Oskar ist ängstlich

  • Bei der Pflegefamilie wurde er bei jedem Hindernis auf den Arm genommen und vorbei getragen, das finde ich war ein großer Fehler.
    Sammy stockte vor jedem Teil und lief keinen Meter mehr weiter weil er getragen werden wollte

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    Hi


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    • Hallo AnfängerinAlina,
      der Garten ist ein typischer Doppelhausgarten.Ich gehe mit ihm übers Wohnzimmer raus über die Terrasse mit anschließendem großem Beet, dann 5 Stufen und wir sind unten auf dem Rasen. Ein paar Büsche, ein Gartenhaus und ein großes Gehege für meine Schildkröte. Eigentlich nichts, von dem ich denken würde, dass es ihm Angst macht. Aber vielleicht übersehe ich auch was.

    • Anleinen über ich auch, Geschirr lasse ich ihm mittlerweile tagsüber an, wenn ich da bin, damit dieser Stressfaktor wegfällt. Aber trotzdem muss er mal raus, auch wenn er gut einhält....


      Die Trainerin lasse ich nächste Woche kommen, hoffentlich sieht sie mehr als ich und kann uns helfen.

    • Dass Dir die Zeit hilft, weißt Du ja schon.
      Leckerlis/Futter in der Wohnung verstreuen und suchen lassen, macht auch mutiger.
      Mein Hund war im Grünen gelassener als in der bebauten Gegend.
      Das Buch fand ich auch sehr hilfreich:
      Nicole Wilde: Der ängstliche Hund.
      L. G. - das wird schon!

    • Eine Woche ist nichts, ich würde im Moment noch überhaupt nicht so viel machen. Für mich hört sich das gut an, ihr könnt kurze Spaziergänge machen und er frisst. Das ist doch toll. Er nimmt also auch draußen Leckerlies aus der Hand ? Das wundert mich eigentlich bei den Ängsten die du beschreibst. Futtern kann ein Hund eigentlich nur wenn er auch entspannt ist. Vielleicht ist er einfach auch insgesamt mit den Reizen überfordert und reagiert deshalb so ängstlich.


      Wie verhält er sich denn im Haus ? Lässt er sich streicheln und traut sich die Wohnung zu erkunden ? Oder liegt er die ganze Zeit nur und versteckt sich ?


      Lass ihm einfach Zeit und schaue was gut klappt. Bindung und Vertrauen erreichst du wenn du schöne Dinge mit ihm machst und ihr Spaß habt. Das alles in Ruhe und Gelassenheit, lass ihn schauen, erkunden und neugierig sein. In Moment musst du noch nicht viel tun, nur da sein. Auf Erziehung würde ich noch verzichten, er muss sich orientieren und dich kennenlernen, das ist schon sehr viel.

    • Bei der Pflegefamilie wurde er bei jedem Hindernis auf den Arm genommen und vorbei getragen, das finde ich war ein großer Fehler.
      Sammy stockte vor jedem Teil und lief keinen Meter mehr weiter weil er getragen werden wollte

      Und wie genau soll jetzt Tragen "die Angst bestärken"? Sorry, aber das ist ein altes Gerücht, das einfach nicht stimmt.


      Hallo AnfängerinAlina,
      der Garten ist ein typischer Doppelhausgarten.Ich gehe mit ihm übers Wohnzimmer raus über die Terrasse mit anschließendem großem Beet, dann 5 Stufen und wir sind unten auf dem Rasen. Ein paar Büsche, ein Gartenhaus und ein großes Gehege für meine Schildkröte. Eigentlich nichts, von dem ich denken würde, dass es ihm Angst macht. Aber vielleicht übersehe ich auch was.

      Geräusche drumrum auch nicht?
      Aber das mit der Terasse finde ich perfekt. Da kannst du ganz langsam schrittweise üben, sich im Wohnzimmer, dann an der offenen Tür usw. wohlzufühlen. Sagt dir das mit der Körpersprache was? Sonst könntest du dir das wirklich mal zeigen lassen. Es müsste aber eine kompetente Person sein und keine Trainerin, die da mit Geschwurbel drangeht.

    • Draußen nimmt er Leckerchen aus der Hand, ich bücken mich dann, um mich kleiner zu machen. Er springt seit gestern sogar an mir hoch, um ein Leckerchen zu bekommen.
      Drin sieht es anders aus, da kommt er nur geduckt und ganz vorsichtig zu mir.
      Körpersprache sagt mir nicht viel, gibt es einen Link oder eine Buchempfehlung? Wer wäre in deinen Augen kompetent?
      Im Haus schaut er sich schon um, vor allem abends, aber mit großer Vorsicht. An der Terrassentür steht er nie, um mal raus zuschauen. Im ersten Stock war er bisher nur einmal. Da hat er allen Mut zusammen genommen und ist mir ins Bad gefolgt. Allerdings hat er oben dann gezittert.
      Im Garten ist es eigentlich ziemlich ruhig, vor allem bei dem schlechten Wetter zur Zeit. Wird bei schönem Wetter anders sein, wenn die komplette Nachbarschaft wöchentlich Rasen mäht und grillt.
      Generell habe ich den Eindruck, dass er abends weniger Angst hat, da kam er auch schon mal in meine Nähe bzw. zu mir, wenn ich auf dem Sofa sitze. Sitze ich aber auf dem Boden, nimmt er Reiß aus.

    • Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mein ganzes Leben Hunde, aber Oskar ist ein besonderer Kerl. Bisher hatte ich alle Hunde von Welpe an, Oskar ist der erste schon ältere. Und da muss ich eben viel lernen...

    • Wir hatten auch 11 Jahre einen ängstlichen Hund aus dem Tierheim. Benny ha seine Ängstlichkeit nie ganz verloren, wurde aber mit den Jahren immer mutiger. Er hatte vor allem Angst, vor Wind, vor Kindern, vor Fahrrädern um die größte Angst hatte er vor älteren Männern in Arbeitsklamotten. Da ist er am Anfang kaum zu halten gewesen.
      Wir konnten die erste Zeit viel über Leckerlis machen. Aber später reichten Streicheleinheiten oder ein dickes Lob. Es dauert lange, einen ängstlichen Hund an unbekannte Sachen ran zu führen. Aber ich will keinen Tag missen. Die 11 Jahre waren die schönsten in unserem Leben. Danke Benny, ich hoffe, es geht Dir dort oben gut.


      Lass Dir mit allem viel Zeit. Erst mal muss Oskar Vertrauen zu Dir aufbauen. Dann regelt sich vieles. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Geduld.


      Jörg

    • bereichert seit einer Woche Oskar ...

      Anfänglich dachte ich, ich gehe zu Beginn

      Liebe sab1707


      Oscar ist nicht ganz einen Monat erst in Deutschland. Er wurde von Spanien nach Deutschland transportiert, in ein Tierheim gestopft, auf eine Pflegestelle gesetzt, fehlvermittelt und ist nun seid 1 Woche bei Dir.


      Schon schreibst Du was von "anfänglich" und "Beginn". Musste automatisch schmunzeln. Ihr habt die Zeitdimension "anfänglich" und "Beginn" noch gar nicht verlassen. ;)


      Selbst für einen absolut in sich ruhenden Grundcharakter, ja sogar einen als phlegmatisch zu charakterisierenden Hund wären das die Szenarien, die zu einer allgmeinen Versunsicherung führen. Insoweit, ganz wie @Ninma schon ausführte, eine Woche ist nichts, er ist noch gar nicht angekommen bei Dir. Es KANN noch nicht alles funktionieren, weil er das alles erst einmal kompensieren muss.


      Versetz Dich doch mal für einige Augenblicke in ein vierjähriges Menschlein. Frisch in den Flieger gesetzt, ins Heim gebracht, in einer Pflegefamilie platziert, erster Adobptionsversuch, zweite Adoptionsstelle ... das ganze Land riecht anders, klingt anders, sieht anders aus ... und dann soll der Bub schon fröhlich im Wohnzimmer mit seinem Malstiften agieren und sich im Kindergarten, zwischen all den (für ihn) fremdsprachigen und andersartigen ... Du verstehst?


      Mach Dir nicht so einen Kopf, versuche nicht, alles perfekt zu machen, bloss keinen Fehler etc. pp.. Suche nicht in Deinem Garten oder draussen (oder sonstwo) nach Dingen, die Oscar Angst machen könnten, das verunsichert Dich und wenn Du Dir Deiner selbst nicht sicher bist, dann kannst Du Oscar auch keine Sicherheit vermitteln.


      Du bist doch ansonsten ein Mensch, der sich gut in Deinem Menschenleben auskennt, weisst, wie die Dinge laufen. Nichts ängstigt Dich in Deinem näheren Umfeld, bist ein Jemand, der sich sourverän in "seinem" Gebiet bewegt.


      Das musst Du Deinem Hund vermitteln, sprich: vormachen, vorleben. Je unsicherer (und/oder ängstlicher Dein Hund ist, desto wichtiger wird das, desto souveräner solltest Du auftreten (am besten sein).


      Am einfachsten funktioniert das, wenn man selbst davon überzeugt ist und bei den einmal ausgesuchten Abläufen bleibt. Nicht experimentieren, jeden Tag (oder mehrfach am Tag) etwas anderes ausprobieren (auch dann nicht, wenn andere Dir sagen, probier mal ... oder: anderes sei besser). Denn das wirkt auf einen Hund wenig souverän, sondern eher so, als wüsstest Du selbst gar nicht, wie man sich am besten in Deinem Umfeld bewegt. Gerade bei einem unsicheren Hund wäre das grundsätzlich zu vermeiden.


      Du kannst ihn tragen, wenn Du meinst, dass es angemessen ist, weil Du das so entschieden hast (davon abgesehen: darin sehe ich kein Problem ... wenn er das gut aufnimmt, stärkt es das Vertrauen zu Dir ... darauf kommt es an ... am Anfang das Wichtigste überhaupt. Gleiches gilt für das füttern aus der Hand ..).


      Wenn er einmal angekommen ist, und das kann u.U. Monate dauern, dann kannst Du die Tragerei immer noch abstellen und das aus der Hand füttern reduzieren.


      Wenn Du den Garten für Euren Beginn als Minirevier auserkoren hast (die Idee finde ich super), dann nutze ihn, weil Du das souverän so entschieden hast. Machst Du Dir Sorgen, er könne daraus entkommen oder sich verletzen, dann mach eine leichte, nicht ganz so lange Schlepp dran. So kannst Du jederzeit eingreifen. Das dürfte Dich dann wieder ruhiger, sicherer machen und das wird sich dann auch auf Oscar übertragen (allerdings dauert das dann auch seine Zeit ... nicht Stunden ... und nur wenn Du ganz doll viel Glück hast, nach ein paar Tagen).


      Bleibt bei allem was Du tust stets ruhig und gelassen, niemals hektisch, was Du anfängst, das ziehst Du durch. Denn selbst wenn er mal wo gegen rennt oder stolpert, was kann denn wirklich schlimmes in Deinem Garten passieren? Paar Blumenrabatte segnen das Zeitliche?


      Nimm Dir den Stress (und den Leistungsdruck) raus, dann verliert sich auch schneller der Stress beim Hund. Bücher kannst Du später immer noch lesen und das, was Du dann nach 3 Monaten erreicht hast, evtl. verfeinern, wenn das noch noch nötig ist.


      (Klang vll. nicht nett ... ist aber alles nett gemeint ... soll Dir den Rücken stärken ...)


      Lieben Gruss
      Rosi

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