Hündin zeigt starke Schwäche in Hinterläufen und verweigert Futter

  • Hi, das tut mir sehr leid. Ich finde diese Entscheidung am schwersten zu treffen, wenn der Hund vom Kopf her noch so dabei ist. Aber manchmal ist es trotzdem besser, wenn der Körper gar nicht mehr mit macht. Das ist wohl auch sehr typabhängig. Es gibt eben Hunde, wie auch Menschen, die scheinen sich immer noch ans Leben zu klammern, selbst wenn es nur noch Leiden bedeutet.


    Ich erninnere mich an einen Schäferhundmischling, den wir im Tierheim hatten. Er könnte wirklich überhaupt nichts mehr selbstständig. Er lag nur noch und wir mussten ihm Futter und Wasser reichen sowie ihn mehrmals täglich zum Sauermachen umlagern, was ihm große Schmerzen bereitete. Aber jedes Mal, wenn eine Pflegerin kam, schaute er dich ganz munter an und fraß z.b. auch mit großem Appetit. Er war echt noch voll da. Medizinisch war alles abgeklärt und ausgeschöpft und nachdem sich alle einig waren, durfte er nach 2 Wochen in diesem Zustand endlich gehen.


    Ob es für deinen Hund noch Hoffnung gibt, kann dir hier natürlich keiner sagen. Bedenke bitte auch ihr Alter. Es wird mit den Jahren immer schwieriger, auch nach einem einfachen Infekt, wieder auf die Beine zu kommen. Und das ist ja nicht ihr einziges gesundheitliches Problem.

  • Habt ihr mal einen Osteopathen da gehabt? Klar können die auxh keine Wunder bewirken, aber vllt hilft es dem Hund ja in irgend einer Weise.
    Ich denke da zB an Schmerzen -> Stress -> Futterverweiferung/Verdauungsbeschwerden



    Zumindest wäre es mir einen Versuch wert bevor der Hund eingeschläfert wird.


    Ansonsten alles Gute für euch, irgendwann wird ein Abschied kommen, aber vllt habt ihr noch ein paar schöne Tage, Wochen oder gar Monate in denen du dich seelisch auf den Abschied vorbereiten kannst.

  • Ich weiß wie schmzerhaft das ist.
    Aber ab einem gewissen Punkt kann man nicht mehr viel machen. Wir werden nunmal in den allermeisten Fällen unseren Hunde überleben.


    Sieh sie dir an...versuche zu fühlen ob sie noch Lebendswillen hat...ob sie noch Spaß an ihrem Dasein hat...ist dies nicht so..lass sie gehen.
    Wenn du mit gutem Gewissen sagen kannst, dass es noch möglich ist zu warten..da tu da.


    Keiner hier kenn euch. Keiner hat den Hund live gesehen. Diese Entscheidung musst du ganz alleine im Sinne deines Hundes treffen.


    Wenn es meinem Hund in dem Alter und mit der Vorgeschichte so schlecht ginge wie es bei deinen Schilderungen rüberkommt, wüsste ich was ich zu tun hätte

  • Euer Beistand in einer solch schweren Phase tut echt gut!!
    In meinem ganzen Leben ging es mir noch nie so schlecht wie in diesen Tagen. Mira ist halt ein so liebevolles und treues Familienmitglied. Ich selbst kann mich praktisch gar nicht an die Zeit vor ihr erinnern. Sie war überall mit von der Partie.
    Jemanden loszulassen, der einem so ans Herz gewachsen ist, ist einfach furchtbar und tut unglaublich weh!


    Deshalb habe ich heute ihren allerersten Tierarzt, bei dem wir lange Jahre waren, gerufen. Er wohnt in der Nachbarschaft und konnte schnell vorbeikommen.
    Mira hat eine Infusion mit Elektrolyten und einem Schmerzmittel bekommen. Hoffentlich wirkt die Infusion und sie berappelt sich wieder ein wenig.
    Aber auch der Tierarzt hat gesagt, dass es bei einem so alten Hund, der Schmerzen hat, schwierig ist, mögliche Gelenk- und Knochenprobleme gerade wegen der CNI operativ zu behandeln.


    Ich gebe zwar die Hoffnung niemals auf, aber wenn sie gehen will, lass ich sie natürlich.
    Das einzige, wovor ich so Angst habe, wenn man "nachhilft", ist dass sie leiden könnte.
    Ich habe schreckliche Berichte über qualvolle Einschläferungen gehört und will ihr das wirklich nicht antun!!

  • Diese Infusion sind keine Behandlung sondern eine lebendsverlängernde Maßnahme...das sollte dir klar sein.


    Und nein, eine Einschläferung ist keine Qual...wenn man die richtigen Medis nimmt bekommt der Hund nichts mit davon und schläft friedlich ein.


    Letztendllich musst du aber selbst entscheiden. Ich wünsche euch alles Gute

  • Nach dem Lebenswillen kann man m.E.n nicht bei jedem Hund gehen. Es gibt diesen Typ Hund, der nie seinen Lebenswillen aufgibt, egal wie miserabel es ihm geht. Wir mussten im selben Jahr beide Hündinnen gehen lassen. Die Ältere (15 J.) hat ganz klar gezeigt, dass sie nicht mehr kann und will. Sie klappte auch mit den Hinterbeinen weg und kam kaum noch hoch, so dass der TA vermutete es läge an ihrer Arthrose und sie mit Spritzen behandelte. 4 Tage später hatte sie einen Kreislaufkollaps, kippte plötzlich um und kam nicht mehr hoch.


    Die Jüngere (14,5 J.) kämpfte bis zum Schluss wie eine Löwin, sie konnte am letzten Tag nichts mehr bei sich behalten, kam nicht mehr hoch. Aber als sie den TA sah raffte sie sich noch einmal auf und wollte weg. Trotzdem war es richtig sie gehen zu lassen, sonst wäre sie unter starken Schmerzen verstorben.


    Bei beiden war es im Endeffekt Krebs, Tumore im Bauchraum. Theoretisch hätte man eine OP versuchen können aber bei dem Alter, den verschwindend geringen Chancen, den anderen Vorerkrankungen tut man den Hunden damit keinen Gefallen.


    Wir sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, unsere Hunde zu erlösen und ihnen weitere Schmerzen zu ersparen. Sie sind beide friedlich in unseren Armen entschlummert. Davor brauchst du wirklich keine Angst haben, es ist ein sehr ruhiger Abschied. :streichel:

  • Diese "qualvollen Euthanasien" kommen nur vor, wenn der TA das falsche Mittel und das ohne vorherige Narkose benutzt. Ich habe das bei meinen Hunden tatsächlich gegoogelt und dann bei meinem TA nachgefragt, welches Mittel sie verwenden, um ganz sicher zu sein, auch wenn ich meinem TA eigentlich absolut vertraue. Wenn das richtig gemacht wird, ist die Euthanasie für den Hund gar nicht schlimm. Ich habe beide in sehr guter Erinnerung, soweit das möglich ist. Ich wäre froh, wenn ich so sterben dürfte.


    Ich denke an euch und wünsche dir viel Kraft.

  • Ich habe schreckliche Berichte über qualvolle Einschläferungen gehört und will ihr das wirklich nicht antun!!

    Mach dir darum bitte keine Sorgen - das waren früher Einschläferungen mit T61, das ist mittlerweile in Deutschland so gut wie nicht mehr im Gebrauch. Das ist wirklich schrecklich, das gibts hier in Ungarn noch.


    Die heutigen Einschläferungen sind nicht mehr schrecklich, der Hund bekommt ein Narkosemittel und schläft ein. Das zweite Mittel, wovon dann das Herz stehen bleibt, wird in der Narkose gespritzt und der Hund reagiert darauf gar nicht mehr sichtbar, es bleibt ganz ruhig das Herz stehen. Das verursacht dem Hund keinen Stress und keine Qual.


    Ich hoffe allerdings für euch, dass die heutige Infusion wirkt und ihr noch etwas Zeit habt.

  • Ich habe mehrere Tiere einschläfern lassen müssen - die Tiere erhalten ein Beruhigungsmittel, es dauert dann so 10 Minuten, bis sie einschlafen. Das ist dann die Zeit, in der man sich verabschieden kann.
    Wenn das Tier schläft, bekommt es die Überdosis Narkosemittel. Meist setzen Atmung und Herzschlag innerhalb von Minuten aus. Als Laie bekommt man den Moment gar nicht mit.


    Einschläfern ist friedlich.


    Letztes Jahr ist unsere junge Katze an einem Augentumor eingegangen. Innerhalb von nur 3 Wochen ist der Hirntumor im Auge sichtbar geworden und in dieser letzten Nacht offenbar aufgegangen. Bis dahin hatten wir gehofft, die wöchentliche Verdoppelung des Tumors verlangsamen zu können. Op nicht möglich, Tier 2 Jahre alt.


    Das Tier hat geschrien, gekämpft, hat sich am Schluss nur noch am Boden im Kreis gedreht...
    Das Ganze hat, bis ich dann endlich morgens um drei in die Tierklinik fahren konnte (da muss man vorher anrufen und der Diensthabende meinte, es würde morgen früh noch reichen...), hat nur eine Stunde gedauert.
    Es war schrecklich und ich werde es nie vergessen. Ich habe überlegt (während ich am Telefon in der Warteschleife hing), ob ich sie erschlagen soll um Schluss zu machen um diese schrecklichen Schmerzen zu beenden. Seither habe ich übrigens ein starkes Schlafmittel für Tiere hier zu Hause, spritzen kann ich - das mute ich keinem Tier jemals wieder zu!!!


    Bitte überlege, wie du in der Situation deiner Hündin denken würdest. Versetz dich in sie hinein. Du bist 97 Jahre alt, Dauerschmerzen, Zusammenbruch, aber deine Kinder wollen unbedingt, dass du weiterlebst.

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