Hund aus dem Tierschutz

  • Also vor drei Jahren hätte ich bei 9 Std aleine bleiben noch "Nein geht gar niemals!" gerufen. Jetzt ist es denke ich von der Einzelsituation abhängig. Mein Hund kam damals in den Semesterferien und ich hatte zwei Monate Zeit ihn an meine Wohnung und kurz alleine bleiben zu gewöhnen. (Sieben Monate alt, kannte mich schon seit er ein Welpe ist musste aber wg Ausreispapieren noch viel länger als ich bleiben, war vorher nicht stubenrein und hatte nie im Haus gelebt)
    War nicht einmal ein Problem und er bleibt schon immer hervorragend alleine egal wie lange. Was ich ehrlich gesagt für einen Ausnahmefall halte. Zusammen mit der Vermutung das es daran liegt, dass die Welpen nicht im Haus gewohnt haben. Heißt kamen wir nach draußen konnten sie Kontakt haben, aber wir waren nicht dauerhaft für die Welpen "sichtbar oder verfügbar"
    Er durfte dann aber mit in die Uni. Danach bin ich umgezogen und er darf nicht mehr mit in die Uni. Dafür habe ich aber vier Mitbewohner bekommen, die falls ich länger in der Uni bin mit ihm nach draußen gehen. Im Moment sind wir aber schon wieder woanders. Nämlich beim Praktikum. Hier wohne ich nur mit einer Person zusammen die selbst Vollzeit arbeitet. In den ersten zwei Wochen ist sie manchmal nochmal mit ihm raus bevor sie gegangen ist. Er war dann also ca. 7 Std alleine. Aber dazwischen wenn sie nicht konnte auch eben die 9 Std. Ich habe jetzt die Erlaubnis bekommen ihn mitzunehmen und bin darüber auch wirklich froh. Aber wenn nicht hätte er das jetzt mitmachen müssen bis Ende August. Ich habe aber die 100 % Gewissheit dass er das aushält und es eben kein Dauerzustand ist. Du würdest bei einem neuen Hund ja auf jeden Fall das Risiko eingehen, dass es eventuell nicht funktioniert. Ich glaube Hunde zu haben die 9 Std alleine bleiben können ohne dass sie auf Dauer irgendeine Art von "Unzufriedenheit" mit der Situation ausdrücken ist zum großen Teil dem einzelnen Charakter geschuldet und ein bisschen Glück.
    Da du es aber vorher nicht weißt würde ich mir bei dem Wunsch nach einem zweiten Hund einen ordentlichen Backup Plan (wie schon erwähnt) zurechtlegen, der sicherstellt, dass der Hund am Anfang ganz in Ruhe an die alleine bleiben Zeiten gewöhnt wird. Und ich meine dabei über Monate! Und aber auch falls es nicht klappt, eine dauerhafte Lösung so dass du sagen kannst, dass egal ob er mit 9 Std zurecht kommen wird oder nicht er kann trotzdem bleiben.
    Ist das verständlich? Ich verstehe auch die Tierschutzorganisationen wenn sie nein sagen, aber ich denke mit einem vernünftigen Plan und keiner übereilten Hoffnung, dass der Hund schnell "funktioniert" könntest du das wahrscheinlich leisten, was ein zweiter Hund von dir verlangt.

  • Wollten einen Rassehund aus einem Tierheim holen. Die haben nein gesagt.

    • Zaun um Hausgarten mit 1.2 m Höhe zu niedrig
    • Beide voll berufstätig
    • 76 Jahre alte Mutter als Tagesbetreuung ungeeignet
    • Hütehund ungeeignet für Hundekindergarten

    Jetzige Situation mit Hund aus anderem Tierheim:
    3x/Woche Hundekindergarten von circa 7:30 - 17:00 Uhr
    1x/Woche Seniorenbetreuung durch Oma, die mit auf dem Grundstück von Frauchen wohnt und sich freut, den Hund betreuen zu dürfen
    Freitags bleibt er von circa 7:30 bis 14 Uhr alleine zuhause (bei mir)
    Das klappt jetzt gut. Trotzdem werden alle Schuhe weggestellt. Am Anfang Verlustängste.

  • Sehe ich absolut genauso. Ich hatte eben ein wirklich tolles Gespräch mit der Dame vom Tierschutz, die meine Bewerbung für die Hündin wirklich toll fand und mir theoretisch sofort zusagen würde, aber ich bräuchte jemand, der täglich mittags mit den beiden vor die Tür geht. Und das ist leider hier irgendwie schwierig. Ich wohne noch nicht sooo lange hier, dass ich alle Nachbarn auf ihre Zuverlässigkeit einschätzen kann..

    Das hört sich doch erstmal gut an. Woher kommst du denn?
    Eine Freundin von mir hat die Seite Hund zu Gast aufgebaut. Vielleicht findest du dort jemanden.
    Oder bei Leinentausch?
    Meistens kann man mit den Leuten extra Tarife ausmachen für das regelmäßige Gassi gehen.
    Ansonsten falls du zufälligerweise in der Nähe einer VetMedUni wohnst würde ich da mal was ans schwarze Brett hängen. Ganz viele meiner Freundinnen aus dem Tiermedizinstudium (ich studiere da selber nicht mehr) die keine eigenen Hunde haben, gehen super gerne mit anderen Hunden Gassi.

  • Sorry, aber wenn ich mir manches hier durchlese, dann wundert es mich fast nicht, dass so oft über den Tierschutz geschimpft wird.


    9 Stunden einfach so sind für mich ein NoGo und von mir würdest du auch keinen Hund bekommen (übrigens denke ich auch nicht von Tierschutzverein die ich kenne, die wirklich sehr unkompliziert sind). Dein Hund muss aufs Katzenklo gehen. Na dann.... Übrigens hättest du das keinem meiner Hunde angewöhnen können.


    Hund um jeden Preis. Und nur weil er lieb ist und schläft... Aber klar, dann noch der zweite dazu.


    Ich bemühe mich echt hier immer sachlich zu bleiben, aber da könnte ich echt platzen.


    Meine Hunde bleiben super alleine, ja, sie würden auch 9 Stunden alleine bleiben, sicher. Aber ganz ehrlich, ob das gut für sie wäre? NEIN. Sie wollen Gesellschaft (durch den Menschen!), wollen sich draußen lösen können.


    Ich meine mal ganz ehrlich, wofür möchtest du einen Zweithund? Sorry, falls ich das überlesen habe.

  • Ich drücke dir einfach mal die Daumen, dass das klappt mit der Hündin. Für MICH klingst Du nämlich so, als wüsstest Du, was es heißt, voll berufstätig zu sein und dem Hund tatsächlich trotzdem gerecht werden zu können. Berichte mal weiter, ich bin echt neugierig, wie es weitergeht.

  • @AnnaAimee: Wie sieht es denn in den meisten Tierheimen aus? Die Hunde kommen früh aus den Zwingern kurz raus. Dann wird sauber gemacht, alle wieder zurück. Nachmittags kommen (wenn das Glück mitspielt) Gassigänger für 1-2 h. Dann geht es wieder in den Zwinger.
    In unserer kleinen Stadt kommt so gut wie niemand zum Gassigehen. Also sind die Hunde noch länger eingesperrt. Wie viele Stunden sind die Tiere dort alleine?!


    Also nicht immer gleich den großen Knüppel rausholen. Das ist für mich ein NOGO.


    @DesignSnapshot: Falls Du noch jemanden für die Mittagszeit findest, wäre es natürlich super, auch für Deinen Ersthund.

  • @AnnaAimee: Wie sieht es denn in den meisten Tierheimen aus? Die Hunde kommen früh aus den Zwingern kurz raus. Dann wird sauber gemacht, alle wieder zurück. Nachmittags kommen (wenn das Glück mitspielt) Gassigänger für 1-2 h. Dann geht es wieder in den Zwinger.
    In unserer kleinen Stadt kommt so gut wie niemand zum Gassigehen. Also sind die Hunde noch länger eingesperrt. Wie viele Stunden sind die Tiere dort alleine?!


    Also nicht immer gleich den großen Knüppel rausholen. Das ist für mich ein NOGO.


    @DesignSnapshot: Falls Du noch jemanden für die Mittagszeit findest, wäre es natürlich super, auch für Deinen Ersthund.

    Nur weil es einem Hund im Tierheim schlecht geht, ist es aber lange noch nicht okay, wenn man das selber so macht!
    Diese Logik verstehe ich nicht.


    Und im Tierheim haben die Hunde in aller Regel mehr Abwechslung. Da gehen Leute vorbei, da wird sauber gemacht, da sind andere Hunde zu hören und zu riechen. Außerdem hat ein Hund im Tierheim in der Regel eine Außen- und eine Innenbox. Er kann also im Gegensatz zu 9 Stunden alleine in der Wohnung rein und raus und sich auch draußen lösen.


    Regelmäßig 9 Stunden alleine in der Wohnung sind Tierquälerei und nichts anderes. Klar, kann man sich das schönreden, ändert aber nichts an der Tatsache.

  • Dem schließe ich mich voll an (Danke dafür).


    Hinzufügen möchte ich noch, dass hier die lieben netten Familienhunde (und so einer wird ja gesucht) nicht lange sitzen. Also von daher für mich auch deshalb absolut kein Argument.


    Aber das Argument kommt immer. Man vergisst leicht, dass (selbst wenn, was ich nicht glaube) besser nicht gut ist.


    Wo ich meine Kritik (bei der ich bleibe) anbringe bleibt auch zum Glück mir überlassen.


    Wie man das in einem Hundeforum befürworten kann und mir 'den großen Knüppel vorwirft'... Wahnsinn. Erstaunt und entsetzt mich.

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