So viele Fragen... Anfänger bittet um Rat

  • Hallo zusammen,


    ein paar Details hab ich schon in meiner Vorstellung reingeschrieben, ich verzichte mal auf eine Wiederholung hier.
    Ich möchte mir gerne bald einen Hund anschaffen und bin mir mit einigen Dingen sehr unsicher bzw. habe noch Fragen an Menschen, die sich mit den Tieren auskennen und nachdem ich ein wenig im Forum gestöbert habe, hab ich das Gefühl, dass hier auch einige kompetente Meschen zu finden sind ;)


    Was für mich an erster Stelle steht: ich liebe die Tiere (eigentlich alle Tiere) und möchte weder eines durch mein unwissen quälen, noch es nachträglich abgeben müssen, weil ich idiotisch handle oder realitätsfremd denke und es nicht mitbekomme (weil ich nur von meinem Wunsch geblendet bin).


    Sorry wenn das Folgende etwas unstrukturiert ist (und länger geworden ist als gedacht), ich schreibe einfach mal los und und halte alles fest, was mir einfällt.


    Worum habe ich mich bisher gekümmert?


    - Ich versuche mich so gut ich kann zu informieren. Über Rassen, Erziehung, Pflege, Pflichten etc. Was mir noch fehlt ist zB das Thema Ernährung


    - Mit meiner Hausverwaltung habe ich noch nicht gesprochen. Eine weitere Familie im Haus hat seit ca. einem Jahr eine tolle Schäferhündin. Hier bin ich etwas zögerlich mit der Anfrage beim Vermieter, denn wenn er es mir verbietet, will ich auf mein faires Recht bestehen. Gleichzeitig möchte ich ungern schuld sein, wenn mein Nachbar seinen Hund wegen mir verliert :( : Außerdem möchte ich ohnehin umziehen, sobald ich etwas passenden gefunden habe (dann natürlich direkt mit der schriftlichen Erlaubnis). Hier brauche ich Rat, wie würdet ihr vorgehen?


    - Ich bin single, meine Eltern leben im Ausland. Ich habe faktisch niemanden, der sich tagsüber um das Tier kümmern könnte. ABER mein Hund soll ein Bürohund werden. Niemals würde ich einen Hund 8+ Stunden alleine zuhause lassen, allein bei der Vorstellung, dass manche Menschen sowas machen, schwillt mir der Kamm :fluchen:
    Mit meinem Chef habe ich bereits gesprochen, der hat nichts dagegen. Im Gegenteil, er möchte selbst einen Labi, vielleicht in 6-15 Monaten. Dieser wird dann auch "Bürohund".
    Meine Kollegen haben vor 10 Tagen eine Mail von mir bekommen mit der Bitte, sich in den nächsten Wochen zu melden, wenn Allergien, Ängste, Bedenken etc. vorhanden sind. Bisher habe ich nur sehr positives Feedback bekommen, alle freuen sich auf einen vierbeinigen Kollegen (es wäre nicht der erste übrigens, "Checker" ist seit ca. einem Jahr nicht mehr bei uns, da die Besitzerin nicht mehr bei uns arbeitet).


    - Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt: vermutlich soll es ein Welpe vom Züchter werden, wir arbeiten im Großraumbüro... No-go? Ich kann und werde mir 2-3 Wochen Urlaub nehmen, mehr ist leider nicht drin. Nach dem Urlaub darf ich 4-8 Wochen aus dem großen Büro raus und in unser separates "kleines Großraumbüro". Dort arbeiten nur (je nach Tageszeit und Wochentag) 2-4 andere Mitarbeiter. Ausserdem ist dieses Büro im EG (schneller draussen mit Welpe wenns eng wird) und hat im Gegensatz zum großen keinen Teppichboden, sondern Kunststoffbelag, der sich schnell und einfach reinigen lässt (und ich gehe auch davon aus, dass das passieren wird ;) ). Glaubt ihr diese Zeit (in Summe, 2-3W Urlaub + 4-8W in einem kleineren Büro) reicht aus, um den kleinen 1. halbwegs Stubenrein zu bekommen und 2. an ein Großraumbüro mit 20-30 Menschen zu gewöhnen, die auch ständig umherlaufen? Ihn so zu erziehen, dass er die Leute auch in Ruhe arbeiten lässt? Halbwegs?


    - Was kann ich dem Hund überhaupt bieten? Ja, ich bin ein sehr fauler Mensch und Langschläfer, aber meinen bisherigen Lebensstil beizubehalten würde ich niemals übers Herz bringen. Mir ist absolut bewusst, dass ich einen harten Kampf vor mir habe, aber ich freue mich auch tierisch darauf. Da ein Welpe anfangs aber auch schnell platt ist, muss ich mich aber auch nicht von heute auf morgen, voll 0 auf 100% powern.
    Wenn der Kleine dann mal etwas größer und bewegungshungriger ist (ich denke, dass das mit dem 5-6 Monat so weit ist, bitte korrigiert mich): 1 Stunde morgens, 3/4 - 1 Stunde mittags und 1-2 Stunden abends sind unter der Woche das absolute Minimum für Auslauf. Das Wochenende wird dann nach Bedarf gestaltet. Ich habe nicht das geringste Problem mit Regen und Kälte. Zugegeben, dafür habe ich ein Problem mit praller Sonne und Hitze (und "Hitze" beginnt bei mir bei 22°...), aber im schattigen Wald zB ist das schon nicht mehr ganz so schlimm. Auf Welpenerziehung freue ich mich sehr und nach dem was ich bisher gelesen und gesehen habe, das traue ich mir das auch absolut zu.


    - Auch die Hundeschule klingt für mich selbstverständlich, wobei ich mich hierzu noch frage, 1. wie lange man diese besuchen sollte und 2. wie häufig man diese besucht. Vielleicht sollte ich einfach mal eine anrufen :tropf:


    - Natürlich ist bei den ganzen Gegebenheiten auch die Rasse wichtig. Hier bin ich mir auch noch etwas unsicher. Auf keinen Fall darf ich einen Kläffer mit ins Büro bringen. Damit meine ich übermäßiges bellen. Das ein Hund mal wuff macht, ist natürlich klar und vollkommen in Ordnung. Aber Kunden oder Postboten (ver)jagen darf natürlich auch nicht sein.
    Mir ist bewusst, dass da die richtige Erziehung und Auslastung die vermutlich größte Rolle spielen, aber ich glaube es gibt auch Rassen, die einfach nicht für den Bürroalltag geeignet sind.
    Extremes Haaren und extremer Geruch würde auf Dauer mit Sicherheit auch den einen oder anderen Kollegen auf die Palme bringen. Ergo: eher Kurzhaar.


    Blauäugig wie ich bin, hatte ich natürlich auch mal "Lieblingsrassen". Ich wusste nichts von Charakterzügen, die schon eine Rasse mit sich bringt. Nach etwas einlesen habe ich mich schnell von meinen urschprünglichen Wünschen abgewand (Beagle, Shiba, Border Collie, Basenji).
    Aktuell bin ich beim Labrador. Bei diesem frage ich mich wiederum, ob meine aktuelle 1-Zimmer Wohnung (mit insg. 30m²) nicht zu eng ist? Ja ich möchte in eine größere Wohnung ziehen, kann aber nur bedingt beeinflussen, wann das passieren wird.


    Oh je, deutlich mehr Text als gedacht... Auf meinem Lieblings-Shirt steht "Ich bin voller Gedanken und äußere daher nicht immer den richtigen". Ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt und konnte euch klar machen, wie wichtig mir die ganze Sache ist und dass ich mir auch viele Gedanken mache. Jetzt bin ich gespannt auf antworten.



    Liebe Grüße,
    Capsicum

  • wir arbeiten im Großraumbüro... No-go?

    Nö warum? Der Hund lernt dann von Anfang an die Routine und die meisten können damit auch recht gut umgehen. Da fänd ich einen dauerhaften Durchgangsverkehr mit vielen Unbekannten schwieriger.



    ich bin ein sehr fauler Mensch und Langschläfer,

    Das bin ich auch und bin es trotz Hunden auch geblieben. Meine Hunde pennen mit mir genauso gern lang in die Puppen, wie sie sonst auch alles gern mit mir machen. :ka: Sehe das Problem nicht. :D



    1 Stunde morgens, 3/4 - 1 Stunde mittags und 1-2 Stunden abends sind unter der Woche das absolute Minimum für Auslauf.

    Hm... frag deinen zukünftigen Hund ob er mit dem Programm einverstanden ist. :D Meinen Hunden wäre es für jeden Tag zu viel und würde bei ihnen für unnötigen Stress sorgen. Ein über den anderen Tag (nach ohnehin schon 8 Stunden arbeiten) mal mehr als 2 Stunden (am Stück) unterwegs zu sein, macht ihnen schon Spaß. Aber dauerhaft... nee, da bekäme ich die Mittelkralle. Darüber hinaus: Du schreibst das du faul bist. Frag dich, ob du das Programm auf Dauer wirklich fahren willst und kannst. Anfänglicher Enthusiamus ist gut und schön, verfliegt aber auch genauso schnell wieder. ;)



    Auch die Hundeschule klingt für mich selbstverständlich, wobei ich mich hierzu noch frage, 1. wie lange man diese besuchen sollte und 2. wie häufig man diese besucht. Vielleicht sollte ich einfach mal eine anrufen

    Warum selbstverständlich? Ich habe nie eine Hundeschule besucht und meine Hunde wunderbar für meine Verhältnisse erzogen. Wenn du allerdings unsicher bist und ein wenig "Hand halten" am Anfang benötigst (was ja nichts schlimmes ist), dann such dir eine gute Schule aus. Die meisten bieten eh nur einmal die Woche was an. :ka:



    Aktuell bin ich beim Labrador. Bei diesem frage ich mich wiederum, ob meine aktuelle 1-Zimmer Wohnung (mit insg. 30m²) nicht zu eng ist?

    Na, was meinst du was der Labrador in der Wohnung machen soll? :D Relaxen und sich ausruhen natürlich und dazu braucht er nicht viel Platz.


    Wenn du dich trotz Hund in der Wohnung noch bewegen kannst, ohne über den Hund zu stolpern, spielt die Wohnung eher zweite Geige.


    Labradore sind, je nachdem, bezaubernde oder furchtbar nervende Hunde. Da es sehr viele Züchter dieser recht beliebten Rasse gibt, ist es dringend nötig, dass man sich aus der Menge einen aussucht, der einen alltagsfähigen Hund "produziert" und keinen dauerhaft distanzlosen, maßlosen, verfressenen Nörgler.
    Daneben ist natürlich auch zu beachten, dass ein Labrador sehr stark haaren kann und ob das in einem Büro gut geht, davon ab das manche Vertreter der Rasse keine noch so kleine Pfütze auslassen können, ohne sich mit Wonne hineinzustürzen. Sprachst ja das Problem mit dem heftigen Haaren und Riechen (nasser Hund ist nicht immer angenehm) an. Wobei ein starker Körpergeruch auch auf eine falsche Fütterung hinweisen könnte, aber das würde jetzt zu ausufernd werden.


    Hier im Forum gibt es einige Labradorbesitzer von gelungenen Exemplaren dieser Rasse und die können bei der richtigen Züchterauswahl sicher mit Rat zur Seite stehen, sollte es denn ein Labrador werden.


    Was genau spricht nun zB gegen einen Beagle? Was genau hat dich an den Rassen interessiert (die du aufgelistet hast)?
    Mit was kannst du an Verhaltensweisen leben? Mit was gar nicht? Ist zB Jagdtrieb für dich egal, oder möchtest du den gar nicht?
    Was genau würdest du mit dem Hund machen wollen? Ein Labrador ist kein Laufhund, zb, sondern ein Retriever, der es liebt Gegenstände zu bringen. Da wäre statt stundenlangen laufen eher nette Apportiereinheiten gefragt.

  • Glaubt ihr diese Zeit (in Summe, 2-3W Urlaub + 4-8W in einem kleineren Büro) reicht aus, um den kleinen 1. halbwegs Stubenrein zu bekommen und 2. an ein Großraumbüro mit 20-30 Menschen zu gewöhnen, die auch ständig umherlaufen? Ihn so zu erziehen, dass er die Leute auch in Ruhe arbeiten lässt? Halbwegs?

    Im Schnitt ist ein Welpe um die 15te Lebenswoche zu 90% stubenrein - wenn Du aufmerksam bist (also die Zeichen erkennst, wenn er muss) und regelmäßig mit ihm zum Lösen gehst - wann und wie oft das sein wird, findest Du raus mit der Zeit. Wie sich ein Hund im Büro benimmt, hängt wesentlich davon ab, wie er dort erzogen wird. Du hast von einem Labrador gesprochen ... Labradore sind sehr kontaktfreudig, alles ist spannend - sie lieben Menschen und gehen auch aktiv auf diese zu, können sich aber benehmen lernen und Zurückhaltung üben, wenn sie keine großartige Aufmerksamkeit bekommen, die sie pusht. Das heißt, dass Umfeld muss mitspielen - ihn also eigentlich innerhalb des Büros komplett ignorieren. Dieser Lernprozess kann viele viele Monate dauern und erfordert täglich immer wieder Deine ganze Aufmerksamkeit - ist das möglich auf Deinem Arbeitsplatz? Kannst Du mal 10 Minuten opfern und Deinen Hund wieder einzusammen, umzulenken und auf seinen Platz zu ordern? Ein Junghund bleibt nicht wie angenagelt 8 Stunden auf seinem Platz sitzen. Da muss man schon ein kleines ritualisiertes Programm bieten, dass das funzt.


    Unser ältester Labrador ist seit er so sieben acht Monate alt ist oft ganztägig mit im Büro meines Mannes. Ablauf war damals etwa: 5.30 Uhr Garten pieseln ... eine Stunde Fahrt, bei Ankunft noch mal pieseln ... Gegen 9 Uhr große Runde (mindestens eine Stunde mit Freilauf), 13 Uhr kurz raus zum pieseln ... kurz vor 17 Uhr Feierabend nochmal raus zum pieseln, dann Heimfahrt. Zuhause noch ne kleine Runde von ca. 20-30 Min. mit Freilauf, je nach Jahreszeit, manchmal auch nur noch Garten. Eigentlich vom Ablauf her ähnlich wie am Wochenende.


    Wir halten es bei beiden Hunden so, dass wir einmal am Tag morgens eine große Runde gehen (1-3 Stunden, auch mal mit schwimmen und Spiel mit Artgenossen usw.), abends eine Mini-Runde oder nur Garten - und nicht dreimal am Tag jeweils eine mittellange Runde. Das hat sich bezüglich ihrer Ausgeglichenheit bewährt. Nach der großen Runde wissen sie, jetzt passiert so schnell nix mehr, sind auch körperlich befriedigt und sind nicht ständig in Erwartung was als nächstes kommt, sondern gehen nach dem Futtern in eine lange Ruhephase über. Sie schlafen quasi ab der Mittagszeit bis zum frühen Abend. Also Dein geplantes Tagesprogramm muss nicht diesen Umfang haben. Ganz im Gegenteil - wenn Du einen Hund willst, der sich gut ruhig und brav selbst beschäftigen kann und gerne döst und einfach nur beobachtet und gut zur Ruhe in den Tiefschlaf kommt - ist gerade im ersten Lebensjahr weniger mehr. Für unsere Hunde ist es wichtig, dass sie morgens raus können, abtoben und schnüffeln können und darauf bestehen sie auch. Alles andere ist flexibel - solange sie sich kurz bei Bedarf im Garten lösen können, sind sie da genügsam. Auch wenn sie natürlich gerne mit uns in den Biergarten am Abend gehen oder zu Freunden zum Grillen etc. Also dabei sein ist für sie sehr schön und auch wenn sie brav dabei sind nicht langweilig. Unsere Hunde sind auch nicht - bis auf gelegentlich ein zwei Stunden - alleine.


    Ansonsten hast Du viele Fragen, die sich pauschal gar nicht beantworten lassen. Grundsätzlich finde ich es persönlich problematisch, wenn man alleine einen Hund hält und keinen hat, der ihn mal nehmen kann. Wenn er mal krank wäre oder eine pubertäre Phase hat, in der er sich einfach nicht so lange ruhig halten lässt wie nötig, braucht man einen Plan B ... auch Du kannst mal krank werden und nicht raus können. Also, da brauchts schon eine sichere Ausweichmöglichkeit.


    PS: Von der Wohnung her, ist ein Garten gold wert ... also ich würde keinen Welpen großziehen wollen ohne Garten. Ein Balkon ist auch nicht schlecht, da Labradore gerne an der frischen Luft sind - auch im Winter liegen unsere da gerne stundenlang auf der überdachten Terrasse. Sie sind kälteliebend und mögen warme überheizte Räume nicht so gerne. Schlafen am liebsten auf kühlen Fliesen ... im Sommer bei Hitze sind sie eher träge, am besten man sucht da kühle Wege aus am besten mit Bademöglichkeit.

  • Hm... frag deinen zukünftigen Hund ob er mit dem Programm einverstanden ist. Meinen Hunden wäre es für jeden Tag zu viel und würde bei ihnen für unnötigen Stress sorgen


    Ich habe mich (wie mir jetzt auffällt) an einigen Stellen ungeschickt ausgedrückt. Was ich damit sagen wollte: die notierten Zeiten sind das, was ich mir selbst zutraue (auch auf dauer) und einem Hund bieten können möchte. Wenn das zu viel ist, um so besser für mich ;)


    Warum selbstverständlich? Ich habe nie eine Hundeschule besucht und meine Hunde wunderbar für meine Verhältnisse erzogen. Wenn du allerdings unsicher bist und ein wenig "Hand halten" am Anfang benötigst (was ja nichts schlimmes ist), dann such dir eine gute Schule aus.


    In etwa in die Richtung geht es. Nur weil ich mir etwas zutraue, heißt das ja nicht, dass ich alles (bzw genug) richtig mache. Ein Profi-Blick hin und wieder wird sicher nicht Schaden dachte ich. Auf jeden Fall vielen lieben Dank für deine Antwort! Hilft mir alles enorm weiter :)


    Grundsätzlich finde ich es persönlich problematisch, wenn man alleine einen Hund hält und keinen hat, der ihn mal nehmen kann. Wenn er mal krank wäre oder eine pubertäre Phase hat, in der er sich einfach nicht so lange ruhig halten lässt wie nötig, braucht man einen Plan B


    Was ich damit sagen wollte ist, wenn es im Büro absolut gar nicht klappen sollte, kann niemand zuhause übernehmen. Für "gewöhnliche Notfälle" habe ich Freunde, die sich schon auf den Hund freuen. Und wenn ich mal zwingend ohne Hund zB ins Ausland muss, möchte eine hundeerfahrene Kollegin sehr gerne übernehmen. Aber grundsätzlich hast du natürlich absolut Recht. Evtl. sollte ich mir hier etwass mehr Gedanken machen.
    Der Tipp mit dem 1x länger gassi/spielen anstatt öfter mittelkurz ist auch toll, vielen Dank dafür! Sowas ist mir noch garnicht eingefallen :)

  • So, ich bin jetzt die Böse....


    Nach 6-7 Wochen könnte es sein, dass dein Welpe noch nicht stubenrein ist.


    Nach einem halben Jahr sind 1 Stunde spazieren gehen immer noch zuviel. Das ist immer noch ein Hundekind - bis zu einem Jahr sollte man nicht mehr als 5 Minuten pro Lebensmonat rechnen - und das dann ein paar Mal täglich.


    Treppen sollten möglichst nicht im Programm stehen - also ist Tragen angesagt. Ein Labrador legt schnell an Grösse und Gewicht zu. Schaffst Du das?


    Was ist, wenn Du mal krank bist? Gibt es da einen Plan B? Ggf. eine Hundepension, die temporär deinen Part übernimmt? Was ist, wenn eine Fortbildung, eine Dienstreise, eine Messe oder ähnliches ansteht?


    Hast Du ein Auto? Wo bleibt ansonsten der Hund, wenn Du deine Einkäufe erledigst?


    Was passiert, wenn der Hund absolut nicht bürotauglich ist? Ich finde ein Grossraumbüro mit 20-30 Menschen schon nicht wirklich menschentauglich, aber für einen Hund ist diese ständige Geräuschkulisse - auch wenn es vordergründig leise ist - eine Qual.


    Wenn überhaupt, dann würde ich an einen schon erwachsenen Hund denken, der bereits stubenrein ist und eventuell sogar schon die Grundkommandos beherrscht.


    Zum Thema Vermieter: Nur weil ein Nachbar schon einen Hund hat, heisst das noch lange nicht, dass er Dir das auch genehmigen muss! Was steht denn in deinem Mietvertrag drin? Das so oft zitierte Urteil, dass ein generelles Verbot nicht rechtens ist, muss sehr mit Vorsicht betrachtet werden. Denn wenn der Vermieter ein berechtigtes Interesse hat, die Hundehaltung in deiner Wohnung nicht zu erlauben, dann darf er das auch verbieten . Und der Begriff "berechtigtes Interesse" ist seeeeeehr dehnbar.


    Gerade, wenn du einen Welpen möchtest bindest du dich für 10 oder mehr Jahre - dein Leben ist nicht mehr das, was es war. Spontan ins Kino oder mal abends auf die Piste? Geht nicht so einfach - da ist ja zuhause ein Hund, der seine Rechte einfordert (nämlich spätestens am nächsten Morgen ein fittes Frauchen oder Herrchen). Urlaub auf Ibiza? Nicht unbedingt das Richtige mit Hund.... also Ferienwohnung im Bayerischen Wald, Harz oder Schwarzwald - oder an der Nord- oder Ostsee.


    Bitte tu dir und einem möglichen neuen Familienmitglied den Gefallen, genau abzuwägen, was richtig ist. Und überlege dir genau, WARUM du einen Hund willst und ob du ihm wirklich das Leben bieten kannst, das für ihn das richtige ist.


    Gruss
    Gudrun

  • Was ich noch anmerken will. Was machst du, wenn sich die Situation in eurem Büro ändert und plötzlich alle Hunde nicht mehr mitkommen dürfen, oder nur deiner nicht?
    Je mehr Hunde es sind, umso kontroverser wird das Thema und wenn sich deiner mit dem des Chefs nicht versteht, kann das auch schwierig werden. Das geht schneller als man denkt. Wenn du dann keinen Ersatz hast, hast du ein Problem.
    Es gibt Hundetagesstätten oder Gassigänger, aber die kosten ihr Geld. Das können nur dafür 200-300€ im Monat sein.


    Wenn du einen Labbi möchtest, dann schau dich bitte beim LCD um oder beim DRC. Dann kannst du Vermehrer ausschließen und hast eine höhere Wahrscheinlichkeit einen gesunden und wesensfesten Hund zu bekommen.


    Unbedingt vorher den Vermieter fragen! Außer du hast eh schon ne neue Wohnung. Sollte er nein sagen, würde ich ehrlichgesagt kein Faß aufmachen sondern mit nach einer anderen Wohnung umschauen.


    Sollte es ein Labbi werden, dann musst du von Anfang an drauf achten, dass er nicht kopflos auf Leute und Hunde zu rennt. Bringe ihm Zurückhaltung bei (ruhiges, beobachtendes Verhalten belohnen, zu wildes Verhalten mit Anleinen abbrechen, nicht auf Hunde/Menschen zustürmen lassen usw.). Von Vorteil wäre es, wenn das auch in der Hundeschule berücksichtigt wird. Wilde Bollerspiele unter Welpen sind nix und sollte man vermeiden.

  • Hallo,


    wie du siehst, habe ich auch einen Labrador. Einen Rüden namens Newton. 3 Jahre ist er alt. :)


    Ich hab mir mal ein paar Stellen rausgepickt, auf die ich eingehen möchte.

    Hier bin ich etwas zögerlich mit der Anfrage beim Vermieter, denn wenn er es mir verbietet, will ich auf mein faires Recht bestehen.

    Wie schon gesagt wurde: Nur weil die Dame nebenan einen Hund hat, muss dein Vermieter dir das noch lange nicht erlauben. Fragen würde ich einfach mal telefonisch. Wenn ja, unbedingt noch um eine schriftliche Einverständniserklärung bitten. Wenn nein, musst du eh erstmal auf Wohnungssuche.

    Hier brauche ich Rat, wie würdet ihr vorgehen?

    Bei der Wohnungssuche sollte dann "Hunde erlaubt" die erste Priorität sein, auch wenn das evtl bedeutet, dass du an den Stadtrand bzw. ins Umland ziehen musst.

    Ich habe faktisch niemanden, der sich tagsüber um das Tier kümmern könnte. ABER mein Hund soll ein Bürohund werden. Niemals würde ich einen Hund 8+ Stunden alleine zuhause lassen, allein bei der Vorstellung, dass manche Menschen sowas machen, schwillt mir der Kamm

    Ich lasse meinen Hund in absoluten Ausnahmefällen auch mal acht Stunden allein. Solange es eine Ausnahme bleibt und der Hund kein Problem mit dem Alleine Sein hat, hätte ich da keine Bedenken. Regelmäßig sollte das nicht vorkommen, das ist keine Frage.


    Durch den Hund wirst du sicher andere Hundehalter kennenlernen, mit denen du Abmachungen a la "Nimmst du meinen, nehm ich deinen" treffen kannst. Ansonsten gibt es immer noch Hundepensionen wo man ihn mal für eine Fernreise, einen Krankenhausaufenthalt, etc. hingeben könnte.


    Seinen Hund an fünf Tagen die Woche für neun bis zehn Stunden in eine Hundetagesstätte zu geben... Davon halte ich nichts. Da frage ich mich dann doch, wieso man einen Hund anschaffen muss unter diesen Voraussetzungen...

    vermutlich soll es ein Welpe vom Züchter werden, wir arbeiten im Großraumbüro... No-go? Ich kann und werde mir 2-3 Wochen Urlaub nehmen, mehr ist leider nicht drin. Nach dem Urlaub darf ich 4-8 Wochen aus dem großen Büro raus und in unser separates "kleines Großraumbüro".

    Als Newton einzog, hatte ich nur eine Woche bevor er mit auf Arbeit kam. Er hat auf Arbeit nicht einmal reingepieselt. Gehen kann das also schon. Allerdings ist Newton der insgesamt vierte Welpe und da weiß man langsam, wie es läuft (im wahrsten Sinne des Wortes). Ob das ein Hunde-Neuling so hinbekommen kann, weiß ich nicht.


    Sprich, du musst damit rechnen, dass er nach drei Wochen Urlaub noch nicht stubenrein ist. D.h. ich fände die Lösung mit dem Büro ohne Teppichboden auf jeden Fall sehr gut. Nach dieser Zeit, d.h. der Welpe wäre dann 20 Wochen alt, sollte es doch schon klappen, mit der Stubenreinheit.

    Glaubt ihr diese Zeit (in Summe, 2-3W Urlaub + 4-8W in einem kleineren Büro) reicht aus, um den kleinen 1. halbwegs Stubenrein zu bekommen und 2. an ein Großraumbüro mit 20-30 Menschen zu gewöhnen, die auch ständig umherlaufen? Ihn so zu erziehen, dass er die Leute auch in Ruhe arbeiten lässt? Halbwegs?

    Ein Labrador ist ein sehr kontaktfreudiger und freundlicher Hund, d.h. er sollte von Anfang an lernen, dass er im Büro auf seinem zugewiesenen Platz bleibt und dass andere Menschen erstmal grundsätzlich uninteressant für ihn sind. Dazu gehört auch, dass die Kollegen ihn in der ersten Zeit absolut in Ruhe lassen! Traust du dir das zu, das durchzusetzen? Was da auf jeden Fall helfen könnte, wäre ein Welpenauslauf.

    Wenn der Kleine dann mal etwas größer und bewegungshungriger ist (ich denke, dass das mit dem 5-6 Monat so weit ist, bitte korrigiert mich): 1 Stunde morgens, 3/4 - 1 Stunde mittags und 1-2 Stunden abends sind unter der Woche das absolute Minimum für Auslauf

    Ein gesunder, erwachsener Labrador (d.h. ab einem Alter von einem Jahr, NACH dem Röntgen!) macht dir dieses Programm sicher mit, würde aber auch mit weniger zurecht kommen.


    Mit einem Welpen, bzw. bis vor dem Röntgen-Termin, würde ich auf jeden Fall Schonprogramm fahren! Das heißt aber nicht, dass der Welpe nur rumliegen und sich nicht bewegen darf.


    Da ich keinen Garten habe und Newton ein Sommerwelpe war, war ich schon sehr viel mit ihm draußen. Wichtig war mir, dass er sich möglichst viel frei bewegen kann, an der Schleppleine oder auf der Hundewiese. DIe Leinenspaziergänge waren immer nur kurz (max. 5 Minuten) und dienten eher der Übung.

    Auf Welpenerziehung freue ich mich sehr und nach dem was ich bisher gelesen und gesehen habe, das traue ich mir das auch absolut zu.

    Wie viele Neuwelpenbesitzer glauben das und dann kommt das große Erwachen? ;) Bitte lies dich hier mal durch die Vielzahl von Welpenthreads. Dann weißt du eher was auf dich zukommt. In Büchern wird das leider oft durch die rosarote Brille geschrieben. ;)


    Einen Welpen aufzuziehen ist aber mit der richtigen Einstellung und Herangehensweise eine wirklich tolle Sache.

    Auch die Hundeschule klingt für mich selbstverständlich, wobei ich mich hierzu noch frage, 1. wie lange man diese besuchen sollte und 2. wie häufig man diese besucht. Vielleicht sollte ich einfach mal eine anrufen

    Newton hat als einziger unserer Hunde jemals eine Hundeschule besucht. Rückblickend würde ich auf den Besuch (zumindest was die Grunderziehung betrifft) verzichten. Als Hunde-Neuling ist es aber sicher keine schlechte Sache, eine GUTE Hundeschule zu besuchen.

    Extremes Haaren und extremer Geruch würde auf Dauer mit Sicherheit auch den einen oder anderen Kollegen auf die Palme bringen.

    Und dann möchtest du diese Rasse

    Aktuell bin ich beim Labrador.

    ????? :shocked: Ich würde in diesem Fall eher zu einem Pudel raten!

    Bei diesem frage ich mich wiederum, ob meine aktuelle 1-Zimmer Wohnung (mit insg. 30m²) nicht zu eng ist?

    Solange ein Hundebett rein passt, ist sie nicht zu eng. ;) Er sollte halt lernen, dass drin nur gechillt wird, dann geht das schon. Ein Labrador, der über Tische und Bänke geht, kann man auch in einer großen 4-Zimmer-Wohnung nicht gebrauchen.

  • ABER mein Hund soll ein Bürohund werden. Niemals würde ich einen Hund 8+ Stunden alleine zuhause lassen, allein bei der Vorstellung, dass manche Menschen sowas machen, schwillt mir der Kamm

    und was machst du wenn dem Hund der Büroalltag nicht passt?
    ich darf meine zwar mitnehmen, sie bleiben aber daheim da ihnen im Büro (wir sind 4-7 Personen+Lieferanten/Kunden) zu viel los ist und sie nicht zur Ruhe kommen.


    Extremes Haaren und extremer Geruch würde auf Dauer mit Sicherheit auch den einen oder anderen Kollegen auf die Palme bringen. Ergo: eher Kurzhaar.

    ich kenne keinen Labbi der nicht mieft und haart. da würde ich auch eher zu Pudel raten.

  • Ich würde dir zu einer unkomplizierten leichtführigen Rasse raten, Bürotauglichkeit sollte auch da sein. Einen ewig müffelden und haarenden und auch noch fröhlichen und meist grobmotorischen Labbi würde ich dir da eher nicht empfehlen. Schau dich mal bei Havanesern, Maltesern, Zerg- und Kleinpudel und Co um. Diese Rassen scheinen auch auf deine Ansprüche bezüglich der Auslastung genial zu passen.


    Ich nehme meine Jungs ja auch mit auf die Arbeit und das schon ab der 8. Woche. wichtig ist dass man für sich, für die anderen Mitarbeiter und für den Hund klare Regeln aufstellt und sich dann auch dran hält. ich arbeite an einer Musikschule und da sehen diese Regeln so aus:
    für die Hunde
    1. die Musikschule ist kein Spielplatz
    2. niemand wird jemals begrüßt
    3. man läuft nur auf Aufforderung zu anderen Menschen
    4. man darf von einem Schlafplatz zum nächsten taumeln


    für die Menschen
    1. Hunde werden ignoriert und nicht angesprochen
    2. bei Kontaktwünschen werde vorher ich gefragt
    3. es ist kein Drama wenn ich Kontaktwünsche auch mal ablehne


    für mich
    1. durchsetzen der Regeln
    2. nicht weich werden


    In den ersten Wochen wurde der Welpe einfach mit einer kleinen Leine an meinen Fuß gebunden. Aber nach 3 Tagen hatten sie eigentlich immer gerafft dass es total öde ist und man da eh nur schläft. Manchmal wird mit mir mitgetappert wenn ich zum kopieren den Raum verlasse aber oft wird nur geschlafen. Hab ich ne Pause geh ich ne kleine Runde Gassi und dann geht es weiter.
    Ich finde es sehr vorteilhaft dass ich mit dem Pudel eine Rasse habe, vor der erstmal kaum jemand Angst hat. Allergien gegen Pudelhaare sind sehr sehr selten und so muss ich auch keine Rücksicht nehmen auf den einen Kollegen mit einer starken Allergie gegen Hunde. Dieser freut sich sogar immer über die Jungs. Sie müffeln nicht und verlieren keine Haare. Alles Dinge die Nichthundehalter nicht immer so mögen sind also gar nicht vorhanden.


    Ich hatte schon Eltern und Schüler hier die irgendwann im Laufe einer Unterrichtsstunde erstaunt feststellten dass da ja 2 riesengroße Pudel rumliegen... So muss das sein!

  • Vielen lieben Dank an alle! Tolle Infos und Tipps, bei den meisten Punkten habe ich auch schon eine Lösung oder bin positiv gestimmt.


    Nur der Labbi scheint ja dann tatsächlich keine gute Wahl zu sein :( : Meine Illusion war: "Bei dem kurzen Fell und einer entsprechend häufigen Pflege wird das schon gehen". Schade.
    Ein Pudel ist allerdings leider keine Alternative. Nichts gegen den Hund, Pudel sind total goldig und tolle Tiere, aber passt nun wirklich nicht zu mir. Da werde ich mich wohl mehr informieren müssen. Also nochmal von vorn...


    Was haltet ihr denn von einem Vizsla im Büro? Was ich bisher über diese Rasse gelesen habe finde ich ganz toll, ich weiß nur nicht, ob ich dem Bewegungsdrang eines ausgewachsenen gerecht werden kann.

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