es ganz hart kommt, fängt er an zu besteigen. Das passiert aber mit zunehmendem Alter immer weniger vor. Bei meinen Hunden kaum, die ihn im Grunde nur ignorieren und ihr Ding machen. Trotzdem läuft sein Fass ab und zu nach einem Zeitraum von einer halben bis dreiviertel Stunde über, wenn wir zusammen gehen. Obwohl ihn keiner beachtet von meinen Hunden! Hat er die Möglichkeit, geht er aus Übersprung jagen. Geht das nicht, weil er angeleint ist, will er ziemlich rabiat plötzlich eins meiner Mädels besteigen. Er weiß ganz genau, dass er dafür richtig übel eine verputzt bekommt von ihnen, doch er kann nicht anders.


    Begegnen ihm an dem Tag noch andere Hunde, ist das Fass mehr als voll. Aber er kann dem Kontakt nicht entgehen. Also, er kann sich selbst nicht rausnehmen, obwohl es ihn maßlos überfordert. Andere Hundehalter sagen immer, der ist so nett, der will nur spielen, nun lassen sie den doch mal ...


    Und das zieht sich wie ein roter Faden durch die Labbis und Goldies. Ich habe immer wieder mit ganz vielen zu tun, die sich nicht rausnehmen können. Die selbst in ruhigen Situationen mit anderen Hunden irgendwann explodieren, einfach, weil die anderen Hunde da sind. Es ist ein Krampf mit diesen Hunden. Sie können nicht aus ihrer Haut, sind einfach nur gestresst. Egal wie man es macht. Es ist ein Drahtseilakt und im Grunde kann und muss man mit solchen Hunden den Kontakt zu anderen Hunden ganz stark regulieren, sich gut überlegen wie viel ist einigermaßen gut, wann kippt es über. Während man bei anderen Hunden da ein größeres Fenster hat, ist es bei diesen Hund extrem klein.

  • @flying-paws


    Vielen Dank! Jetzt verstehe ich das. War mir gar nicht bewusst, dass es bei den so verbreiteten Rassen oft vorkommt.
    Also arbeitet man dagegen an durch ständiges Wiederholen und rechtzeitiges beenden der Übung, quasi wie ich aktuell mit Luna und entgegenkommenden Radfahrern aber exakt gegensätzlich zu dem wie wir das Leinenpöbeln bekämpfen.
    Wieder was gerlernt.

  • Ich - als OttoNormaloHundehalter, der nicht viele Hunde trifft - kenn das leider auch oft von Labbis. Eine Freundin von mir, deren Labbi ich mit 8 Monaten kennengelernt hab und der gerade 8 JAHRE geworden ist, der kann bis heute auch überhaupt nicht mit anderen (fremden) Hunden adäquat umgehen. Selbst wenn er wollte. Das ist für alle Beteiligten einfach nur Stress. Er hat ein paar bekannte Hunde, mit denen interagiert er aber maximal in Form eines Begrüßungsrumhopse. Mit allen weiteren Hunden kommen dann so Sachen die Corinna beschreibt.


    Wie einige hier schon schreiben, auch ich finde eine Leinenaggression beim Labrador nicht überraschend - das ist natürlich nicht schön, aber nachvollziehbar.

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