Große Hürde Freilauf

  • Und eventuell eine super leichte Schlepp besorgen.


    Ich habe einfach einen Vertrauensvorschuss gegeben. Als die Schlepp quasi nur noch Deko war und ich sie stimmlich lenken konnte, kam sie einfach ab. Nervös war ich auch, aber das hat sich mit den Spaziergängen gegeben.

    Wär auch mein Vorschlag. Superleichte evtl. noch längere Schlepp. Wir hatten mal so relativ dicke aber sauleichte Verpackungsschnur. Am Gürtel befestigt, dann hast du die Hände frei.


    Freilauf getestet haben wir regelmäßig damals auf dem Hundeschulgelände. Es hat sich aber auch früh gezeigt, dass der Hund nicht sonderlich stark nach außen orientiert war und es kein K(r)ampf war seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch war das WiederAnleinen nicht schlimm, da wir zeitgleich an der Leinenführigkeit gearbeitet haben. Der Unterschied war damit für den Hund nicht so groß ("Leinenzwang vs. Rumrennen"). Freilauf war für uns sehr bald Alltag, hielt sich aber die Waage mit Leinelaufen.

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    Hi


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    • Ich würde auch die Schleppleine fallen lassen und zwar am besten erst mal irgendwo wo ihr nicht so oft seid. Wenn du das auf der Standardrunde machst, wo es ihr vorkommt wie ihr eigener Garten, kann es sein, dass sie versucht ein bisschen ihr Ding zu machen.
      Ich habe auch manchmal zwischendurch noch die Schlepp dran wenn einer mal eine Phase hat wo er schlechter hört. Erstens kannst du noch rauf treten und selbst wenn der Hund wo hin rennt, du nicht mehr rauf treten kannst und er dann nicht hört, kannst du ihn total einfach "einfangen". Einfach Leine greifen und fertig. Viele Hunde spielen ja dann gerne mal Fang-mich-doch und lassen sich nicht anleinen, hören aber gleichzeitig nicht. Da bist du also trotzdem noch etwas abgesichert.
      Wenn du merkst, dass sie auch auf dich achtet, sie auch auf leise Ansprache reagiert und trotz Ablenkung auf dich hört, dann lass doch einfach mal die Leine fallen. Und sonst achte doch mal auf einem Spaziergang darauf wie sehr du die Leine immer noch benutzt. Ob du sie damit stoppst oder führst oder ob du sie eh schon mit der Stimme lenkst. Anleinen kannst du ja dann zwischendurch für schwierige Situationen immer noch. Es gibt ja nicht nur entweder oder. Ich leine zwischendurch immer mal wieder an und du brauchst ja nur für kurze Momente die Leine wieder aufnehmen.

    • Wenn sie draußen generell gut ansprechbar ist und der Rückruf (ob mit oder ohne Pfeife ist egal) nahezu 100% klappt, sehe ich keinen Grund, warum man sie nicht ableinen könnte... :ka:

    • Ich kann die Angst gut verstehen und trotzdem... 100% Sicherheit gibt es nicht, aber wenn man es nicht irgendwann schafft seine Angst zu überwinden und dem Hund zu vertrauen, dann fristet der Hund sein Leben an der (Schlepp)leine. Freilauf kann man mit keiner Leine ersetzen, selbst eine Schleppleine ist nur eine Notlösung.


      Mit Fili, wir wohnen auch in Berlin, haben wir es zuerst immer auf geschlossenem Gelände (gut, weil der Hund da lernt, dass Freiheit seine Grenzen hat) geübt, sogar mit 5m Leine am Halsband, weil die kleine Irre sich nicht anfassen ließ, sobald sie wusste, dass sie frei ist. Die machte sich einen Spaß draus, mit einem Fange zu spielen. Was haben wir nicht alles gemacht, mit diesem Hund. Rückruf durften wir 2mal aufbauen, Versteck gespielt, damit sie endlich auf uns achtet, weiß der Geier, was nicht alles.


      Der kleine wilde Teufel hat mich damals auch einmal in Brandenburg zwischen Wald und See stehen lassen, da dachte ich schon, sie wär weg. Aber nein, sie lag nur gut getarnt 20m weiter auf einem Hügel und beobachtete mich. Den Hund wieder einzufangen war auch ein Erlebnis, letztendlich habe ich einfach "Tschüß" gesagt und bin gegangen. So schnell konnte ich gar nicht schauen, wie der Hund neben mir stand.


      Mit meinen anderen Hunden hatte ich nie solch ein Theater. Sie hat Husky mit drin, ist eigenständig, hat auch Jagdtrieb, aber sie rennt nur soweit, wie sie uns sehen kann. Im Wald bleibt sie aufgrund ihres Jagdtriebs an der Schleppleine, soviel Vertrauen haben wir noch nicht, im Park, auf Wiesen hingegen kann man sie problemlos ableinen, sie hat gar nicht so einen großen Radius, bleibt recht dicht bei einem.

    • Ich würde mir eine 20 Meter Wäscheleine besorgen und wie @SanSu beschreibt vorgehen. Also Leine komplett schleifen lassen und drauf treten, falls notwendig. Mit der Länge hast Du auch noch genug Leine im Rücken.


      Wenn Du zwei Monate niemals drauf treten musstest, kannst Du sie weglassen.

    • Ich würde mir eine 20 Meter Wäscheleine besorgen und wie @SanSu beschreibt vorgehen. Also Leine komplett schleifen lassen und drauf treten, falls notwendig. Mit der Länge hast Du auch noch genug Leine im Rücken.


      Wenn Du zwei Monate niemals drauf treten musstest, kannst Du sie weglassen.

      Sowas ähnliches würde ich auch vorschlagen. Es ist ja nicht der Hund, der die Schleppleine braucht, sondern die Halterin.


      Ist ein ziemlich drastisches Beispiel dessen, was der übermässige Gebrauch dieser Krücke für Nebenwirkungen haben kann. Der Mensch wurde abhängig davon, der Aufbau von Vertrauen in den Hund mindestens be- wenn nicht verhindert, obwohl sicherlich das Gegenteil beabsichtigt war.


      Ich erinnere mich an ähnliche Fälle hier im DF. Manchmal wurde der Weg in Mikroschritten unternommen, via kurz mal schleifende leichte Leine über stückweises Abschneiden selbiger, manchmal gelang es dem HH, über den Schatten zu springen und die Leine in einem entspannten Moment an einem übersichtlichen, ungefährlichen Ort einfach mal für 2, 3 Minuten abzumachen. Das hat dann zu einem Booster an Vertrauen geführt und den Weg aus der Abhängigkeit merklich beschleunigt. Diesen grossen Schritt schaffen nicht alle Menschen, aber meist muss auch beim kleinschrittigen Weg irgendwo im Kopf eine erste Barriere überwunden werden - die nächsten gehen dann leichter! Es ist zu schaffen! :bindafür:

    • Ich kann die Angst gut verstehen und trotzdem... 100% Sicherheit gibt es nicht, aber wenn man es nicht irgendwann schafft seine Angst zu überwinden und dem Hund zu vertrauen, dann fristet der Hund sein Leben an der (Schlepp)leine. Freilauf kann man mit keiner Leine ersetzen, selbst eine Schleppleine ist nur eine Notlösung.

      Lieber so als vielleicht gar keinen Hund mehr, weil der weg gerannt ist :ka: Das klingt so negativ, aber für viele Hunde ist es mehr Freiheit als nur an der kurzen Leine. Ich bin mir sicher, dass hier kein Grund besteht den Hund niemals nie abzuleinen, aber in einigen Fällen ist das eben so und dann ist das für alle anderen Menschen, Lebewesen und vor allem für diesen Hund einfach sicherer. Ich finde man sollte das nicht verteufeln. Im Gegenteil, ich finde es prinzipiell besser wenn die Leute sich und ihren Hund nicht überschätzen. Das trifft man nämlich 10x öfter als jemand der sagt: Ich traue mich nicht meinen Hund frei laufen zu lassen.
      Ich habe meinen Giftzwerg das erste Jahr in der Stadt auch fast nur mit Flexi oder Schleppleine laufen lassen, weil der einfach noch nicht so weit war und ich mich nicht drauf verlassen konnte. 6 Monate für einen Straßenhund finde ich auch noch nicht so lang. Das dauert eben bis die "stadtfest" und "umwelttauglich" sind. In Berlin ist auch einfach wirklich viel los, da muss der Gehorsam schon sitzen.

    • Ich kann pawtastic nur zustimmen: 6 Monate sind für einen bereits erwachsenen Hund aus einem völlig anderen Kulturkreis keine Zeit. Bei einigen meiner bisherigen Hunde ist auch schon deutlich mehr als ein Jahr ins Land gegangen, bevor ich langsam anfing abzuleinen.


      Ich bin überhaupt kein Schleppleinenfreund, entweder Leine dran oder ab, und ich würde es auch nicht unbedingt im freien Gelände ausprobieren. Ideal finde ich ein ruhiges Wohngebiet oder ein Gewerbegebiet mit gut eingezäunten Grundstücken, so dass die rechte und linke Seite schon mal abgesichert ist. Eine gute Übungszeit ist der frühe Sonntagmorgen.


      Ich fange eigentlich immer mit relativ kurzen Sequenzen an ganz übersichtlichen Stellen an, und erst wenn dort der Rückruf klappt, erweitere ich die leinenlosen Strecken.


      Caterina

    • Ich bin ja auch so eine, zumindest mit meinem Rüden. Angsthund, Jagdtrieb, zickt mal mit manchen Hunden ... das kostet einiges an Überwindung. Gut wir haben einen großen Garten, aber da bewegen sich die Hunde nur wenig. Unterwegs gehe ich eher auf Nummer sicher, auch wenn er eigentlich gut hört. Beide Hunde zusammen leine ich max am Strand ab. Da ist es übersichtlich, man kann weit schauen und die Hundis können flitzen. Bei meinem Rüden hängt fast immer ein Stück Leine dran, auch wenn wir in einer größeren Hundegruppe gehen. Ohne das kann ich nicht. Ich lasse ihn flitzen, manchmal nur ganz kurz, manchmal länger, je nachdem wie wir drauf sind. Sehe ich das er ständig Richtung Dünen rennt pfeife ich ihn zurück und leine an - das stresst mich zu sehr.
      Ich bin immer dafür nur kurze Strecken abzuleinen - fang mit einer Minute an, beschäftige den Hund, lass ihn flitzen und dann Leine wieder dran oder Schleppe greifen. Das gibt Sicherheit und du verlängerst die Zeit ganz automatisch.

    • Hallo,


      erstmal: am Hundestrand an der Ostsee läuft fast alles frei UND: so mancher Hund hört nicht aufs erste Wort ( oje ;) ) - andere Halter passen freundlich mit auf und : Da passiert nix schlimmes.
      Da ging noch keiner verloren oder wurde gefressen :).


      Für deine Angst : geh nicht mit Hund im Freilauf sondern Stehe im Freilauf.
      Lein in ab und bleib stehen, lass ihn im Radius schnüffeln.
      Lein ihn wieder an , geh weiter und bleib stehen und leine ab.


      Lieb gegrüßt Ramona

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