Rücken hängt durch

  • Bevor Du Dir wegen des angeblich so katastrophalen Gebäudes Deiner Hündin zu viele Gedanken machst, würde ich mich eher fragen, ob sie locker und ungezwungen läuft und sich frei und freudig bewegt. Falls sie in ihrer Bewegung gänzlich unauffällig ist, gibt es überhaupt keinen Grund, sie in irgend einer Weise zu schonen oder auf gewisse Aktivitäten zu verzichten.


    Wir mögen ein anderes Idealbild von einem 'funktionalen' Hund haben, dieses ist aber leider nur zu häufig von rein menschlich-subjektiven Empfindungen geprägt (man werfe dazu einen Blick auf das Ausstellungswesen und die dort vollbrachte züchterisch beeinflusste 'Weiterentwicklung' der Rassen).


    Kein 'Hundemensch' würde das Gebäude eines durchschnittlichen Dingos oder das eines Afrikanischen Wildhundes als funktional bezeichnen: und dennoch sind diese oft überbauten Tiere mit 'schlechten' Winkelungen und 'hängendem Rücken' häufig sehr viel fitter als so manch ein Haus- und Rassehund.


    Für gesunde Hunde generell sinnvoll und gymnastizierend sind z.B. (wo möglich und wo erlaubt) Querfeldeinmärsche ab von den Wegen durch den Wald und Spaziergänge, die wortwörtlich über Stock und Stein gehen. Mit meinen eigenen Hunden arbeite ich ausserdem gerne an Koordinationsübungen für die Hinterhand (der Hund geht geradeaus rückwärts von mir weg, steigt rückwärts eine Treppe hinauf oder stellt sich auf ein Podest, etc.) Das hilft dem Hund mit seinem Körpergefühl und wird dann später auch in angepasster Form zur Altersgymnastik.

    • Neu

    Hi


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    • Kleiner Nachtrag: der Schnappschuss, so von schräg oben aufgenommen, trägt zusätzlich noch dazu bei, dass die Winkel dieses Hundes gerader erscheinen und er 'verbaut' wirkt. Tatsächlich beurteilen lässt sich ein Hund so aus der Ferne höchstens mit wirklich gut gemachten Bildern von Seite und Front sowie einem Video, das den Hund aus einer herkömmlicheren Perspektive zeigt.

    • Vielen Dank für eure vielen informativen Antworten und hilfreichen Tipps!


      Ich bin jetzt etwas beruhigt und versuche ihre Muskulatur weiter zu stärken (ist jetzt seit 3 Monaten bei uns).


      Wir werden jetzt noch ca. 1 Jahr im 2. OG wohnen, das heißt ich müsste sie tragen.
      Ich habe noch eine 2. Dame, daher wäre das recht umständlich.
      Denkt ihr das ist dringend zu empfehlen?


      Ich achte bereits darauf, dass sie nicht von Möbeln runterspringt.
      Ansonsten bewegt sie sich gerne, ist sehr spielfreudig.


      LG

    • Unsere sieht ähnlich aus, sie ist hinten auch "überbaut".


      Wir haben viele Übungen für die Rückenmuskulatur gemacht, dadurch ist es optisch etwas besser geworden, weil die Rückenmuskulatur es optisch "ausgleicht". Ändert aber an dem Gebäude an sich nichts, stützt aber natürlich.


      Zusätzlich bekommt sie gezielt Massagen, das mache ich aber einfach so für das "Wohlfühlprogramm"


      Welche Übungen für die Muskulatur habt ihr gemacht?


      Kannst du mir noch einen Tipp geben, wie man eine solche Massage macht, oder wo man sich darüber informieren kann?


    • Wir werden jetzt noch ca. 1 Jahr im 2. OG wohnen, das heißt ich müsste sie tragen.


      Ich habe noch eine 2. Dame, daher wäre das recht umständlich.
      Denkt ihr das ist dringend zu empfehlen?

      Nein, warum denn tragen? Kontrolliertes Treppensteigen ist sogar gute Gymnastik und wenn man den Hund da nicht gerade stundenlang hinauf und hinunter hetzt, spricht absolut nichts dagegen, ihn diese selber steigen zu lassen. Vor einigen Jahren wurden Treppen plötzlich zum Tabu - angefangen hatte es mit der Begründung, dass dies für Welpen ungesund sei und Gelenkserkrankungen fördern könne. Heute weiss man, dass das so nicht stimmt, Es kann sinnvoll sein, Welpen nur wenige Stufen steigen zu lassen und sie dann zu tragen, doch es gibt wirklich keinen Grund, einen erwachsenen, gesunden Hund hochzutragen. Ich weiss, dass es Tierschutzvereine gibt, die das propagieren (genauso wie das elende 'der muss erst einmal ein Jahr lang ausschliesslich an der Schleppleine gehen, bevor Sie überhaupt dran denken können, ihn frei laufen zu lassen!') - aber richtiger oder sinnvoller werden diese Massnahmen dadurch trotzdem nicht.


      Lass den Hund toben, spielen und springen wenn er fit ist. Mit eineinhalb Jahren ist ein gesunder Hund in vollem Saft, körperlich ausgewachsen und voll belastbar. Hunde sind Lauftiere und müssen und wollen sich bewegen dürfen - sie sind nicht aus Glas. Zeigt der Hund irgendwelche Anzeichen von Unwohlsein, kannst Du ihn in seiner Bewegungsfreude immer noch einschränken. Ansonsten würde ich ihn spielen, toben und springen lassen wie er lustig ist.

      Auf diesem Bild sehe ich einen fröhlichen, munteren Hund. Wäre es meiner, müsste er allerdings noch etwas abspecken.

    • Istbei ehemaligen Straßenhunden (ist es überhaupt eine?) schwierig am Verhalten auszumachen, ob etwas nicht in Ordnung ist. Als meine mit ihren Hüftbescherden anfing, habe ich machmal aus dem Augenwinkel gesehen, dass sie hinter mir vom Trab in den Schritt fiel und dabei die Ohren anlegte. Drehte ich mich um, stellte sie direkt die Ohren wieder auf und trabte weiter... Schwächen verstecken halt.


      Ich würde einfach schauen, wie es sich entwickelt. Solagne kann ich noch Wasserwaten und bergauf-Laufen empehlen. Das ist halt auch gut für den Hintern. Es geht ja nicht nur darum, die Wirbelsäulenmuskular zu stabilisieren. Die kommt eh von möglichst abwechslungsreicher Bewegung (ohne Sprünge natürlich). Sich drehen und wenden im Spiel mit Artgenossen, rumflitzen ist gut.

    • Danke für deine Antwort!
      Sie ist kein ehemaliger Straßenhund, sondern wurde von einer Familie im TH abgegeben.


      Das habe ich mir auch schon gedacht, dass sie versuchen ihre Schwächen zu verstecken.
      Sie spielt sehr gern und aktiv mit Artgenossen :) Bergauf-Laufen werden wir mal öfter machen.


      Seit sie bei uns ist, hat sie schon gut abgenommen, aber ein bisschen geht noch (auf dem Foto wirkt sie kräftiger als in echt).

    • Das Geschirr passt nicht. Da würde ich auch schauen, (gerade) bei so einem Hund. Ich halte da auch ein Geschirr mit Sattel für nicht so optimal.


      Ich habe auch einen Hund bei dem alles mögliche nicht optimal ist. Ein Spezialist sagte damals er sollte x-y nicht mehr machen (war echt viel). Waren aber gerade Sachen die er gerne macht (springen etc.). Wir haben die Vorsätze irgendwann über Bord geworfen und 'lediglich' auf eine gute Muskulatur geachtet. Man muss halt abwägen.

    • Weiste, ich würde mir jetzt mal weiter gar keine Gedanken machen. Dein Hund ist springlebendig und richtig fit. Was kommt, das kommt, das kannste eh nicht aufhalten! Mach Dich nicht verrückt; lebe mit Deinem Hund und lass einfach alles auf Dich zukommen!


      Vieles hier ist doch nur Spekulation und wie die Gesundheit Deines Hundes letztendlich wirklich angelegt ist, das kann doch keiner von uns Usern wissen.


      Lebe mit Deinem Hund! Genieße es! Lass alles auf Dich zukommen!

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