Der SEELENHUND ----> ein großes Wort

  • Mein Seelenhund ist Zoey.
    Ich weiß auch nicht, ob es daran liegt, dass sie mein erster Hund war, aber wir beide haben einfach eine derart tiefe Beziehung zueinander. Sie ist einfach mein Spiegel.
    Geht es mir schlecht, geht es ihr schlecht. Bin ich scheiße gelaunt, ist sie das ebenfalls. Kann ich einen Menschen nicht leiden oder bin distanziert, ist sie das auch.
    Sie hat mich sehr viel gelehrt und mir sehr viel von mir selbst gezeigt.


    Dennoch lebt sie nicht mehr bei mir, sondern bei meinen Eltern. Weil es ihr dort einfach besser geht, weil meine Eltern ihr die zu ihr passenden Lebensumstände bieten können.


    Aber dennoch ist sie auch immer bei mir, egal wo ich bin.
    Wenn ich bei meinen Eltern bin, sind die "vergessen" und es ist so, als ob sie die ganze Zeit bei mir gewesen wäre.


    Es ist einfach schwer zu erklären, aber sie ist genau wie ich, nur halt als Hund.

  • Ich habe ihn so geliebt, dass ich nicht mal beim Einschläfern geweint habe, ich habe überhaupt nicht an mich gedacht, hatte ihn nur im Arm und dachte "gleich tut dir nichts mehr weh" , ich war völlig ruhig, mein Herz schlug ruhig, weil für mich in dem Moment nichts wichtiger war, als dass es ihm nicht schlecht geht und ich ihn vor Bösem beschütze.
    Obwohl in dem Moment

    Huch, da wurde es aber plötzlich windig um meine Augen....


    Aber zur Frage: Molly!!! Ganz klar und ganz eindeutig. Ohne es näher erklären zu können/wollen. Und ich kann Euch versichern, ich hätte mir gewünscht, es wäre nie passiert. Die "normale" Liebe zu all den anderen Hunden hätte mir absolut gereicht.

  • Wenn man auf den Seelenhund trifft, weiß man es!

    "Seelenhund" ist für mich tatsächlich eine Romantisierung. Wahrscheinlich auch sehr abhängig von der persönlichen Situation bzw. Lebensphase und dem eigenen Seelenleben, wie man einen Hund und seine Zuneigung und Entwicklung für sich wahrnimmt.


    Meine Hunde waren und sind immer Familienmitglied und ja, zu jedem meiner Hunde bestand ein besonderes Vertrauen und eine innige Beziehung. Sie lebten allerdings immer in einer fünfköpfigen Familie, vllt. der Grund, warum ich mit "Seelenhund" wenig anfangen kann, ich hab ja auch kein "Seelenkind" ;)

  • Ich denke, Seelenhund soll einfach nur ein Versuch sein, zu benennen, was da passiert, wenn Dir einer aus vielen plötzlich näher rückt als alle anderen vorher. So jedenfalls verwende ich den Begriff, wenn ich von Molly rede.

  • Ich glaube nicht an das Konzept des Seelenhundes und habe Mühe damit. Meines Erachtens ist das bei Hunden wie mit Menschen: mit manchen kommt man besser klar als mit anderen und mit einigen kann man sogar ganz innige Beziehungen führen.


    Das hat meiner Erfahrung nach aber eher mit der Persönlichkeitsstruktur von Mensch und Hund zu tun als mit dem Schicksal oder der 'Seele'. Ich kann mit dem Wort nichts anfangen und verstehe es nicht. Was soll es bedeuten?


    Natürlich gibt es Hunde, die von ihrer Disposition her besser zu mir passen als andere. Dennoch sind Beziehungen doch dynamische Prozesse und einen Hund als 'den' Seelenhund abzustempeln empfinde ich als so schwierig, weil das eine Weiterentwicklung des Beziehungsprozesses gar nicht in Betracht zieht und einen Stillstand suggeriert. Keinen meiner Hunde habe ich von Anfang an besonders gemocht oder gar 'geliebt'. Ich fand sie vielleicht hübsch oder wollte sie aus einem anderen Grund: als Gesellschafter, für den Sport oder die Arbeit, sie passten gerade gut ins Rudel, waren ein Notfall oder wurden zum besten Freund einer meiner anderen Hunde. Das Vertrauen, das heute besteht, war Arbeit und das Produkt gemeinsamer Erlebnisse und Abenteuer.


    Ausserdem ist dieses Label so exklusiv und suggeriert, dass man nie wieder eine gleich tiefe und ebenso besondere Beziehung mit einem anderen Lebewesen eingehen können wird. Ich jedenfalls kann nicht in die Zukunft sehen und weiss nicht, wem ich noch über den Weg laufen werde. Jede Beziehung ist einzigartig, weil wir es dabei mit Individuen zu tun haben. Solange ich mich aber am Begriff des 'dieser oder jener ist mein Seelenhund' festhalte, verschliesse ich mich möglicherweise gleichzeitig einer ganz anderen, aber vielleicht nicht weniger intensiven Beziehung mit einem weiteren Individuum.


    Bei Menschen mag das in unserer (noch) mehrheitlich monogamen Gesellschaft moralisch vertretbar sein, obwohl auch da der vermeintliche 'Partner fürs Leben' öfters mal durch einen neuen ausgetauscht wird Bei Tieren, die wir uns in unser Haus geholt haben, finde ich diese Einstellung problematisch, gerade weil die Beziehung zwischen Tier und Mensch im Mehrhundehaushalt nicht auf Exklusivität beruht. Es macht mich traurig, wenn in ein Mehrhundebesitzer einen bestimmten Hund als seinen 'Seelenhund' hervorhebt, weil es die anderen automatisch in die Kategorie 'weniger beliebt' und 'unter ferner liefen' abschiebt. Dabei ist es doch problemlos möglich, sehr innige Beziehungen mit mehr als nur einem Individuum zu haben. Dafür müsste man sich dieser allerdings öffnen wollen.

  • Es macht mich traurig, wenn in ein Mehrhundebesitzer einen bestimmten Hund als seinen 'Seelenhund' hervorhebt, weil es die anderen automatisch in die Kategorie 'weniger beliebt' und 'unter ferner liefen' abschiebt.


    Ich spreche jetzt nur für mich :smile:
    Das was Du sagst, trifft auf mich ganz und gar nicht zu.
    In keinster Weise.
    Es ist nicht so dass ich meine "Seelenkatze" (es ist einfach nur ein Wort, eine Bezeichnung. Muss sich keiner dran aufhängen) mehr geliebt habe als die andern.
    Es ist nicht so, auf gar keinen Fall, dass die andern weniger beliebt waren, bezw. sind und / oder unter ferner liefen, so wie Du mir das unterstellst (so empfinde ich es, als eine Behauptung: Du unterstellst mir Gefühle die Du gar nicht kennen kannst).


    Ich rede von Katzen weil ich noch nie mehrere Hunde gleichzeitig hatte, da kann ich nicht mitreden :smile:
    Ob es dennoch Gültigkeit hat?
    Meine Seelenkatze zum Beispiel, brauchte wesentlich weniger Aufmerksamkeit als meine kleine "unter ferner liefen", wie Du sie nennst.
    Meine "unter ferner liefen" bekam und bekommt mehr Aufmerksamkeit, mehr Zeit als meine "Seelenkatze" es je wollen hätte :smile:
    Es ist keine Klassifizierung, dieses Seelending, es ist einfach.
    Keine Portionierung der Liebe oder so :smile:


    Dabei ist es doch problemlos möglich, sehr innige Beziehungen mit mehr als nur einem Individuum zu haben. Dafür müsste man sich dieser allerdings öffnen wollen.


    Natürlich ist das so.
    Man kann sich auch Erfahrungen und Erzählungen von andern öffnen, ohne sie in eine Schublade zu stecken und ihnen zu unterstellen, sie kategorisieren die Liebe / die Gefühle für ihre Tiere.
    Dazu würde natürlich ein wenig Toleranz und sich öffnen wollen arg helfen :D
    Sorry da wollte ich jetzt nicht widerstehen. Ich mein's nicht bös, mich nerven einfach Deine Vorurteile ganz arg. Und das darfst Du wissen :smile:

  • Ohne das abwerten zu wollen: ich mag den Begriff nicht.
    Ich würde auch nie einen meiner Hunde so bezeichnen. Nicht, weil ich sie nicht mag, sondern, weil ich sie nicht bewerten möchte.
    Jeder ist Einzigartig und hat seine Vorzüge oder Dinge, mit denen ich weniger gut zurechtkomme. Das ist ganz subjektiv. Ich verändere mich, die Hunde verändern sich - vielleicht passt etwas, was heute für mich perfekt erscheint, morgen nicht mehr. Passt das Label dann noch? Kann ich es weitergeben? Was ist, wenn meine Hunde irgendwann nicht mehr sind, rückt dann der nächste Seelenhund nach? Oder kann ein Neuer dem Alten nie gerecht werden?
    Allein diese Überlegung macht mir Kopfschmerzen. Ich finde, es steht mir nicht zu, ein Lebewesen, das ICH mir ausgesucht habe, in so eine Schublade zu stecken.


    Ich habe meinen älteren Hund, mit dem ich, wenn man es summiert, besser zurecht komme. Er war von Anfang an einfacher, absolut liebenswert und für mich perfekt.
    Dann kam der zweite Hund, mit dem es überhaupt nicht so romantisch verlief. Es hat lang gedauert, bis wir ein Team waren und auch heute ist es häufig nicht so leicht. Das heißt aber keinesfalls, dass ich ihn weniger lieb habe.
    Ich bin für beide Hunde das Zentrum ihres Universums. Aussuchen konnten sie sich diese Tatsache aber nicht.


    Deswegen habe ich keinen Seelenhund. Ich habe zwei ganz tolle, liebenswerte und so verschiedene Hunde, die ich nicht vergleichen kann und will, weil ich das nicht fair finde.

  • Deswegen habe ich keinen Seelenhund

    Ich kann nur für mich sprechen. Ich hab mir das wirklich nicht ausgesucht, ich hab es - wie ja oben schon geschrieben - nicht einmal gewollt. Es ist einfach passiert. Das bedeutet aber im Umkehrschluss absolut überhaupt nicht, dass ich Jula deswegen nicht lieben würde oder gar vernachlässige. sie bekommt - ganz im Gegenteil - aktuell seit einiger Zeit sogar deutlich mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung, weil sie wirklich alt wird und mich viel mehr braucht als früher. Da werden Mäntel genäht, Wanderwagen gebaut, Decken zurecht gerückt etc.


    Ich weiß, dass es moralisch nicht so gern gesehen wird, in der Liebe zu differenzieren. Aber wenn es nun einmal so ist, macht es auch keinen Sinn, sich selbst oder anderen etwas vorzulügen. Wichtig bleibt einzig und allein, darauf zu achten, dass niemand benachteiligt wird.

  • Also ich war bisher auch sehr skeptisch und mochte das Wort Seelenhund nicht wirklich. Vor allem wenn dann Besitzer die gerade mal ihren ersten Hund haben - meistens auch erst seit kurzem -diesen als Seelenhund bezeichnen kann ich nur mit dem Kopf schütteln ob dieser übertriebenen Vermenschlichung..


    Ich habe aktuell Hund Nr. 5-7, und alle Hunde von Nr. 1 bis zum letzten haben einen besonderen Stellenwert, der eine etwas mehr, der andere etwas weniger - aber geliebt habe ich alle, bzw. tue das nach wie vor. Es gab auch einen oder zwei Hunde mit denen ich eine tiefere Verbindung hatte als mit anderen.. Und jetzt kommt das große ABER :) Hund Nr. 7 ist tatsächlich etwas was ich nicht beschreiben kann (ich lasse bewusst das Wort Seelenhund weg), der Kleene war noch blind und taub in der Wurfkiste, und da war zwischen uns schon eine Anziehungskraft die ich nicht beschreiben kann. Das ging definitiv auch von ihm aus! Er hat uns alle drei Menschen beschnuppert und nur bei mir wollte er gekuschelt werden, und da war er wenige Tage alt und ich war nicht die Hauptperson die bei den Welpen war! Auch jetzt als Erwachsener Hund ist da eine Verbindung die ich nicht wirklich beschreiben kann, am ehesten noch als "grenzenlose Liebe" - und ich bin wirklich eher Realist und ein Hund ist ein Hund für mich, wenn er stirbt ist das sehr traurig aber es ist eben "nur ein Hund". Aber dieser Hund ist anders..


    Von daher würde ich schon sagen, dass es Hunde mit denen die Bindung wesentlich tiefer geht - vielleicht kann man auch sagen "once in a livetime" Hund oder so..

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