Hund morgen einschläfern? Bin mir so unsicher

  • Mein letzter Kater, den ich gehen lassen musste, ist auch noch mal kurz aufgeblüht, als ich die Entscheidung getroffen hatte ihn zwei Tage später bei uns zu Hause einschlafen zu lassen ... ich habs ihm erzählt, dass er bald gehen darf.


    Auch da zweifelte ich kurz, als er wieder so fit wirkte, er fraß sogar wieder ... aber nur kurz zweifelte ich an dieser Entscheidung. Wenn es keine Hoffnung mehr gibt, dass alles wieder gut wird, macht es doch keinen Sinn noch lange zu warten. Es waren sehr intensive Stunden mit ihm und kurz bevor die TÄ kam, baute er jedoch rapide ab und legte sich in sein Nest und wir warteten gemeinsam ... unsere weiten drei Katzen waren auch dabei ... alles war so ruhig, als wüssten sie, dass ein Abschied bevor stand.


    Ein schwerer Schritt ... aber der richtige. Ich fand Frieden für ihn das beste getan zu haben, was mir möglich war ihn in Würde und stresslos gehen zu lassen. Wer weiß, wie es ohne diese bewusste und geplante Entscheidung geendet hätte. Das hätte er nicht verdient ...


    Ist 10 Jahre her ... ich vermisse ihn noch heute, den tapferen kleinen Kerl. Es war so schwer loszulassen ... schlimm ist das, ganz schlimm.


    Ich wünsche Dir alles Gute und lass Deine Kinder Abschied nehmen, wenn Dein Hund gegangen ist. Hülle ihn in eine Decke ... Tiere sehen ganz friedlich aus, wenn sie unter diesen Umständen gegangen sind. Das ist gar nicht gruselig.


    Der Sohn meines Mannes hat sein Hundchen, dass wir vor sechs Jahren gehen lassen mussten noch mal geherzt und gedrückt - er war damals 9 Jahre alt und hat das sehr gut verkraftet. Danach haben mein Mann und ich den Hund eingepackt ins Auto gelegt und sind ihn auf einem familieneigenen Waldgrundstück begraben gegangen - ohne das Kind. Das muss jeder für sich entscheiden, ob man ein Kind auch daran teilhaben lässt. Der Kleine wollte auch nicht. Er vertraute uns, dass wir das auch alleine gut können.


    Komm gut über die Brücke Mandy ... und grüße meine Sternchen ...

  • Wir haben vor 1,5 Jahren innerhalb von zwei Wochen meine Schwiegermutter, meinen Vater und unseren alten Hund gehen lassen müssen. Unsere Eltern waren beide Pflegefälle, verweigerten Nahrung und schließlich auch das Trinken, bei beiden Menschen hat man es immer wieder versucht, auch mit Magensonde, obwohl sie nicht mehr wollten und nicht mehr konnten. Bei unserem Hund kam der Durchbruch des Milztumors plötzlich, wir haben uns am selben Tag dafür entschieden, dass wir ihm keine Schmerzen mehr zumuten wollen. Ich war dankbar, dass wir diese Entscheidung treffen durften.


    Das würdevollste Ende von allen dreien hatte unser Hund.

  • Das würdevollste Ende von allen dreien hatte unser Hund.

    das ist eins der wenigen Dinge, die wir wirklich entscheiden und für unsere Tiere tun können. Es ist entsetzlich genug und sagt so irre viel über die Menschheit, dass dieser Satz überhaupt geschrieben wurde und auch noch wahr ist.


    Ich habe es auch oft erlebt, dass meine Hunde, wenn die Entscheidung getroffen war - ob wir es ihnen gesagt haben oder nicht - noch einmal kurz aufblühten. Es war, als wenn sie es merken würden und ihre letzte Kraft zusammen nehmen und im Grunde genommen damit ihre Zustimmung zur Entscheidung zeigen. Und eigentlich immer haben sie dann doch in den letzten Stunden gezeigt, dass die Entscheidung richtig war und sie wirklich nicht mehr konnten.


    Alles Gute!

  • das ist die schwerste entscheidung, wenn wir sie treffen müssen :( das ist "fluch" und "segen" zugleich. wir können/dürfen sie treffen, aber dennoch zerreißt es uns, ob wir die richtige entscheidung treffen und vor allem, ist es der richtige zeitpunkt?


    wann ist der richtige zeitpunkt?


    ich kann dir nur von mir sagen, dass ich bei meinem ersten hund teddy zu lange gewartet habe und wenn es auch nur ein einziger tag war, dem ich ihm hätte ersparen können. das wird mir nie wieder passieren. dieser eine tag hängt mir mein ganzes leben lang hinterher. ich werde es mir für immer und ewig vorwerfen, dass ich damals nicht auf mein bauchgefühl gehört habe, sondern auf den TA. nie wieder.


    ein "zu früh" gibt es in diesem sinne nicht, vor allem, wenn der hund ein gewisses alter erreicht hat und die lebensqualität nur noch mit extrem vielen schmerzmitteln erhalten werden kann.


    dies ist aber nur meine meinung und ich wünsche dir und deiner familie ganz viel kraft für die entscheidung und die kommende zeit.


    kinder habe ich keine, deshalb kann ich dir dazu auch keine einschätzung geben.... aber ich würde der tochter deiner hündin auch die möglichkeit geben, sich zu verabschieden...


    ach man... ich fühle mich euch :streichel:

  • Das würdevollste Ende von allen dreien hatte unser Hund.

    Wie gern würde ich dir für diesen Satz "gefällt mir" anzeigen, aber leider paßt es nicht zu solch einer Entscheidung.


    Wir Tierhalter sind in der glücklichen Lage zum Wohl unseres Tieres entscheiden zu dürfen. Auch, wenn es uns fast das Herz zerreißt, können, dürfen, nein müssen wir, zum Wohle unseres Tieres weiteres Leid verhindern.


    Wenn das Ende des Weges erreicht ist, heißt es los lassen, in Liebe und Würde gehen lassen. Es ist der letzte Liebesbeweis den wir unserem geliebten Tier geben können.


    Zweifel ob es der richtige Moment war, werden immer bleiben, ein Schuldgefühl, Leben genommen zu haben auch. Das sagt das Herz, der Verstand meint, es war gut und richtig.


    Auch Du wirst das Richtige tun und ich wünsche dir alle Kraft dazu.

  • Viele hier standen schon vor solch traurigen Entscheidungen. Ich habe bisher keinen dieser Entscheide bereut, denn ich tat es für meine Begleiter. Nur einmal wartete ich ab, und genau das habe ich bis tief ins innerste bereut.
    Nie mehr möchte ich verantwortlich dafür sein, ein Tier unnötig länger leiden zu lassen, nur weil ich zu schwach war, die Entscheidung zu fällen, für das Wohl des Tieres.
    Auch ich habe das letzte Aufbäumen erlebt, der Blick der einfach nur sagt, bitte stehe mir bei und erlöse mich.
    Und ich habe die Dankbarkeit gefühlt, die mir das Tier in dem Moment zeigte.
    Du wirst dich richtig entscheiden, und dafür wünsche ich dir den Mut und die Kraft auf diesen letzten gemeinsamen Weg, die du brauchst.
    :streichel:

  • ich Danke euch vielmals für euer Mitgefühl.
    Es ist wirklich ein Gefühlschaos und ein auf und ab.
    Nach 10 Stunden ohne trinken ist sie vorhin hecheln aus dem Schlaf geschossen und hat einiges getrunken .
    Seitdem liegt sie jetzt wieder im Körbchen schaut mich an und hechelt.

  • Ich kann dir so gut nachfühlen ... vor zwei Wochen musste ich die selber Entscheidung treffen :( Die schlimmste entscheidung die ich in meinem Leben treffen musste. Und ja noch heute flammt kurz der Gedanke auf "war es zu früh?" "Hast du alles mögliche getan?" ... ja ich hätte noch warten können ... aber worauf? ... das sie noch mehr schmerzen hat? Dass sie gar nicht mehr aufstehen oder laufen kann? ... ich wollte das nicht für sie, das hatte sie nicht verdient ... es hat mir mein Herz gebrochen, sie war mein Engel, meine Maus, mein Ein und Alles ...


    Aber wenn ich die Augen schliesse und die schmerzerfüllten Augen sehe, weiss ich das es richtig war. Sie war so tapfer, nie im Leben hätte sie ihr Leid geklagt, nie hat sie gejammert, alle schmerzen einfach ertragen ...


    Und nun sitz ich hier und mir laufen die Tränen, weil ich meine Maus so sehr vermisse ... aber ich weiss eigentlich würde sie das nciht wollen ... und ich hoffe ich finde mein Lächeln bald wieder ...


    Niemand kann dir die Entscheidung abnehmen, aber du bist damit nicht alleine ... ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft ... :streichel:

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