Ausbruch(sversuche) aus Wohnung

  • Zu starke (falsche) Bindung und Trennungsangst mMn. Evtl hatte Herrchen ein zu schlechtes Gewissen, hat das sie spüren lassen bzw das falsch ausgelebt mit ihr :???: Gesund ist es für den Hund leider nicht. Das Drumherum hat das evtl noch verstärkt. Eine "gesunde" Bindung ist voll ok und wünschenswert, doch zuviel ist nicht gesund. Der Hund leidet somit.

  • Hallo Micha, Danke für Deine Einschätzung. Dass die starke Bindung zu ihren Menschen da ist, ist nun einmal Fakt.
    Wie gesund das sein mag, kann vermutlich nur ein Fachmann beurteilen.


    Interessant wäre, in wie weit wir Gina dahin gehend beeinflussen können, dass sie entspannter wird?


    Heute hat sie ihren ersten Tag mit geschlossener Wohnzimmertür.
    Ihre begehbaren Bereiche sind jetzt Flur, Küche und Arbeitszimmer.


    Die Web-Cam ist installiert.
    Mal sehen, was der Tag bringt.

  • Ja, das mache ich.


    Falls die Reduzierung ihres Einflussbereichs nicht reicht, werden wir schauen, ob wir den Teil des Flurs vor der Wohnungstür abtrennen können.

  • Hallo und guten Abend, nachfolgend das versprochene Gina-Update.
    Frauchen ist vor zwei Wochen montags wieder heim gefahren. Den Tag später stand Gina wieder auf der Straße. Über die WebCam konnte Frauchen sehen, dass Gina ganz entspannt zwischen der Wohnung und Treppenhaus herum wanderte.
    Der Rest der Zeit bis heute lief ruhig.
    Gestern ist Frauchen nach einem Wochenende Gina-Abstinenz angereist.
    Tagesablauf: Herrchen ist um 5:00 Uhr zur Arbeit, Frauchen um 7:00 Uhr.
    Alle Zimmer Türen bis auf Ginas Zimmer und die Tür zum Flur waren zu und die Wohnungstür abgeschlossen.
    Um 7:10 Uhr hat Herrchen über Webcam gesehen,dass noch alles OK war.
    Um 13:00 Uhr kam Herrchen heim und in der Wohnung standen alle Türen offen.
    Gina hat in den Rahmen der gekippten Balkontür gebissen und die Wohnungstür im unteren Teil zerlegt.
    Es hat geblutet, sie hat Schnitte in den Pfoten und sich einen Zahn ausgebissen.
    Anscheinend ist Frauchens Weggehen schuld an dem Verhalten. Aber warum?
    Wie schätzt Ihr dieses Verhalten ein?

  • Wie schätzt Ihr dieses Verhalten ein?

    Ich schätze, dass Ihr Euch spätestens jetzt ganz zügig Hilfe suchen solltet.
    Beispielsweise in Form eines Verhaltenstierarztes, der neben organischen Ursachen bei so massiven Problemen auch eine medikamentöse Behandlung begleitend zum Training (und nicht als Lösung des Problems/ zur Ruhigstellung des Hundes) prüft.
    Bis dahin würde ich für den Hund ganz zügig eine Betreuung suchen, damit er nicht mehr alleine bleiben muss und Ihr das Training nicht durch tägliche Rückfälle aushebelt.

  • Ja. Professionelle Hilfe ist angesagt. Das denken wir auch.
    Wir wollten nächste Woche einen Hunde-Psychologen suchen.
    An Medikamente haben wir noch nicht gedacht... Gina wirkt ansonsten sehr ausgeglichen.
    Sie muss aber heute in Abwesenheit von uns total ausgerastet sein.
    Hat hier denn jemand schon so etwas Ähnliches erlebt?
    Wie wurde das Problem da gelöst?

  • Hat hier denn jemand schon so etwas Ähnliches erlebt?

    Ich habe einen Hund mit Trennungsangst, allerdings habe ich die Situation nicht so eskalieren lassen, sondern sehr viel früher gehandelt.
    Gelöst wurde das Problem so, wie ich es Dir geschrieben habe:
    Check beim Tierarzt, Training und bis es wieder funktioniert kein Alleinsein.
    Bei den Medikamenten/ Nahrungsergänzungsmitteln geht es nicht darum, den Hund abzuschießen, sondern den Stress zu reduzieren, um das Training überhaupt erst zu ermöglichen. Aber das sind Punkte, die mit einem Fachmann abgeklärt werden sollten.

  • Danke, Juno. Was hat Deine Fellnase an Medis bekommen?
    Wie war die Wirkung?
    Hattest Du eigentlich das gesamte Thema von Anfang an durchgelesen?
    Gina ist ja nicht immer so.
    Ich würde nicht sagen, dass wir die Situation haben eskalieren lassen oder zu lange gewartet haben.

  • Wenn einmal die Tür geknackt wurde, zieht keine Ruhe mehr ein. Je öfter das Knacken klappt, desto unruhiger und energischer wieder durchzubrechen wird der Hund. Meine hat nur 3 mal die Tür aufbekommen (von der Stube zum Flur) und dann wars vorbei. Sie hat 4 Tage gebraucht, bis sich das Verhalten gebessert hat (sie sprang dann zur Türklinke hoch und hat gejammert, nachdem alles ausbruchsicher war). Wir haben das Glück, dass sie ein Zweg ist und nicht an die Klinke rankommt mit reinem Hochspringen.


    Da Gina schon so oft Erfolg hatte, wird sie nicht mehr aufgeben. Was sich an der Eskalation mit Blut zeigt. Sie darf auf gar keinen Fall weiter Erfolg haben. Ich sehe auch nur noch eine Lösung in permanenter Betreuung, bis sie das Alleinsein wieder (hoffentlich) gelernt hat.


    Wenn es scheinbar an Frauchen liegt, sollte diese beim Gehen und Heimkommen sehr darauf achten, was sie tut. War sie immer sehr verschmust und begrüßungsfreudig? Eventuell ist ein Grund, dass sie manchmal mehrere Tage nicht heimkehrt und das die Angst immer mehr geschürt hat, bis Gina "ausgerastet" ist und nur noch hinterher wollte.


    Ich drücke euch die Daumen. Es belastet schon, wenn der Hund nur bellt... aber wenn sie sich sogar selbst Schaden zufügt - ohje! Hoffentlich kann euch jemand kompetentes helfen. Das ist ja für alle beteiligten kein schöner Zustand.

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