IBD, Allergie oder wirklich einfach nur empfindlich?

  • Ich wechsle jetzt ja gar nicht mehr, es gibt nur noch Wild gekocht mit Olewo Karotten und keine Leckerlis und dies schon seit Mitte Februar.

  • Leider gehen bei uns gar keine Kohlehydrate und Stärke, die locken dann wieder die Giardien hervor, es ist echt nicht einfach im Moment.

    Liebe Sonja,


    ich möchte nun keine Zweifel streuen, wenn du nun grade eine Diät gefunden hast, die funktioniert. Da es aber anscheinend doch für dich - und den Hund? - nicht ganz so easy ist, möchte ich dir einen Auszug aus dem Giardienpost des vortrefflichen Dr. Rückert posten:

    "Während einer gegen Giardien gerichteten Behandlung wird zu einer
    extrem kohlenhydratreduzierten Ernährung geraten. Dabei könnte es sich
    aber auch gut und gern um einen Rat handeln, den jeder bei jedem
    abschreibt, ohne dass das je wissenschaftlich überprüft worden wäre. Die
    normale Darmflora kann nämlich nach meinem Dafürhalten ein paar
    Kohlenhydrate auch gut als Energielieferanten brauchen, wenn sie sich
    erfolgreich gegen die Parasiten wehren soll. Auch ist ein an schwerem
    Durchfall leidender Patient in der Regel auf die leicht zugängliche
    Energie aus Kohlenhydraten dringend angewiesen. Speziell beim ersten
    oder zweiten Therapie-Durchgang halte ich insgesamt nicht das Geringste
    von irgendwelchen drastischen Futterwechseln. Der Ratschlag, einen zuvor
    an Fertigfuttermittel gewöhnten Hund mit symptomatischer Giardiose
    (also heftigem Durchfall) auf der Stelle auf kohlenhydratfreie
    Rohfütterung umzustellen, ist in meinen Augen geradezu dramatischer
    Unfug und kann nur buchstäblich in die Hose gehen.
    Auch hier nochmal eine Bekräftigung: In meiner Erinnerung hat jeder Giardien-Patient von einer Durchfall-Diät mit Hill's i/d als begleitender Maßnahme zur medikamentösen Therapie profitiert. Die i/d mag wahrscheinlich die älteste kommerzielle Magen-Darm-Diät der Welt sein, sie mag aus Dingen bestehen, die viele als "Müll" ablehnen, und sie mag Kohlenhydrate ohne Ende beinhalten, aber - und das sage ich vor dem Hintergrund von dreißig Jahren Erfahrung - sie funktioniert! Im Gegensatz dazu höre ich - gerade bei der Fernberatung per Telefon oder Mail - auffallend häufig sehr lang andauernde Krankengeschichten speziell von Hunden, die die ganze Zeit blindwütig extrem kohlenhydratarm ernährt wurden."


    Dies gibt dir vielleicht zumindest für später den Mut oder/und die Sicherheit, auch mal was anderes auszuprobieren, wenn du mit der bisherigen Methode nicht weiter kommst.


    Bei meiner Vicky (8 Monate) ist es ja so ähnlich. Sie hatte bereits seit Februar Schonkost bekommen, aber nicht ganz so streng wie ihr, ich hatte auch einen Plan vom Zentek-Institut der FU. Sie erhält aber nun, da es inzwischen auch nicht auszuschließen ist, dass Unverträglichkeiten bestehen, ein hydrolisiertes Futter (Royal Canine Hypoallergen, gibts als Dose und TroFu; falls das nicht vertragen wird, gibt es auch noch Royal Canine Anallergen, das ist noch anti-allergischer; sowie hydrolisierte Futter anderer Hersteller). Das verträgt sie gut. Wäre vielleicht auch f. euch eine Möglichkeit?! Ggf. als Leckerli? Der Durchfall ist ganz weg, Grasfressen nur noch wenig, Nüchternerbrechen auch nur noch selten. Dazu bekommt Hundchen so ein EM-Zeugs EMIKO® PetCare Bio Ergänzungsfuttermittel flüssig | EMIKO® - EM Effektiven Mikroorganismen® Nun sollen Magen und Darm erstmal zur Ruhe kommen, der Darm aufgebaut werden, dann hauen wir nochmal Panacur drauf. Metronidazol fand der Hund buchstäblich zum Kotzen. Die These der TA ist, dass die Giardien auch deswegen so hartnäckig sind, weil sie halt eine Unverträglichkeit hat. Und die Giardien machen auch die Magenreizung, meint sie.


    Also, Giardien können anscheinend viele diffuse, hartnäckige Beschwerden verursachen - es muss nicht gleich IBD sein! (Nicht, dass ich nicht auch schon daran gedacht hätte ...)


    Good luck.


    Sibylle

  • Hallo Canoidea ,
    die THP, bei der wir seit Mitte Februar sind sagte zuerst, dass wir die Schonkost 6-8 Wochen füttern sollen. Aber jetzt hatte Trixie kurz vor Ostern eine Rückfall mit Erbrechen (2x) und 1 Woche lang breiigem Kotabsatz (4-5x täglich), davon 2x nachts. Daraufhin haben wir erneut den Kot auf alles untersuchen lassen und ein Blutbild einschließlich Pankreaslipase machen lassen. Aber es kam "Gott sei Dank" nichts raus. Die THP meinte, dass es auf die Dysbakterie, die im Februar diagnostiziert wurde, zurückzuführen ist und wir einfach Geduld haben müssen, bis sich die Darmflora regeneriert hat.Ich fahre im Moment sozusagen zweigleisig, unser "alt" bewährter Tierarzt und die THP, wobei beide voneinander wissen :-)

  • Liebe Sybille,
    ich wusste gar nicht, dass ihr auch mit Giardien zu kämpfen habt. Ich fürchte, dass genau das Metrozidanol die Darmprobleme bei Trixie ausgelöst hat, zzgl. einiger Wurmkuren.
    Mit den Kohlehydraten bin ich einfach aus Erfahrung vorsichtig. Trixie hatte letzten August das erste Mal Giardien, nach dem Metrozidanol und Usniotica und Enterogan war sie danach giardienfrei. Ich habe sie daraufhin jeden Monat testen lassen, Ende Januar wurde der Kot wieder breiig und wir haben sofort eine Kotuntersuchung machen lassen und es waren wieder Giardien und Würmer. Dann gab es wieder Metrozidanol und natürlich eine Wurmkur. Bis Ende Dezember hatte ich kohlehydratefrei gefüttert und Anfang Januar habe ich dann wieder mit Kohlehydraten angefangen und dann waren sie wieder da. Deswegen traue ich mich einfach nicht mehr Kohlehydrate zu füttern. Für ihr Alter hat sie sowieso schon viele Futterumstellungen durch ihre "Krankheitsgeschichte" durchgemacht und ich möchte jetzt auf alle Fälle beim Kochen bleiben, natürlich nicht ausgeschlossen, dass da irgendwann auch wieder einmal Kohlehydrate hineinwandern. Vor allem das Selbstgekochte isst sie noch am Besten.
    Dass die "Kleinen" natürlich anfällig sind für einen erneuten Befall ist verständlich, nicht nur die Giardien, sondern vor allem auch die Medikamente dagegen zerstören die Darmflora und so haben die Parasiten leichtes Spiel. Ich habe auch gelesen, dass sich die Biester vorübergehend in die Galle zurückziehen und dann in Stressituationen wieder auftauchen. :(

  • Trixie03: Alles klar, verständlich. Ich habe deshalb gefragt, weil du mit so einer Schonkost die Gefahr hast, dass da einiges an Nährstoffen fehlt, was durch längerfristige Fütterung wieder neue Probleme verursachen kann, gerade mit der Haut.

  • Hallo Canoidea,
    zusätzlich dazu bekommt sie, in Abstimmung mit der THP, auch noch Kräuter, Heilmoor, Algenkalk und Hanföl. Im Heilmoor sind viele Mineralstoffe enthalten. Ich habe gegenüber der THP auch meine Bedenken diesbezüglich mitgeteilt und sie meinte, ich könnte sie ein Jahr so ernähren ohne dass Mangelerscheinungen auftreten.

  • Danke noch einmal für eure Ideen.
    Ich werde jetzt erstmal nur noch selbst kochen. Aufgrund des Immunsystemaspekts, werde ich Fleisch nur gedünstet, nicht roh verfüttern (habe ich zwischendurch gemacht). Beschränke mich dabei auf Pferd, Kaninchen und Huhn in Lebensmittelqualität (weil es mager ist), weil ihr ja teilweise damit gute Erfahrungen gemacht habt. Ob es wirklich irgendwas mit IBD zu tun hat? Keine Ahnung...
    Eben habe ich wieder Schorf in Lokis Ohren entdeckt. Irgendwas hat wohl wieder nicht gepasst.

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