Große Hürde Freilauf

  • Ich würde ein paar Tage warten bis der Welpe sicher weiß, dass er zu dir gehört und evtl. auch schon auf seinen Namen hört.

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    Hi


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    • Guten Abend, ich erhalte, wie der eine oder andere bereits gelesen hat, am 07.07 meinen Welpen. Ich würde ihn gerne an sicheren Orten freilaufen lassen. Nun bin ich aber unsicher ob ich ihn gleich am 1. Tag ohne Leine laufen kann oder ob ich ein paar Tage abwarten soll. Könnt ihr mir helfen?

      Meine Welpen laufen am sicheren Ort gleich am 1. Tag frei (wobei laufen sich meist auf wenige Meter beschränkt bei einem staunenden Welpen, für den alles neu ist). Ich lenke dabei die aufmerksamkeit des Knopfs immer wieder auf mich. Im Alter von 8-10 Wochen hat ein Welpe noch keine Bindung an individuelle Menschen, sondern vertraut, so er gut gezogen und sozialisiert ist, der Spezies Mensch generell als Sozialpartner. Es ist daher einfach, ihn bei sich zu halten, zum Nachrennen zu animieren, etc. Bedeutet aber umgekehrt, dass der Welpe auch jedem freundlichen Menschen nachlaufen würde! Drum einsammeln gehen, falls ihr über Passanten gestolpert seid, die sich entzückt dem Welpen zugewandt haben! ;)


      Das gilt, wie gesagt, für gut veranlagte und normal sozialisierte Welpen. Sollte euer Welpe extrem ängstlich oder gar panisch sein, würde ich ihn immer sichern mit einer leichten Wäscheleine am Geschirr. Ich lese hier leider immer häufiger von total verängstigten Welpen, die offenbar schlecht auf das Leben vorbereitet wurden, drum erwähne ich das.

    • Ich würde ein paar Tage warten bis der Welpe sicher weiß, dass er zu dir gehört und evtl. auch schon auf seinen Namen hört.

      Falls der Welpe noch sehr jung ist, kann er das noch gar nicht leisten, aber das spielt auch keine Rolle - siehe meine Antwort oben. Was sein Name bedeutet, muss er auch erst lernen, und gegen spannende Ablenkung gefeit ist er auch nicht in ein paar Tagen. Aber der wird einfach dem verfügbaren Sozialpartner hinterherdackeln, drum funktioniert der Freilauf auch so.


      Ich liebe diese erste Zeit. :herzen1: Es ist nie wieder so einfach!

    • Normalerweise kennt der Welpe das Nachlaufen schon und der Züchter hat einen “Lockruf“, mit dem man die Welpen bei den ersten Gängen zu sich lotsen kann. Ich würde mich daran orientieren.

    • Ein Update:


      Seit meinem Post sind nun 2,5 Monate vergangen und ich vertraue ihr mittlerweile, dass sie nicht einfach weglaufen würde.


      Heute habe ich es nach viel schleppenden langen aber auch kurzen Leinen geschafft, die Leine ab zu machen! :hurra: Zwar nur 5 Minuten, aber das war ein GROSSER Schritt für mich.


      Es lief ohne Probleme, aber auch, weil wirklich niemand zu sehen war. Denn sie hat immer noch den Hang, zu großen Hunden bellend hinzurennen (wenn ich das nicht gut manage) und auch unheimliche Menschen werden verbellt. Allerdings klappt selbst in unschönen Situationen der Notrückruf perfekt. Da kam sie selbst, als sie sich einbellend einen Menschen vorgeknöpft hat und mit kurzer, schleifender Leine aus meinem Radius weglief. :respekt: Aber den üben wir ja nun auch schon 7 Monate.


      Also machen ich jetzt so weiter:

      • bei freier Bahn mal Leine ab, um ihr und mir das Gefühl der Freiheit zu zeigen, mal schauen ob sie irgendwann austestet, ob da nicht mehr geht als mit Leine
      • sehe ich einen Hund, Leine ran bis wir gut vorbei gekommen sind
      • sehe ich einen Mensch, mit Körpersprache managen, zieht sie trotzdem rüber Leine ran
      • sehe ich einen unheimlichen Menschen, Leine ran und wie beim Hund vorbeimanagen
      • bei Dämmerung Schleppleine, bis sie aufhört manchmal in den Busch zu springen, um die Maus zu jagen (wir feilen gerade am Anzeigen, aber fein da bleiben und zur Belohnung hinterherschnuppern)


      Was noch nicht geht:

      • in fremden Gegenden trau ich mich das ganz Abmachen weiterhin nicht, aber ich denke, dass lässt nicht mehr lange auf sich warten
      • nachts ohne Leine, weil ich sie da nicht so gut sehe und sie selbst im Dunkeln zu unsicher ist, da will ich noch nichts riskieren

      Falls das alles gut klappt, wird immer öfter der Karabiner klicken. Falls sie zu oft unerwartete Dinge tut, gibts wieder Schleppleinenknast und wir sind einfach noch nicht so weit.


      Allerdings arbeiten wir gerade am Klickern mit Handtouch, damit sie irgendwann später noch besser lenkbar wird. Wichtig in Berlins winkligen Wegen! Wir haben auf jedenfall viel Spaß, auch wenn die Hitze gerade nervt.


      Freue mich auf weitere Ideen, Anregungen oder Kritk! :dafuer:

    • ...Wir wollen ja auch gemeinsam spazieren gehen und das geht nur wenn der Hund nah bei mir ist.

      Auch wenn der Beitrag schon ein bissel her ist - so mag ich das nicht stehenlassen. Das stimmt nämlich in meinen Augen nicht so ganz. Gemeinsam heißt auch, daß der Hund im Kopf bei Dir ist. Und solange mein Hund das ist, darf er weit weg herumrennen. Denn wenn er "bei mir" ist, heißt das, er ist empfangsbereit für einen Abruf. Das heißt, daß er bemerkt, wenn ich die Richtung wechsle, und daß er mich anguckt, bevor er zu andren Hunden/Leuten hinrennt. Daß er selbständig (also ohne daß ich ihn erst rufen muß!) mal die Entfernung zu mir verringert, wenn er merkt, er sieht mich fast nicht mehr. Auch das ist gemeinsam - die Entfernung spielt dabei also keine zentrale Rolle. Höchstens insofern, als natürlich der Hund mit zunehmender Entfernung weiter aus meinem Einwirkungskreis rausläuft. Bei uns ist es dann so, daß ich entscheide, wie weit er weg darf, anhand der Kriterien, wie aufgeregt er allgemein gerade im Moment ist (je aufgeregter, desto schneller hinterm Wild her, und das bedeutet auch, desto weniger im Kopf "bei mir"), wie ausgelastet zur Zeit, wie groß die Gefahr, daß ein Hase im Gebüsch liegt oder ein Reh rauskommt am Waldrand, wie gut klappt der Rückruf gerade. Wenn er nach ner Weile beim Spaziergang durch tolle Düfte so hochgedreht ist, daß er erst nach dem dritten Ruf in großer Lautstärke überhaupt mal guckt, sodaß dann irgendwann das Faß überlaufen könnte (Impulskontrolle - das berühmte Tröpfchen, daß das Faß zum Überlaufen bringt...), kommt er halt an die Leine (dan hab ich den Fehler gemacht, ihn zu lang laufen zu lassen - merke: nächstes Mal früher heranholen...), oder der Radius wird durch mich verringert, indem ich ihn abrufe und bei mir bleiben lasse.


      Aber ganz klar - so lange der Hund nicht "bei mir" sein kann im Kopf, weil die Umgebung noch total neu, spannend und aufregend ist, würde ich mir auch sehr viel Zeit lassen, die Schlepp abzubauen. Rom ist ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut orden.... ;-)


      Die zweite Komponente ist das Vertrauen des Hundeführers. Denn der Hund kann so viel "bei mir" sein wie er will - wenn ich ihm nicht (ver)trauen kann, hilft das ja nix. Und dieses Vertrauen muß der Hund sich schrittweise erarbeiten. Indem er auf den Rückruf hört, erst an der relativ kurzen Leine, dann an der Schlepp, dann mal, wenn ein Hund kommt oder ein lautes Geräusch ertönt etc. - halt mit immer mehr Ablenkung. Ich finds toll, daß die TS sich diese Zeit nimmt. ;-)

    • Und noch ein Update:


      Kaum war die Hürde überwunden, sind wir viel schneller vorangekommen.


      Sie darf nun auch in "fremden" Gebieten (ich kenne die Gebiete, sie noch nicht oder nur wenig) frei laufen. Einzige Bedingung: Keine große Straße zu nah dran. Ihre "Prüfung" hatte sie vor drei Wochen, als wir 1,5 Stunden im fremden Wäldchen ohne Komplikationen unterwegs waren. Sie ist brav auf dem Weg geblieben. Auch in unserem Wald geht es nun ohne Leine. :applaus:


      Nachts ist trotzdem noch zu 90 % die Leine dran, da ist sie einfach noch zu unsicher.



      Insgesamt habe ich das Gefühl, dass sie ohne Leine viel besser hört als mit Schleppleine dran. Selbst ihre kleinen Hüpfer hinter Mäusen her lassen sich ohne Leine zu 90 % unterbinden. Mit Leine springt sie schneller mal in den Busch.


      Der Klicker ist nun eingeführt und wird gelegentlich auch draußen benutzt. Das klappt schon ganz gut, besonders wenn ich in Hundesicht reinklicker. Bald kann ich Hunde auch bennen und das Training wird noch besser. Handtouch lasse ich mir noch Zeit, bevor er draußen zum Einsatz kommt, in der Wohnung kann sie ihn nun eigentlich perfekt mit beiden Händen. Bin noch am überlegen, ob ich dem Handtouch ein verbales Kommando auflege oder ihn als reine Handbewegung belasse.


      Trotzdem (!) bleibt der Abruf bei anderen Hunden bescheiden und die Gefahr, dass sie bellend zu einem unheimlichen Menschen rennt, ist noch nicht weg. Darum ist Spazieren ohne Leine sehr anstrengend. Ich muss immer alles schneller sehen und merken als sie. Bisher klappt das gut und zur Not pust ich in die Pfeife. Die ist mein Rettungsanker. Bisher noch 100 % Erfolgsquote.

    • Nachts ist trotzdem noch zu 90 % die Leine dran, da ist sie einfach noch zu unsicher.

      Ich leine meine Hunde nachts generell nicht ab. Zu oft stand schon plötzlich ein großer schwarzer Hund vor uns..oder Fuchs...oder Hase. Oder irgendein Mensch tauchte plötzlich auf, den meine Hunde gruselig fanden (und ich auch). Meine Hunde sind im Dunkeln schnell aufgescheucht und erschrocken, generell sind sie da viel kläffiger. Auch kann ich nicht sehen ob der andere Hund uns wohl gesonnen ist. Im Winter ist es dann meist schwierig. Wenn Schnee liegt und es dadurch heller ist, dürfen sie auch wieder ab. Ansonsten fühlen wir uns alle sicherer wenn im Dunkeln die Leine dran ist.

    • Also Leo läuft in fremder Umgebung ohne Leine besser als in vertrauter Umgebung. Da kennt er sich ja aus und denkt wohl er braucht mich nicht so dringend :-)
      Er läßt sich mittlerweile super abrufen ! Kühe werden nicht mehr angebellt und Menschen auch nicht mehr, egal wie unheimlich die auch sind ! Das ist für mich ein großer Erfolg !


      Aber.....wenn er irgendeinen tollen Duft in der Nase hat hört er mich einfach nicht mehr bis er dorthin gelaufen ist und geschnuppert hat. Dann kommt er auch wieder zu mir ! Aber ich möchte natürlich das er gleich kommt.....
      Wenn er verträglich mit anderen Hunden wäre, wäre mir das ja egal ! Aber so.......


      Im Dunklen hätte ich auch große Angst ihn frei laufen zu lassen......


      Ob er noch Abrufbar ist wenn er einen fremden Hund sieht weiß ich nicht.....zum Glück hab ich bisher noch jeden Hund vorher gesehen !
      Ich werde das aber bald mit der Trainerin ausprobieren !

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