Hallo,
für mich bedeutet Rücksicht den Hund so zu akzeptieren wie er ist, aber gleichzeitig immer eine Stütze für ihn zu sein (und ihm somit zu helfen).
Ich habe seit Ca. 4 Jahren eine sehr ängstliche (deprivierte?) Hündin.
Das wichtigste für uns (mich) war zu lernen, das ich nichts von ihr erwarten kann und ihr Verhalten so akzeptieren muss wie es ist.
Sprich: ich habe sie IMMER im Blick, Menschenansammlungen etc. sind tabu, manchmal glotzen alle blöde weil ich mit ihr auf dem Gehsteig sitze und sie sich wie ein Küken unter mir versteckt etc. Könnte ich mir nicht vorstellen ständig auf sie Rücksicht zu nehmen, wäre ich nicht der richtige Besitzer für sie.
Trotzdem üben wir natürlich täglich:
- Du musst keine Panik haben, Angst haben reicht auch.
- Verstecke dich bei Angst immer bei mir, ich beschütze dich (früher hat sie sich im Gebüsch versteckt oder ist wie paralysiert im Kreis gelaufen).
Natürlich wäre es der Hammer, wenn sie plötzlich keine Angst mehr hätte und "normal" wäre. Aber darauf kann ich nicht hinarbeiten weil der Schritt viiiiiiel zu groß wäre (außerdem klappt Juli bei jedweder Erwartungshaltung zusammen "freeze, nix geht mehr").
Also freue ich mich über jede Entwicklung, bleibt sie den Rest ihres Lebens so wie sie ist, ist es auch völlig ok!
Das bedeutet für mich, einen Hund mit seinen "Störungen" zu respektieren.
LG
PS. Da ich (oder meine Hündin!) oft angequatscht werden, warum Sie so ist, wie ich was machen soll etc. sage ich immer, das sie eine Behinderung hat. Und schon schaffen es auch andere Menschen ihr (manchmal seltsames) Verhalten zu akzeptieren.