An der lockeren Leine gehen...

  • ...fällt meiner Kröte so richtig schwer. :roll:


    Wenn ich sie ließe, würde sie gegen das Halsband gestemmt unter gelegentlichem Röcheln dahin robben. Dagegen gearbeitet habe ich von Anfang an, indem ich stehen geblieben bin, wenn Zug an der Leine war. Reinste Stehpartys haben wir da bisweilen abgehalten, echt furchtbar - drei Schritte gehen, Hund springt los, geht auf Zug, wieder anhalten, erst weiter gehen, wenn sie ein paar Schritte auf mich zugegangen war. *ächz*


    Nach zwischenzeitlicher Besserung (im Winter konnten wir ziemlich normal spazieren gehen), probiert sie nun wieder permanent auf Zug zu gehen.


    Habt ihr Tipps?


    Ach ja, Flexi haben wir zwar, aber nicht in Verwendung, weil sie die hasst (fast so sehr wie das ebenfalls umsonst gekaufte Geschirr).

  • Ich würde dir zuerst empfehlen auf ein Dualsystem umzusteigen. Geschirr bedeutet er darf ziehen, Halsband er muss brav an der Leine gehen. Das hat den Vorteil, dass man damit die Leinenführigkeit sehr kleinschrittig aufbauen kann. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten für so ein System.


    Dann würde ich anfangen kleinschrittig zu trainieren. Am Besten natürlich in Gegenden die eher reizarm sind, kann am Anfang auch die eigenen vier Wände sein. Dein Hund steht neben dir, er wird belohnt. Das kann man dann beliebig oft machen. Hat man das Gefühl, er hat verstanden macht man einen Schritt. Ist die Leine nicht unter Spannung (er kann gerne vor oder hinter dir gehen) dann wird belohnt. Dabei bleibt man stehen und belohnt. Die Schrittanzahl erhöht man dann langsam.
    Geht die Leine dennoch mal auf Spannung, umlenken, in die Ursprungsposition locken und von vorne anfangen. Dafür braucht man sehr viel Geduld, die man im Alltag oft nicht aufbringen kann. Wichtig ist auch dabei, dass er nie ans Ziel kommt, wenn er zieht. Beim Belohnen soll man aber immer Stehen bleiben, dass verhindert, dass der Hund vorrennt, sobald er das Leckerchen hat.


  • Wichtig ist auch dabei, dass er nie ans Ziel kommt, wenn er zieht.

    Ich finde, exakt das ist das wichtigste (weswegen ich ein "Dualsystem" Halsband/Geschirr auch empfehlen würde, wenn der Hund relativ viel angeleint laufen muss). Ich habe stattdessen den Vorteil, dass meine Hunde fast nur frei laufen können als Welpen/Junghunde (durch die Wohnlage) und es so reine Übungsminuten sind, wenn sie mal angeleint sind. Ziehen bringt einen nie (!) vorwärts, wirklich nie. Wenn das wirklich konsequent so ist, dann ist Zug am Hals schlicht noch mit Betonmauer "hier steht man nun" verbunden und keine wirkliche Option mehr. Die Hunde lernen ja auch, was noch geht. Die Aussies hier haben oft die Leinenlänge ausgereizt, die anderen beiden latschen halt mit. Gerade bei Joey ist es dabei schon so, dass sie dann doch mal ganz, ganz dringend da vorne schauen/schnüffeln/hallo-sagen muss. Da muss ich mich auch manchesmal zwingen, nicht einfach nachzugeben. Aber es funktioniert wirklich!
    Aber auch ich habe ein Geshhirr genutzt, wenn das nicht umsetzbar (z.B. Zoobesuch fällt mir da ein).
    Wir haben es auch über Ansprache, Kekse für gutes Laufen, Richtungswechsel in Extremsituation (genau daaaa muss ich hin) und schlichtes stehenbleiben (mit Ansprache zum Aufmerksammachen und Belohnung fürs selbständige korrigieren) aufgebaut. Aber es steht und fällt wirklich mit der eigenen Konsequenz, ob dem Ziehen auch mal nachgegeben wird oder eben nicht.

  • Ziehen führt nie zum Ziel, deshalb verstehe ich nicht, warum sie es nicht einfach bleiben läßt, das sture Vieh. :roll:


    Das Dualsystem habe ich zu Beginn probiert, aber sie hat so eine Abneigung gegen das Geschirr (flüchtet ins Wohnzimmer, wenn ichs raus hol), dass ichs bleiben gelassen habe.


    Lustigerweise geht sie total brav bei Fuß, ist z.Z. überhaupt die totale Streberin in der HuSchu, reagiert ohne Leine so viel besser auf Ansprache als an mit, dass ich mich echt frage, was da verkehrt läuft. :ka:

  • Welche Art von Geschirr hast du? Wie musst du es ihr anziehen? Ansonten wäre eine Möglichkeit gleich wie bei der Maulkorbgewöhnung das Geschirr richtig positiv zu belegen.


    Belohnst du sie in der Hundeschule mehr?


    Die Methode die du gewählt hast, sagt ihr, was sie nicht machen soll, aber nicht was von ihr gewünscht ist.


    Viele haben ja Angst, dass sie dann ein Hundelebenlang auf Leckerlis angwiesen sind. Der Fall ist das aber nicht. Deswegen steigert man langsam die Distanz.


    Ich habe ja eine theorie warum sie ohne Leine mehr auf dich achtet. Mit Leine weiß sie ja, wo du bist. Ohne, kannst du ja woanders hingehen, ohne dass sie etwas davon mitbekommt.

  • Das ist ganz sicher so. :D


    An Geschirren haben wir schon mehrere durch, sie hat sich vom ersten weg (mit 8 Wochen) gegen das Anziehen gewehrt und das hat sich nicht mehr gegeben. Da ich mich grundsätzlich nicht ziehen lassen möchte, sehe ich auch keinen Grund, ihr das Geschirr wieder "anzutun".


    Das mit der Hundeschule war vielleicht missverständlich: Sie geht auch draußen sehr gut bei Fuß, ob mit oder ohne Leine. Aber wenn ich sie locker gehen lasse, ruckt sie ständig nach vorne. Auch wenn ich sie zum Laufen mitnehme, da hab ich die Leine an einem Hüftgurt.


    Mit Leckerli hab ich kein Problem, ich belohne auch im Freilauf recht großzügig, weil ich sie so leichter auf mich konzentrieren kann. Die Gefahr Katze ist hier ständig gegeben. Und dann ist sie futsch. :ugly:

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