Hund & Katze - ich bin verunsichert....

  • Vorgestern Abend jedoch kam Paula (Katze) Emma (die wie fast immer in meiner Nähe liegt) zu nahe. Erst hat Emma geknurrt, aber Paula hat das nicht richtig gedeutet und hielt nicht Abstand - und im nächsten Moment ist Emma auf Paula los. Es war eine Mischung aus Knurren und Bellen und wirkte wie ein Beiß-Versuch.

    Klingt, als würde sie Dich als Ressource beanspruchen.
    Zeige ihr, dass DU in diesem Haushalt für Entscheidungen zuständig bist, nicht sie.


    Ich bin jetzt seit 17 Tagen fast rund um die Uhr in Hab-Acht-Stellung -

    DAS wird ein Teil des Problems sein, wenn nicht sogar das Problem generell.
    Dein Hund bemerkt Deine Anspannung, sobald die Katzen ins Gesichtsfeld rücken. Und wird verunsichert durch Deine Anspannung und reagiert entsprechend.


    (wenn ich allen Leckerlis gebe),

    Würde ich nicht machen, dann kommt es letztendlich WEGEN der Leckerlies zu Streitigkeiten, die dann evt. später ausgetragen werden.


    Meiner Meinung nach machen Deine Tiere das ganz prima!
    Der Hund läßt die Katzen existieren, jagt sie nicht durch die Wohnung und die Katzen haben weder Feindschaft noch Angst dem Hund gegenüber.
    Sie haben alle Rückzugsgebiete.


    Ich würde den Dingen viel mehr ihren auf lassen und nur beim Ansetzen des Nachjagens weiter mit verbaler Korrektur arbeiten.


    Ansonsten scheinen die Tiere das ohne Dich besser regeln zu können als Du mit Deinen Schlichtungs- und Verbrüderungsversuchen ;)

  • Danke, Cattlefan - das klingt alles sehr logisch!
    Wenn es nur nicht so schwer wäre, das umzusetzen... Ich möchte ja wirklich nichts falsch machen (also weder zu viel noch zu wenig), und die erste Woche war ich noch ganz entspannt. Das hat sich erst so nach und nach aufgebaut.


    Wie kann ich denn vermeiden, dass Emma mich als "Ressource" sieht?


    LG, Beate

  • Ich glaub nicht, dass Emma auf engem Raum schon mit Katzen zusammengelebt hat. Sie scheint zwar Katzen zu kennen und jagt sie nicht, aber meiner Meinung nach kennt sie sie nur von draußen, wo jeder mehr Freiraum hatte. Drinnen in der Enge sind sie ihr wohl nicht geheuer.


    Was Emma als beschützende Ressource verteidigen wird, weiß nur sie. Das kannst du, das Futter oder Sonnenstrahlen durchs Fenster sein. Deshalb kannst du dies nicht gegensteuern, weil ihr Verhalten aus dem nichts kommen kann.


    Du solltest die Basis verändern. Leckerlies an alle haben bis jetzt nichts gebracht - also aufhören damit. Du kannst mit verschiedenen Methoden arbeiten:


    Katzen überwiegend ignorieren - was dich nicht interessiert, hat auch Emma nicht zu interessieren. Also die Wichtigkeit von den Katzen wegnehmen. Dafür würde ich Emma die erste Zeit an eine Hausleine nehmen, damit keine Ausrutscher passieren. Mantra: Katzen sind selbstverständlich und nichts besonderes. Keinen Terz um die Katzen machen.


    Oder: Immer wenn eine Katze den Raum betritt, gibts Party - und zwar bei dir. Nur bei dir - nicht bei/mit den Katzen.


    Oder: Alternativverhalten üben. Immer wenn Emma eine Katze sieht, dann soll sie Platz, Sitz etc etc machen und bekommt dann eine hochwertige Belohnung. Solange üben bis es automatisch klappt.


    Es gibt viele verschiedene Ansätze - jeder Hund und jede Katze ist da anders. Du hast auf jeden Fall den Vorteil, dass deine Katzen schon älter sind und wahrscheinlich keine wilden Spiele mehr spielen. Das hab ich immer als schwierig empfunden, dem Hund beizubringen, dass er da nicht mitspielen darf bzw. nichts regeln muss.


    Liebe Grüße Karin

  • Danke, Karin, da habe ich ja ein paar ganz konkrete Ansätze - ich denke, damit komme ich weiter! Emma ist nämlich sehr "bemüht" und ich glaube, wenn ich es richtig mache, dann wird sie es auch lernen!


    Dann erst mal eine gute Nacht,

  • Unsere alte Katzendame hat schon unseren alten Hund überlebt - sie ist 20 und lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen, auch wenn sie ein ganz zartes Mädchen ist. Sie hat den alten Hund erzogen und nun die junge Hündin. Ihr Mittel sind Ohrfeigen.


    Unser Kater provoziert gerne mal und würde auch gern mit dem Hund spielen, wenn das Tier nur nicht so groß und tapsig wäre...


    Unsere Hündin hat in den ersten Tagen klare Ansagen bekommen, die Katzen werden nicht gejagt und haben stets den Vortritt und das Anrecht auf die erhöhten Plätze und bekommen auch zuerst ihr Futter. Wenn der Hund Anstalten gemacht hat, die Katzen zu jagen, bin ich mit dem Körper/Beine/Arm dazwischen und habe sie gestoppt. Bei uns war der Tenor: Hier ist ein Katzenparadies, die Katzen sind die Chefs.


    Allerdings war sie auch erst 11 Wochen alt, da ist das Gewöhnen an die Katzen natürlich leichter.

  • @Deichhase


    Im ersten Moment eine blöde Nachfrage bei dem Thema, aber ist Emma kastriert?


    Shira kannte keine Katzen im Haus, als bei uns vor knapp einem Jahr 2 einzogen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase lief alles super und plötzlich, wirklich ganz ohne Grund schnappte aus sie nach den Katzen. Setzte auch richtig nach. Im nächsten Moment hat sie sie wieder abgeleckt und mit ihnen gekuschelt.
    Nach ein paar Wochen war es vorbei und monatelang war wieder alles besten. Dann ging der Spaß vor vorne los. Ich war zwischendurch auch fertig mit den Nerven, weil man natürlich ständig Angst hat, das was passiert.
    Erst nach wirklich langem analysieren und Hin und Her fiel auf, dass es immer in der Zeit ihrer Scheinschwangerschaft war. Dazwischen war alles bestens.

  • Hallo Atrevido


    Genau deshalb bin ich in diesem Forum - weil ihr hier Ideen habt, auf die ich selber nicht kommen würde!
    Emma ist noch nicht kastriert - und ich bin halt noch nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung ist: ich hatte gelesen, dass durch die Kastration der Testosteron-Einfluss stark abnimmt und dadurch ängstliche Hündinnen eventuell noch ängstlicher werden....
    Ich weiß nicht, ob das stimmt - deshalb habe ich da noch keine Entscheidung getroffen.
    Jetzt werde ich mich mal mit dem Thema Scheinschwangerschaft beschäftigen und sehen, ob das bei Emma der Fall sein könnte.


    Ich danke hiermit schon mal allen, die mich mit Tipps unterstützen!


    LG, Beate

  • dadurch ängstliche Hündinnen eventuell noch ängstlicher werden....
    Ich weiß nicht, ob das stimmt -

    Das kann durchaus sein. Deshalb ist es erst mal gut, das sie noch nicht kastriert ist.


    Du musst evtl etwas präsenter im Umgang werden mit der Situation, statt ängstlicher. Ich hätte jedes mal nen Atemstillstand wenn Duke knurrt und schaut, denn ich seh es ihm ja an das er gleich mal zeigen wollen würde was er so meint :ugly:
    Hier kuschelt keine Katze mit nem Hund,(gabs mal) und das erwarte ich auch gar nicht. Jeder kann sein Ding machen, aber weder hat der Hund das Recht nach der Katze zu schnappen, noch hat die Katze das Recht ihm einfach eine zu knallen. Das würde hier nach hinten los gehen. Und soweit lasse ich es auch nicht mehr kommen.
    Schau das deine Tiger wirklich genug Rückzugsmöglichkeiten haben, Emma aber auch nicht nerven, und wenn sie meint sie müsse da mal, sofort eingreifen.
    Das wird :streichel:


  • Emma ist noch nicht kastriert - und ich bin halt noch nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung ist: ich hatte gelesen, dass durch die Kastration der Testosteron-Einfluss stark abnimmt und dadurch ängstliche Hündinnen eventuell noch ängstlicher werden....
    Ich weiß nicht, ob das stimmt - deshalb habe ich da noch keine Entscheidung getroffen.
    Jetzt werde ich mich mal mit dem Thema Scheinschwangerschaft beschäftigen und sehen, ob das bei Emma der Fall sein könnte.

    Ich bin auch kein Freund von Kastration, es sei denn es gibt medizinische Gründe. Noch dazu ist Shira auch ein ängstlicher, unsicherer Hund.
    Wirklich lange habe ich mit mir gerungen, weil das auf die Katzen losgehen in der Scheinträchtigkeit nicht unser einziges Problem war. Die Zeit war wirklich für uns alle mega stressig. Die Entscheidung ist bei uns für die Kastration gefallen.
    Aber jede Hündin verhält sich anders in der Scheinträchtigkeit. Aggressionen sind möglich, aber nicht so oft. Wir sind auch nur zufällig drauf gestoßen, dass sie bei uns das Problem mit den Katzen auslöst. Und ist nur eine Anregung bei euch da mal drauf zu schauen.

  • Hallo


    Ich wollte mal kurz eine Rückmeldung geben, wie es hier so läuft:
    Nachdem wir jeden Ansatz zum Schnappen etc. durch ein "Störfeld" unterbunden haben, wir jeden ruhigen Kontakt gelobt und unsere Katzen ein paar Mal Kontra gegeben haben, benimmt Emma sich hier viel besser.
    Sie hat die Katzen fast gar nicht mehr angeknurrt und die gesamte Situation entspannt sich zusehends.


    Noch mal vielen Dank an alle Unterstützer :bindafür:

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