Altwerden für Anfänger

Ich weiß ja nicht, wie alt meine Maus wirklich ist...kann sein, dass sie dieses Jahr schon 12 wird, vielleicht aber auch erst 10...keine Ahnung
Manchmal habe ich das Gefühl, sie wird wirklich alt - tüddelt eeeeeextrem langsam von Grashalm zu Grashalm (also noch langsamer als sonst schon), hört erst beim 5. Mal ansprechen, mag nicht wirklich spazieren gehen und dann ist sie wieder so gut drauf, dass sie auch erst 8 sein könnte - fordert ihre großen Runden ein, läuft problemlos über 10km, ist lustig, frech und gut drauf.

Sie ist über die Jahre merklich ruhiger und gelassener geworden. Ich nenne sie ja gern weise und allwissend.
Der Terrierirrsinn hat sehr abgenommen und sie braucht ein Weilchen um sich bei Spaziergängen einzulaufen. Sie will nicht mehr jeden Hund, der ihr auf die Nerven geht zusammen stauchen und geht Hundebegegnungen inzwischen lieber aus dem Weg. In vielen Fällen nehme ich sie schlicht auf den Arm und trag sie vorbei, weil ich nicht wüsste, warum ich ihr den Tutnix Stress antun sollte.

Sie ist gelenktechnisch in einem miserablen Zustand. Dank der jahrelangen Fehlbelastung durch ihr kaputtes Bein, ist sie einfach immer irgendwie schief, auch wenn das inzwischen viel besser geworden ist. Sie hat Arthrose, PL, ist jetzt nach der OP vorne durchtrittig (besser als dreibeinig ist das aber allemal) und ihr Rücken ist auch nicht ganz in Ordnung.
Aber durch ihre Terriergene baut sie zum Glück immens schnell Muskeln auf, so dass sie damit eigentlich kaum bis gar keine Probleme hat.
Ich mache alle paar Tage mit ihr Übungen und im Sommer lasse ich sie Wasser treten. Schwimmen will Madame nur an ausgewählten Tagen, wenn der Mond im Saturn steht und ein Sternschnuppenregen runter kommt - sprich es gibt Tage da hopst sie einfach in den See und schwimmt ein paar Runden und das wars dann erstmal wieder für ein paar Wochen
2x im Jahr gehts zur Osteo bzw. in Akutfällen auch öfter.

Sie ist durch Frodo allerdings richtig aufgeblüht. Klar bei vielem kann sie schlicht wegen ihren kaputten Beinen nicht mithalten, aber sie hat großen Spaß am Wandern und langem Spazieren gehen. Radfahren findet sie auch toll, wobei sie da in ihrem Korb sitzt^^
Ab und zu neigt sie auch einfach dazu sich zu überschätzen. Da bin ich dann wirklich froh, dass ich sie einfach hochnehmen und ein Stück tragen kann. Auch wenn sie an manchen Tagen problemlos 10km läuft, an anderen sind ihr schon 5km zu viel.
Da ich sie ja von Anfang an immer wieder tragen musste, ist das für sie etwas völlig Normales und es freut mich immer noch, dass sie sich danach schon lange nicht mehr schüttelt. Früher ist sie aus dem Geschüttel danach oft gar nicht mehr rausgekommen, weil sie das so furchtbar fand.
Jetzt sitzt sie gern auf meinem Arm und genießt es, dass sie endlich mal mehr Hasen und Rehe sehen kann

OK
wir sind auch dabei.
Yukon ist jetzt 15 Jahr alt - SchäfiMix.
Er kam zu uns als er 4 Jare alt war und er hatte einige Baustellen.
Verkorkste Kindheit und die erste Besitzerin hat Ihn in die falsche Richtung erzogen ( Angstagressiv)
Nach all den Jahren weiss er nun, das er sich auf uns verlassen kann.
Jeder Grashalm bekommt die Relativitätstheorie erklärt , alles dauert länger aber er ist noch bei uns.
Atrose, Spondilose , eingestellte SDU, Kehlkopflähmung, Vestibularsyndrom, Schlechte Nieren und
Bauchspeicheldrüsenwerte, nichts kann Opa aus der Ruhe bringen. Wir sind auf der Zielgeraden.
Aaaaber jeden Abend ( ob Frauchen müde oder nicht) wird eine Laufübung gemacht mit dem Hulahubreifen.
Reifen so 5 cm senkrecht über den Boden halten und Hund durchstiefeln lassen, laaaangsammm.
Leckerchen ( Karottenstüche und Salatgurkenstücke fliegen immer nach rechts und nach links)
gibt es natürlich auch und zum Schluß so nach 4 Handvoll Gemüse kommt der Jackpott
und das Restgemüse mit ein paar kleingeschittenen Hühnermägen fliegen durchs Wohnzimmer und er darf suchen.
Jeden Tag , 7 Tage die Woche , 52 Wochen im Jahr und gnade Yukon Frauchen ist krank.
Krankheit gibt es nicht- geübt muß werden.
Seine Muskulatur ist auch noch sehr gut am Popes. Die Pfoten scheifen nicht und manchmal machen wir einen Altherrentrab.
Ich geniesse es nur Ihn zu sehen, wie er in die Luft schnuppert und sein Leben geniesst.
Er ist 24 Stunden am Tag bei mir ( er darf mit auf Arbeit) und ich hoffe, das wir noch ein paar Wochen oder Monate haben.
Ach ja

Wir reihen uns hier mal mit ein :)
Joschi ist im Januar 12 geworden, er lebt jetzt seit fast 11 Jahren bei uns.
Ich fange mal mit den gesundheitlichen Zipperlein an.
Seit ca. zwei Jahren hat er mit Arthrose in den Zehengelenken vorne einseitig zu tun, was wir glücklicherweise gut im Griff haben. Seit einem halben Jahr hat er nun noch mit Arthrose in der Hüfte und evtl etwas in Richtung Becken und dazugehörigem Muskelabbau zu hinten rechts zu tun.
Um der Sache Herr zu werden, gehen wir jetzt zur Physiotherapie. Wir waren gestern das erste mal dort und ich war recht begeistert. Ich hoffe, das hilft ihm soweit ganz gut :)

Vor einem Jahr war der erste Punkt, an dem wir das Gefühl hatten, der Dicke sei so richtig alt geworden. Daraufhin haben wir ein großes Blutbild mitsamt Schilddrüsenwerten machen lassen und seitdem bekommt er Schilddrüsenhormone. In der Zeit danach merkte man deutlich, dass es ihm besser ging. Er hatte wieder mehr Energie und Spaß an allem.
Aktuell merkt man ihm aufgrund der Hüftproblematik an, dass er manchmal nicht ganz so kann, wie er möchte, aber im Allgemeinen ist er doch noch sehr fit.
Er kann schöne lange Runden spazieren gehen und hat viel Freude daran. Er macht es einem manchmal schwer, zu erkennen wann er doch mal eine Pause braucht, da er prinzipiell anfängt zu trödeln wenn er weiß, dass es in Richtung Auto geht. Er ist einfach gerne draußen unterwegs und mag dann nicht heim.
Lange Strecken am Rad kann er aufgrund seiner Hüfte und der dadurch etwas geschrumpften Kondition nicht mehr laufen. Dafür haben wir einen Fahrradanhänger gekauft.
Er ist insgesamt immer noch sehr interessiert an jeglicher Art von Beschäftigung, wenn er mal seinen Ball haben darf, ist das das größte und er spielt dann auch ziemlich ausdauernd damit.
Wenn wir ans Meer fahren, buddelt er immernoch seinen Ball im Sand ein, nur eben nicht mehr so ausdauernd und lange wie früher und er macht mehr Pausen.
Wenn die Schwimmsaison wieder losgeht, ist er wieder in seinem Element und kann sich schön austoben.
Tüddeligkeit oder ähnliche alterbedingte Sachen kann ich bei ihm nicht feststellen. Ansonsten haben wir über die Jahre wirklich eine sehr innige Beziehung aufgebaut. Er kennt seine Grenzen und auch die Dinge, die er prinzipiell darf, ohne dass es großer Worte bedarf. Trotzdem hat er wie früher ab und zu seinen eigenen Kopf und das schätze ich an ihm, langweilig wird es nie.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass er ein sehr glücklicher Senior ist, der an seiner Umwelt teilnimmt wie früher und allgemein noch ziemlich fit ist.
Wenn wir jetzt die Sache mit der Hüfte noch etwas besser hinkriegen, bin ich völlig zufrieden :)

@my joschi, das hast du alles so nett erzählt...

Wir sind hier nach wie vor in so einer "in hold" - Stellung. Die OP ist gerade 3 Wochen her, aber irgendwie läuft hier der Alltag wieder nahezu normal. War da was? Sheela tüddelt wieder auf unseren Spaziergängen und ich freue mich darüber! Wenn's Tüddeln mal nicht passt, muss sie halt mal kurz an die Leine. Neulich hat sie bereits mal wieder einen auf dem Spazierweg von mir "verlorenen" Handschuh gesucht und gefunden und wir haben mal wieder "Eigenfährtenarbeit" gemacht. Wat für ein Stehaufmädchen...

Nun müssen wir ihre etwas aus den Fugen geratene Verdauung wieder in den Griff bekommen und dann wünsche ich meinem guten alten Mädchen mindestens noch ein gutes Jahr nach OP... sie ist einfach meine Beste...

(ich denke, in diesem Fred hier müssen wir uns nicht rechtfertigen für leicht sentimentale Gedanken, oder?)

Ganz liebe und halt auch leicht sentimentale Grüße
Bea & Maidlis

Danke! Vielleicht kann man ein kleines bisschen herauslesen, wie unfassbar lieb ich ihn hab und dass er einfach nicht mehr wegzudenken ist

Die Daumen sind ganz fest gedrückt für die kleine Sheela, dass ihr noch ganz viel Zeit miteinander habt. Das klingt doch soweit eigentlich alles schon ganz gut! Aus deinen Worten liest man die Liebe zu ihr

Ich hab mich grad soo sehr gefreut, wir haben eine Runde um den See gedreht mit Joschis bestem Kumpel. Als wir eine Labbi-Dame trafen, hat Joschi einen Rappel gekriegt, ist losgerannt und hat angefangen zu buddeln und seinen Kumpel zum Spielen aufzufordern, und zwar richtig ausdauernd :)
Das war so süß und das hat er schon lange nicht mehr gemacht. Ich konnte nur grinsend dastehen und mich freuen

Ich habe ja auch so eine alte Dame hier - 14 Jahre und 2 Monate hat Leika schon auf dem Buckel (im wahrsten Sinne des Wortes). Sie hat starke Spondylose und dadurch Schwierigkeiten beim Laufen, beim Aufstehen usw. Spaziergänge beschränken sich auf ganz kleine Runden, manchmal ist auch nur die Wiese zwischen den Häusern das Ziel.

Leika kam mit 4 Jahren zu uns - am 14. April war das 10 Jahre her. Sie ist unser erster Hund, wir haben sicher viel falsch aber wohl auch vieles richtig gemacht. Ausser der Spondylose hat sie eigentlich nur sehr selten mal etwas gehabt, was das Eingreifen des Tierarztes nötig machte. Sie bekommt Schmerzmittel und zusätzlich Teufelskralle, Vitamin B und Collagile Dog sowie ein Medikament gegen Inkontinenz, die wohl auch hauptsächlich durch die Spondylose, evtl. aber auch durch die Kastration aufgetreten ist. Inzwischen müssen wir aufpassen, dass sie nicht zu lange auf kaltem Untergrund liegt - das bringt Undichtigkeit....

Wir beobachten die alte Lady mit Argusaugen. Die 8 Stufen zum Aufzug fallen ihr zunehmend schwer - aber mit etwas Motivation klappt es noch. Im Kopf ist sie vermutlich noch voll da - auch wenn es manchmal scheint, sie lebt in ihrer eigenen Welt. Aber dann kommt sie wieder, will kuscheln (viel mehr als früher) oder ein bisschen spielen. Ein paarmal täglich bekommt sie ihre "5 Minuten" - liegt auf der Seite, grunzt und knurrt, rennt mit den Pfoten, macht wirklich abenteuerliche Geräusche.... und dabei ist ihr Gesichtsausdruck unbezahlbar: Guckt mal, was ich hier veranstalte - ich bin lebendig, ich will Spass - und kraul mir gefälligst meinen Bauch!

Immer mehr weisse Häärchen zieren ihr schwarzes Gesicht - ihr ehemals schwarzer Bauch ist sehr meliert, auch die Rute ist teilweise meliert....

Wir hoffen sehr, dass sie es noch lange schafft, aufzustehen und wenigstens zum Verrichten ihrer Geschäfte mit nach draussen zu kommen. Und wir hoffen sehr, dass wir rechtzeitig erkennen, wenn sie sich wirklich quält - und das scheint momentan noch nicht der Fall zu sein.

Urlaube werden sehr kurzfristig geplant - ich mag keine hundefreundliche Ferienwohnung 6 Monate im Voraus buchen, ohne zu wissen, ob wir zum Zeitpunkt der Reise noch einen Hund haben - und das können wir halt nicht mehr langfristig absehen. Wir sind dankbar für jeden Tag mit unserem schwarzen Monsterchen.

Gruss
Gudrun

Meine letzte Seniorin wurde fast 19. Sie war am Ende taub und etwas dement und hat in die Wohnung gemacht. Ich musste das Plüschfell am Popo kurzschneiden weil sie sich manchmal beim Pipimachen in die Pfütze gesetzt hat. Trotzdem war ich um jeden Tag froh den sie gelebt hat. Sie durfte tun und lassen was sie wollte und alle Menschen in der Familie waren ihre Untertanen
Meine älteste die jetzt hier lebt wird im Sommer "erst” 11, benimmt sie aber genauso wie mit 2 Jahren. Nur die Schnute wird grau und auf den Augen erscheint ein kleiner Schleier

Diese Seite ist sehr schön zulesen, aber es kommes dann so viele Gedanken an meine beiden. Mein amy starb am 18.04.2016., Mia, von meiner Tochter 10.06.2016. Amy war fast vier Jahre krank(sie wurde 15), zum schluss blind und taub. Auch sie machte manchmal in die Wohnung. Es war mir sooo scheiß egal, es war doch meine Amy. Man wächst doch mit ihnen ins Alter und merkt wie sie abbauen , ich habe sie im Alter mehr geliebt als wie zur Teanie Zeit, nicht falsch verstehen .Wir haben die Rollen getauscht , sie war der Boss und ich ihr untergebener , aber das sehr gern .An alle ,,, genießt sie mit all ihren Macken,,,,, die Zeit ist sooo schnell vorbei

Ich glaub hier bin ich auch richtig!

Wir haben zwar schon seit 2001 Hunde, aber erst jetzt erleben wir hier alternde Hunde. Unsere ersten zwei Fellnasen mußten wir mit 6 und 6 1/2 Jahren erlösen lassen.

Ich bin also auch Anfänger im Thema Seniorenhunde. Mit uns leben unsere Berner-Mix-Oma Emmi, geschätzt 12 - 13 Jahre, seit 7 Jahren bei uns, und Robin, unser Portugiesen-Mix, 10 Jahre, seit 9 1/2 Jahren bei uns.
Das Senioren-Duo ergänzt Muggl, ein 3 1/2jähriger Terriermix, aber um ihn geht´s hier nicht.

Liebe Grüße

Alt werden für Anfänger - das ist das, was ich mit Lovvy zur Zeit erlebe. Mein erste Hündin wurde nicht so alt (Herzprobleme), Lorcan wurde noch nicht mal neun (Krebs und Nieren), aber Lovvy geht langsam auf die 14 zu. Bis vor ein paar Monaten merkte man ihr das nicht an. Sie war zwar etwas gemütlicher unterwegs als früher, ab und an zwickte die Arthrose (also im Prinzip wie bei mir auch...), aber alt, nein, das war sie nicht. Vor gut einem Jahr hat man bei einer Blutuntersuchung ein Nierenproblem festgestellt - CNI, aber die Werte sind nicht so schlimm und vor allem stabil. Ansonsten ist sie gesundheitlich noch gut drauf für ihr Alter.
Aber sie schläft jetzt viel. Sie hört schlechter, sieht schlechter, und wird unsicher. "Altersängste", nannte eine Tierärztin in der Klinik das. Sie hat sich verändert in den letzten paar Monaten. Aus der flotten Seniorin ist eine alte Hündin geworden.
Aber gut, was will man machen. Das ist das Leben.
Wir genießen die Zeit miteinander. Irgendwie ist diese Zeit jetzt ruhiger, aber intensiver als früher.

(Und wieviel Hektik ein Welpe ins Haus bringt, habe ich am Sonntag gesehen, als meine Tochter mit ihrem 4 Monate alten Kooiker hier war.... )