Was da wohl auf uns zukommt...?

  • Hallo zusammen :)


    Habe mich vor wenigen Minuten angemeldet und ich stell mich schnell nochmal vor.... Melanie, bald mit Golden Retriever Welpen im Haushalt, im Ausland lebend.


    Unser "Milo" ist mein dritter Hund - davor hatten wir eine Schaeferhuendin (Mix) aus dem Tierheim und noch weit davor hatte ich einen Dobermann-Schaeferhund Mix.


    Urspruenglich aus Berlin kenne ich so gewisse Dinge die Hundehaltung betreffend doch anders und ich mag oft nicht was ich hier bei uns sehe und erlebe.
    So ist es hier an der Tagesordnung, dass Hunde auf dem Schoss der Autofahrer sitzen oder frei beweglich auf der Ladeflaeche des Pickups rumturnen (und auch mal runterspringen), Hunde werden hier zu 99% in crates gesteckt, sowohl ueber Nacht und wenn der Besitzer das Haus verlaesst.


    Und on top werden hier die Hunde im sehr fruehen Alter durchweg kastriert. Das kann im Alter von 7 Wochen losgehen und manche "Verkaeufer" / Zuechter lassen sich unterschreiben, dass man seinen Welpen bis zu einem bestimmten Alter kastrieren laesst.


    Nun will ich niemandem vorschreiben was er zu tun und zu lassen hat oder gar Vorwuerfe machen.


    Nur sehe ich gewisse Dinge eben so ganz anders und leider weht einem hier ein wirklich sehr unschoener Wind entgegen.


    Ich weiss, nach nun 10 Jahren in diesem Land, dass vieles auf Nichtwissen beruht und die Mentalitaet ist generell eine andere. Anders gesagt, es zieht sich wie ein roter Faden durch den Alltag.


    Nicht, dass ich Kritik nicht abkann, allerdings als Deutscher / Auslaender (das muss ich jetzt mal so sagen) hat man doch einen sehr schweren Stand hier.


    So, nachdem ich das jetzt so alles aufgeschrieben habe, moechte ich euch fragen, wie ihr mit boshafter Kritik oder wienennichdasjetzt? umgeht. Und wie staerkt ihr euch den eigenen Ruecken?


    Beste Gruesse,
    Melanie

  • Um welches Land geht es denn, liest sich nach den USA? Sorry, habe Deine Anmeldung nicht gelesen.


    Mit Kritik betreffend die eigene Hundehaltung erlebt ja jeder seine Geschichte. Das gibt es überall, nur kanns natürlich im Ausland, wenn da man eh schon etwas schräg angeschaut wird (warum eigentlich?) schwieriger sein.


    ich hab gelernt, mein Ding in der Hundehaltung durchzuziehen und mir nicht großartig reinreden zu lassen, wenn ich auch Rat gerne annehme.
    Grundsätzlich lass ich mir da nicht reinpfuschen.


    Aber das ist jetzt sehr allgemein gesprochen, was genau ist denn Dein Problem?

  • Ich kenne dich nicht und ich kenne nicht die Mentalität der Menschen, die dich umgeben - geschweige denn weiß ich, in welchem Land du lebst.


    Was ich aber beim Lesen deines Beitrages sofort gedacht habe:
    Das was viele an uns Deutschen nicht mögenist doch das Überkorrekte, Unentspannte. Für alles brauchen wir Regeln und gerne werden andere kritisiert. Das was du schreibst ist doch in erster Linie Kritik an deinen hundehaltenden Mitmenschen, wo genau erwartest du denn Kritik an dir?
    Wen sollte es stören, wenn du deinen Hund in einer Hundebox transportierst und nicht auf dem Schoß? Glaubst du wirklich auf Wiederstände zu stoßen, wenn dein Hund ins Haus darf?
    Was dir vielleicht begegnen wird ist ein gewisses Amusement, aber da musst du drüber stehen. Wenn sich einer über die Autobox wundert nimms mit Humor: "Du weißt doch, für uns Deutsche muss alles seinen Platz haben..."


    Vielleicht verstehe ich dich auch einfach falsch, aber wenn du entspannt an die Sache rangehst, weiß ich nicht wo das Problem zu erwarten wäre.

  • ...hm, vielleicht sollte ich noch ein bisschen was extra erklaeren...


    Obgleich man hier viele Tiere sieht, sieht die Leute nicht zwingend tierfreundlcih - nix Neues werdet ihr sagen, das gibts hier auch...


    Wenn man wie ich seinen Rueden nicht kastrieren will, dann verstehen das die Leute nicht.
    Abgesehen davon, dass es enorm schwer ist eine Wohnung zu mieten mit einem Haustier, teilweise wird erwartet dass das Tier kastriert ist.


    Doggy Daycare ohne Kastrierung so gut wie unmoeglich! In meinem Fall egal, weil ich das nicht brauche, aber dennoch find ich das irgendwie doof.


    Dogwalker bestehen auch nicht selten auf eine Kastration.


    Der allgemeine Konsens ist, dass kastriert Hunde besser sind, vertraeglicher eben.


    Ich moechte Milo aber nicht kastrieren nur weil die Allgemeinheit es so will oder fuer richtig haelt.


    Hunde sind hier stets an der Leine zu fuehren, es sei denn man befindet sich in einem off-leash Gebiet. Und da kann es dann wieder Aerger geben, wenn (vor allem) ein Ruede nicht kastriert ist. Selbiges gilt fuer Dog Parks.


    Meine Konsequenz bezueglich des nicht-kastrieren-wollens ist, dass ich plane Milo doch recht frueh fuer ein obedience training anzumelden.


    Komisch....eigentlich weiss ich schon ziemlich genau wie ich was machen will aber das macht mir irgendwie schlaflose Naechte sozusagen.


    Beste Gruesse,
    Melanie

  • Danke ihr Beiden!


    Achso ja, ich lebe in Kanada, genauer gesagt im Lower Mainland.


    Tja, ich schrieb ja eben im zweiten Post eigentlich weiss ich schon sehr genau wie ich was moechte, aber ich hab hier eben auch viele Sachen erlebt, die mit unschoen nicht zu beschreiben sind.


    @Cherubina


    Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrueckt?


    Ich kenne vieles von dem wie man es hier macht (als Canadian) nicht und bin da auch froh drueber.


    Auf der einen Seite sind Kanadier als freundlich bekannt, auf der anderen Seite ist das nicht die wirkliche Wahrheit.


    Insofern, wenn man abweicht von dem, wie die Leute es hier handhaben, wird man nicht nur schief angekuckt sondern auch beschimpft (das geht bis zu fu... N.zi).


    Eine Bekannte (Deutsche) macht dieses Theater seit nun einem Jahr mit. Sie hat auch einen GR und der ist eben auch nicht kastriert, wird nicht in einen crate eingesperrt etc pp.


    Tja, Deutsche moegen ja so ihre Macken haben, aber wenn man im Ausland lebt weiss man ploetzlich viele dieser Macken anders einzuordnen.


    Beste Gruesse,
    Melanie

  • Wir wissen immer noch nicht, wo Du lebst, scheint jedenfalls englischsprachiges Ausland zu sein.
    Ist vielleicht auch egal- da lebst Du halt mit Hund.


    Anscheinend gibt es zwei Probleme: eines hast Du mit dem Umgang mit Hund im öffentlichen Raum- Daycare oder Dogwalking brauchst Du aber nicht in Anspruch zu nehmen, schreibst Du.


    Anders sieht es natürlich bei Wohnungssuche aus- liegt da dein Problem? Bekommst Du keine Wohnung, wenn dein Hund nicht kastriert wird? Das wär natürlich echt schwierig.


    Also so ganz verstehe ich das alles noch nicht. Doof finde ich die Einstellung in dem Land schon auch, aber Du wirst Dich vermutlich zum Teil anpassen müssen?


    :ka:


    Oh, sorry,hat sich überschnitten.

  • Hahaha ich entschuldige mich, haette ja wirklich von Anfang an schreiben koennen wo ich derzeit daheim bin.


    Meine Frage war wie ihr das macht, wenn ihr Aerger oder Stress habt mit Menschen eure Hunde betreffend?
    Wie geht ihr damit um, staerkt euch selbst den Ruecken?


    Ich hatte jetzt Glueck mit Wohnung, also da ist alles gut gegangen.


    Ja, es ist wirklich diese merkwuerdige (doofe) Einstellung hier, die mir zu schaffen macht.


    Wie gesagt, ich denke jeder wie er es fuer richtig haelt. Leider gilt das von anderer Seite her nicht.


    ...

  • Nicht, dass ich Kritik nicht abkann, allerdings als Deutscher / Auslaender (das muss ich jetzt mal so sagen) hat man doch einen sehr schweren Stand hier.

    Ist halt so: Im Ausland muss man sich ein Stück weit anpassen, oder man bleibt einsam.
    Auswandern und dann erwarten, dass das neue Umfeld die eigenen Maßstäbe annimmt ... das war mal zu Kolonialzeiten. ;)


    Ich rufe @Theobroma, die Ähnliches durchgemacht hat.

  • Hm, schwierig zu beantworten.


    Vermutlich hat jeder Hundehalter im ach so ordentlichen und angeblich hundefreundlichen Deutschland schon mal Ärger mit Mitmenschen gehabt, weil der Hund etwas tat oder auch nicht, was nicht "konform" ist.
    Kenn ich auch, finde ich doof, muss man sich entweder entschuldigen oder sich wehren oder das an sich abprallen lassen. Manchmal alles zusammen.


    Wenn ichs richtig gelesen habe, zieht Dein Hund erst ein? Gibt es denn jemanden in Deinem Umfeld, der Dich da bestärken könnte, dass Du eben Hundehaltung so und nicht anders machen willst, zB was Kastration betrifft? Oder wird das Deinen Alltag fürchterlich erschweren, wenn der Hund intakt bleibt?


    Wirst Du noch lange in Kanada leben wollen oder müssen?

  • Ist halt so: Im Ausland muss man sich ein Stück weit anpassen, oder man bleibt einsam.Auswandern und dann erwarten, dass das neue Umfeld die eigenen Maßstäbe annimmt ... das war mal zu Kolonialzeiten. ;)


    Ich rufe @Theobroma, die Ähnliches durchgemacht hat.

    Und du weisst jetzt woher wieviel ich angepasst bin und wieviel nicht?


    Ich kann dir versichern, dass niemand an der border seine Herkunft abgibt sondern man behaelt seine Herkunft.


    Was weisst du von meinen Erwartungen?


    Ich erwarte eigentlich nur ein "leben und leben lassen"... das erscheint mir jetzt nicht zuviel.


    Nochmal: Ich mag zwar vieles nicht im Umgang mit Tieren sage aber hier NIEMANDEM wie er was zu tun hat!
    UMGEKEHRT sieht das anders aus.


    Glaub mir mal, nicht bei allen Sachen wuerdest DU dich anpassen wollen und wuerdest es auch nicht tun.
    Nur um anpassen geht es mir auch gar nicht.


    ...

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