Was ist Bindung?

  • was mich stört beim Thema Hundeerziehung und Bindung, daß sie "meßbar" gemacht wird sozusagen, bzw manche Menschen/Hundetrainer das eben behaupten. Also zb anhand der Entfernung. Für mich hat ein Hund, der an meinem Bein klebt, nicht automatisch besonders starke Bindung, und ein Hund, der sich 100 Meter entfernt ist nicht gleich bindungslos. Oder der Blickkontakt, mein Hund weiß immer, wo ich bin, aber er "gafft" nicht deutlich zurück.
    Bindung ist für mich auch, daß ich meinem Hund vertrauen kann und er durchaus sein eigenes leben kann.

    Die Bindung daran fest zu machen, wie weit sich ein Hund entfernt, wie stark er am Halter klebt oder wie schnell er zum Halter kommt, hat mit Bindung nicht das Geringste zu tun. Ich kann jeden Hund darauf trainieren, bei mir zu bleiben, ich kann ihn so konditionieren, dass ich das Zentrum seiner Welt bin (nee.. scheine zu sein), ich kann ich auf einen bestimmmten Radius antrainieren. Wenn ich hier den Begriff "Bindung" nutzen würde, dann würde ich das in Form von "ich binde den Hund an mich" tun. In soweit kann man dann als Trainer durchaus sagen, wieweit die "den Hund an den Halter binden/fesseln" schon fortgeschritten ist.


    Menschen mit wenig Fähigkeit zum emotionalen Verständnis für (soziale) Bindung werden mit Sicherheit auf eine solche Definition zurückgreifen. Eine andere, wird sich ihnen(vielleicht auch nur zu Tieren), entziehen. Es ist halt ein sehr schwammiger Begriff. Das verhält sich wohl ziemlich so, wie die Erklärungen zum Begriff "Liebe" oder auch gerne genommen "Konsequenz". Auch dabei kommt es immer auf die persönliche und rein subjektive Fähigkeit an, diese Begriffe nicht nur wörtlich/technisch sondern eben auch "emotional" zu verstehen oder besser (um es nicht so negativ rüberkommen zu lassen wie es klingt): Jeder Mensch empfindet zu ein und der selben Sache teils völlig unterlerschiedlich. Und da wir Menschen halt nur in der Lage sind, Dinge in genau dem Rahmen zu betrachten, der von uns nachvollzogen, bzw. nachempfunden werden kann, wird man diese Dinge halt mehr oder weniger technisch oder eben mehr oder weniger emotional betrachten.


    Ich sag ja: Hunde sind soooo einfach zu verstehen. Menschen... naja.

    • Neu

    Hi


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    • Bindung ist für mich wenn Hunde ganz relaxt Führung abgeben können, Vertrauen in den Halter haben, auch wenn sie gerade verunsichert oder ängstlich sind. Bindung ist für mich Orientierung am Menschen. Aus menschlicher Sicht ist Bindung für mich, wenn ich auch meinem Hund vertrauen kann.


      Bindung kommt ganz ohne Konditionierung und Gehorsam aus und Bindung ist kein permanentes Hinterherrennen. Das KANN Bindung sein, ist aber in den meisten Fällen eher Kontrollzwang.


      Bindung macht sich nicht daran fest, ob ein Hund jagt, aggressiv ist, sich weit entfernt etc. Bindung macht sich daran fest, dass ein Hund bedingungslos meinem Urteil vertraut und nie das Gefühl hat, in brenzligen Situationen alleine gelassen zu werden.

    • Bindung ist für mich das emotionale Band, welches mich und meinen Hund verbindet.
      Unterstützung und Schutz, die ich gebe und er nach seinen Möglichkeiten auch.
      Das Vertrauen, daß wir uns gegenseitig entgegen bringen, das Wissen, wir gehören zusammen.

    • Für mich bedeutet Bindung, dass meine Hunde mir vertrauen undsich in meiner Nähe entspannen können weil sie einschätzen können wie ich michverhalte.


      Bindung bedeutet nicht, dass meine Hunde im Freilauf anmeinem Bein kleben aber dass sie sich mir anschließen wenn ich die Richtungändere.


      Bindung bedeutet auch, dass meine Hunde in Situationen die ihnen Angst machen meine Nähe suchen.

    • Für mich bedeutet Bindung in erster Linie Vertrauen. Wir kennen einander, wir mögen und respektieren einander und wir stehen füreinander ein, der Hund eben nach seinen Möglichkeiten.
      Wenn wir zusammen sind, fühlt sich das gut an.
      Ein bisschen hat das für mich etwas von dem vielzitierten "alten Ehepaar", das sich einfach in- und auswendig kennt, bei dem Einer die Sätze des Anderen beendet und dessen Macken nur noch mit einem liebevollen Augenrollen kommentiert.


    • Würde ich Bindung mit Anhänglichkeit gleichsetzen, dann wäre ich mit meinem Hund raus. :D


      Ich stelle Bindung mit Vertrauen gleich.


      Wenn er Ängste überwindet, weil er mir vertrauen kann. Etwas duldet, was er nicht wirklich mag. Meine Nähe sucht, wenn er sich unwohl oder unsicher fühlt.

    • Vor Jahren bin ich mit meinen Hunden ab und zu mit einer Hundeschulgruppe gegangen.
      Fremdes Gelände, alle Hunde frei und wuselig.


      Da haben wir eine Übung gemacht, wo sich die HH abseits des Wegs verteilt haben und einfach stehen geblieben sind.
      Für die Hunde eine unerwartete Situation.


      War interessant zu sehen, welche Hunde wie schnell gemerkt haben, dass sich das Programm geändert hatte, alle Aktionen abgebrochen haben und zum HH gelaufen sind, um zu gucken, wie es weitergeht.

    • Würde auch sagen, dass Bindung für mich bedeutet, dass ich ein "sicherer Hafen" für meinen Hund bin und mein Hund auch mir hilft, mich besser zu fühlen.


      Ich finde allerdings, dass man Hunden, die sich gerne nahe beim Hundehalter befinden eine gute Bindung nicht absprechen sollte. Manche Hunde orientieren sich trotz guter Bindung eben stärker am Menschen, manche etwas weniger.
      Es kommt halt auf den Charakter des Hundes an und welche Verhaltensdisposition er aufweist.


      Eine gewisse Abhängigkeit ist aber sicherlich bei den meisten unserer Hunde vorhanden. Wir geben ihnen ja Fressen, ein Zuhause und ein soziales Miteinander.

    • Unter Bindung verstehe ich Vertrauen.
      Vertrauen und das Verstehen, ohne Worte, dass man sich gegenseitig lesen und deuten kann und auch versteht darauf eingehen zu können.


      Wenn der Hund in deiner Anwesenheit selbstbewusst und sicher ist, ist es auch die Bindung, denn aus seinem Menschen schöpft er Vertrauen um diese Eigenschaften zu gewinnen.


      Das heißt nicht, dass unsichere Hunde eine schlechte Bindung zu ihrem Herrchen haben, aber wenn ein Hund eine gute Bindung zu seinem Halter hat, wird auch ein unsicherer Hund, sicherer werden und damit auch gelassener, denn er weiß, dass man ihn schützen kann und sein Vertrauen nicht missbraucht.


      Eine gute Bindung entsteht mit der Zeit und dem richtigen Verhalten gegenüber seinem Individuum Hund.
      Denn jeder Hund ist anders und jeder Hund wird auf anderem Wege zeigen, wie er diese Bindung zu schätzen weiß und doch sind diese Gesten, immer eine Geste des Vertrauens.


      Um die Bindung zu stärken bringe ich meinen Hund zum Beispiel nicht in Situationen, denen er nicht gewachsen ist, ich dränge ihm nichts auf, obwohl er Signale des Unwohlseins zeigt, wenn mein Hund sensibel ist, überstürze ich nichts und lasse ihn das Tempo bestimmen.
      Solche Dinge sind es, welche das Vertrauen und damit auch die Bindung über längere Zeit stärken.


      Bindung ist nicht Kontrolle, Bindung muss man sich verdienen durch Konsequenz, Liebe und Einfühlungsvermögen.

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